TotW: [16.-22.09.13]: GENESIS - ...In That Quiet Earth

    • Offizieller Beitrag

    Erstmal ein paar kurze Antworten:

    martinus: Als "Bronte-Suite" bekannt. Äh... darf ich fragen bei wem?


    In den englischsprachigen Foren ist das recht geläufig. Im nichtenglischen Sprachraum weniger, weil sich wegen der unterschiedlichen Sprachen nicht unmittelbar erschließt, dass Genesis hier ein Romanende zitieren. Und bei dir ist es jetzt auch als solche bekannt :D


    da kann ich einfach gar nicht anders als zu versuchen, etwas Feuer zu entfachen... so, und jetzt ?


    Jetzt scheint dein Strohfeuer erloschen. Ich respektiere Deine Ansicht, wenn ich sie auch überhaupt nicht zu teilen vermag.

    In That Quiet Earth
    kommt für mein Empfinden aus zwei verschiedenen Richtungen: Einerseits erinnert es mich an die schnelleren Keyboardmomente von The Lamb, besonders an Riding The Scree - und andererseits an Brand X. Für die Verhältnisse von Genesis finde ich es ziemlich unruhig; das wäre das Brand X-Erbe - immerhin hatte Brand X mit Collins ja kurz vorher erst Unorthodox Behaviour veröffentlicht. Do The Neurotic ist das einzige andere Genesis-Stück, das ich ähnlich zappelig finde.
    Damit bildet es aber auch die Extreme ab, die sich im Roman Wuthering Heights widerspiegeln, der auch diesem Stück den Titel geborgt hat: Größte Einsamkeit, größte Leidenschaft, tiefste Liebe, tiefster Hass, äußerst unwirtliches Wetter ... eine Familiengeschichte wie eine Achterbahn, die mit der Überlegung endet, wie man sich das nur vorstellen könne: unruhigen Schlummer für die Schläfer in jener stillen Erde.


    Volle Punktzahl.

    (Und hintendran folgt ein Stück, das wieder ein Hauptmotiv aus Wuthering Heights aufgreift: Der Verlust des/der Geliebten. Aber das nur am Rande.)

  • Der erste Part ist ein typischer Hackett: Die Melodie wirkt simpel, geht schnell ins Ohr und ist dennoch ungewöhnlich, irgendwie schräg. Auf seinen ersten Soloalben gab es noch mehr solche Sachen. Und ja: Es ist auch ein typischer Collins bzw. Brand X Track! Für Genesis ist das eigentlich ziemlich ungewöhnlich, da sitzt doch normalerweise jeder Ton EXAKT dort, wo Tony ihn hinkomponiert hat - mikromilimeter genau. Hier hingegen scheinen die Töne kreuz und quer zu fliegen. Auch der große Bruder Los Endos ist diesbezüglich "braver" (und dennoch rockiger). Mir gefällt das ganz wunderbar. Noch 3 Jahre zuvor hätte wohl niemand Genesis hinter diesem Instrumental vermutet.


    Den zweiten Teil mag ich nicht ganz so sehr. Tony liefert hier ein solides Solo, ich finde die Komposition aber etwas uninspiriert. Handwerklich mag das ja großes Kino sein (was ich nicht beurteilen kann), aber es kommt irgendwie nicht an die anderen Banks Soli aus den 70ern ran. Trotzdem ist das schön gemacht, wie erst etwas Geschwindigkeit und Wildheit aus dem Stück rausgenommen wird, um dann wieder schneller und rockiger zu werden (und ganz zum Schluss wird so auch wieder eine runde Sache draus), bevor sich die Klimax in Afterglow entlädt.


    In Relation zu anderen Genesis Instrumentals: 11 Punkte

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Kann man mögen, das Stück. Ich find's nicht so prall. Das ist aber Geschmacksache, denn eigentlich rocken die Jungs hier ja ganz gut los. Das einzige, was ich zu kritisieren habe: beide Teile klingen wie zusammengeklebt... (... was sie wahrscheinlich auch sind. Ich meine die Stelle bei 2:47 in der Studioversion.) Mittelfeld, 8 Punkte.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Großartiges Stück, vor allem im Kontext der gesamten Afterglow-Suite.
    Die 87'er Live-Version ist noch pointierter und knackiger als die Studio-Version, wobei hier der 2007er Remix der deutlich bessere ist.
    15P, keine Frage.

  • Hab einfach mal 10 Punkte vergeben. Ich find das Instrumental ganz cool aber wie fast alles auf Wind and Wuthering auch etwas unausgegoren.(War mal in meinen Top 3 der Genesis-Alben ist aber seit jenem wunderbaren WM Sommer 2006 doch etwas in meiner Gunst gesunken) Ich meine vor allem den ersten Teil, die Melodie ist nett aber nicht so gut, dass man sie über 2 Minuten am Stück wiederholen müsste...Der zweite Teil ist richtig geil auch wenn man sich erst an das mega-quietschige Keyboard gewöhnen muss. Dieses Finale kracht ordentlich rein, vor allem live in der 83er Version,Collins Drumming ist da megageil!! Insgesamt gutes Instrumental, aber die Jungs können das noch weit besser

  • Stimmt - das ist wirklich herbstlich. Ich würde sogar sagen Oktober bis November. :)

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Soso, Bronte-Suite, wußte ich auch noch nicht.
    Würde "...In That Quiet Earth" halten, was die "Unquiet Slumbers..." versprechen, hätte ich mich vielleicht auch zur Höchstwertung hinreißen lassen. Eine derart dichte Eröffnung, die dunkel und unheimlich vor sich hin perlt, ist schon meisterlich. Dagegen schmiert unser Kandidat zwangsläufig etwas ab, wenn auch auf hohem energetischen Level.


    Was Hackett mit seiner Gitarre erzählt, finde ich sehr schön, ebenso die Drums, und wie das ganze nervös vor sich hin zieselt. Banks reißt dann im zweiten Teil das Ruder hörbar an sich, soliert recht passabel, aber das Qietschige, wie kaden es so trefflich genannt hat, ist für meine Ohren etwas arg, vielleicht eine Referenz an die Mäusegeschichte.
    An "Riding The Scree" muß ich auch denken, an Brand X weniger, eher wird, so finde ich, schon mal so ein bißchen der Sound des Nachfolgealbums vorweggenommen.
    Hat auf jeden Fall Schmiß und Atmosphäre und soll deshalb 12 P. bekommen.
    Ohne ".Unquiet Slumbers" (toller Übergang) ein bißchen amputiert, ohne "Afterglow" (noch tollerer Übergang) undenkbar.

    @ Synclavier:
    M.E. wurde das Teil 1987 im Medley komplett geboten - ohne jedoch in die Nähe des Originals zu kommen.

  • ...jedenfalls ist ITQE aus dem Zusammenhang gerissen gar nicht richtig zu bewerten, nur mit USFTS und Afterglow fließt es! Sollte ich es jemals alleine gehört haben? Nein. Schöner Spannungsaufbau...ich bin aber nicht sicher, ob ich es zergliedern soll, machmal versaut man sich damit die Liebe zur Musik.


    Ganz sicher mindestens 12 Punkte. Innerhalb der Suite: ein kleines Meisterwerk.


    S
    M.E. wurde das Teil 1987 im Medley komplett geboten - ohne jedoch in die Nähe des Originals zu kommen.


    Stimmt, das habe die Jungs so durchgedroschen, nach dem Motto: "Die Kartoffeln werden kalt".

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