So nun will ich auch noch etwas Senf auf das (meiner Meinung nach durchaus gelungene) Albumcover schmieren. In einem Interview hat PG gesagt, er sei ein altmodischer Mensch und das bin ich durchaus auch. Deshalb ist meine Beschäftigung mit den neuen Songs nochmals eine ganz andere, seit das Album physisch vorliegt. Es läuft bei mir im Heavy Rotation (zur Zeit vor allem der dark-side mix, da im CD-Player meines Autos) und ich bin nun echt begeistert von dem Album. Manche Einschätzung ist seit Veröffentlichung der Songs gleich geblieben, manches hat sich aber auch sehr verändert. Deshalb ist das hier natürlich nur eine Momentaufnahme, die sich wieder ändern kann.
Panopticom
Damit hat vor einem Jahr alles begonnen und mein erster Eindruck war: "nicht schlecht (geht aber hoffentlich noch besser)". Und so ist es bis heute. Ein guter Song, den ich gerne mitnehme, aber nicht der Burner des Albums.
The court
Dieser Songs ist bei mir in den letzten Wochen extrem gewachsen. Als er erschien, konnte ich eher weniger damit anfangen. Ein erstes Ausrufezeichen hat er ausgesendet, als ich ihn im Juni live erleben durfte und seit ich ihn nun intensiv im dark side Mix höre, hat es echt "klick" gemacht. Der Song mit seinen coolen rhythmischen Spielereien macht einfach Spass.
Playing for time
Ist gut, bleibt gut, berührt mich auch Inhaltlich. Die schönste der vier Balladen.
i/o
Habe ich anfangs sehr gemocht, doch langsam beginnt der Lack etwas abzublättern. Vielleicht auf Dauer etwas zu süffig.
Four kind of Horses
Die "vier Pferdle" sind der zweite ganz grosse "grower" dieses Albums. Der Song gefällt mir inzwischen extrem gut, schafft es in meine Top-drei (die ich wohl hier im Forum wieder mal anpassen müsste).
road to joy
Auch dieser Song ist bei mir wieder etwas gewachsen. Zum Autofahren der Top-Song des Albums
So much
Hier fehlt mir der Zugang noch. Im Moment noch eher langweilige Ballade, die mich emotional nicht wirklich anspricht. Eher skip-Kandidat.
Olive tree
Beim ersten Hören live hat der Song bei mir noch nicht gezündet. Aber seit seiner Veröffentlichung mag ich ihn sehr gerne. Diese Mischung aus süffig-collinsmässig und vertrackt ist einfach genial.
love can heal
Live visuell super dargeboten, gefällt mir der Song selber leider überhaupt nicht mehr. Klingt wie ein schwacher Abklatsch von merci street und zieht sich unnötig in die Länge. Für mich der Tiefpunkt des Albums (was einige hier sicher ganz anders sehen).
this is home
Hat mir live sehr gut gefallen. Von der Studio-Version war ich erst etwas enttäuscht, aber langsam finde ich wieder Gefallen daran.
and still
Nicht wirklich mein Lieblingssong, aber ein Song der mich fasziniert. Hat eine irgendwie kränkelnde Stimmung, die unglaublich gut zum Inhalt passt. Sterben und Abschied ist eben nicht nur schön, sondern manchmal auch hässlich. Über dem Song hängt ein Hauch von Verwesung, irgendwie ähnlich wie bei "the lamia", wobei hier die erotische Komponente fehlt. Dafür wird in dem wunderschönen Cello-Solo echte Zuneigung spürbar, die sich von Tod und Zerfall nicht abschrecken lässt. Ein grosser Wurf!
live and let live
Hat live gleich eingeschlagen und bleibt für mich absolut würdiger Abschluss und Höhepunkt des Albums Mein Soundtrack für den Advent.
Für mich ist i/o ein grosses und innovatives Album, weit mehr als nur ein respektables Alterswerk. Das Warten hat sich gelohnt. Nun hoffe ich auf eine Blue Ray der Konzerte (den auch die Tour war musikalisch und visuell Gabriel at his best) und sehr gerne auf weitere live-Daten.