Die "gute" alte Schallplatte ?

  • Während ich noch so ganz fleißig vor mich hin zu Ant Phillips recherchiere :o und nebenbei die tolle neue Forums-Aufteilung bewundere, stolpere ich im neuen Spiegel - am Tag vor dem ersten April, ohje - über erstaunliche Daten aus den USA ... ob das stimmt?


    USA: Schallplatten-Verkäufe schlagen Downloads - SPIEGEL ONLINE


    Ich bin hier nur der Verkünder und in der Sache totaaaal neutral, aber ob das stimmt?
    Kann ich mir gar nicht vorstellen ...


    Egal woher, ich wünsch Euch gute Musik zu einem hoffentlich wärmeren-als-hier_en und fröhlichen Ostern

  • Also ich kaufe noch viel Vinyls. Allerdings meist alte Auflagen, wo noch nichts remastert wurde. Das mache allerdings eben bei älteren Sachen, in der Zeit wo es einfach nur Vinyl gab. Supertramp habe ich mir alle Alben als Vinyl geholt, bis auf die 2 Best of Cds, und The Lamb lies auch als vinyl. Oder Pink Floyd bis zu The Wall.


  • Ich lese es so: Download 15%, Ton träger 17%. Allerdings machen Schallplatten nur einen geringen Anteil der Tonträgerabsätze aus. Der Bärenanteil sind immer noch CDs.
    Nichtsdestotrotz : Steigende Beliebtheit der LP soll mich freuen, kurbelt sie doch auch mein Geschäft an ( http://stores.ebay.de/chrisdunixvinyl) :huhu:

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Diese Entwicklung ist allerdings darauf zurückzuführen, dass die Download-Verkäufe 2017 extrem gesunken sind, und zwar um 25 Prozent - vermutlich, weil immer mehr Menschen Musik streamen, statt sie herunterzuladen. Die Verkäufe von klassischen Tonträgern nahmen hingegen nur um vier Prozent ab. Dass dieser Rückgang geringer als in den Vorjahren ausfällt, liegt wiederum an der steigenden Vinyl-Nachfrage: Die Verkaufszahlen für Schallplatten stiegen um zehn Prozent, während die anderer Tonträger wie CDs um sechs Prozent sanken.

    Ich frage mich, wer eigentlich ein Interesse daran hat, den Nischenmarkt Vinyl immer wieder in die Schlagzeilen zu bringen - und dann jedesmal, ohne absolute Zahlen zu nennen!
    In Relation gesehen ist 10 % Plus von wenig halt immer noch wenig - und der Anstieg wird offenbar geringer - noch 2014 war die Rede von 52 oder 54 %. Was ist los? Geht der Markt schon auf die Sättigung zu?


    Daher ist die Überschrift des Artikels nicht stichhaltig, schon nahe an "Fake News". Immerhin wird dann im Text darauf hingewiesen, dass der Rückgang bei den Downloads nicht mit dem bescheidenen Plus beim Vinyl in Zusammenhang steht. Denn der ist in erster Linie auf das große Plus bei den Streamingdiensten zurückzuführen.


    Also, wer hat Interesse daran? - Das würde ich wirklich gern wissen. Die Musikindustrie wird es nicht sein, denn die verdient an Vinyl deutlich weniger als an den digitalen Tonträgern...

  • Ich frage mich, wer eigentlich ein Interesse daran hat, den Nischenmarkt Vinyl immer wieder in die Schlagzeilen zu bringen - und dann jedesmal, ohne absolute Zahlen zu nennen!


    Also, wer hat Interesse daran? - Das würde ich wirklich gern wissen. Die Musikindustrie wird es nicht sein, denn die verdient an Vinyl deutlich weniger als an den digitalen Tonträgern...


    Dieses "Interesse", über den Vinyl-Markt zu berichten, hat ja nicht nur der Spiegel, sondern auch viele andere Medien. Ich glaube, dass die Schallplatte inzwischen wieder mehr beachtet wird, nicht nur von den alten Nostalgikern, sondern auch vom vermeintlich hippen Jungvolk. Deswegen werden die Zahlen der Musikindustrie in diesem Zusammenhang auch breit kommentiert. In Zeiten, in denen man fast täglich hört und liest, dass die Digitalisierung voranschreitet, ist eine leichte Steigerung im LP-Jahresumsatz zumindest aus meiner Sicht doch schon eine kleine Nachricht wert. Dass Artikel nur geschrieben würden, wenn ein handfestes Wirtschaftsinteresse dahinterstünde (so zumindest verstehe ich Deine Frage), halte ich für übertrieben. Bei der Überschrift des Spiegel-Artikels gebe ich Dir aber vollkommen Recht, der ist wirklich irreführend. Wie Du ja schon zitiert hattest, sind die bezahlten Downloads in den U.S.A. zwar zurückgegangen, aber insgesamt ist der Digital-Umsatz von 79 auf 82% gestiegen.


    Ich hab mir aus Neugierde auf die Verhältnismäßigkeiten mal die Zahlen der amerikanischen RIIA und der deutschen BVMI für 2016 und 2017 angeschaut:


    Der Musikmarkt in den U.S.A. hatte einen Gesamtumsatz


    • 2016: 7,485 Milliarden Dollar
    • 2017: 8,722 Milliarden Dollar (Plus von 16,5% zu 2016),


    davon fielen auf LPs


    • 2016: 355,4 Millionen Dollar
    • 2017: 388,5 Millionen Dollar (Plus 9,3% zu 2016)


    LPs hatten 2017 einen Anteil von 4,45%, 2016 waren es 4,74%.


    In Deutschland lag der Tonträgerumsatz (digital + physisch)


    • 2016: 1,593 Milliarden Euro
    • 2017: 1,588 Milliarden Euro (Minus 0,3%)


    davon LPs


    • 2016: 70 Millionen Euro
    • 2017: 74 Millionen Euro (Plus 5,7% zu 2016)


    LPs hatten 2017 einen Anteil am deutschen Tonträgerumsatz von 4,6%, 2016 waren es 4,4%.


    Quellen: http://www.riaa.com/wp-content…d-2017-News-and-Notes.pdf,
    http://www.musikindustrie.de/f…eistungsschutzrechten.jpg, http://www.musikindustrie.de/f…ischen_Tontr%C3%A4ger.jpg

    Genesis - més que un grup.

    Einmal editiert, zuletzt von barcelona2000 ()

  • Ich habe mir neulich einen Plattenspieler gekauft und kann nun meine umfangreiche Sammlung anhören und neue Platten kaufen. :love: Ich finde den Sound von Vinyl viel besser, als den aus dem Player 8)

    Glück sind gute Worte, die Musik und die Kunst.

    :love:

    • Offizieller Beitrag

    Meine Haltung zum Thema "Vinyl" ist hier ja hinreichend bekannt. Ich denke, ich hatte auch schon mal erwähnt, dass ich gut 800 LPs und einige Singles besitze und immer wieder auch beruflich mit dem Problem konfrontiert bin, aus einer mehr oder weniger verschlissenen Vinyl-Scheibe wieder ein anhörbares Master-Audiofile fürs Presswerk zu erstellen.


    Dazu hatte ich bislang meist meinen guten alten Dual CS741Q-Plattenspieler verwendet, der jedoch inzwischen schon mehr als 35 Jahre auf dem Buckel hat und gleich an mehreren Stellen schwächelte. Jetzt war er in der "Dualklinik" in Magdeburg zur Generalüberholung und Umrüstung des Tonarms auf die übliche Halbzoll-Systembefestigung (neu auch das Ortofon Arkiv-System). Ein paar Optimierungen meiner Studio-Anlage kamen noch dazu, insbesondere der Black Cube SE II von Lehmannaudio (rechts im Bild) sorgt seit dem letzten Wochenende für einen absolut neutralen Frequenzgang und perfektes Impulsverhalten.

    Nicht ganz billig, aber es hat sich gelohnt - für die nächsten 35 Jahre muss ich da jedenfalls nichts mehr investieren.


    So sieht das jetzt aus:



    Und wer sich für Details (und Preise) interessiert, der mag vielleicht meinen ausführlichen Artikel dazu lesen: Plattenspieler-Update 11/2019

  • Oha, dass war aber ein absoluter Liebhaberpreis, den du für den Dual bezahlt hast.

    Möchte jetzt gar nicht aufzählen, welche (meiner bescheidenen Meinung nach) deutlich

    höherwertigen Dreher du für das Geld bekommen hättest...


    Aber die Geschäcker sind eben verschieden, deshalb wünsche ich Dir viel Spaß in den nächsten 35 Jahren (schön lesenswert dein Bericht).


    Gruß

    Markus

    EVERYTHING YOU KNOW IS WRONG

    • Offizieller Beitrag

    Ja, so einen Einwand habe ich kommen sehen... ;)


    Ich bin da vielleicht etwas speziell, Aussagen wie "besser" oder "höherwertig" würde ich bei Plattenspielern stets kritisch hinterfragen, auch weil ich von dem Gerät etwas völlig anderes will als der durchschnittliche Vinyl-Nutzer.


    Und mit Geschmack hat das letztlich gar nichts zu tun. Der Vorteil des Dual CS741Q gegenüber jedem anderen Plattenspieler ist: ich weiß, was ich an ihm habe - er hat schon einmal 35 Jahre durchgehalten und trotz der Probleme bis zum Schluss vernünftig abgeliefert. Das kann er jetzt noch ein bisschen besser und ohne die Probleme.


    Würde mich aber trotzdem interessieren, welche neuen Plattenspieler um 700 € (inkl. System) du empfehlen würdest...