The Grand Parade Of Concert Tickets

  • Ich bin seit ca 2005/2006 großer Fan von den hier im Forum vermutlich weitgehend unbekannten Electric Six, eine Band aus Detroit, die einen Stilmix aus Rock, Disco, Garage, Punk, Metal, Electro, Funk etc spielen, leider ließen die sich lange Zeit so gut wie gar nicht in Deutschland blicken, daher große Freude, als es dann 2015 endlich klappte. Da sich die Eröffnung der Eventlocation Konfuzius Franz, in der das Konzert eigentlich stattfinden sollte, verzögerte, wurde die Show dann in den Elfer nach Sachsenhausen verlegt, entsprechend war es eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit :D


    Never overestimate the dreadfulness of the mass market

  • Teil 3 der ‘Ticket Stories’, Peter Gabriel am 9. September 1987 in Rotterdam



    Dies ist sowohl eine Liebesgeschichte als auch ein Konzerterlebnis.


    Ich werde das erklären.


    Zu dieser Zeit war ich tief in eine Freundin meiner Ex-Schwägerin verliebt. Ja, dieselbe Schwägerin wie in der Geschichte von Supertramp (Teil 2), aber eine andere Freundin.


    Obwohl diese Freundin bereits einen festen Freund hatte, war ich ganz aus dem Häuschen, jedes Mal als ich diese schöne und nette Frau sah. Und wir kannten einander schon einige Jahre. Und so kam es, dass wir an einem schönen Septembertag in 1987 mit einer Gruppe von sechs Musikliebhabern zu Peter Gabriel gingen.


    Wie damals üblich, hatte ich auch für dieses Konzert die Karten arrangiert und gekauft. Und ja, diese schöne Freundin war auch da. Sie war nicht nur da, wir saßen ‘rein zufällig’ nebeneinander! Und nicht auf irgendein Sitzplatz, nein, unten am 1. Ring, schräg neben der Bühne. So nah an der Bühne, dass wir Peter Gabriel sozusagen berühren konnten. Es war magisch. Wenn ich das aufschreibe, sehe ich noch die Bühne und diese irgendwie irrische Lightshow und bekomme immer noch Gänsehaut.


    Auf jeden Fall war es ein unvergesslicher Abend, nicht nur wegen des fantastischen Konzerts, auch wegen der Anwesenheit dieser schönen Frau. Wir haben vor Anfang des Konzert viel geplaudert und waren irgendwie ganz intim. Eigentlich ziemlich seltsam, wenn man bedenkt, dass sie zu dieser Zeit einen festen Freund hatte, die sie schließlich auch heiratete, ein Jahr später.


    Aber sie wollte dass wir beste Freunde bleiben, gerade das hatte sie mich ein paar Monate zuvor gesagt. Allerdings hätte ich nicht erwartet, dass wir an diesem Abend so nah sein würden. Dies war eben auch die traurige Seite dieser Geschichte, denn meine erste grosse Liebe sollte nie erwidert werden.


    Nachdem ich meine jetzige Frau kennengelernt und geheiratet hatte, in 1996, verlor ich diese Freundin aus den Augen. Aber ich denke oft an sie, wie wir uns dort am 1. Ring von Ahoy Rotterdam tief in die Augen geschaut haben.


    Fazit: erstklassiges Konzert, ‘one of the best ever’, mit meiner ersten große Liebe die ich nie vergessen werde.

    Einmal editiert, zuletzt von bekkie ()

  • Schöne Geschichte, bekkie! Frei nach Bodo Wartke: "A liebt B, aber B nicht A / An Gefühl ist viel zu wenig da / (...) Geschichten wie diese gibt es schon / So lange, wie es uns Menschen gibt: / Man liebt und wird nicht zurückgeliebt".

    Erinnert mich an ein ziemlich schlimmes Konzert. Marius "The Gockel" Müller Westernhagen 1992 im Niedersachsenstadion Hannover. Der Tag, an dem H96 Pokalsieger in Berlin wurde.

    Was zum Teufel hatte ich da bloß verloren. Habe mich überreden lassen, wir sind mit einer Gruppe von ca. 6 Leuten dorthin gefahren.

    Musikalisch war das eine echte Quälerei. Und dann fing eine aus der Gruppe inmitten dieses akustischen Katastrophenszenarios auch noch ganz penetrant zu baggern an. Es war ein furchtbarer Abend.

  • Aber ich denke oft an sie, wie wir uns dort am 1. Ring von Ahoy Rotterdam tief in die Augen geschaut haben.


    Fazit: erstklassiges Konzert, ‘one of the best ever’, mit meiner ersten große Liebe die ich nie vergessen werde.

    Kein richtiger Trost, aber diese Themen wurden auch bereits musikalisch "bearbeitet":

    "The First Cut is The Deepest" :heul: und oder auch "Old Loves Die Hard" :heul:...


    Und manchmal passieren dann doch noch andere Sachen ... m/w/d glaubt es kaum -> da kommt selbst Hollywood nicht mit! :love:


    It's 5-4 on William Wright! :tanzen:


    https://laut.fm/waeller-rockfabrik

  • Ich war 2022 mit meiner Familie und der Regattamannschaft auf der Kieler Woche. Am 18. Juni sind wir alle zusammen zur Radio-Bob-Bühne gegangen, ohne zu wissen, wer dort auftreten wird. Dann betraten Beyond the Black Bühne und rockten so richtig los. So entschlossen wir dort den ganzen Abend zu bleiben. Da das Konzert gratis war, haben wir hierzu keine Eintrittskarte erhalten. Darum an dieser Stelle das Banner:



    Da es mir und meiner Familie so gut gefallen hat, haben wir uns für dieses Jahr Karten für Beyond the Black besorgt. Und wir haben es nicht bereut, denn der Rammelsberg ist eine einmalige Location, das Wetter war richtig gut und die Band hat wieder richtig gut abgeliefert!


    Gruß


    The guaranteed eternal sanctuary man

  • Teil 3 der ‘Ticket Stories’, Peter Gabriel am 9. September 1987 in Rotterdam


    Dies ist sowohl eine Liebesgeschichte als auch ein Konzerterlebnis.

    Was für eine wunderbare kleine und feine Liebesgeschichte, bekkie, die hat mir wirklich sehr gefallen. Herzlichen Dank, dass Du uns auf diese berührende Zeitreise mitgenommen hast! :welle:

    Genesis - més que un grup.

  • Zu PG kann ich auch noch was beitragen:



    Nicht unbedingt das beste Konzert, was ich von Peter gesehen habe, aber trotzdem eins zum Erinnern. Um meine damalige Freundin (und heutige Frau) ein wenig für PG zu begeistern (was mir dann auch gelungen ist), habe ich sie zu einem romantischen Weekend nach Paris eingeladen. Und tatsächlich war es auch rund um PG ein sehr schöner Aufenthalt.


    Zudem hatte ich uns VIP-Karten geleistet (die damals noch diesen Namen verdient hatten: Zutritt zum Soundcheck und ein exklusives T-Shirt, das zwar relativ einfach gestaltet war, aber qualitativ so gut, dass es heute noch "lebt").


    Schon beim Soundcheck hat man schnell gemerkt, dass Peter zu Beginn der Tour (die ja anfangs nur eine Mini-Tour war) sichtlich nervös unterwegs war. Dass wir ihn dabei beobachten konnten und miterleben durften, dass auch ein ganz Grosser ganz menschlich etwas Lampenfieber hat, das war schon eindrücklich.


    Ähnlich war dann auch der Abend selbst. Mehr oder weniger ging alles gut, aber Peter war schon relativ statisch und vorsichtig unterwegs. Höhepunkt war sicherlich "Wallflower". Besonders war auch der Überraschungsauftritt von Youssou N'Dour bei der Zugabe "in your eyes". Der Screen-Vorhang war unten und dann hörte man als Erstes Youssou N'Dours Stimme und das Pariser Publikum flippte aus. Ein echter Gänsehaut-Moment. Gefolgt allerdings von der Peinlichkeit des Abends. Peter tritt mit einem "Mirrorball-Helm" auf, unter dem er wohl auch kaum was gesehen hat. Offensichtlich wollte er noch einmal im Leben das Slipperman-Feeling aufleben lassen. Der Helm ist dann im weiteren Verlauf der Tour wohl nie mehr aufgetaucht.


    In diesem Video kann man das sehr schön sehen:

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    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Mai 1984 ... da war ich im 2. Semester ... 8-). Und weil ich ja in Siegen wohnte und studierte, war es auch nur ein Katzensprung zur Siegerlandhalle.


    Von Klaus Hoffmann hatte ich schon einige LPs und ihn auch beim Open-Air ein Jahr zuvor in St. Wendel live erlebt. Bei Liedermachern finde ich ehrlich gesagt, Hallenkonzerte viel intensiver hinsichtlich Atmosphäre, Bühnenbeleuchtung ... .

    Die Lieder und Texte von Klaus Hoffmann empfand ich immer schon als eine Mischung aus den Genres Chanson und Liedermacher. Auf seine ganz spezielle Art beobachtet und beschreibt er Situationen und Gesellschaft - meist sehr emotional und persönlich. Es ist Musik zum Zuhören - für den schnellen Konsum eher ungeeignet. Daher empfehle ich, sich für ein Album von ihm unbedingt Zeit und Ruhe zu gönnen -> einfach mal entschleunigen!


    Hier "Glaub an Dich" - aus dem Live Album "Konzert 84"


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    It's 5-4 on William Wright!


    https://laut.fm/waeller-rockfabrik

  • Das bisher einige Mal, dass ich Yes oder besser "Anderson Bruford Wakeman Howe", wie sie sich damals nannten, live erlebt habe, war am 16.11.1989 in der Frankfurter Festhalle. Vom "Anderson Bruford Wakeman Howe" betitelten Album gefiel mir "Birthright" sehr gut, ansonsten kannte ich ein paar der Klassiker von einer Best Of. An das Konzert habe keine detaillierten Erinnerungen mehr, außer dass es ziemlich nach Gras roch und ich die Show insgesamt ganz gut fand.



    Die Setlist kann man hier nachlesen:


    ABWH Setlist 16.11.1989

  • Teil 4 der 'Ticket Stories', Marillion am 22. November 1984 in Utrecht


    Dies ist das Konzert meiner ersten richtigen Konzertfotos.

    Leider habe ich das Originalticket nicht mehr, daher hier ein Beispiel.



    Ein, zwei Jahre zuvor hatte ich die Spiegelreflexkamera meines ältesten Bruders geschenkt bekommen. Es war eine Praktica MTL3. Ich hatte die Kamera zuerst viel bei Tageslicht genutzt, aber kaum im Dunkeln oder in Innenräumen. Und so war der gewagte Plan geboren, mein Können beim Marillion-Konzert unter Beweis zu stellen. Also nahm ich an diesem Abend meine Kamera mit nach Utrecht, um meine ersten Konzertfotos zu machen. Wie ich die Kamera durch die Sicherheitskontrolle geschmuggelt habe? Keine Ahnung!. Ich weiß überhaupt nicht mehr, ob das damals erlaubt war. Wie auch immer, ich saß mit meiner Kamera da und es war irgendwie beängstigend, das Ding aus meine Tasche herauszuholen und Bilder zu machen. Wie würden die Menschen um mich herum reagieren? Aber das wurde mir bald klar, als ich tatsächlich anfing mit fotografieren. Viele Leute um mich herum hatten diesen Blick: ‘Was ist das? Dauert das lange? Du verdirbst mir die Sicht! Letztendlich konnte ich eine Serie von Fotos machen, die meisten waren jedoch alles andere als scharf. Die Fotos unten sind noch irgendwie ‘ok’, deshalb wage ich es, sie zu zeigen.


    Wie war das Konzert, fragst du dich vielleicht? Nun, das war sehr gut. Es donnerte und krachte, es war laut aber ohne Verzerrung. Unsere Plätze befanden sich in der Nähe der Bühne (ja, schon wieder). Da war eine Rückwand mit diesen dreieckigen Bildschirmen, es gab wunderschöne Lichteffekte und Fish hatte eine gute Stimme. Ich erinnere mich auch an Mark Kelly hinter seinem grossen Keyboardrack.


    Im Nachhinein ist es etwas ganz besonderes, dass ich Marillion während der Fugazi Tour in die Originalbesetzung, mit Fish, sehen konnte.