Ulan & Bator, die Progger unter den Kabarettisten :)

  • Hintergründige Kabarett-Satire - faszinierende und entlarvende Gesamtinszenierung. Glückwunsch an Sebastian, das war eine überragende Performance.

    • Offizieller Beitrag

    Allerdings fand es nicht wirklich witzig, also sehr mäßig geschrieben, was den Wortwitz betrifft.

    Ich fand in dieser Hinsicht die Lisa Eckert-Kopie nicht so gelungen, weil sie eben einfach nur kopiert hat. Aber zugegeben ist es schwierig die ohnehin sehr extreme Eckert gekonnt zu überzeichnen. Und der Nuhr-Dauergast Eckert durfte auf keinen Fall fehlen.


    Der Rest war durchweg großartig.

  • Ich und meine Freundin hatten zwar festgestellt, dass das nicht der Nuhr gestern war, konnten uns das aber nicht wirklich erklären. Wir sind durch zufälliges Zippen da gelandet. Die Stimme klang etwas anders, die Stirnfalten waren nicht ganz so krass wie bei dem echten Nuhr.. Aber sehr gelungene Imitation! Wir dachten erst, boah, der Nuhr wird ja immer schlechter, so schlecht, dass es wieder lustig ist. Aber heute haben wir noch mal alles gesehen und uns über die gelungene Satire, wie die Art der Witze von Nuhr und auch dieser Österreicherin herrlich auf die Schippe genommen wurde, kaputt gelacht. Auch die Reaktionen von diesem falschen Nuhr, wie er da so am Tisch hing, waren sehr gekonnt!

    By the way, ich habe das Kabarett- Programm vor etwa 9 Jahren (Ulan und Bator) in Köln gesehen und habe die Apokalypse in 9/8 und auch einige Anleihen an Gentle Giant herausgehört. Ich wusste damals nichts über den Prog-Hintergrund. Ich war sehr begeistert!! Kompliment 👍 Die vokale Polyrythmik war phantastisch und dann noch die hochkomplexen Inhalte dazu 😂

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

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  • Ich habe es mir gerade angesehen. Die Darstellung fand ich wirklich super, dickes Kompliment an Zeb und die anderen. Das geht nicht besser.

    Allerdings fand es nicht wirklich witzig, also sehr mäßig geschrieben, was den Wortwitz betrifft.

    Ich hatte dies verstanden als Teil des Original-1:1 Nachstellens: Auch Mockridge und andere Gäste der echten RBB-Show sind selten witzig. Eher sind sie nur auf billige höhöhö-Stichwort-Lacher aus. (Autobahn höhöhö). Mockridge sogar oft ohne Pointen (als Stilmittel konnte das nur bei den Pythons funktonieren, 40 Jahre früher).

    Besonders gut gefiel mir der künstliche Schnitt, der "Zensur" bei einem der rassistischen Witze verkörpern sollte - als das Bild wieder einsetzte, nudelte sich "Nuhr" vor Lachen auf seinem Pult. Genauso isser der Ditta.

    Ich kenne das Original nicht soo gut, vertraue auf einen Kenner, der schrieb in einem Forum: Man könnte die Parodie über ein Original legen und es wäre 100% Deckung.

    In einigen der Cameo-Schwenks zum "Publikum" waren auch Autoren des Teams Böhmermann zu sehen und einmal kurz der preisgekrönte Head-Writer Markus Hennig. War für die Texter sicher auch ein krasser Moment - man muss gegen den eigene Gag-Instinkt anschreiben und sich einem anderen Konzept unterwerfen, um es nachzustellen. Faszinierend gut gelungen.

  • Ich kenne das Original nicht soo gut, vertraue auf einen Kenner, der schrieb in einem Forum: Man könnte die Parodie über ein Original legen und es wäre 100% Deckung.

    Also das kann ich so nicht bestätigen. Sicherlich überschreiten Dieter Nuhr, Lisa Eckart, Andreas Rebers und Co immer mal wieder gerne die Humorgrenzen dessen, was der vielleicht eher grüne Zeitgeist so mit sich bringt, das wurde hier aber natürlich arg überspitzt. Und diese ganzen Vorwürfe, die sich jetzt als Reaktion auf die Böhmermann-Sendung in der Onlinepresse lesen lassen, die Sendung von Nuhr sei rechts, sexistisch oder gar rassistisch, finde ich total unangemessen. Unabhängig davon, dass mir die Parodie an sich sehr gefallen hat, bin ich ein wenig ratlos darüber, dass sich Satiriker gegenseitig so ans Bein pinkeln. Ich gucke unregelmäßig sowohl Böhmermann als auch Dieter Nuhr, die Anstalt etc und kann allen Formaten mal mehr und mal weniger abgewinnen. Kann man insbesondere im Humor keine abweichenden Meinungen mehr akzeptieren?

  • Die Satirisierung bringt eine abweichende Meinung zum Ausdruck - das muss man doch dann wohl so akzeptieren, oder?

    Natürlich - und man kann das Ganze auch sehr unterhaltsam finden. Ich finde diesen satirischen Grabenkampf aber eher unsymphatisch.

  • Ich kenne das Original nicht soo gut, vertraue auf einen Kenner, der schrieb in einem Forum: Man könnte die Parodie über ein Original legen und es wäre 100% Deckung.

    Ich kenne das Original ziemlich gut, weil wir im Rahmen jährlicher "Family - Events" auch paarmal in seinen Kabaretts waren, mit oder ohne Gäste. Jetzt kann ich ihn selbst im TV nicht mehr ertragen. Aber die Deckung war hier 130%, also 30 % noch mehr Nuhr als er es selbst ist. Wenn man es am 24.3. nicht wusste, fiel es erst einmal kaum auf. Nuhr / Erst auf den Zweiten Blick wurde klar, dass da irgendwas nicht stimmt, sonst kam er ja auch nur im ersten, nicht im zweiten. Erst sagten wir halb im Spaß, dass der echte Nuhr schon in seinem noblen Privatbunker sitzt :D.


    Sicherlich überschreiten Dieter Nuhr, Lisa Eckart, Andreas Rebers und Co immer mal wieder gerne die Humorgrenzen dessen, was der vielleicht eher grüne Zeitgeist so mit sich bringt

    Das fände ich ja noch ok, weil ich vieles an den heutigen sog. "Grünen" sehr schräg, kontraproduktiv bis ineffektiv, zumindest aber äußerst widersprüchlich und inkonsequent finde. Aber was mir an Nuhr schon seit über 10 Jahren auffällt, ist seine stark (vielleicht stärker als bei der FDP) ausgeprägte neoliberale Art, die Dinge und Menschen zu sehen. Seine "Hauptsache mir geht es gut /ich kann nicht klagen" - Haltung gibt ihm noch lange nicht das Recht, sich über Leute zu amüsieren, denen es nicht so gut geht wie ihm, und die tatsächlich Gründe haben, zu klagen oder sich Sorgen zu machen. Der Mann ist nicht nur anti-ökologisch, sondern auch anti-social, und pro-materialistisch, das war jedenfalls schon mein Eindruck, lange bevor ich in den Zeitungen gelesen habe, dass auch andere ihn so sehen. Trotzdem fand ich ab und zu einen Witz von ihm auch sehr gelungen.

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    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Seine "Hauptsache mir geht es gut /ich kann nicht klagen" - Haltung gibt ihm noch lange nicht das Recht, sich über Leute zu amüsieren, denen es nicht so gut geht wie ihm, und die tatsächlich Gründe haben, zu klagen oder sich Sorgen zu machen.

    Ich sehe überhaupt keinen Grund, ihm das Recht abzusprechen, auf Kosten von Unterpriveligierten/Benachteiligten sein Publikum abzugreifen.

  • Ich sehe überhaupt keinen Grund, ihm das Recht abzusprechen, auf Kosten von Unterpriveligierten/Benachteiligten sein Publikum abzugreifen.

    Juristisch gesehen hast du natürlich recht. Kann er machen. Ich wollte auf etwas anderes hinaus. Ich könnte es besser so ausdrücken: Er klagt über Leute, die klagen, weil sie Probleme haben (die er nicht hat) bzw. macht auf ihre Kosten Witze, weil er sich nicht in sie hineinversetzen kann. Und jetzt klage ich über ihn, weil er über Leute klagt, die aufgrund von Problemen klagen, in die er sich nicht hineinversetzen kann. 8o

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