Hörverlust im Alter und Tinnitus - seid Ihr betroffen, und wie geht Ihr damit um?

  • Ich habe nach einem Hörsturz Tinnitus auf dem rechten Ohr, und höre da bestenfalls noch 20 %. Auf beiden Ohren rauscht es wie früher der Pfeifkessel mit heißem Wasser in Mutters Küche. Dazu brummt es rechts auf dem Ohr, dass Gott erbarm. Die Ärtzte sind hilfloser als ich. Bestimmte Frequenzen (Höhen) nehme ich über dieses Ohr gar nicht mehr wahr. Zum Beispiel Cymbals - niente. Wenn ich vor der Anlage sitze, hilft das andere Ohr da ein wenig mit: Ich regle rechts hoch, links runter, die Ortung verteilt sich so besser.


    P.S.: Meine Ohren haben sich weitestgehend erholt, das Gehör ist altersgemäß ausreichend und besser als bei den meisten Gleichaltrigen. Allerdings habe auch ich zunehmend Schwierigkeiten, Unterhaltungen mit mehreren Menschen zu folgen, oder selbige in Räumen mit starken Hintergrundgeräuschen zu führen. Der Tinnitus ist nach wie vor da, penetrant ist er nur, wenn ich nachts aufwache, oder früh am Morgen.

  • Habe Tinnitus seit 1993, musste damals auch in einer Klinik behandelt werden. Inzwischen lebe ich ganz gut damit und kann es die meiste Zeit komplett ausblenden. Manchmal stört es etwas, aber es nervt zumindest nicht mehr.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Bisher keine Last mit. Wahrscheinlich bin ich aber auch noch nicht "alt" genug. :P^^


    In diesem Jahr hätte es allerdings böse ausgehen können. Nach einem Bielefelder Konzert (Manfred Mann's Earth Band) hatte ich das "dumpfe Gefühl", mein rechtes Ohr sei verstopft (hatte an besagtem Abend keine Ohrenstopfen benutzt). Als die "Verstopfung" nicht verschwand, bin ich zum Hals-/Nasen-/Ohrenarzt. Der verordnete mir einige Schluck-Übungen (mehrmals am Tag die Nase zuhalten und währenddessen schlucken). Der "Druckausgleich" dauerte 2 Tage. Danach war der rechte Löffel wieder frei. Glück gehabt!


    Die Earth Band spielte in Bielefeld sehr gut, aber für meine Verhältnisse eben etwas zu laut. Viele der Konzertbesucher waren jenseits der 50, 60. Wahrscheinlich haben sich die Sound-Techniker gedacht: "Da müssen wir aufdrehen, damit die Senioren überhaupt noch was mitkriegen".


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  • Moin,


    ich habe Tinnitus seit über 20 Jahren, mal schlimm mal weniger.

    Der Platz zwischen Schlagzeug und Marshall Verstärker bei 13qm und die Lautstärke des Walkmans waren wohl nicht so gesundheitsfördernd ... wäre ich doch bei der Blockflöte geblieben...


    Durch Entspannung ging das meist wieder weg oder hat mich dann nicht mehr gestört, lange Zeit.


    In den letzten 2 Jahren (ohne Hörsturz) hatte ich auf einem Ohr 2x fast völligen Hörverlust.

    Das konnte dann mit Kortison wieder hergestellt werden.


    Ein helles Rauschen (2-3 Teiltöne) und ab und zu ein tiefes Brummen sind davon übrig geblieben.

    Auslöser waren wohl zu wenig Bewegung und Stress, wie mein Doc vermutete. Nach Kortison, Urlaub und Ruhe war das auch wieder OK - nahm aber mit zunehmendem Stress bei der Arbeit und so wieder zu.


    Die Geräusche wurden so laut, dass ich nachts vom Ohrgekreische wach wurde und nicht wieder einschlafen konnte. Durch den Schlafentzug baute sich mein Stresspegel natürlich nicht ab, ... ein Teufelskreis.


    Da ich zeitgleich auch über Nackenschmerzen und Verspannungen geklagt hatte, hat mich meine HNO zum Zahnarzt geschickt. Der stellte fest, dass ich eine "Beißschiene" brauche (für den Oberkiefer), da ich nachts "knirsche". Diese nächtliche Spannung auf den Kiefer hat sich wohl auf den Nacken und auf die Ohren übertragen.


    Das Gewebe um Nacken, Kiefer und Ohr ist scheinbar so eng verdrahtet, dass sich dort bei mir ständig was verspannt und das "auf die Ohren" geht und ich Druck auf den Ohren verspüre, der die Geräusche smal verstärkt.


    Entspanne ich den Nacken oder den Kiefer oder nach dezente Dehnübungen (siehe Video) werden die Geräusche weniger und es kann sein, dass ich auch mal keine Geräusche wahrnehme.


    Zusätzlich habe ich mir (auf Verdacht) ein neues Kissen und in neues Lattenrost gekauft. Und siehe da, ich konnte wieder durchschlafen. Herrlich.


    Mit der "Beißschiene" wurde es nach einer anfänglichen Gewöhnungszeit, noch besser. Manchmal vergesse ich sie und merke das am nächsten Morgen und ärgere mich... (so wie jetzt grade...)


    So hat sich die Lebensqualität sehr gesteigert und ich konnte mit der wiedergewonnen Energie darüber hinaus noch ein paar Stressquellen abbauen.


    Es ist noch nicht alles optimal, aber sehr viel besser - ich mag jetzt seit 6 Monaten auch wieder Musik hören (vorher fehlten z.T. Frequenzen) und entdecke grade wieder einige Musik, die ich laaange nicht gehört habe, das ist Lebensqualität.


    Auch durch den Wechsel von Röhrenverstärker auf Digitalhupe (Yamaha THR 10) mag ich auch wieder ausgiebig bei erträglicher Lautstärke Gitarre spielen...


    Bei starken Ohrgeräuschen und Verspannungen haben mir die Übungen aus diesen Videos geholfen:


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    Rock on,


    Kabuki

  • Ich höre einfach nicht mehr so gut wie früher. Irgendwann sind die ganz hohen Töne weggefallen, das ist ja normal. Meine Kinder - damals noch im Teenager-Alter hatten ihren Spass, einen Klingelton abzuspielen, den Erwachsene ab einem gewissen Alter nicht mehr hören.

    In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass das Hörvermögen mehr und mehr zurückgeht - speziell bei laufenden Nebengeräuschen habe ich z.B. viel mehr Mühe, einem Gespräch zu folgen als früher.

    Naja, es ist nicht soo schlimm. Aber ich denke, in ein paar Jahren werde ich mich nach einem Hörgerät umsehen, wenn das so weitergeht.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Muss mich da leider auch einreihen. Linkes Ohr Tinitus und die hohen Töne stark bedämpft, halte ich mir das rechte Ohr zu ist kaum noch was an hohen Frequenzen zu hören.

    Musik hören geht noch ganz gut, ich hab nur bemerkt, wenns lauter wird, überschlagen sich die Töne, war früher auch nicht so. Bin da bei Konzerten jetzt sehr vorsichtig geworden, nicht auszudenken, wenn das andere Ohr auch noch einen Schlag weg bekommt...


    Interessant wäre mal zu erfahren, ob man mit einem Hörgerät überhaupt noch brauchbar Musik hören kann,

    vielleicht hat da hier jemand Erfahrung damit und kann berichten.


    Gruß

    Markus

    EVERYTHING YOU KNOW IS WRONG

    • Offizieller Beitrag

    Interessant wäre mal zu erfahren, ob man mit einem Hörgerät überhaupt noch brauchbar Musik hören kann,

    vielleicht hat da hier jemand Erfahrung damit und kann berichten.

    Erfahrung hab ich keine, aber meines Wissens geht's bei Hörgeräten immer nur um die Wiederherstellung des Sprachverständnisses. Dazu reicht im Prinzip die Verstärkung der Mitten-Frequenzen bis ca. 4 kHz - für Musik ist das zu wenig. Dazu kommt noch, dass bei modernen Geräten ein digitales Processing durchgeführt wird, etwa um Umgebungsgeräusche zu unterdrücken. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass das Musikhören davon profitiert.

    Aber wer nur die Wahl hat, Musik in schlechter Telefon-Qualität oder gar nicht zu hören... ;)

  • Ne Freundin von mir hat an ihren Geräten verschiedene Presets, die u.a. auch "Musikhören" und sogar "Bandprobe" beinhalten und ist damit ganz zufrieden...


    Kabuki

  • Dazu kommt noch, dass bei modernen Geräten ein digitales Processing durchgeführt wird,...

    Dann kann ich ja meine rein analoge Anlage samt Vinyl Sammlung in die Tonne treten, wenn es nachher sowiso konvertiert wird..:D

    EVERYTHING YOU KNOW IS WRONG