MIKE RUTHERFORD - The Living Years - Buch (15.01.2014)

  • Hab das Buch jetzt auch endlich durch, wirklich sehr gut, leicht verständlich geschrieben, einige unbekannte Anekdoten (da sieht man doch, dass sich die Burschen bei Chapter&Verse ein bisschen selbst zensuriert haben) und das Vater-Sohn-Konzept find ich sehr spannend, die Erinnerungen vom Vater sind gut und schlüssig integriert. Auch schön zu sehen, wie sehr Mike reflektiert, in welcher gesellschaftlichen "Bubble" er (und auch sein Vater) sich bewegt hat und bewegt.


    Wenns was zu meckern gibt, dann höchstens, dass die Darstellung nach der Anfangszeit immer kursorischer wird, hätte gerne noch 100 Seiten länger sein dürfen.


    Also vollste Zustimmung zu Christians Einschätzung: Pflichtlektüre!

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Gute Nachricht für alle, die des Englischen nicht so kundig sind: Das Buch soll unter dem Titel "Rythmen des Lebens" am 14.08.2014 bei "Hannibal" in Deutsch erscheinen. Habe ich gerade über "amazon" erfahren.

  • Bin nun auch halb durch mit dem Buch und muß sagen, daß ich vor allem über die "Drogenkarriere" der Herren Rutherford und Collins überrascht bin, hätte den Jungs zuvor außer wild-durchzechten Nächten nicht viel zugetraut... grins... Sozusagen VOLL GRASS !!! ;)


    Und zu den Anekdoten seines Vaters: in der Tat schwer zu verstehen und dem zu folgen, auch im KOntext mit Mikes eigenen Aussagen.. hmm... bin Papas Erzählungen dann immer eher überflogen oder fast ganz übersprungen... aber es gibt schon einiges zum Schmunzeln... schönes Buch, Mike!!!

  • Ich möchte mir das Buch auch kaufen weiß aber nicht ob ich das Buch im Original nehmen soll oder die Übersetzung!?:gruebel:

    It’s impossible unbelievable news!
    It’s impossible but it’s true!

  • Nachträglich noch ein paar Worte zu „Rhythmen des Lebens“, wie Mike Rutherfords Buch hier heißt: Gekauft Mitte/Ende Juli wurde es sofort zu einem meiner Lieblingsbücher. Grund: Gerade für den durchschnittlichen Genesisfan (wie ich einer bin) gibt es hier hochinteressantes zu lesen. Vieles, was in dem Buch beschrieben wurde, kannte ich entweder gar nicht, oder eben nur schwammig. Einige Beispiele sind Mike’s Erfahrungen mit Drogen, Groupies oder z.B. das Tony Banks anscheinend in seiner Jugend ein ziemlicher Feigling war. :D

    Jedenfalls ist es eine perfekte Ergänzung zu „Chapter and Verse“, weil vieles noch einmal viel detaillierter und mehr Hintergrundinformationen dargestellt wird.
    Was mir an dem Buch so sehr gefällt: Der Schreibstil. Ich musste manchmal mehrmals abends im Bett lauthals lachen, weil einige Passagen so urkomisch dargestellt wurden. So ein Buch kann auch richtig süchtig machen und wenn ich mich nicht beherrscht hätte, dann wär ich mit dem Buch binnen weniger Tage durch gewesen. Alles in allem ist „Rhythmen des Lebens“ ein tolles Buch, dessen Kauf ich in keiner Weise bereut habe. ;)

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Ich möchte mir das Buch auch kaufen weiß aber nicht ob ich das Buch im Original nehmen soll oder die Übersetzung!?:gruebel:


    Ich habe gerade die deutsche Version geschenkt bekommen (:huhu: danke!!), und kann nun checken, ob ich alles richtig verstanden habe. Wortspiele und Andeutungen kommen wie üblich im Original viel besser. Leider ist die Übersetzung durch Alan Tepper an einigen Stellen bischen hölzern und unelegant, über die ersten Kapitel war das etwas nervig, aber nach dem Einlesen gab sich das. ((Beide Ausgaben sind nicht sorgfältig lektoriert, enthalten sachliche Fehler und Schludrigkeitsfehler, aber das kann ja nicht ausgerechnet ich kritisieren... :rolleyes::rolleyes:)


    Hier wurde schon öfter angesprochen, wie sehr der Text nach "Manuskript war mal länger" aussieht. Durch Kürzungen entsteht der Effekt, dass Anekdoten irgendwie versanden, man wartet auf etwas (Auflösung, Höhepunkt, Nachschau). Mitunter bricht er ab, wohl, weil man sich den unausgesprochenen Teil dazu denken soll. Weil er viele Mitstreiter und Venues beschreibt, aber nicht völlig chronologisch ist, würde eine Verschlagwortung oder ein Index dem Buch guttun.


    Die Schreibe von Mikey ist allerdings angenehm leichthändig, amüsant, mit sehr trockenem Witz. Synclavier hat absolut recht, man giggelt oft vor sich hin. Im Zug hab ich laut gelacht.


    Wirklich lustig ist alles über Tony, gerade weil es das bestätigt, was bisher so bekannt ist. Er beschreibt ihn in den ersten Kapiteln als schnellen, unter Stress explodierenden, mürrischen, über-wettbewerblichen, Peter-von-den-Tasten-wegbeißenden dünnen Jungen, aber zwischen den Zeilen schimmert stets die große tiefe Verbundenheit, Nähe durch und sein Augenzwinkern ist überall deutlich.


    Das Lesen lohnt trotz der kleinen Unvollkommenheiten wirklich wirklich sehr


    Überraschende Miniaturen (Dt. Ausg. S. 89 Mitte):
    "Wir nahmen ein bisschen von Teil A und Teil D und spielten sie hintereinander. Uns war noch nicht bewusst, dass es meist besser ist, wenn man nicht die Buchstaben des kompletten Alphabets dazu benötigt." :)

  • Ich habe zwar die Bücher kann aber nicht lesen.
    Ist eine Mischung aus Sammeln und vielleicht schaff ich es doch irgendwann.


    Es stand dich mal wo da kommt was zu dem Welthit den sie verpasst haben.
    Stimmt das und wenn ja kann einer der es gelesen hat verraten, vielleicht wegen Spoiler per PN


    ME

  • och, verpasster Welthit meint nur die schon lange bekannte Verweigerung eines Top-Of-The-Pops Auftritts. Einladung wegen IKWIL, die sie gegen den Willen von Strat ausgeschlagen haben, weil sie nicht zu Playback und mit süssen Tanzmäusen in zuckerquietschbuntem Umfeld ihren Anspruch verwässern wollten. :rolleyes:

  • So, bin nun auch durch- mit der deutschen Ausgabe.

    Zitat von Get-in-to-get-Out; 401174

    …Die Schreibe von Mikey ist allerdings angenehm leichthändig, amüsant, mit sehr trockenem Witz. Synclavier hat absolut recht, man giggelt oft vor sich hin. Im Zug hab ich laut gelacht.


    GitgO, das stimmt. Aber es plätschert auch etwas zu leichtfüßig vor sich hin. Ich hatte den Eindruck, dass bestimmte "schlimme" Ereignisse oder z.B. Drogenkonsum der anderen Art bewusst nicht angesprochen werden. Aber gut, das ist ja auch seine Entscheidung, was er schreiben will und was er lieber für sich behalten will.
    Was mir dann etwas unangenehm aufstieß, war dass er mehrfach hervorhob welche Songs wann in den Charts waren und wie voll die Stadien waren, Höhepunkt der Laufbahn usw.
    Gut, da ist er stolz drauf. Aber das hinterlässt bei mir den Eindruck, dass er schon sehr auf den Erfolg geschielt hat, oder: gerade wg. der Erwartungshaltung seines Vaters oder seinem Bedürfnis, ihm zu zeigen, dass er in diesem Beruf Erfolg hat.
    Zu der Geschichte seines Vaters: Irgendwie passt es doch nicht so ganz in den Rahmen des Buches, die beiden Lebensläufe zu vergleichen. Obwohl die Geschichte des Vaters durchaus interessant ist. Nur manchmal hat mich der kurze Ausflug in Dads Erlebnisse auch aus der Genesis- Berichterstattung herausgerissen.
    Was auch nicht so toll war: Die Calling-All-Station-Tour/ Ray Wilson- Ära wird in genau 1 Seite abgehandelt. Es passte nicht mit der neuen Konstellation, weil Ray nicht so ein guter Songwriter war. Aha. Natürlich schreibt er auch, dass die Chemie zwischen Phil, Mike und Tony einfach sehr gut stimmte, aber es kommt trotzdem "negativ" gegenüber Ray rüber und alles weitere der Tour und der Zusammenarbeit mit Ray wird sowieso nicht erwähnt.
    Nett sind die kleinen Spitzen gegen Tony. die nie verletzend sind, sondern freundlich, da beide eine dicke Freundschaft verbindet.
    Die Idee, während des Tourens 1 Jahr Great Britain nicht zu betreten, um Steuern zu sparen (!) finde ich zwar ökonomisch sinnvoll, aber insofern fragwürdig, da Angie schwanger im Bett lag und wohl auch gerne öfter mal Besuch von Mikey bekommen hätte. Als sein Vater starb ist er dann zwischen 2 Konzerten mit der Concorde rübergejetet und wieder zurück für den Auftritt. Aber er hat das durchgezogen.
    Nun, alles in allem liest sich das Buch nett, die o.g. Dinge haben mich gestört, aber ich kann es jetzt auch nicht entschieden ablehnen. Wie immer, ob jemand das lesen möchte, muss jeder selber entscheiden. Ein echter Genesis-Fan(boy) kommt wohl nicht daran vorbei.

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

    • Offizieller Beitrag

    Hier wurde schon öfter angesprochen, wie sehr der Text nach "Manuskript war mal länger" aussieht. Durch Kürzungen entsteht der Effekt, dass Anekdoten irgendwie versanden, man wartet auf etwas (Auflösung, Höhepunkt, Nachschau). Mitunter bricht er ab, wohl, weil man sich den unausgesprochenen Teil dazu denken soll.


    Kürzung? Glaub ich allerdings nicht. Was Mike hier vorlegt, sind Memoiren. Das ist kein Geschichtswerk, das sich an Zahlen, Daten, Fakten orientiert, sondern es ist Mikes Geschichte, so wie er es erlebt und wahrgenommen hat (oder wahrgenommen wissen will). Es ist nicht sachlich, sondern persönlich, es ist auch nicht neutral, sicherlich auch nicht immer gerecht und gewiss nicht frei von Selbstverklärung. Daher eben auch der Stil, das was als "Kürzung" wahrgenommen wird - Mike muss da nicht mehr zu schreiben, weil er den Zusammenhang kennt und auch davon ausgeht, dass der Leser den Zusammenhang kennt, die Anspielung erkennt und das Ungesagte zwischen den Zeilen liest. Achtet mal darauf, wie ihr im Freundeskreis, im Familienkreis über etwas sprecht und auf etwas anspielt, was alle dort kennen und wissen. Da sagt dann auch keiner: "Als Onkel Willibald, der ja Hausmeister bei Hesse Baumschulen war, bevor die dann bekanntlich 1996 pleite gingen, weil ..." Sondern da heißt's "So wie Willi damals ... ich sag nur Gurkenglas" So erzählt Mike da. Das macht auch den Reiz aus.