19.11.2021 - RALEIGH, North Carolina/USA - PNC Arena | GENESIS: The Last Domino? Tour

Beitrag von User MDC aus dem englischen Forum

Ich hatte das Glück, sowohl die Raleigh- als auch die Charlotte-Show zu besuchen.

Mein erstes Konzert war das von Genesis 2007 in Cleveland. Mein Vater hat mich mitgenommen, als ich 11 war. Ich glaube, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Genesis die Band war, die mich zur Musik gebracht hat. Seitdem habe ich über 60 Konzerte gesehen, und so kam ich aufgeregt zum Konzert in Raleigh, aber auch mit einer gewissen Beklemmung: Könnte diese Show den Erwartungen von 14 Jahren, also mehr als einem halben Leben, gerecht werden? Natürlich bin ich voreingenommen, aber ich fand Genesis ausgezeichnet.

Es wurde viel über Phils Einschränkungen, sein Fehlen am Schlagzeug und die gesenkten Tonlagen gesagt. Alles in allem fand ich, dass er besser klang als erwartet (sicherlich nicht überragend, aber bei weitem nicht der schlechteste ältere Sänger, den ich je gesehen habe). Er hat zwar einige Fehler gemacht, aber das Timbre seiner Stimme war näher an 2007 als erwartet, und sein Einfluss auf das Publikum ist so stark wie immer. Erwähnenswert ist auch, dass die Backgroundsänger meiner Meinung nach geschmackvoll eingesetzt wurden und sich gut in seine Leads einfügten.

Die Band war in hervorragender Form. Besonders Mike sah aus, als hätte er einen Riesenspaß. Es ist interessant... wenn ich mir die Videos von 1976 ansehe, scheint es so, als ob er sich viel bewegte, mit dem Rest der Band interagierte und anderweitig etwas visuelle Bewegung in die Show brachte, um Peters Abwesenheit zu kompensieren. Es fühlt sich fast so an, als würde das Gleiche jetzt wieder passieren, da Phil mehr eingeschränkt ist.

Tony und der "alte Wunderknabe" Daryl beeindruckten ebenfalls, obwohl sie beide eher zurückhaltend sind. Nachdem ich Steve Hackett ein paar Mal live gesehen habe, war ich überrascht, wie sehr mir Daryls Spiel in Firth of Fifth gefiel. Bei Tony fällt es mir schwerer, Höhepunkte herauszuheben, obwohl ich sagen kann, dass mir sein Spiel durchweg sehr gut gefallen hat. In der Mitte von Second Home By The Sea in Raleigh machte er einen großen Fehler (er ging in den falschen Abschnitt, bevor er ausstieg und an der richtigen Stelle weiterspielte). Er ist auch nur ein Mensch, nehme ich an

Trotzdem... der Star der Show war für mich Nic. Der Junge wird es weit bringen. Sein Schlagzeug klang knackig, und es ist unglaublich, wie wuchtig und kraftvoll einige der Songs durch seinen Beitrag klangen. Duchess sticht in dieser Hinsicht für mich heraus, aber sein Spiel hat jeden einzelnen Song aufgewertet. Nicht unnötig auffällig, wohlgemerkt, aber wirklich treibend. Ein kleines Highlight war, wie fließend er direkt von No Son of Mine zu Firth of Fifth überging.

Was gibt es sonst noch zu sagen? Die Bühnenshow ist super beeindruckend, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie die "Dominos" in der zweiten Hälfte ein wenig mehr bewegt hätten. Der Sound war für Arenen insgesamt großartig. Für mich war es in Charlotte im hinteren Teil des unteren Rings besser als in Raleigh auf dem Boden. Ich dachte, die Setlist war eine gute Mischung. Ich habe mich besonders über Duchess gefreut und mochte das akustische Lamb. Es ist interessant, dass sich die Übergänge von Duke's Intro > TIOA und FoF > IKWIL seit 2007 etwas verändert haben. Vielleicht, um die tieferen Tonarten natürlicher klingen zu lassen.

Vor allem das Publikum in Raleigh schien wirklich begeistert zu sein. Sie kannten die alten Songs besser, als ich erwartet hätte! Das Publikum in Charlotte war auch gut... obwohl ich glaube, dass es in der Gegend, in der ich war, mehr Gelegenheitsfans gab. Phil musste auch einer Seite der Arena sagen, sie solle "aufwachen", während er das Domino-Prinzip erklärte.

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass die Show makellos war. Ihre Schwächen sind hier und anderswo gut dokumentiert, und es liegt an Ihnen, ob es sich bei den Preisen, die sie verlangen, lohnt oder nicht. In dem Moment jedoch - für diesen jungen Fan - waren diese Mängel leicht zu verzeihen. Es gab viele Emotionen, als ich die Band sah, die mich in der Mittelstufe zur Musik gebracht hat, und viele Emotionen, als ich erkannte, dass es das wahrscheinlich war. In Raleigh war ich mit meinem Vater (obwohl ich ihn dieses Mal mitnahm) und meiner Freundin (die Genesis nur durch mich kennt) dabei. Wir hatten alle drei einen Riesenspaß!