TotW: [21.03.-27.03.2022]: ANTHONY PHILLIPS - Collections

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Collections" nach Schulnoten 30

    1. 15 Punkte - überragend (1+) (0) 0%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (3) 10%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (3) 10%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (3) 10%
    5. 11 Punkte - gut (2) (6) 20%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (2) 7%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (5) 17%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (5) 17%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (1) 3%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (1) 3%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (1) 3%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (0) 0%

    Track Of The Week – 21.03.-27.03.2022


    ANTHONY PHILLIPS - Collections


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    Jahr: aufgenommen: Frühjahr 1974 bis Ende 1976, veröffentlicht: März 1977

    Album: The Geese & The Ghost [Rezensionen: Remaster 2008 | 5.1 Surround Sound 2015]

    Arbeitstitel: unbekannt

    Credits: Anthony Phillips

    Länge: 3:07

    live gespielt: nie

    bekannte Coverversionen: keine


    Bemerkungen: Auf das Jubiläum der letzten Woche folgt in diesem Monat ein weiteres bei Ant: sein Solodebutalbum The Geese & The Ghost wird 45 Jahre alt. Von diesem Werk ist stellvertretend der eher kurze Track Collections diese Woche unser TotW. Es ist auf Seite 2 des Albums der einzige Track mit Gesang. Es ist hier aber nicht wie bei anderen Tracks des Albums Phil Collins, der singt, sondern Ant persönlich. Einen Gastauftritt als Flötist hat hier John Hackett. Geschrieben wurde diese Ballade bereits 1969.


    Ants Gesang wird in unserer Rezension zum Remaster 2008 als "introvertiert, in den oberen Lagen recht unsicher und oft brüchig klingend" beschrieben. Die Dramaturgie des Songs beschreibt unser Rezensent wie folgt: Der Song beginnt ruhig, nur mit Piano-Begleitung und steigert sich zum orchestralen, bisweilen etwas kitschig arrangierten Finale.

    Brüchige, in oberen Lagen unsichere Stimme? Kitschig arrangiertes Finale? Klingt eher nicht so positiv. Oder sind diese Elemente dennoch stimmig?

  • 12 Punkte von mir. Der Begriff "Kleinod" wird ja bisweilen etwas inflationär für jedes Stück gebraucht, bei dem die Musiker ihre Stricke richtig trafen und rechtzeitig auf die Tasten hauten, aber hier trifft es doch irgendwie zu. Was mich an einer höheren Wertung hindert sind die Streicher. Hätte das Stück nicht gebraucht. Andererseits ist es auch so angenehm kurz, dass diese nicht sooo sehr stören. Bin auch froh, dass Anth sich des Gesangs befleißigte. Collins hätte das, wie auch bei den restlichen Stücken, sicher mit Bravour gemeistert, aber Phillips dünnere Stimme passt hier doch ziemlich hervorragend.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Im Gegensatz zu Herma finde ich gerade bei diesem Stück Ants Stimme doch etwas anstrengend. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es so viele lange Töne gibt, die er nicht so richtig gut hält. Und er schleift jeden Wortanfang rein, anstatt auf dem richtigen Ton zu beginnen. Ob mir das Stück von Collins gesungen besser gefallen hätte, kann ich allerdings nicht sagen. Ohne das darauffolgende Sleepfall (das von mir 30 Punkte bekäme -- war das schon man TotW?) bedeutet mir Collections nicht viel, aber zusammen ist es der Hammer.

    FolkProg bei www.favni.de oder fauns.bandcamp.com und favni.bandcamp.com

  • Genesis hatten das Glück mit Peter und Phil zwei überragende Sänger in ihrer Bandgeschichte zu haben. Mike, Tony, Steve und Ant hätten es schwer ohne Bestechung in den örtlichen Gesangsverein aufgenommen zu werden;)

    Spaß beiseite: Mich stört hier ebenfalls der Gesang, sowie die Streicher. Aus dem Song hätte man mehr rausholen können.

    8 Punkte

    "Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?"

    Einmal editiert, zuletzt von ironmaiden ()

  • Ohne das darauffolgende Sleepfall (das von mir 30 Punkte bekäme -- war das schon man TotW?) bedeutet mir Collections nicht viel, aber zusammen ist es der Hammer.

    Gilt für mich auch. Die Klavierlinie ist unglaublich schön. Ants Gesang zerbrechlich, melancholisch und introvertiert. Ja, hart am Kitsch, aber noch gefällig. Mit Sleepfall ein 15 - Punkte - Kandidat, so 10 Punkte.

    The Geese and the Ghost ist eines der wundervollsten Alben der Genesis - Familie. Es wirkt aus der Zeit gefallen. Ist das angerockte Kammermusik? E - Musik mit U - Elementen? Klassik - Rock? Vielleicht von allem etwas. Einzigartig! Collections ist der vielleicht "schwächste" Song eines Albums für die Ewigkeit.

  • Collections, also: "Sammlungen" nennt Anthony seinen Song von 1969. Warum, habe ich mich gefragt. Wer oder was ist hier versammelt? Offensichtlich sind es 4 Strophen, und die Sammlung könnten die Präpositionen der Sprüche an deren jeweiligen Anfängen sein, also:


    1. "Die ganze Welt ist eine Bühne"


    "Die ganze Welt ist eine Bühne" - dieser (nun ja, etwas abgedroschene Spruch) stammt (auch) von einem wohl berühmten Freund vom LyrIch (Anthony?) der sich umsonst um das Aufzeigen von Auswegen bemüht. Man ist nur an seinem Namen interessiert. Sollten wir hier Peter Gabriel porträtiert finden? Wohl "nope" - der Song stammt von 1969, Peter war da noch ein ."Niemand".


    2. "Liebe ist für Narren"


    "Liebe ist (etwas) für Narren", sagt der alte Blinde; aber wenn er von den Freuden der Liebe erzählt scheint es, als könne er sehen.


    3. "Das Leben gehört den Starken"


    "Das Leben gehört den Starken", sagte ein Wandermönch dem Lyrich. Doch obgleich er die Schwachen ausser Acht ließ, verursachten deren Schreie ein schmerzendes Mißbehagen an seinen Ohren. Man beachte: Erzählt wird von einem Mönch, nicht von Friedrich Nietzsche! (Welcher nur "stark" in seinen mitleidlosen Aphorismen war, denn wenn jemand ein Pferd schlug, wurde er wahnsinnig darüber).

    Hat dieser Mönch vielleicht seine Bestimmung verwechselt, fragen wir verzweifelt.


    4. Keinn Zitat, denn das (vielleicht autobiographische) Narrativ erzählt eine Geschichte, die später ebenfalls zitiert werden könnte. Möglicherweise auf "Wise After The Event", denn hier steht das Lyrische Ich mit einem Gewehr im Feld (Anthony???!!!) und erschießt eine Schwalbe (Anthony???!!!), von der er sieht, dass sie zum Treffen mit ihrem Liebsten fliegt, welcher naht. Und gerade, als sie sich begegnen, sich (vielleicht mit ihren Schnäbeln, Flügeln?) berühren, erschiesst er sie. Das mutet an wie eine Allegorie des Liebesneides, hier sogar als Neid auf Vögel. Aber die Strafe folgt: Nun ist es das LyrIch, welches (im übertragenen Sinne) nicht mehr fliegen kann. Musste dies' aber nicht schon vorher als "gegeben" betrachtet werden? Denn wer so etwas tut - wie verzweifelt muss ein solcher wohl sein. Aber wir kennen den Impuls hinter der Intention; zum Glück sind wir dann doch 2000 Lichtjahre entfernt von der Tat - gänzlich frei von Neid ist wohl selten einer.


    Musikalisch ist dieses Klein- ... äh, Präziosum vom Feinsten der Hervorbringungen des Anthony Phillips ever. Das die Stimme bricht und zittert - wie gelegen kommt diese Imperfektion des Sänger dem ganzen lyrischen Gehalt dieses Stückes, wie wunderbar findet dies' einen Widerhall in unseren geneigten Seelen. Und dazu taugt wohl das Orchester, welches, - wie schon Richard Wagner wusste, - stets mehr (und besonders das Verborgene!) weiß, als der Text offenbart. Natürlich hätte auch Phil diese Stimmung hervorragend transzendiert, keine Frage. Ganz perfekt wäre das Stück nur mit der Coda "Sleepfall- The Geese Fly West", welche uns die Stimmungen aus dem Lied vorher aus-Sinnieren lässt, wenn wir sie nur lassen. Daher nur 14 Punkte.

  • Hey, Slubberdegullion: Danke für die schönen Zeilen! Wollte auch erst noch etwas zu den Lyrics schreiben und habe es dann aus...äh...(warum eigentlich?) gelassen. Du hast es mir abgenommen, nochmals danke.

    Gesang, Orchesterbombast und die Ausklammerung von Sleepfall ergeben bei mir o.g. Ergebnis.

  • 1. "Die ganze Welt ist eine Bühne"


    "Die ganze Welt ist eine Bühne" - dieser (nun ja, etwas abgedroschene Spruch) stammt (auch) von einem wohl berühmten Freund vom LyrIch (Anthony?) der sich umsonst um das Aufzeigen von Auswegen bemüht. Man ist nur an seinem Namen interessiert. Sollten wir hier Peter Gabriel porträtiert finden? Wohl "nope" - der Song stammt von 1969, Peter war da noch ein ."Niemand".

    "All the world's a stage" stammt jedenfalls aus As You Like It, (Akt 2, Szene 7, Zeile 140 in meiner Arden-Ausgabe von 2006): "All the world's a stage, / and all the men and women merely players. / They have their exits and their entrances, / And one man in his timen plays many parts, / His acts being seven ages." (usw.) Die sieben Alter des Menschen -- vom Baby zum Greis. Am Ende: "Last Scene of all, / That ends this strange eventful history, / Is second childishness and mere oblivion, sans teeth, sans taste, sans everything." Ich weiß nicht, inwieweit die Phrase "All the world's a stage" selbst zu der Zeit abgedroschen war -- die Idee war es auf jeden Fall (Erasmus von Rotterdam sagt Ähnliches, zitiert übrigens im Clutching at Straws-Cover, und wahrscheinlich lässt sich die Idee bis in die Antike zurückverfolgen), ebenso wie die sieben Alter des Menschen.

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  • Ich weiß nicht, inwieweit die Phrase "All the world's a stage" selbst zu der Zeit abgedroschen war -- die Idee war es auf jeden Fall

    Ich habe diese Phrase bewusst wahrgenommen vor allem in Gentle Giant's "Raconteur, Troubadeur". Das ist aber schon von 1972...also wohl genau zwischen Entstehung und Aufnahme von "Collections.

    Zitat von March Hare

    Erasmus von Rotterdam sagt Ähnliches

    Im "Lob der Torheit" zufällig?


    Bei "Collections" selber ist es auch bei mir der Gesang, der mich etwas stört...ansonsten gliedert es sich natürlich gut in die Stimmung des Albums ein und es passt in der Anordnung, wie ich finde, auch sehr gut hinter den ausufernde Titeltrack als eher simple Ballade. Im Verbund mit dem folgenden Sleepfall funktioniert es noch besser...