STEVE HACKETT: Welche sind seine 5 besten Alben?

    • Offizieller Beitrag

    Drei Alben aus dem Portfolio von Steve Hackett auszuwählen ist schon schwierig. Ich habe mich letztendlich für die Alben Voyage Of The Acolyte, Please Don't Touch und Spectral Mornings entschieden.

    Bei mir waren auch Genesis Revisited, Genesis Revisited II, Out Of The Tunnel's Mouth, Wolflight, The Night Siren und At The Edge of Light in der engeren Auswahl.

    du hast fünf Stimmen. Ich habe das auch in der Frage der Umfrage selbst noch mal korrigiert.

  • Voyage Of The Acolyte


    Fangen wir mal mit dem ersten Album an. Ich weiß noch, wie ich mir seinerzeit die „Voyage Of The Acolyte“ wegen „Shadow Of The Hierophant“ kaufte. Als ich das Album dann das erste Mal in seiner Gänze hörte, war ich sofort von „Ace of Wands“ begeistert. Diese herrliche Mischung aus Akustik-Gitarre, E-Gitarre, Flöte und Mellotron-Teppich hatte es mir einfach angetan (ein Grund, warum ich das erste King Crimson – Album auch so gerne höre). So muss es sich wohl im Himmel anhören, denke ich immer, wenn ich das Stück höre. Herrlich! Jedenfalls hat es seit dem „Klick“ gemacht. Mit diesem Instrumental und mit diesem Album wurde ich zum wirklichen Hackett-Fan. Meine Lieblingsversion von „Ace of Wands“ befindet sich im Übrigen auf der „Once above a time“ / „Live Archive `04“. Diese Version höre ich recht oft und bisher traten auch keine Abnutzungs-Effekte ein. Jedes Mal, wenn ich dieses Stück höre, bekomme ich sofort gute Laune. Also: „Voyage of the Acolyte“ ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk.



    Spectral Mornings


    „Spectral Mornings“ ist ebenfalls ein großartiges Album mit einigen fantastischen Tracks drauf. Besonders „Every Day“, „Clocks“ und eben das namensgebende Stück sind abgöttisch gut und hatten mich seinerzeit sofort in ihren Bann gezogen. Es passte auch zu meiner damals wachsenden Prog-Affinität. „Every Day“ ist im Grunde ein ohrwurmtauglicher Popsong mit anschließendem fulminanten Instrumentalteil (Mellotron!) samt nicht enden wollendem Gitarrensolo. Ich musste übrigens neulich wieder lachen, als ich mir die Rezensionen zu „Spectral Mornings“ auf den BBS durchgelesen habe. „Every Day“ kommt da gar nicht gut bei weg (Kurzform: Das ist Pop, also kein Prog und damit durchgefallen, einfach nur schlecht. Naja, die Meinungen sind nun einmal verschieden…).



    Guitar Noir


    Es gibt viele Hackett-Alben, die ich mag, aber selten hab fühle ich mich so beglückt wie beim Hören dieses Albums. Das ganze Album strahlt immer wieder eine tiefe Melancholie aus, die ich manchmal einfach liebe. Auch wenn „Guitar Noir“ mein Spätsommer-/Herbstalbum ist, passt es doch auch gut zur jetzigen Jahreszeit.


    Das Album fängt dank Songs wie „Sierra Quemada“ oder „There Are Many Sides to the Night“ sehr stark an - Steve präsentiert uns einige wirklich wundervolle Songs -, ehe es zum Ende des Albums etwas abflacht. Songs wie „Theatre of Sleep“ oder „Paint Your Picture“ haben zwar allesamt gute Ansätze und fangen interessant an, sind dann aber letztendlich zu belanglos. Ähnlich sieht es mit dem instrumentellen „Walking Away from Rainbows“ aus, welches schöne Melodien und Akkordfolgen bietet, letztendlich aber etwas substanzlos ist. Richtig gut wird das Album wieder mit dem abschließenden „Tristesse“, welches an die ersten Songs anknüpfen kann und dem Album somit einen würdigen Abschluss bietet. Dennoch ist „Guitar Noir“ ein ganz ordentliches und stimmiges Album. Ich mag es selbst sehr und zähle es zu meinen persönlichen Top 5 – Hackett-Alben.



    Beyond the Shrouded Horizon


    „Beyond the Shrouded Horizon“ ist von den „neueren Hackett-Alben“ immer noch das, welches mir am besten gefällt. Alles was danach kam, konnte mich nicht mehr begeistern. Genesis Revisited II und was damit zutun hat, ist davon unberührt. Inzwischen sind auch wieder elf Jahre vergangen, als das Album erschien. Mit diesem Album ergeht es mir wie auch mit „The Division Bell“ von Pink Floyd. Beide Alben höre ich unglaublich gerne, oft und mit nicht nachlassender Begeisterung. Zudem mag ich das atmosphärische Albumcover mit seinen Blautönen sehr. Das ganze Album fließt in seiner Majestät einfach so dahin, ohne dass es auch nur einen störenden Augenblick gibt. Sowohl „Loch Lomond“ + „The Phoenix Flown“ und „Prairie Angel“ + „A Place Called Freedom“. Beide Duos sind für mich nicht voneinander zu trennen und zelebrieren wahrliche Feuerwerke. Das ist die pure Lebensfreude, die ich ebenfalls bei „Serpentine Song“, „Every Day“ oder auch „Ace of Wands“ spüre. Leider kann das Album das sehr hohe Niveau der ersten sechs Tracks nicht in Gänze aufrechterhalten, sodass die zweite Hälfte die schlechtere der beiden ist. Dennoch sind auch hier mit „Two Faces of Cairo“ oder dem herrlich wirren „Turn This Island Earth“ gute bis sehr gute Tracks vorhanden. Insgesamt ist „Beyond the Shrouded Horizon“ ein sehr vielseitiges Album und in meinen Augen auch bestens geeignet, um sich in das recht umfassende Soloschaffen Hackett’s einzufinden.



    Wild Orchids


    „Wild Orchids“ ist in meinen Augen ein richtig gutes Album der Spätphase und noch einmal eine Steigerung gegenüber dem (Rockalbum-) Vorgänger „To Watch the Storms“ (welches aber auch viele schöne Momente bietet…). Ich höre das Album immer wieder gerne im Auto und verliebe mich in romantische Tracks wie „Set your Compass“, „To a close“, „She moves in Memories“ usw. Richtig toll finde ich nach wie vor „Down Street“, „Ego and Id“ (vom 2005er Album „Checking Out of London“ von Bruder John Hackett) und „Man in the Long black coat“ (sehr schönes Bob Dylan Cover des Songs IMHO).


    Selbstverständlich kann man nicht alles mögen, aber wie Christian schon sagte, sind die Hackett Alben ab 1993 („Guitar Noir“) bzw. 1999 („Darktown“) allesamt gut bis sehr gut. Na gut, ich bin ja auch ein ziemlicher Hackett-Fan.

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • 1. Guitar noir

    2. Out of a tunnel's mouth

    3. Voyage of the ...

    4. Spectral Mornings

    5. Hungarian Horizons (Live) - Tokyo Tapes (Live) - Genesis Revisited II


    Horizons, Tokyo Tapes und Revisited stehen auf einer Ebene, da sie eine Sonderstellung einnehmen.

  • Hach, auch fünf sind zu wenig! Für mich bleiben die ersten drei Alben unerreicht. Frisch, abwechselungsreich und pastoral würde ich sie in der Reihenfolge ihres Erscheines blitzlichtartig charakaterisieren. Dann Guitar Noir, ein tolles Comeback und Darktown als beeindruckendes Beispiel für die späten Alben. Was mache ich aber mit den akustischen, klassischen Alben? ich liebe A Midsummer Night´s Dream und Sketches of Satie, ebenso Bay of Kings. Was mache ich nun? Kann man nicht zwei Sparten erheben? Rock - Klassik/Akusik?


    P.S. Ersetze schweren Herzens Darktown durch A Midsummer Night´s Dream.

  • Ja, schwierig, auch bei 5 möglichen Nennungen.

    Ich versuch's mal, auch wenn ich schweren Herzens einige rauslassen muss, aber die beiden akustischen Soloalben gehören für mich einfach dazu:

    1. Please Don't Touch.

    2. Defector

    3. Bay of Kings

    4. Spectral Mornings

    5. Momentum

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss gestehen - ich war nie ein übergroßer Fan der frühen Werke als Ganzes. Die Klassiker, wie Shadow ..., The Steppes oder Spectral Mornings sind unbestritten gut bzw in seinem Katalog fast unerreicht, aber ich fand immer, dass Guitar Noir, Darktown oder Beyond The Shrouded Horizon als Alben in sich stimmiger sind und auch in der Breite der Tracks mehr Qualität bieten als die ersten 4 Alben,.


    Wobei Please Don't Touch eine große Ausnahme für mich ist. Das und Darktown, das sind meine Lieblingsalben.

  • Tarka: Chapeau für den Einsatz der wunderbaren Momentum. Ich hadere da auch mit mir, hätte jedoch "Voyage" weglassen müssen. Chapeau für die Würdigung der großartigen Defector.

    Ja, "Acolyte" hätte bei mir auch normalerweise zu der Auswahl dazugehört, allein schon wegen des Über-Stücks "Shadow of the Hierophant", das für mich jedoch erst live so richtig diese Mahavishnu-mäßige Energie entfaltet hat, die der Komposition damals schon potentiell innewohnte... Auch die Mitwirkung von Collins und Rutherford sowie der "Sirius"-Song sprechen natürlich für das Album. - Aber da es bei fast allen hier genannt wurde, dachte ich mir, dass ich es rauslassen kann. - Freut mich, wenn Dir "Momentum" auch so gut gefällt. Ich spiele einige der dort enthaltenen Stück auf der Konzertgitarre... Und auf "Defector" stechen ebenfalls so ein paar herausragende Stücke hervor: "The Steppes" und vor allem "Jacuzzi", gigantisch... 8)

  • Wobei Please Don't Touch eine große Ausnahme für mich ist. Das und Darktown, das sind meine Lieblingsalben.

    "Please Don't Touch" ist auch für mich eines der durchgängig großartigen Alben. Hackett hat damals in Interviews hervorgehoben, dass ihm wichtig war, so ganz unterschiedliche Stile auf seinen Solo-Alben unterzubringen. - Hervorzuheben sind auf dem Album natürlich besonders die herrausragenden Sänger/innen (ausgenommen ihn selbst natürlich, aber er singt ja zum Glück nur auf einem Stück der Platte, haha): Steve Walsh von Kansas, Randy Crawford, und natürlich der einzigartige Richie Havens...