i/o The Tour - euer (Zwischen-)Fazit

    • Offizieller Beitrag

    Zwischenfazit ist ein gemeines Wort, wenn man es eigentlich noch lange nicht zu Ende empfindet, aber sich bewusst machen muss, dass es durchaus das letzte Mal gewesen sein könnte.


    Viele schreiben von seinem Mut, so viel neues zu spielen. Dabeui macht er einfach das, was man als Musiker eben tun sollte: Seine Kunst dem Publikum anbieten. Und dabei eben den Fokus legen auf neue Musik und keine 50 Jahren alten Lieder, die wir zur Genüge gehört haben.

    Ich danke ihm dafür, dass er nach dem ganzen Retro-Wahn, in den uns die Genesis-Jungs, auch er, jahrelang geschickt hatten, jetzt einfach hinter sich lässt und nach vorn blickt ... mit 73 Jahren.


    ich komme sehr gut klar mit den neuen Songs und freue mich auf ein starkes Album.

    Die beiden Shows waren Erlebnisse, Dublin sticht heraus. Je mehr Tage vergehen, desto mehr glaube ich, dass er da etwas ganz Großes auf die Bühne gezaubert hat. Nicht zuletzt auch wegen der "besten Band, die ich je hatte", wie er selbst sagt (Zustimmung).


    Sollte er 2024 wiederkommen, hätte ich nichts dagegen, sechs, sieben weitere unbekannte Stücke zu hören.


    Ich werde noch einen längeren Artikel über die Tour schreiben. Bis dahin stelle icih einfach fest, wie gut es mir gefallen hat iund wie sehr iich mich nach solchen Konzerten im Genesis-Umfeld gesehnt habe (ohne es zu wissen).

  • Ein Zwischenfazit, genau. Also noch kein endgültiges.

    Wäre auch komisch, einfach so zu gehen, ohne „Tschüss“ zu sagen…

    Bin komplett begeistert, meine Wünsche wurden über-erfüllt. Habe mit „einigen“ neuen (bereits veröffentlichten) Songs gerechnet und gehofft, dass er alle 5 spielt und EVENTUELL 1-2 noch unbekannte. Dass er aber nochmal 6 neue, das hat mich sehr überrascht und geflasht. Nach dem Konzert auf dem Königsplatz habe ich mich wie auf Wolken gefühlt und tagelang noch das Feeling genossen. Phantastisch!

    Habe die Setlist vorher nicht gekannt und wurde komplett überrascht.

    Der Anfang des Konzerts mit Hier kommt die Flut/ Growing Up am Lagerfeuer und Digging war auch frisch und neu.
    Den Wechsel zwischen Neu (I/O-Song) und Alt (Hit für die vielen Fans) habe ich in Hamburg genau beobachtet, dass Publikum ist nicht eingeschlafen bei den neuen Songs oder hat Bier geholt. Es war auch kein Höflichkeitsapplaus, sondern man hat sogar bei den unbekannten Songs mitgeklatscht und genau zugehört, was der Meister da Neues darbietet.

    Eingebettet in das alte Material, um das Publikum nicht zu überfordern.

    Mir hat das sehr gut gefallen und jetzt ist auch bei den kommenden Vollmondsongs NICHT die Luft raus, sondern ich bin gespannt: welcher Song kommt als Nächstes und wie ist denn die Studiofassung?

    Ich würde das gleiche Konzert auch nochmal anschauen, aber ich vermute, es wird etwas verändert. Hoffentlich bleiben noch so viele neue Songs in der Setlist oder werden durch andere neue ersetzt.

    Was auch immer, mein Zwischenfazit: bin rundum zufrieden!

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das Münchner Konzert der i/o-Tour gesehen. Das ist also meine Basis. Und ich habe das Konzert genossen, größtenteils. Dazu habe ich im Faden zum Münchener Konzert schon genug gesagt.


    Für ein Fazit bräuchte ich eine halbwegs vergleichbare Konzertsituation. Glücklicherweise gibt es eine, nämlich Peter Gabriels Auftritt auf dem Königsplatz in München 2002, kurz bevor UP erschien. Beide Konzerte enthielten eine Reihe von noch unveröffentlichten Stücken. Das Prä-UP-Konzert war allerdings ein kurzes Festival-Set, insofern lässt sich die visuelle Seite nicht vergleichen.


    Aber die Auswahl der Musik und die Performance. Da schneidet i/o deutlich besser ab als das andere Konzert. Warum? Erstens: Die Band. Klar, die höchst verlässliche Stammbesatzung und neue Leute. Aber hallo: Geige bei PG auf der Bühne und Cello? Echte Trompete von einem Musiker, der nicht nur "tröööt" machen darf damit, sondern eigene Akzente einbringt und die Stücke damit noch mehr belebt. Und diese Band ist offenkundig gut aufeinander eingespielt, besser als sie 2002er-Band.

    Die Song-Auswahl. Ein enormes Risiko! Peter Gabriel hat seit 49 Jahren (Lamb, falls ihr gerade zurückrechnet) nicht so viele unveröffentlichte / unbekannte Stücke im Set gehabt. Und verflixt noch eins, die sind wirklich gut! Manche sind vielleicht etwas langsam, um im Rahmen eines Livekonzerts sich voll zu entfalten. Aber Peter Gabriel hat das Selbstbewusstsein zu sagen: Die neuen Songs finde ich bockstark, denen will ich live richtig viel Platz einräumen! Und ich finde: Das Risiko hat sich gelohnt (PG würde vielleicht leise lächeln und sich denken "was für ein Risiko, wo die Stücke doch eben richtig gut sind?").


    Hinsichtlich der Visualisierung verbietet sich, wie gesagt, ein Vergleich mit dem Konzert von 2002. Aber ich habe ja auch schon zur Genüge ausgeführt, wie klasse ich es finde, dass Gabriel mit verschiedenen Künstlern zusammenarbeitet, und dass er auch die Größe hat (ja, Größe - viele würden das nicht machen), diesen Künstlern Raum zu geben, Gestaltungsspiel-Raum bei den Show-Elementen, und sie auch mal beim Namen nennt und nicht nur die Kunst "abgreift".




    Vielleicht sagt jemand "aber es waren zu wenig Klassiker dabei". Naja, bei der 25-Jahre-SO-Tour und den Blood-Tourneen haben wir jede Menge Klassiker zu hören bekommen... aber ja, kann man sich drüber beschweren. Würde ich halt nicht (höchstens darüber, dass Red Rain dabei war).


    Kritisieren kann man auch, dass die Visualisierung keine durchgehende Geschichte erzählte - so wie die Secret World-Tour sich sehr mit Dichotomien beschäftigte und auch die UP-Tourneen, selbst die 25er-So-Tour ihre durchgehende "Visualisierungsgeschichte" bieten. Stimmt. Man kann aber nur das machen oder es so machen wie PG es gemacht hat (oder den Künstlern sagen: Macht mal eure Kunst, aber es muss sich in dieses Konzept einfügen).


    Für jeden Punkt, den ich lobe, findet sich auch jemand, der genau das Gelobte tadelt. So isses halt. Geschmäcker sind verschieden. Ich fand's jedenfalls ein tolles Konzert. Punkt.

  • Hallo,

    Ich war mit meiner Frau am 12. Juni in Hamburg (Barcley Card Arena) und durchaus gespannt was da kommt. Schließlich war ich nicht ganz sicher ob etwas mehr als 400 Euro richtig investiert wären. Aber da war auch der Gedanke Peterendlich einmal live zu erleben, auch weil es unter Umständen die letzte Gelegenheit gewesen sein könnte.


    Um es kurz zu fassen war es eines der besten Konzerte auf denen ich je gewesen bin.


    Es hat alles super gepasst. Auch die neuen Lieder fand ich durchweg ansprechend! Er hatte ja auch durchaus Zeit diese umzusetzen. Die Spielfreude der Musiker, Peters nach wie vor sehr gute Stimme …. die visuelle Umsetzung - es war einfach beeindruckend. Der Sound für mich absolut okay zumal wir recht nahe an der Bühne saßen.


    Selbst meine nicht Genesis/Peter Gabriel affine Frau war begeistert. Ich war vor einigen Wochen in der gleichen Halle – ihr zuliebe – bei einem Johannes Oerding Konzert was ich als nicht gerade „Fan“ überraschend gut/ansprechend empfand. Ich versprach ihr für Peter Gabriel eine andere „Hausnummer“ und das wurde mir ungefragt bestätigt.


    Also von mir Daumen hoch. Es war toll.

  • Ja, ich war auch in Hamburg und ich kann bestätigen, dass das ein phantastisches Konzert war. Ich bin immer noch ganz euphorisch!

    Gruß


    The guaranteed eternal sanctuary man

  • Ich war (leider) nur auf dem Köln-Konzert - mit nun etwas Abstand kann ich sagen, das sich vom Konzept noch immer sehr überzeugt bin. Hätte PG "nur" die alten Hits und sichere Publikums-Lieblinge gespielt - mal im Ernst, damit wäre auch kaum jemand zufrieden gewesen. Das wäre dann kein Gabriel-Konzert gewesen.


    Die Band war fantastisch und ich würde mir wirklich sehr wünschen, diese Zusammensetzung noch einmal auf der Bühne zu sehen und dann noch mehr der älteren Stücke in einem neuen Arrangement mit diesen Musikern - das wäre sicherlich groß. Ich kann mir schon vorstellen, dass das vielleicht so kommen wird... (?)


    Wenn ich auch das Konzert musikalisch und konzeptionell wirklich gelungen fand, gab es (bei mir) zwei Kritikpunkte, die allerdings eher mit dem Surrounding zu tun hatten:

    - Der Ton in der Lanxess-Arena - schon des öfteren angesprochen... war nicht auf jedem Platz optimal und hat etwas gestört.

    - Das visuelle Konzept der Show ist glaube ich für diejenigen, die doch sehr seitlich der Bühne gesessen haben, nicht so gut aufgegangen. Da war der Blick auf einen Teil der Videoscreens automatisch versperrt, wodurch sich der visuelle Gesamteindruck nicht optimal hat entfalten können.


    Aber irgendwas ist halt immer (von den zwischendurch-mal-Bier-und-Bratwurst-holenden-Besuchern mal abgesehen... ;)


    Ich würde mich über eine Verlängerung oder eine Fortsetzung sehr freuen und wäre sofort dabei...

    ...nothing fades as fast as the future
    And nothing clings like the past...

  • Ich habe mir die Konzerte in Berlin, Köln und Hamburg angesehen. Berlin hat mir gefallen, aber die beiden Hallenkonzerte waren nochmal eine Steigerung dazu. Der druckvollere Sound in Verbindung mit der Licht- und Screen-Show war definitiv ein anderes Erlebnis. Am besten hat mir das Konzert in Hamburg gefallen. Mit der Setlist bin ich sehr einverstanden, weil ich mir im Vorfeld keine Greatest Hits-Show sondern möglichst viel Neues gewünscht hatte. Das hat er gebracht und damit endlich ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ich habe die Konzerte mit unterschiedlichen Begleitpersonen gesehen. Dass mein 12jähriger Sohn mit Peter Gabriel jetzt auch sein erstes größeres Konzert erlebt hat, war für mich ein zusätzliches Highlight. Ich habe keinen Cent bereut, den ich für die Tickets bezahlt habe. Die ganze Reise mit „i/o“ gibt mir gerade sehr viel. Sowohl die Veröffentlichung der neuen Songs als auch die Konzerte sind für mich ein wichtiger Input, der genau zur richtigen Zeit kommt und ich hoffe sehr, dass es 2024 noch die Chance für weitere Konzerte gibt.

  • Die ganze Reise mit „i/o“ gibt mir gerade sehr viel. Sowohl die Veröffentlichung der neuen Songs als auch die Konzerte sind für mich ein wichtiger Input, der genau zur richtigen Zeit kommt und ich hoffe sehr, dass es 2024 noch die Chance für weitere Konzerte gibt.

    Und jetzt fällt mir gerade auf, dass das Wort Input in diesem Zusammenhang unfassbar gut passt. ;)

  • Mit viel Gnade von Oben hat es am Tag des heiligen Antonius für mich sehr spontan und quasi auf den letzten Drücker noch geklappt, das i/o Konzert in der Frankfurter Festhalle zu besuchen. Durch die zeitliche Verzögerung wegen des technischen Defekts, konnte ich tatsächlich auch "Jetzt kommt die Flut" sogar noch komplett von Anfang an erleben.


    Das war mein insgesamt über alle Jahre mein viertes Peter Gabriel Konzert. Das letzte Mal davor, dass ich Peter Gabriel in der Festhalle live erlebt habe, war bei der 'Secret World' Tour.

    Ich bin auch froh, dass er viele neue Stücke live gespielt hat. Das gab mir das positive Gefühl einer Aufbruchstimmung. Daneben konnte ich mich auch dafür begeistern, dass Peter Gabriel damit neben zeitlosen Themen u.a. auch Stellung zu aktuellen Zeitfragen bezieht und seinen Stil weiterentwickelt.
    Emotionale Highlights fanden sich bei mir dabei auch bei den Klassiker-Songs. 'Red Rain' fand ich besonders stark an dem Abend, wie bereits hier im Forum geschrieben wurde. Von den neuen Songs fand ich z.B. 'Road to Joy' und 'The Court' besonders einprägsam.


    Der Sound war auf dem Rang hinten teilweise vielleicht nicht 100% optimal, trotzdem war das Konzert ein unglaubliches Erlebnis. Berührend fand ich auch den Extra-Gruß an die Mediziner aus Tübingen im Saal, die ihn behandelt haben. Die Bühnenshow mit den Fokus auf die Kunstwerke zu den einzelnen Songs fand ich eindrucksvoll und stimmig. Das die Instrumentierung der Band über eine normale Rockbesetzung hinaus ging und dem auch etwas Raum gegeben wurde fand ich ebenfalls eine Bereicherung.


    Ich hoffe, dass ein i/o Konzert irgendwo noch für einen blu-ray Konzertfilm-aufgezeichnet und veröffentlicht wird.

    If we always keep on moving we know we get there in the end