"Dimo" vs. "Rabe" - Welches der beiden Alben ist besser?

    • Offizieller Beitrag

    5.1-DVD-Album? Ist das die CD+DVD-Version für 25€? Die ist mir zu teuer...wichtig wäre mir, dass ich auch ohne Blu-Ray-Player an den Stereo-Mix der Blu-Ray-Version ran kommen könnte...die 5.1-Version würde ich sowieso nur vom Original auf dem Blu-Ray-Player abspielen...

    Mit einem CD-Player lässt sich keine Blu-Ray abspielen - sowas wie Blu-Ray/CD-Hybrid-Discs gibt es nicht - das war bei der SACD auch nur ein optionales Feature.


    Daneben bin ich aber ziemlich sicher, dass der Stereomix auf allen Tonträgern identisch ist - du kannst also gleich die CD kaufen; das Mastering ist jedenfalls was die Dynamik angeht identisch. Den Unterschied zur Blu-Ray kann man sich daher nur einbilden, aber nicht hören... ;)

  • Daneben bin ich aber ziemlich sicher, dass der Stereomix auf allen Tonträgern identisch ist - du kannst also gleich die CD kaufen


    Es ging mir nicht darum, unbedingt den Stereo-Mix der Blu-Ray haben zu müssen...ich hätte gerne sowohl den Stereo-, als auch den 5.1-Mix, kann die Blu-Ray aber nur im Wohnzimmer abspielen...es ging mir darum, irgendwie außerhalb des Wohnzimmers auf die Stereo-Spur zugreifen zu können...habe auch kein Blu-Ray-fähiges Laufwerk im PC um die Stereospur zu brennen...

  • Es ging mir nicht darum, unbedingt den Stereo-Mix der Blu-Ray haben zu müssen...ich hätte gerne sowohl den Stereo-, als auch den 5.1-Mix, kann die Blu-Ray aber nur im Wohnzimmer abspielen...es ging mir darum, irgendwie außerhalb des Wohnzimmers auf die Stereo-Spur zugreifen zu können...habe auch kein Blu-Ray-fähiges Laufwerk im PC um die Stereospur zu brennen...


    Machen wir einen Deal: Du kaufst Dir die DVD (Blu-Ray nutzt bei Audio wirklich nichts) und ich lasse Dir die Stereo-CD zukommen ;)

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled



  • Erinnere mich mal in bitte in ungefähr vier Wochen an diesen Thread, ja?


    Na dann will ich mein Versprechen mal halten!:)


    Auch alle anderen dürfen natürlich weiter abstimmen.


    Noch ein Wort zur Verpackung der SOC-CD: Dieser Pappschuber, in den die CD nach dem Hören gleitet, ist für mich nicht unbedingt die beste Lösung. Hier besteht erhöhte Verkratzungsgefahr. Und das computergenerierte Artwork hat gegen Hajo Müllers Illustrationen auf dem Raben-Album nicht den Hauch einer Chance. Ich fühlte mich hier zwar nicht an Scientology erinnert, aber meine Frau brachte es auf den Punkt: "Sieht aus, wie so eine Treiber-CD für den Drucker"...

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Wie man das Album als seelenlos (...) bezeichnen kann, bleibt mir ein Rätsel.


    Wie bereits gesagt, kann ich die Jazz-Elemente auch nicht ertragen und empfinde diese als seelenloses Gedudel..."Drive Home" aber z.B. beinhaltet keinerlei solcher Elemente...das ist wirklich Prog vom Feinsten, in keinster Weise seelenlos und müsste meiner Ansicht nach eigentlich jedem Fan der "alten" Genesis gefallen...

  • Hätte es diese Umfrage nicht gegeben, wäre ich wohl nicht darauf gekommen, die beiden Platten miteinander zu vergleichen, zu unterschiedlich ist ihr jeweiliger Charakter. Entsprechend gering fiel ursprünglich meine Neigung aus, das zu vertiefen.

    Nun springt mich dieses Konzert an, die Bands treffen heute auf dem Festival zusammen, und vielleicht, so dachte ich, begegnen sich da einander zugeneigte Musiker, gute Bekannte, eventuell sogar Freunde. Der Gitarrist der einen Combo spielte in der Ex des anderen, die beiden Chefs arbeiteten schon für bzw. mit Steve Hackett, der sie als Komponist und Musiker inspiriert haben könnte. Man wird wohl dem Auftritt der Kollegen eher mit Respekt und wohlwollendem Interesse als mit Gefühlen von Rivalität beiwohnen. Womöglich sitzen dann hinterher alle beim Bier oder Ei im Glas.

    Von derart harmonischen Gefühlen beflügelt fiel es mir plötzlich ganz leicht, die Eingangsfrage zu bearbeiten, denn es ist eigentlich mehr ein Spiel als ein Tribunal. Professionell gemacht ist das ja alles, die Musiker beherrschen hörbar ihre Instrumente und man hat sich offensichtlich konzeptionelle Gedanken gemacht, bevor man veröffentlichte. Im Grunde verraten wir mit unserem Urteil doch mehr, was wir für Hörer-Typen sind, als daß wir die Musik selbst klassifizieren.

    "Dimensionaut" ist eine durchgängig temperierte Angelegenheit, die gefällig in's Ohr geht, aber eben bei mir auch relativ zügig wieder hinaus. Von der inhaltlich verhandelten Raum- und Zeitreise erlebe ich musikalisch nicht allzu viel, auch wenn ich die Absicht registriere, dem Hörer einen Faden anzubieten, an dem er sich orientieren kann.
    "The Raven…" macht glücklich, weil jeder Song eine eigene kleine Welt eröffnet, die reich an Erfahrung und Entdeckung ist, und sich das ganze dennoch wie eine Sinfonie zusammenfügt. Es gibt den Wahn und den Exzess, aber auch Stille und Einkehr. Es geht um Leben und Tod, Verlust und Einsamkeit, das Album ist aggressiv und zärtlich, brachial und fragil, verspielt und ganz klar – und dies alles bisweilen in ein und dem selben Lied.

    Collins und seine Jungs bewegen sich relativ konsequent in einem Raum, den sie nie verlassen. Man kann das Geschlossenheit nennen, aber der Raum ist halt sehr klein. Wilsons Gang macht von Anfang an klar: wir brechen auf, wer ist dabei? Und dann geht es ab durch diverse Raum-Zeit-Gefüge, und man reist sehr komfortabel und verläßt sich auf den Piloten.

    Bei Dimo, so scheint es mir, spielen fast immer alle gleichzeitig und drehen so auf, als wollen sie einen unbedingt überwältigen, da fühle ich mich etwas plattgedrückt. Beim Raben höre ich immer wieder mal ganz leise Passagen mit nur einem Instrument allein, das mich wie eine Erzählstimme leitet, und das wirkt auf mich sehr luftig und befreiend. Außerdem sorgt es für Spannung, man kann da ja nicht weghören.

    Vieles davon spiegelt sich auch auf der lyrischen Ebene. Bei Collins & Co. gibt es Texte, die die Musik begleiten, gewissermaßen eine Illustration, mit der man zusätzlich unterhalten werden soll. Wilson ist ein Poet, der sich seinen Themen selten mit direkter Beschreibung nähert, sondern Assoziationen streut und Bilder entwirft, die man dechiffrieren kann, wenn man denn Lust hat.

    Auffälligerweise habe ich nun gleich mehrmals die Bezeichnung "seelenlos" im Zusammenhang mit dem Raben gelesen. Das ist in der Tat eine eigenartige Formulierung. Wilson läßt ja generell wie auch hier so extreme Einblicke in sein Seelenleben zu, daß ich naheliegender gefunden hätte, das wäre jemandem zuviel. Verstanden hätte ich auch einen Satz wie "meine Seele hat hier keinen Empfang" bzw., wenn es drastischer beliebt, "die Signale müssen unterwegs verreckt sein", aber vielleicht war das ja gemeint. Ich kenne das z.B. von der gerühmten Architektur des Potsdamer Platzes in Berlin oder der Musik Michael Jacksons. Bestimmt findet sich die Seele der Künstler in ihrer Arbeit, aber sie funken auf einer mir unbekannten Wellenlänge, die vielen anderen zugänglich zu sein scheint.


    So bleibt viel Trennendes, was die Urteilsfindung vereinfacht. Mein Seelenverwandter ist der Rabe, der sich frühzeitig zum Bleiben entschlossen hatte. Dimo war nur kurz zu Besuch.

    Das verbindende Element beider Platten könnte vielleicht sein, daß sie so nicht entstanden wären, hätte es nicht diese andere inspirierende Band gegeben, die sich vor über 45 Jahren zusammengefunden hat um Leute wie uns zu erfreuen.
    Viel Spaß den Loreley-Pilgern.

  • So, nun ist genügend Zeit vergangen, dass ich mich hierzu einigermaßen objektiv äußern kann.
    Ich habe den Raben ca. 2 Monate früher gekauft und somit mehr Zeit mit ihm verbracht.
    Deshalb wollte ich mal noch warten, wie sich Dimo so mit der Zeit entwickelt.


    1.) Zunächst der erste Eindruck


    Beim Raben gingen mir ein paar Stücke sofort in´s Ohr.
    Ungeschlagen ist für mich hier der Titeltrack, ein wunderbares Finale!
    Für einiges brauchte es etwas mehr Zeit, hier sei beispielhaft Luminol genannt.


    Als ich Dimo das erste mal gehört habe, blieb zunächst außer der Eröffnung und den ersten Teil von Möbius Slip nicht viel hängen.
    Es gibt mehrere Simon Collins Titel die mir mehr geben als alles auf diesem Album.


    2.) Einzeltitelwertung nach mehrmaligem Hören (aufsteigend 1 bis 10)


    a) Der Rabe


    Luminol: 5 Punkte (man kann sich reinhören, bin kein Jethro-Tull-Fan und mag auch Jazz nur bedingt)
    Drive Home: 8 Punkte (ein schönes Blackfield-Lied)
    The Holy Drinker: 3 Punkte (musikalisch sicher ein Juwel, mir aber zu schräg)
    The Pin Drop: 8 Punkte (hat von allem Guten was)
    The Watchmaker: 9 Punkte (sehr schön)
    The Raven That Refused to Sing: 10 Punkte (Der Kracher - allein dafür hat sich das Album gelohnt)


    Durchschnitt: 7,2 Punkte


    b) Dimo


    Sound Of Contact: 7 Punkte (schöne Eröffnung)
    Cosmic Distance Ladder: 8 Punkte (gut gemacht, gefällt mir mit jedem mal hören besser)
    Pale Blue Dot: 7 Punkte (hat mit der Zeit auch etwas gewonnen)
    I Am Dimensionaut: 4 Punkte (so la la)
    Not Coming Down: 6 Punkte (gute Wahl für eine Auskopplung)
    Remote View: 2 Punkte (zu sehr hingerotzt - ähm, Verzeihung)
    Beyond Illumination: 6 Punkte (schönes Wechselspiel)
    Only Breathing Out: 2 Punkte (?)
    Realm Of In-Organic Beings: 8 Punkte (schöne "Pausenmusik" - hat was)
    Closer To You: 3 Punkte (Ich mag Balladen, aber das hier...)
    Omega Point: 2 Punkte (siehe Remote View)
    Möbius Slip: 9 Punkte (es gibt ein paar Teile, die 10 Punkte verdienen)


    Durchschnitt: 5,3 Punkte


    3.) Fazit


    Schade, ich hätte es Dimo wirklich gegönnt und bevor ich beide Alben kannte, hätte ich auch gedacht, dass das SC-Projekt bei mir das Rennen macht und SW es schwer haben wird (ich kannte ja bei beiden das bisherige Gesamtwerk) aber das Ergebnis ist eindeutig!