TotW: [28.07.-03.08.2014]: GENESIS - Paperlate

    • Offizieller Beitrag

    Ob Bläser oder nicht, zu nah an einem "Collins-Song" oder nicht, ob Pop oder nicht... mir egal. Trotzdem (und nicht deswegen) finde ich den Song ziemlich schwach.
    Der Refrain ist super, geht ins Ohr, fließt und treibt den Song voran. Aber schon mit der Strophe reißen sie das alles mit dem A... wieder ein. Seltsame, ungelenk klingende Piano-Akkorde, dazu ein Drumbeat, der zusammen mit den Akkorden den Fluß komplett unterbricht. Obendrauf singt Collins eine Gesangsmelodie, die das ganze hörbar versucht zu retten, aber eher wie "ich hab halt mal irgendetwas drübergesungen" klingt.
    Die Bridge (ab ca. 2:08min) treibt dann das was die Strophe schon "verbricht" auf die Spitze: noch stockendere, noch ungelenk wirkende Akkorde, Collins hinterm Schlagzeug versucht dem ganzen irgendwie noch einen Beat abzugewinnen, über dem ganzen trötet konzeptlos die Horn-Sektion (was hier an dieser Stelle absolut nach "wir mussten hier halt irgendetwas spielen" klingt) und Collins singt eine Gesangslinie, die hörbar absolut gezwungen klingt und nicht zu der musikalischen Kakophonie darunter passt. Salopp klingt die Bridge, als würden alle zeitgleich irgendetwas spielen ohne Gefühl was der jeweils andere gleichzeitig so treibt.
    Der abschließende Refrain (wie gesagt der einzig wirklich gute Part des Songs) klingt dann fast sowas wie eine Erlösung.


    Nene sorry, aber hier war Genesis hörbar noch am lernen, wie man einen Popsong schreibt. Bestenfalls 4 Punkte (der Refrain verdient mehr, aber der Rest reißts einfach runter).


  • Fehlt bloß noch, dass Du schreibst: "Kommt mir ja nicht unter die Augen!" Dann findet der nächste Nordlichterschnack im Dunkeln statt. :cool:

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • 12 Punkte für einen richtigen, Laune machenden Pop Song. Der Refrain steht definitiv über allem, simpel aber einfach gut. Fand aber schon immer den ganzen Track sehr stimmig. Die Strophen waren immer etwas zurückhaltender, atmosphärischer. Finde die Gesangsmelodie gar nicht schlecht, hat irgendwie was, das ganze Feeling der Strophen ist ein schöner Kontrast zum Refrain. Macht einfach Laune, macht einfach Spaß und Genesis spielen hier gekonnt ihre Stärken aus.

  • Schön, wie hier die unterschiedlich Wahrnehmungen aufeinanderkrachen. Mich kicken gerade die verschiedenartigen Linien, die Prophet beschreibt, auch - oder vielleicht, weil sie teilweise gegeneinander zu laufen scheinen. Mit dem Blick von heute für mich vielleicht die gelungenste Synthese von Collins' R&B-Faible und dem Genesis-Teil von Genesis.
    Kann mich aber erinnern, bei Erscheinen ein wenig reserviert gewesen zu sein, weil man dachte, naja, ist das jetzt so generell die Richtung, in die es geht? Ein Jahr später, als dann "Mama" aus dem Radio klang, sah die Sache schon wieder anders aus.

    Ansonsten hat revelation alles gesagt. Allein, bei der Benotung trug es ihn davon. Die Höchstwertung ist den unsterblichen vorbehalten, aber für 13 reicht es.

    Für den Live-Auftritt sehen ein paar Quellen den 22. und 23. August in N.Y., andere den 13. August in Dallas, dort allerdings ohne Horn-Sektion. Bernd Zindler vom Fanclub (gewöhnlich gut unterrichteter Kreis) schrieb 1995:
    "…am 22. August 1982 in New York. Dort gaben die Bläser von Earth, Wind & Fire ein einmaliges Gastspiel und begleiteten Genesis bei den eigens für diese Show mit ins Programm genommenen Stücken Paperlate und No Reply At All."

  • (...)
    Der Refrain ist super, geht ins Ohr, fließt und treibt den Song voran. Aber schon mit der Strophe reißen sie das alles mit dem A... wieder ein. Seltsame, ungelenk klingende Piano-Akkorde, dazu ein Drumbeat, der zusammen mit den Akkorden den Fluß komplett unterbricht. Obendrauf singt Collins eine Gesangsmelodie, die das ganze hörbar versucht zu retten, aber eher wie "ich hab halt mal irgendetwas drübergesungen" klingt.
    Die Bridge (ab ca. 2:08min) treibt dann das was die Strophe schon "verbricht" auf die Spitze: noch stockendere, noch ungelenk wirkende Akkorde, (...)


    Prophet, ich teile deine Analyse, vergebe aber freundlichere 8 Punkte.


    Der Refrain ist schmissig und geht gut ins Ohr, aber die Pianoakkorde spielen in Strophe und Bridge ganz wilde Sachen, die man beim ersten Hören gar nicht so wahrnimmt. Insoweit muss ich Phil ein Kompliment machen, dass er noch eine brauchbare Melodie drübergelegt hat, auch wenn sie sich an einigen Stellen mit den Harmonien reibt. Bei "Another Record" ist es ähnlich, hat aber nicht (mehr) so viel Disharmonie.


    Der massentaugliche Refrain und die sperrigen Strophen: Eigentlich wäre "Paperlate" von der Harmonisierung "progressiv", aber mir gefällt es dennoch nicht so sehr. Interessant wäre es mal eine Playbackversion zu hören und mal selbst zu versuchen, ob man eine bessere Melodie als Phil draufsingen könnte.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ich mag den Song als Song. Schmissig, eingehend und die Bläser passen in den Song sehr gut rein.
    Es ist kiener der gewaltigen, überbordenden Megawerke, aber wie schon geschrieben: Macht gute Laune.
    Von mir 12 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett