Schöne Stimmen - Große Stimmen

  • Der Thread-Titel ist schon gut, aber schön ist mir wurscht... ist noch nichtmal beim Anderson oder bei der Mitchell ein Kriterium, jedenfalls nicht im herkömmlichen Empfinden von schön, beide reiben sich gut mit ihrer Musik, das ist schonmal ein Kriterium. Schön ist eigentlich sehr sehr subjektiv.

    Jedenfalls beeindrucken mich auch der nörglerische Charme von Elvis Costello, die coole Ironie eines Donald Fagen, der spröde Soul von Stephen Stills und der elegante Charme eines Bryan Ferry und die aus den Tiefen einer Seele kommende Stimme Hammills zwischen Leid, Lakonie und Trotz. Stimmen müssen Charakter haben, einen eigenen Sound und echte Gefühle transportieren. Und es gibt ja noch viel mehr, die das können...

  • Stimmen müssen Charakter haben, einen eigenen Sound und echte Gefühle transportieren. Und es gibt ja noch viel mehr, die das können...

    Ja, das wird es sein. Benedict Cumberbatch liegt, was das angeht, bei mir noch deutlich vor Hammill und Gabriel. Gleichauf mit Courtney Swain.

  • Ja, das wird es sein. Benedict Cumberbatch liegt, was das angeht, bei mir noch deutlich vor Hammill und Gabriel. Gleichauf mit Courtney Swain.

    Cumberbatch müsste ich jetzt erstmal checken, überfordert mich noch, aber interessant. Für Bent Knee hege ich auch schon länger Sympathie.

  • Ich bin auch gecumberbatched: Diese britische Upperclass-Kehligkeit. Metallischer als Volker Lechtenbrink und weicher als King Charles. Aber nur, wenn er spricht. Seit Comfortably Numb bin ich, naja, von seiner uncharakteristisch dünnlichen Singstimme lieber wieder zu meinen alten Helden gewandert. Der ganz junge Cat Stevens. Al Green. Sly Stone. Chris Farlowe. Tom Waits ist mir allmählich etwas zu manieriert, aber er hat Vorlagen geliefert, unglaublich. Downtown Train. Ja und dann auf der anderen Seite des Rauen Windes ist da Roddy Stewart, vielleicht Pop, aber auch Seele. Charakter. Selbst wenn seine Range nichts für den Hügel wäre und Freddie oder Nina Hagen 1980 viel weitere Spielräume zeigten: Rod trifft bis heute Töne, die etwas zum Schwingen bringen.

  • Sorry, Doppelpost. Eric Idle! Grenzgängern etwas links oberhalb von Dylan. Ob er wirklich singen kann oder das alles mehr zum Rap-Formenkreis gezählt wird, das kann wohl niemand mit Sicherheit beschwören, aber er trägt unglaublich lebendig, schwingend und schillernd vor.

  • Hmm, eine "schöne Stimme" ist für mich eine Stimme, die Stimmungen aussagen kann. "Stimme" und "Stimmung" klingt ja sehr ähnlich; beide Begriffe dürften auch ähnlichen Ursprungs sein. Der oder die Betreffende muss also im herkömmlichen Sinne keinen Gesangsunterricht (mit dem Einüben von Höhen, Tiefen und diesen ganzen Feinheiten) genommen haben. Die wenigsten Rocksänger werden das jemals getan haben.


    Heino hat eine gute Stimme. Trotzdem finde ich seine Gesänge eher zum Wegrennen, obwohl er eigentlich "singen" kann. Chansonniers haben oft so eine Raucher- und Whisky-Stimme, weshalb es bei solchen Leuten meist nur zum Sprechgesang reicht. Dennoch können sie Atmosphäre stimmlich transportieren und haben von daher auch eine schöne Stimme. Hängt zudem stark von den Inhalten ab. Ein rauer Text bedarf einer rauen Stimme, ein düsterer Song einer düsteren Stimme usw. Alles andere wäre "unschön", weil unpassend, und würde schnell zur unfreiwilligen Lachnummer werden.


    In der Rockmusik gibt es wenige Sänger (Sängerinnen vielleicht ein paar mehr), die nach traditionellen Maßstäben (Oktaven erfassen usw.) singen können, aber doch recht viele, die eine gute (und damit "schöne") Stimme haben. Auffallend ausdrucksstarke Rock-Stimmen, die auch ohne "Heiserkeit" auskommen, wären für mich Chris Thompson (früher, als er noch gut bei Stimme war), Elton John und Freddy Mercury, um nur einige zu nennen.

  • Hmm, eine "schöne Stimme" ist für mich eine Stimme, die Stimmungen aussagen kann. "Stimme" und "Stimmung" klingt ja sehr ähnlich; beide Begriffe dürften auch ähnlichen Ursprungs sein. Der oder die Betreffende muss also im herkömmlichen Sinne keinen Gesangsunterricht (mit dem Einüben von Höhen, Tiefen und diesen ganzen Feinheiten) genommen haben. Die wenigsten Rocksänger werden das jemals getan haben.


    Heino hat eine gute Stimme. Trotzdem finde ich seine Gesänge eher zum Wegrennen, obwohl er eigentlich "singen" kann. Chansonniers haben oft so eine Raucher- und Whisky-Stimme, weshalb es bei solchen Leuten meist nur zum Sprechgesang reicht. Dennoch können sie Atmosphäre stimmlich transportieren und haben von daher auch eine schöne Stimme. Hängt zudem stark von den Inhalten ab. Ein rauer Text bedarf einer rauen Stimme, ein düsterer Song einer düsteren Stimme usw. Alles andere wäre "unschön", weil unpassend, und würde schnell zur unfreiwilligen Lachnummer werden.


    In der Rockmusik gibt es wenige Sänger (Sängerinnen vielleicht ein paar mehr), die nach traditionellen Maßstäben (Oktaven erfassen usw.) singen können, aber doch recht viele, die eine gute (und damit "schöne") Stimme haben. Auffallend ausdrucksstarke Rock-Stimmen, die auch ohne "Heiserkeit" auskommen, wären für mich Chris Thompson (früher, als er noch gut bei Stimme war), Elton John und Freddy Mercury, um nur einige zu nennen.

    Ganz davon abgesehen, dass mir überhaupt nicht klar ist, was singen "können" wirklich bedeutet, scheint es mir jetzt so, als sei das auch überhaupt nicht wichtig in der Rockmusik. Obwohl es dennoch in jedem zweiten Posting vorkommt. Alles sehr merkwürdig.

  • Der oder die Betreffende muss also im herkömmlichen Sinne keinen Gesangsunterricht (mit dem Einüben von Höhen, Tiefen und diesen ganzen Feinheiten) genommen haben. Die wenigsten Rocksänger werden das jemals getan haben.

    Was allerdings sicherlich mit ein Grund ist, warum so manche Rocksänger wie z.B. Ian Anderson oder Paul Stanley mit den Jahren ihre Stimme gnadenlos ruiniert haben.

    Never overestimate the dreadfulness of the mass market

  • War am Donnerstag in Strasbourg beim Konzert von Calogero, den meine Frau und ich seit über 20 schätzen, aber jetzt zum ersten Mal live sahen und hörten. Dachte wieder mal, wie schon seine Stimme doch (immer noch) ist - sie hat fast etwas Androgynes, in der Richtung, wie es auch bei Freddy Mercury der Fall war (auch wenn das nochmal ' ne andere Hausnummer war). Dieser Song gehörte ebenfalls zum Programm:

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