Duke-Rezension auf Pitchfork

  • Hej!


    Ein Freund hat mich auf diesen Artikel aufmerksam gemacht:


    https://pitchfork.com/reviews/albums/genesis-duke/


    Nicht nur eine wunderbare Würdigung des Duke-Albums, sondern auch eine kenntnisreiche Reflektion der gesamten Bandgeschichte. Unter anderem dieser Gedanke hat mir gut gefallen:


    Zitat

    There are great bands who evolve by expansion, or by drastic reinvention, or by keen attention to the demands of their time. But I can think of no band besides Genesis who evolved so fluidly through subtraction.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Das beste Album der Band.

    Ganz so weit würde ich in meiner persönlichen Rangliste nicht gehen (da wird Foxtrot immer die Nummer Eins bleiben), aber Duke ist auf jeden Fall das Juwel der Trio-Phase.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Hätten sie Alone Tonight, Please Don't Ask und Misunderstanding gegen die brillianten B-Seiten Evidence Of Autumn und Open Door getauscht, wäre es sogar mit Abstand das Juwel der Trio-Phase. Nichts gegen die drei ersteren Songs, aber die Qualität der anderen Stücke dieses tollen Albums haben sie meines Erachtens nicht.


    Vielen Dank für den Link, ist in der Tat ein schöner Artikel.

  • Mit " Das Beste Album der Band " hab ich so meine Probleme, denn es gibt doch auf jedem Album große Juwelen und sag mal so weniger große Juwelen ?

    Dam di dam di dam dam.......:huhu:

  • Interessante Rezension, überraschende Ansätze um auf das Album, seine Entstehungsgeschichte einzugehen oder einen einzelnen Song herauszupicken. Mir gefällt die unregelmässige Bezugnahmen auf einen Aspekt der Bandgeschichte. Auf jeden Fall kann man den Beschrieb als gelungen bezeichnen, denn als Leser ist man des Öfteren geneigt, die Beurteilungen nachzuvollziehen und überrascht zu der Einsicht zu gelangen, dass es durchaus treffend erklärt ist.


    Was mir weniger gefällt, ist dieser ständige Schwenk zu Phil und seinem zukünftigen Superstar Status als Solo-Künstler - und das nach dem anfänglichen Hinweis, dass Genesis in der späteren Phase alle Songs im Studio als Werk des gesamten Trios entstehen liess. Das ist inkonsequent, denn weder auf Mike noch auf Tony wird in ähnlicher Weise eingegangen. Sogar Peter, um den es ja eigentlich gar nicht geht, wird öfter spezifisch erwähnt als diese zwei. Dabei ist Duke in meinen Augen am meisten von Tony geprägt.

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Ganz so weit würde ich in meiner persönlichen Rangliste nicht gehen (da wird Foxtrot immer die Nummer Eins bleiben), aber Duke ist auf jeden Fall das Juwel der Trio-Phase.


    Hätten sie Alone Tonight, Please Don't Ask und Misunderstanding gegen die brillianten B-Seiten Evidence Of Autumn und Open Door getauscht, wäre es sogar mit Abstand das Juwel der Trio-Phase.


    Das sehe ich auch so, wobei mir der Livesound (z. B. Lyceum-Konzert) der Tour noch besser gefällt als der m. E. doch sehr "klinische" Sound der Studioversion.

    Can you tell me where my country lies
    said the unifaun to her true love's eyes

  • Hätten sie Alone Tonight, Please Don't Ask und Misunderstanding gegen die brillianten B-Seiten Evidence Of Autumn und Open Door getauscht, wäre es sogar mit Abstand das Juwel der Trio-Phase.


    Das sehe ich auch so, wobei mir der Livesound (z. B. Lyceum-Konzert) der Tour noch besser gefällt als der m. E. doch sehr "klinische" Sound der Studioversion.

    Nun ja, Alone tonight und Please don't ask gehören sicherlich zum Grützigsten, das den Dreien je aus der Feder gequollen ist, aber insbesondere Open Door ist auch nicht viel besser.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Nun ja, Alone tonight und Please don't ask gehören sicherlich zum Grützigsten, das den Dreien je aus der Feder gequollen ist, aber insbesondere Open Door ist auch nicht viel besser.

    Open Door ist einfach strukturiert, aber wirklich stimmungsvoll mit Phils traurigem Gesang und der meines Wissens letzten Akustikgitarren-Verwendung dieser Trio-Phase. (Herma, Du siehst, ich habe Dir hier adjektivtechnisch den Ball schon mal auf den Elfmeterpunkt gelegt... 😏)

    Wie dem auch sei, dann lassen wir bei dem Tausch dieses gepflegte Stück Melancholie eben weg und belassen es bei drei Aus- und nur einer Einwechslung. Für Vinyl-Zeiten war die Scheibe ja eh ungewöhnlich lang. Man genieße einmal diese Tracklist:


    Behind The Lines

    Duchess

    Guide Vocal

    Man Of Our Times

    Heathaze

    Turn It On Again

    Cul-De-Sac

    Evidence Of Autumn

    Duke's Travels

    Duke's End


    Keine Füller und eine wunderbare Melange aus Dynamik und Melancholie. Ein Meisterwerk! Ja, ich weiß, die viel zitierte Fahrradkette... 😏

  • Zitat

    Nun ja, Alone tonight und Please don't ask gehören sicherlich zum Grützigsten, das den Dreien je aus der Feder gequollen ist,

    Da fallen mir aber ganz andere Kandidaten von ganz anderen Platten ein.

    Eine 3-Akkorde Gefühlsduselei ist für mich im Gesamtkontext der Platte tolerierbar, denn sie wird ausgeglichen durch Schwere und Düsternis in anderen Stücken. Auch gelegentliche Aufhellungen wie "Misunderstanding" sind mir bei dieser Platte erträglich; gesehen und bewertet im Kontext des Schicksals des "Duke Albert" (wenn man so will, wenn man sich ein Konzeptalbum davon im Geiste herstellen will). Die Kritik an "Please don't ask" kann ich sowieso nicht nachvollziehen, mit Sicherheit eines der besten Stücke von Phil ever. Geschrieben sich aus einer echten Sehnsucht nach den beiden Kindern, die nun in Vancouver verweilten, fügt es sich hervorragend in den Kontext der LP ein.


    Wenn ich "Duke" höre, ist es für mich auch immer das beste Album der Band ever. Aber das trifft auch auf "Wind & Wuthering", "A Trick of the tail" und "The Lamb Lies Down On Broadway" zu - "Nursery Cryme" war nie mein Favorit, und "Foxtrot" und "Selling England" sind es schon lange nicht mehr. Also gehen meine Punkte an "Trespass", das beste Album aller Zeiten und Klassen. Die Kritik der damaligen Zeitgenossen an "Duke" habe ich nie verstanden, zu düster, trostlos, ohne klare Richtung, hieß es. Da besinnt sich das Trio auf seine besseren Ansätze, und dann wird rumgemault. Folgen bekannt: Abacab. Obwohl, wenn ich das höre, so, wie ich es mir zusammengemixt habe, unter Hinfortlassung all der schlimmen Titel, denke ich selbst dann manchmal, dass - nein, der Gedanke ist gar zu abwegig. ;)


    Wir alten Fans der 2. Stunde kennen ja noch die Pause zwischen "Heathaze" und "Turn It On Again", die entstand, wenn man die Scheibe umgedreht hat. Da habe ich mir bei meiner privaten Sicherungskopie einfach"Open Door" und "Evidence of Autumn" reingeschnitten, und: Thema für mich durch.