So, ich habe jetzt auf Lovelybook eine sogenannte Leserunde gestartet: Man kann mein Buch gewinnen und dann beim Lesen in regen Austausch mit mir treten, kann Fragen oder Anmerkungen loswerden, aufgrund der Stelle, an der man gerade ist, Mutmaßungen über den Verlauf anstellen und alles, was einem sonst so einfällt...
mein Roman THEATERTOD
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Hallo Thom!
Habe es endlich geschafft den „Theatertod“ zu lesen und, um es vorweg zu nehmen: ich hatte sehr viel Vergnügen dabei und habe es während einer Reise (Freund in Emden besucht) regelrecht verschlungen. Dennoch habe ich ein paar kritische Anmerkungen, ich hoffe, dass ist okay für Dich?
Also, gut gefallen hat mir die Geschichte, deren wesentlicher Inhalt sich mehr auf die Theaterhintergrundthematik bezog, als auf die kriminologische Geschichte. Manchmal war es etwas mühsam, sich die sich wiederholenden Vorgänge am Theater, Requisitenbesorgung, Proben, Stress und Aggression immer wieder durchzulesen. Da die Spannung in der Frage, „wer war es denn nun?“ immer mehr wuchs, war das Ganze dann aber gut auszuhalten. Gewürzt hast du alles mit der kleinen Liebesgeschichte, fand ich auch nett. Zwischenzeitlich dachte ich mal, Sonja ist auch in den Mord verwickelt und nutzt Michael nur aus.
Michael, ist das dein „Alter Ego“, was deine Erfahrung im Theater angeht? Im großen und ganzen war er mir zu „gut“, also die Wendung, dass er zur Intendanz geht und einen Deal machen will, was man ihm am Vorabend riet, sich dann aber sofort schämt, als ausgerechnet der Intendant, der selber dem Klüngel angehört, ihn anklagt, er würde schamlos den Tod Peters ausnutzen, nehme ich der Figur nicht ab. Noch weniger, dass er das am Schluss folgende Angebot (eigene Inszenierung) ablehnt, auch nicht. Ist er nicht selber auch ein Teil des Systems und muss mitspielen, damit er weiterkommt? Ist er nicht auch korrupt wie alle anderen? Mir hätte eher dieser shakespearsche Ansatz gefallen, wenn Michael auch gut und „böse“, also zumindest auch Teil des korrupten Systems, wäre, also: ein Mensch…
Was ich sonst schöner gefunden hätte, wenn du die Figuren der Schauspieler, etwas stärker gezeichnet hättest, es war mir zu wenig und ich hatte keine „Bilder“ von ihnen vor Augen. Deshalb haben auch einige im Forum geschrieben, sie könnten sich die vielen Namen nicht merken.
Das Ende, der Showdown von Arnd und Michael auf dem Schnürboden, fand ich auch nicht so glaubwürdig. Erinnert mich an die Krimis, wenn der Täter dem Kommissar bzw. dem, der ihn entlarvt, noch einmal genau alles beschreibt und gesteht. Ich glaube so etwas gibt es nicht. Ich glaube, er hätte nichts sagen müssen, was ihn auch alles zusätzlich belastet, sondern sich anderweitig verdächtig verhalten können. Aber vielleicht tat er das, weil er wie ein Tier in die Enge getrieben wurde? Ob sein aufstrebendes Wesen und sein Drang, Erfolg zu haben, ausreichen, einen Mord und noch einen Mordversuch zu begehen, weiß ich nicht, aber es werden ja schon Morde aus weniger wichtigen Gründen begangen…
Warum hast du so genaue Beschreibungen der Kölner Locations einfließen lassen? Das hat mir eigentlich ganz gut gefallen, da ich 8 Jahre in Köln gewohnt und dort studiert habe. Zufällig habe ich sogar, wie Michael, in der Nähe des Ebertplatzes gewohnt, in der Maybachstraße. Daher hatte ich immer genaue Bilder im Kopf, wenn das Päarchen draußen unterwegs war.
Und deine präzise Schilderung des Schauspielhauses? Haben die sich bei dir gemeldet, dass du das Theater so negativ darstellst? Oder können die damit umgehen? Im Nachwort hast du ja extra jede Ähnlichkeit als zufällig beschrieben.
Thomas, meine Anmerkungen klingen in der Summe vielleicht eher negativ, aber wie ich oben schrieb, find ich besonders diese realistischen Beschreibungen des Theaterinnenlebens sehr spannend. Bisher war ich nur Besucher im Theater, meist in München und hatte keine Vorstellung, wie aufwendig Inszenierungen sind und welche Arbeit dahintersteckt.
Also nochmal: Hut ab, schönes Buch! Gibt es eine Fortsetzung oder schreibst du als nächstes was ganz anderes? Werde das Buch noch an 2 Freunde verschenken und bin mal auf die Reaktionen gespannt!Liebe Grüße
Hotblack D.
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Ui, Hotblack - schön dass du diesen Thread hoch holst.
Freut mich, dass dir gefallen hat, was ich geschrieben hab. Und deine Rückmeldungen finde ich völlig in Ordnung.
In die Figur Michael ist tatsächlich eine Menge von mir und meinem Erleben eingeflossen. Trotzdem mag ich sie nicht als Alter Ego bezeichnen, da ich ihr dafür dann doch ein paar Eigenschaften gegeben habe, die ich nicht so direkt mit mir in Verbindung bringen würde.
Was du an Details schreibst zu, was du glauben kannst und was nicht, muss ich so hinnehmen. Einiges würde ich heute auch sicher anders erzählen - man lernt ja dazu. Anderes ist vielleicht auch Geschmackssache.
Michael habe ich als Idealisten konstruiert. Mir war es wichtig, dass er sich - insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Intendanten und dem ganzen System - eben nicht dazugehörig verhält. Das machen wir alle doch tagtäglich - und verzweifeln oft daran, dass man am liebsten in ganz anderen Zusammenhängen leben würde. Und genau da sollte Michael mal die Zusammenhänge ändern. Allerdings muss er da auch erst mal lernen und beinahe einscheren ins System - so, wie du es offenbar eher "ertragen" hättest...
Manches von dem was du rückmeldest (Schauspielerbeschreibung, Showdown) hab ich schon öfter jetzt gehört. Das Bild, wie es wirkt, was ich geschrieben habe, klärt sich mit jedem Mal mehr. War ja ein Erstling - mal sehen, was ich beim nächsten Mal anders angehe.
Kölner Locations habe ich einfließen lassen, weil das für diese Art Buch (Lokalkrimi) so gewünscht ist. Hat mir außerdem Spaß gemacht. Nicht zuletzt wollte ich einen farbigen Gegenpol zu der doch eher hermetischen Theaterwelt bieten.
Die Leute vom Schauspielhaus haben sich nicht gemeldet. Mit zweien hatte ich im Vorfeld Kontakt, um meine Ortserinnerungen aufzufrischen. Die haben auch ein Buch von mir bekommen. Ansonsten gab es weder Zoff noch besondere Anerkennung.
Schön, dass sich deine Sicht auf das Theatererlebnis verändert hat. Ja, es steckt ne Menge Arbeit in so einer Produktion. Was du mitbekommen hast durch das Buch ist nur ein Ausschnitt. Was meinst du, was los gewesen wäre, wenn ich die zwei Wochen vor der Premiere gewählt hätte. Da wär der arme Michael zu nichts gekommen: Erst eine Woche lang Beleuchtungseinrichtung zwischen den Proben, dann endlose Gesamtdurchläufe mit anschließenden Kritikrunden, schließlich zwei Haupt- und eine Generalprobe. Zwischendurch klärende Besprechungen mit Maske, Kostüm, Requisite, Technik...
Tatsächlich schreibe ich gerade an der nächsten Geschichte - wieder mit Michael, diesmal allerdings ohne Theater. Ganz andere Thematik, aber wieder in Köln.
Dass du mein Buch an gleich zwei Freunde verschenken willst, finde ich natürlich das allerbeste
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Soo, ich grabe mal diesen alten Thread aus. Thomas, ich mir Dein Buch im Juli gekauft und letztens mit nach Mallorca in den Urlaub genommen und bin immer noch ganz begeistert von deinem Kriminalroman. Dein Schreibstil ist unglaublich fesselnd. Hätte ich mich nicht selbst ausgebremst, hätte ich das Buch nach zwei Tagen durchgelesen, so faszinierend war das. Zum Schluss hat es dann vier Tage gedauert, aber selbst danach konnte ich den Krimi nicht weglegen, sondern musste immer noch mal einiges nachlesen (nicht weil ich es nicht verstanden hätte, sondern weil ich mich von guten Büchern immer nur ungerne trennen mag). Jedenfalls hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen. Es list sich sehr flüssig, ohne große Schwierigkeiten.
Interessant war es auch, endlich mal einen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. Ich muss Tom Recht geben: Durch das geschickte Einfädeln der Person Sonja Löw in den Roman, wird der unerfahrene Leser (wie ich) über Hierarchien und allerhand organisatorisch-technisches etc. aufgeklärt. Immerhin kann ich jetzt Intendant, Schauspieldirektor und Theaterleitung auseinanderhalten. Kleiner off Topic-Einwurf: Hier oben am Volkstheater gab es immer Probleme mit dem Intendanten (https://de.wikipedia.org/wiki/Sewan_Latchinian).
Nett war auch das Erwähnen der vielen örtlichen Gegebenheiten. Wenn ich mal nach Köln reisen sollte, werde ich die einzelnen Stationen, wie sie im Buch beschrieben sind, besichtigen (das Schokoladenmuseum ist für mich quasi Pflicht). Zudem geben die vielen Bilder des Schauspielhauses auf der Wikipedia-Seite auch gut die gewonnen Eindrücke wieder.
Das Ende war überraschend und es kam sogar zu einem kleinen „Showdown“ – klasse.Was man vielleicht kritisieren könnte, sind die vielen Personen mit denen man anfangs zurechtkommen muss. Svetlana, Stella, Tim, Thomas, Paul-Georg – gerne verwechselt man die eine Person mit der anderen oder kommt ganz durcheinander ( Gitti: Ich glaub, ich brauch auch Deine Übersichts-Grafik). Im Fortlauf des Krimis kommt man dann damit zurecht, weil man die Personen dann kennt, aber anfangs war es vielleicht ein wenig schwierig. Aber das nur als kleinen Kritikpunkt. Ansonsten war ich mit dem Buch äußerst zufrieden und fast schon enttäuscht, als ich es fertig gelesen hatte (diese emotionale Bindung zu einem Buch, kennt ihr sicher auch…). Ich kann es kaum erwarten, dass es mit der Geschichte weitergeht. Wie siehst aus mit der Fortsetzung? Wann dürfen wir Dein neues Buch erwarten? Und littlewood: Wurde THOMs Buch inzwischen schon in der Hammett-Krimibuchhandlung ausgestellt?
Bei Gelegenheit werde ich bei Amazon noch eine Rezension reinstellen, da hat ja auch schon das eine oder andere Forenmitglied etwas dazu geschrieben.
Viele Grüße von
kleinTHOM -
Hallo Synclavier - vielen Dank für die lobenden Worte. Sowas freut mich immer wieder
Eine Fortsetzung hab ich geschrieben (spielt aber überhaupt nicht mehr am Theater). Ich suche dafür asllerding noch einen Verlag weil sie bei Gmeiner nicht erscheinen wird.
Kann noch dauern.
Derweil plane ich gerade Buch 3 ...
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Vorab: ich habe es immer noch nicht gelesen, das Buch liegt allerdings schon auf dem Nachttischschrank…
Ich suche dafür asllerding noch einen Verlag weil sie bei Gmeiner nicht erscheinen wird.
Darf man fragen, warum? Reines Interesse, ich bin auch im Verlagswesen tätig, nur ganz anderes Metier (nein, keine Pornos :D, aufgrund der Thematik kann ich bei einer Verlagsempfehlung leider trotzdem nicht weiterhelfen).
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Jetzt hat mich - per Post - der Theatertod auch ereilt. Ich bin überrascht, wie dick der Schmöker ist. Bevor ich nach Köln komme, muss ich aber noch einen Fall in Reykjavik lösen. Es geht um einen Mord im Kino Anfang der 1970er Jahre. Aber das ist eine andere Geschichte...
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Für alle, die heute Abend noch nichts vorhaben:
Autorenlesung mit Thomas Schrage (THOM) heute (Freitag, 3.2.2017) ab 19 Uhr in der Katholischen Öffentlichen Bücherei St. Dionysius in Köln-Longerich, Longericher Hauptstr. 62a.
Wer aus diesem Forum kommt noch?
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Für alle, die heute Abend noch nichts vorhaben:
Autorenlesung mit Thomas Schrage (THOM) heute (Freitag, 3.2.2017) ab 19 Uhr in der Katholischen Öffentlichen Bücherei St. Dionysius in Köln-Longerich, Longericher Hauptstr. 62a.
Wer aus diesem Forum kommt noch?
Oh wie schade,
ich kann leider heute Abend nicht... viel Spaß aber, ich hab’ Thoms Buch gelesen und fand es gut
Grüße,
Thomas aus SG
