Iona: Progressive Celtic Rock
(Bild verändert nach: https://cdn11.bigcommerce.com/…79658.jpg?c=2&imbypass=on)
In diesem Thread soll die Musik und das Werk der britischen Band Iona thematisiert und gewürdigt werden [1]. Daneben dürfen und sollen sogar die Solokarrieren der einzelnen Iona-Musiker inklusive Ex-Iona-Mitglieder behandelt werden. Meine Absicht war es auch, auf die unglaublich schöne Musik von Iona aufmerksam zu machen. Ich bin dieser Band nun seit Anfang 2016 verfallen und höre die Musik immer noch sehr gerne. Doch wo fang ich an?
Bild: Iona live 2004 (v.l.n.r.: Troy Donockley, Phil Barker, Joanne Hogg, Frank van Essen, Dave Bainbridge) [2]
Was ist Iona?
Zunächst mit der Frage, was ist Iona? Nun zum einem ist es eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands (die christlichen Ursprünge Britanniens kamen größtenteils von dieser Insel). Nach dieser benannte sich einst eine britische Band, die 1989 von den beiden Multiinstrumentalisten Dave Bainbridge und David Fitzgerald gegründet wurde. Anlass war das Schaffen "spiritueller, atmosphärischer und doch erhebender Musik, die Emotionen wecken sollte" [3, 4].
Jedoch fehlte noch der Gesang. Man entdeckte bereits 1986 Joanne Hogg, die damals noch Medizin studierte. Ein paar Jahre später, als Joanne ihren ärztlichen Dienst gerade aus gesundheitlichen Gründen pausiert hatte, kontaktierten die beiden Dave's sie mit der Frage zur Gründung einer gemeinsamen Band. Damit war die erste Kernbesetzung Iona‘s geboren. Dave Bainbridge und Joanne Hogg sollten bis zum Schluss die führenden Köpfe der Band bleiben [5].
Im Dezember 2016 gab die Band leider bekannt, für unbestimmte Zeit zu pausieren. Wie es mit der Zukunft aussieht und ob Iona noch einmal zusammen finden werden, bleibt abzuwarten.
Was für eine Musik macht Iona?
Die Band bezeichnet ihre Musik selbst als „Progressive Celtic Rock“. Die Band verbindet irisch-keltische Folk-Musik mit atmosphärischer, symphonischer Rockmusik. Der Fokus liegt mehr auf keltischem Folk als Rock. Nichtsdestotrotz kommen auch immer wieder progressive, ausladende und emotionale Ausbrüche vor - oft dank Dave Bainbridge. Weiterhin gibt es immer wieder instrumentalle und verspielte Ausflüge. Generell ist Bainbridge nicht nur ein genialer Komponist und Klavier-/Keyboardspieler, sondern auch ein talentierter Gitarrist. Seine emotionalen Gitarrensoli stehen den eines David Gilmour oder Steve Hackett in keinster Weise nach. Die Sängerin und Pianistin Joanne Hogg hat atemberaubend schöne, reine und engelsreiche Stimme (neben Kate Bush und Regina Spektor meine Lieblingssängerin) und auch sonst beherrschen die anderen Musiker alle ihr Gebiet.
In den Anfangsjahren war Nick Beggs (Bass, Chapman Stick) Mitglied von Iona, welche seiner Aussage nach, seine erste Berührung mit dem Prog-Rock war. Insofern haben die Jahre bei Iona für Beggs eine große Bedeutung [6]. Beggs hat zwei Studio- Alben mit Iona eingespielt: „The Book of Kells“ (1992) und „Beyond These Shores“ (1993). Er ist auch durchaus präsent und versteckt sich nicht hinter den vielen atmosphärischen Passagen der Musik [7].
Bild: Iona um 1993 (v.l.n.r.: Nick Beggs, Joanne Hogg, Terl Bryant, Dave Bainbridge, Mike Haughton) [2]
Troy Donockley (v.a. Uilleann Pipes, Tin Whistles etc.) war ebenfalls viele Jahre mit Iona unterwegs. Auf den ersten Alben war er noch Gastmusiker. Ab 1995 – 2009 war er dann ein vollwertiges Mitglied und prägte den Iona-Sound wesentlich. Und damit sind wir auch schon bei der instrumentalen Vielfalt.
Iona setzen neben den üblichen Instrumenten wie Gitarre, Bass, Keyboards und Drums auch viele Instrumente des Folks wie Uilleann Pipes (die irische Sackpfeife), Harfe, Violone und Flöte ein. Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Instrumente kann man nur als perfekt beschreiben, und dabei entstehen solch traumhaft-schöne Klanglandschaften. Die Musik von IONA ist sehr malerisch. Man stelle sich nur irgendwelche hübsche irische oder schottische Landschaften vor.
Ihre Songtexte sind oft christlich inspiriert und das entdeckt man immer wieder beim Hören ihrer Musik. Sie unterstützen die atmosphärischen Klangwelten und schaffen somit spirituelle Refugien. Allerdings möchte die Band nicht per se als christliche Rockband verstanden und bezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis über wichtige Abhandlungen und Hörempfehlungen in diesem Thread
2. Erste Äußerung von Chandelier
3. Die Geschichte von IONA Teil 1: Gründung 1988 – 1989
4. Die Geschichte von IONA Teil 2: Die ersten beiden Alben 1990 – 1993
5. Die Geschichte von IONA Teil 3: Beyond These Shores (1993)
6. Die Geschichte von IONA Teil 4: Heaven´s Bright Sun 1997 – 2001
7. Die Geschichte von IONA Teil 5: The River flows 2002 – 2016
8. Erste Eindrücke zu „Open Sky“ sowie Links zu den Songs des Albums
9. Aktuelle Entwicklungen in der Band sowie Pause
11. Troy Donockley - Messages (2012)
12. The Book of Iona - Ankündigung (2020)
Diskographie
Bild: Meine Iona-Sammlung (Stand Frühjahr 2020).
Nachfolgend die Studioalben sowie die nennenswertesten Livealben. Genaueres findet man auf der Iona-Webseite, Discogs oder Wikipedia [8].
Studioalben
1990: Iona
1992: The Book of Kells
1993: Beyond these Shores
1996: Journey into the Morn
2000: Open Sky
2006: The Circling Hour
2011: Another Realm
Livealben
1997: Heaven’s bright sun
1999: Woven Chord
2008: Live in London (ebenfalls 2006 als Konzertfilm auf DVD erschienen)
2013: Edge of the World: Live in Europe
Box sets
2002: The River Flows - Anthology Vol. 1
2020: The Book of Iona
Konzertfilme
2004: Iona (DVD) - Liveaufnahme von 1990
2006: Live in London (DVD) - Konzertfilm von 2004 (ebenfalls als 2008 als reines Livealbum erschienen)
Daneben gibt es noch viele Soloalben von Dave Bainbridge, Joanne Hogg, Troy Donockley usw., auf welchen gewöhnlich die Iona und Ex-Iona Musiker rumtummeln. Ein Freundeskreis eben. Ich empfehle jedem das erste Soloalbum von Dave Bainbridge, „Veil of Gossamer“ – ein sehr gutes Iona-Album, welches aber nicht von Iona ist (obwohl alle Iona-Musiker inklusive Nick Beggs mit dabei sind).
Musik zum Anhören (Hörbeispiele)
Wie klingt denn nun die Musik von Iona? Ich habe immer wieder Bilder von alten Kirchen, Keltenkreuzen, grüne Wiesen, Schafe etc. im Kopf. Da ich selbst gottseidank schon mal in Schottland war, verbinde ich die dort gesehenen Bilder mit ihrer Musik.
Leider sind seit geraumer Zeit viele YouTube-Videos zu Iona-Songs entfernt worden, sodass es schwer ist, die Musik Außenstehenden und Interessierten frei bereitzustellen. Ein paar wenige Videos gibt es dann aber doch noch auf YouTube.
Ich empfehle jedem als Einstiegsdroge das Album „The Book of Kells“, ein Konzeptalbum welches auf der gleichnamigen Buchmalerei/Handschrift basiert. So war es zumindest bei mir. Es ist nach wie vor ist eins meiner Lieblingsalben, obwohl eigentlich alle Iona-Alben gut bis sehr gut sind.
Eins ihrer Magnum Opi ist der Longtrack „Matthew - The Man“. Alleine schon der Text: „That tears that salt the earth…“
Alle Alben werden (sofern wir es schaffen...) nach und nach in diesem Thread behandelt und im Inhaltsverzeichnis aufgelistet.
Anmerkungen und Quellen
Ich möchte an dieser Stelle zunächst unsem Forenmitglied chandelier danken, der die Band und ihre Musik nicht nur liebt, sondern auch die oben verlinkten Beiträge zur Geschichte verfasst hat. Herzlichen Dank dafür!
- Hier geht es zur Webseite der Band: http://www.iona.uk.com/
- Die Bilder stammen von der Iona-Webseite und wurden von mir ausschließlich aufgrund von Formatierungsproblemen hier neu hochgeladen, ansonsten hätte ich sie hier verlinkt und eingebettet: http://www.iona.uk.com/photos
- Eine ausführliche Geschichte zu den Anfängen der Band ist auf deren Webseite zu finden: http://www.iona.uk.com/history/list/range/1988-1990
- Vielleicht ganz interessant - die Babyblaue-Seiten zu Iona: http://www.babyblaue-seiten.de…p?bandId=761&content=band
- Nachzulesen in der musikalischen Biografie Hogg's auf den Webseiten von Iona: http://www.iona.uk.com/band/detail/id/2/joanne-hogg
- Interview mit Nick Beggs von 2015: https://www.innerviews.org/inner/beggs.html
- Nick Beggs hat in unserem Forum bereits seinen eigenen Thraed. Link dazu hier: http://www.genesis-fanclub.de/it-forum/genesis-solo-weiteres-umfeld/19003-nick-beggs.html
- Da ich selbst so gut wie alle Iona-Alben besitze (siehe auch das Bild mit meiner Iona-Sammlung), konnte ich die Diskographie daraus selbst abgeleiten und erstellen. Die Diskografie ist nicht von mir plagiiert worden.
- Die hier verlinkten und eingefügten YouTube-Videos zu den Iona-Tracks führen zu automatisch von YouTube generierten Playlisten inklsive eigenem Kanal. Siehe: https://www.youtube.com/channel/UCwTIW3nfjc3lM5vmDzIUhmQ
Sollte ich was vergessen haben, oder eine Quelle nicht aufgeführt haben, so schreibt mir bitte!
Autor: Tommy Ender
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Letzte Bearbeitung am 10. Mai 2020 (Revision 3.3 des Originalbeitrags von 2016)