Ja, der neue Song ist recht simpel und für PG ungewöhnlich konventionell gestrickt. Einfache, eingängige und radiotaugliche Nummern hatte er immer wieder rausgesucht, diese hatten dann aber doch eine Besonderheit, eine Raffinesse, womit sie heraussuchen. Biko war viel einfacher gestrickt, hatte durch den afrikanischen Beat und die eindringliche Atmosphäre aber etwas sehr eigenes. Sledgehammer war die kommerziellste Nummer, ist aber grandios und detaillreich im Groove, simpel ist da gar nichts.
Von daher kann ich nachzuvollziehen, wenn einige Hörer mit i/o nicht so viel anfangen können oder es etwas belanglos finden.
Ich persönlich bin erst einmal dankbar, überhaupt noch neue Songs von PG hören zu können, es schien lange Zeit alles andere als sicher, dass da noch ein Album kommen würde. Ich gehe deshalb sicherlich auch wohlwollender an die Songs heran als wenn es tatsächlich vom Coldplay wäre. Aber ich freue mich tatsächlich auch darüber, dass PG mittlerweile auch solche Sachen rausbringen kann. Es wäre ein leichtes gewesen, den Song nach PG Manier aufzupimpen, hier ein paar Worl Music Sounds eingestreut, dirt eine sperrige Bridge in Moll eingebaut - fertig. Ich bin froh, dass Peter es nicht getan hat. Mein Musikgeschmack ist sehr breit gefächert, da kann ich auch mal mit einem recht simplen und konventionellen Popsong leben. Ein ganzes Album in dieser Art fände ich auch nicht gut, aber mal einen Song in dieser Machart empfinde ich als willkommene Bereicherung in seiner stilistischen Bandbreite.