CHESTER THOMPSON Interview im amerikanischen Rolling Stone (4.2.2021)

  • Könnte mir vorstellen dass in PCs Entscheidung, 2008 nicht mehr zur Verfügung zu stehen auch reingespielt hat, dass die Tour 2007 schon doppelt so lange war, wie er eigentlich wollte.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Phil hatte tatsächlich genug mit Tarzan zu tun. Im Oktober 2008 war doch das Musical in Hamburg am Start. Oder verwechsel ich da die Jahre :/.

  • Nochmal zum (vermeintlich? angedachten) Mittrommeln von Chester auf den Studioalben:


    1. Wenn der Tag lang ist, und man gerade dringend einen Schlagzeuger braucht, sagt man manchmal eventuell salopp etwas dahin, von dem man schon im Vorfeld weiß, dass es sowieso kaum durchzuführen ist. ;)


    2. Den zweiten layer der drums exakt über Phils ersten zu legen (und mehr sollte es ja gar nicht sein) bedeutet ja nicht: mitkomponieren zu dürfen, sondern eher bei der Gelegenheit zu verinnerlichen, was sowieso zu erlernen wäre. Und Phil hätte dann wahrscheinlich gesagt: Sorry, mate, hab deine Spur wieder gelöscht, es war nicht ganz so exakt beim 24. fill-in. ;)


    Zitat

    Prophet: Da muss ich doch widersprechen:

    Gerade bei den frühen (proglastigen) Touren mit ihm hört man teils sehr deutlich, welche positiven Einflüsse / Auswirkungen Chester's Drumming am Schlagzeug auf die Songs hat (mehr Druck, mehr Dynamik, mehr Technik / Strukturiertheit). "Seconds Out" ist hierbei die beste offizielle Dokumentation.

    Kann man so sehen, aber auch gegenteilig. Einige Zeitgenossen meinten damals, dass Chester "verloren" klänge, wenn Phil nicht mit an den drums ist. Einiges auf Seconds Out von Chester finde ich sehr gut; die vermeintlichen einfachen Stücke wie TLLDOB oder auch Supper's Ready ;) dann doch eher nicht. Mehr Druck / Dynamik / Technik als wer? Phil bei den Studioversionen? Eher nicht, abgesehen von FoF. Mehr Druck als Bill Bruford? Da gehe ich mit.

    • Offizieller Beitrag

    Mehr Druck / Dynamik / Technik als wer? Phil bei den Studioversionen? Eher nicht

    Ist zwar offtopic und nur für Musiker interessant, aber möchte ich da doch loswerden:


    Oh da gibt es zahlreiche Beispiele:

    - Afterglow hat auch schon im Gesangsteil viel mehr Dynamik, Power und Strukturiertheit als die Studioversion, die dagegen einfach (vom Drumming) flach und lahm klingt. Und der berühmte "Afterglow-Break" stammt ja ursprünglich von Chester im Rahmen seiner Weather Report Tätigkeiten.


    - Musical Box hat ebenfalls eine viel größere Dynamik, während der "now now now now" Sektion baut Chester hier u.a. durch Doublebass-Betonungen viel mehr Power und "nach vorne drängen" ein, als es die Originalversion mit Phil hatte


    - In Supper's Ready baut er durch die Art seiner Drumfills und Betonungen deutlich größere Unterschiede zwischen leisen und lauten Parts auf als es die Studioversion hergibt (gut zu hören in der "Guaranteed Eternal Sanctuary Man" Sektion);

    diese höheren Laut/Leise Unterschiede sind auch in den Gesangsstellen seiner Cinema Show Versionen zu hören, man vergleiche mal folgende Stelle:


    "Listen to the old one speak of all he has lived through.

    I have crossed between the poles, for me there's no mystery.

    Once a man, like the sea I raged,

    Once a woman, like the earth I gave."


    Phil trommelt hier im Studio auf einem Level gerade durch. Chester dagegen steigert die Dynamik nach "mystery" deutlich und lässt sie nach "raged" bereits so deutlich abfallen, dass er während der letzten Zeile nahezu nur noch leise im Hintergrund ist.


    Davon ab:

    Im Zusammenspiel mit Phil zeigt sich, dass beide sehr gut darin waren, ihre jeweiligen gleichzeitigen Parts sauber auszukomponieren und zu strukturieren. Sie spielten mit Konzept Figuren zusammen. Während im Zusammenspiel Bruford / Collins hörbar zwei Drummer quasi zusammen aber nebeneinander hergespielt hatten (sinngemäß jeder gleichzeitig unabhängig vom anderen sein Ding gemacht hat).

  • Zitat

    "Listen to the old one speak of all he has lived through.

    I have crossed between the poles, for me there's no mystery.

    Once a man, like the sea I raged,

    Once a woman, like the earth I gave.

    Meinst du da nicht etwa die Bill Bruford Version von Seconds Out?Die finde ich als einzige wirklich besser als das Original. Ist eben Geschmackssache, ich finde Chester erst oder einzig 1982 richtig gut bei Genesis. Bei "Afterglow" kann ich nachvollziehen, was du meinst. Obwohl: Der Wirbel am Ende ist zwar Klasse, aber der Song hätte ihn nicht gebraucht. Nun aber zurück zum interview! Habe ich schon erwähnt, dass ich es sehr gut finde?

    • Offizieller Beitrag

    Meinst du da nicht etwa die Bill Bruford Version von Seconds Out?Die finde ich als einzige wirklich besser als das Original.

    Nein, ich bezog mich auf die Version mit Chester von der ATTWT - Tour '78. Sorry, hätte ich dazu sagen müssen.

    Nun aber zurück zum Thema. 😉

  • Ist zwar offtopic und nur für Musiker interessant, aber möchte ich da doch loswerden:


    Oh da gibt es zahlreiche Beispiele:

    - Afterglow hat auch schon im Gesangsteil viel mehr Dynamik, Power und Strukturiertheit als die Studioversion, die dagegen einfach (vom Drumming) flach und lahm klingt. Und der berühmte "Afterglow-Break" stammt ja ursprünglich von Chester im Rahmen seiner Weatherfordr Report Tätigkeiten.

    Da muss ich klugscheißen: Das Break geht auf die Live-Version von Zappa's More Trouble Everyday zurück. 😏 Phil hatte das auf der Live At The Roxy so beeindruckt, dass es nicht nur Pluspunkte für Chester bei der Suche nach einem Drummer gab (ich meine, er hat mal gesagt, dass er ihn im Grunde durch das Hören dieser LP ausgewählt hatte), sondern er auch das Break unbedingt selbst spielen wollte.

    Aber ansonsten gebe ich Dir in allen Punkten recht und habe gerade selbst in die von Dir beschriebenen Stellen reingehört. Sehe ich auch so, bin aber nur Konsument und kein Musiker. 😏👍

    Einmal editiert, zuletzt von Virgil ()

  • Schönes Interview, auch den Zappa-Teil finde ich interessant.


    Habe gerade noch dieses Gespräch zwischen Chester und Nick D'Virgilio entdeckt. Zwei Genesis-Drummer, die sich gegenseitig interviewen – gibts auch nicht alle Tage!


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    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Da muss ich klugscheißen: Das Break geht auf die Live-Version von Zappa's More Trouble Everyday zurück. 😏 Phil hatte das auf der Live At The Roxy so beeindruckt, dass es nicht nur Pluspunkte für Chester bei der Suche nach einem Drummer gab (ich meine, er hat mal gesagt, dass er ihn im Grunde durch das Hören dieser LP ausgewählt hatte), sondern er auch das Break unbedingt selbst spielen wollte.

    Hier der Beweis für Interessierte:


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    Jetzt aber wirklich zurück zum Thema ... :undweg:

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • Schönes Interview, auch den Zappa-Teil finde ich interessant.


    Habe gerade noch dieses Gespräch zwischen Chester und Nick D'Virgilio entdeckt. Zwei Genesis-Drummer, die sich gegenseitig interviewen – gibts auch nicht alle Tage!


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    Super Interview!

    Ein paar Sachen, die er erzählt, sind ja quasi identisch mit dem Rolling Stone Artikel.

    Aber man sieht ihn dabei und er ist so ein zurückhaltender, freundlichen Mensch!

    Und auch etwas schüchtern, man beachte nur seine Körperhaltung im Vergleick zu Nick's. Und wenn man sich dann Phil vor Augen führt ist es ja überhaupt nicht verwunderlich, dass Chester anfangs einfach mal nichts gesagt und nur gemacht hat. Und er ist eben echt und natürlich, der gibt keine "taktischen" Antworten, kann der gar nicht.

    Das erinnert mich an einen kleinen, intimen Gig, bei dem er auch sehr sympathisch rüber kam: JoStLe mit ihm am Schlagzeug (d.h. Jonas Hellborg Bass, Steve Bailey Bass, Leland Sklar Bass, daher die Abkürzung). Und er hat sehr cool gespielt! Hier ein Eindruck davon (anderer Gig, aber sehr ähnlich), allerdings waren nicht alle "Songs" schlagzeugmäßig so laid-back:

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