STEVE HACKETT - Genesis Revisited II - 2CD/4LP (19.10.12)

  • ich musste unterbrechen und höre gerade das zweite mal "Supper". Was ich bis jetzt als angenehm empfinde, sind die beibehaltenen - weitestgehend ins Gehirn gebrannten - Strukturen. Wenn das auch "live" geliefert wird? Ich bin keiner, der gegen "neue" Stimmen was hat. Das hört sich bis jetzt zumindest nicht peinlich an. Gut, ich bin am Anfang.

    Music is the BEST!

  • Habe mich nun seit gestern durch GRII "durchgeforstet" und bin inzw. vollständig von dem "Resultat" überzeugt: hier war zum wiederholten Mal ein Meister des Feingefühls für die Essenz der damals fabrizierten Musik am Werk! Hammer!!! :eek:
    Entstaubte Edelsteine- eine ganze Schatztruhe voll davon! Da könnt ich mich einfach nur "rein-legen"... :topp:
    Insbes. die "Neuauflagen" seiner eigenen Stücke stechen für meinen Geschmack besonders glanzvoll hervor. :)
    "Polished Diamonds" fiel mir als spontaner Begriff zu diesem Gesamt-Ergebnis ein (und hab´ ich ihm auch gestern gleich mitgeteilt- konnte einfach nicht mehr an mich halten vor Entzückung...:rolleyes:).

    PACKUNGSBEILAGE MIT WARNHINWEISEN:
    Alle hier von mir geposteten Beiträge stellen lediglich meine ganz persönliche und somit subjektive Ansicht dar! ;)


    "...Download love and download war
    Download the shit you didn´t want
    Download the things that make you mad
    Download the live you wish you had..."


    Nordlichter Stargast ´2012 !

  • Die Geister scheiden sich. Während sich die einen fragen weshalb der Meister eine 1:1 Kopie des Originals geschaffen hat, freuen sich andere über das klassische Material. Also wenn einer die Legitimation hatte derart werkstreu aufzunehmen dann eben Hackett. Mangelnde Produktivität kann man ihm jedenfalls nicht vorwerfen, betrachtet man einmal seinen Output der letzten 20 Jahre.
    Anyway…ich finde ja das man gerade bei Covern den Charakter der beteiligten Musiker gut erkennen kann. Die Songauswahl ist klasse und glücklicherweise hat uns Steve mit einer weiteren Version von Carpet Crawlers verschont! Ich picke mal exemplarisch einiges heraus und ergieße wohlfeil meinen Senf darüber.

    Suppers ready
    . Allgemein gute Sängerauswahl. Ich gehe mit Townman dacore und stelle fest dass das Keyboard sehr viel sauberer gespielt ist als im Original. Eine Wohltat. Allerdings gefällt mir die raue Kraft der Seconds out Version gerade in der Apocalypse einen Ticken besser.
    Der Übergang von Dancing zu Fly on a Windshield/Broadway melody ist großartig! Der “Aufschlag” kommt mir etwas zu weich. Im Vergleich zu Nicks rewiring klingts wie ein Schlag ins Kopfkissen. Und dann die Vocals….Die fehlende stimmliche Tiefe wurde hier einfach mit Effekten kaschiert. Blöd. Einzig die melodiöse Aufarbeitung der Gesangslinie am Schluß gefällt.
    Musical Box. Netter, emotionaler Anfang. Aber dann….also, nee Herr Sylvan, so geht das doch nicht. Er knödelt sich eins ab und versucht zu sehr Gabriel zu immitieren. Das wirkt stellenweise schon fast wie eine Persiflage. Das gewollt kehlige im Mittelteil bspw (and the clock…). Ne, das ist nix. Auch vom Solopart habe ich mir mehr erwartet.
    Can Utility. Ja, das hat Herr Wilson gut gemacht. Ich mag ja seine Stimme, aber insgesamt ist es fast ein bischen langweilig. Insgesamt: solide nachgespielt.
    Blood… Eine schöne Gitarreneinleitung mit einem fast schon ländlichen Thema. Da hätte der Meister sogar ein Hackbrett hernehmen können. Gefällt mir. Aber Garys Stimme….Zunächst dachte ich es liegt am Toningeneur das sein Gesang nicht recht zur Mucke passt. Mittlerweile denke ich es ist seine unpassende Art zu singen und der Klang seiner Stimme. Nicht so das wahre…..
    Giant Hogweed. Klasse eingespielt. Alles etwas souveräner und agiler als im Original. Die ganze Aufarbeitung bringt den Song auf den Punkt. Der Gesang ist wirklich gut gelungen, wenngleich der amerikanische Ausdruck Geschmackssache bleibt.
    Entangled. Alles so schön sauber hier. Mir gefällts. Ganz prima Gesangsleistung. Eigentlich alles besser als im Original!
    Eleventh earl. Nad nervt. Ich kanns mir kaum anhören. Komischerweise gibt’s ab der Mitte eine angenehme Wendung. Hier wird deutlich dass eine eigene Interpretation bei Nad besser funktioniert. Die Chorgesänge im Mittelteil passen wie Arsch auf Eimer. Top!


    So, nun wird GR2 mal wieder weg gestellt. Zum Abschluss gönne ich mir noch Nicks Bearbeitung des Lamms. Fantastisch. Der Vergleich lohnt, denn irgendwie hat man bei Nick doch einen größeren Mehrwert…..

  • Es gibt hier und da schon was Neues zu entdecken:


    ein paar Gitarrenintros,
    leicht geänderte Melodieläufe bei einigen Soli,
    der Gesang, klar...


    Der Sängerwechsel bei Supper´s Ready hat was,
    allerdings wirken damit die einzelnen Teile noch eigenständiger.


    Ob man diese Stücke so stark verändern muss wie Steve das bei GR1 getan hat, ist ohnehin fraglich.
    Das hat mich damals eher irritiert.


    Schön wäre natürlich wieder die Beteilung eines Orchesters gewesen aber da wiederholt sich Steve wohl nicht so gern, vielleicht ist das aber heutzutage auch zu teuer.


    Insgesamt schön anzuhören!

  • So, nun wird GR2 mal wieder weg gestellt. Zum Abschluss gönne ich mir noch Nicks Bearbeitung des Lamms. Fantastisch. Der Vergleich lohnt, denn irgendwie hat man bei Nick doch einen größeren Mehrwert…..[/QUOTE]


    The Lamia ist mein absolutes Lieblingsstück des Albums! Nick's super Stimme und Steve in Bestform. Ich muss es immer wieder hören, das ist schon fast zwanghaft.
    Insgesamt gesehen bin ich begeistert von dem ganzen Album. Nur passt m. E. die Frauenstimme nicht zu Ripples.
    Ein toller Sänger ist auch Gary o'Toole der Drummer. Seine Stücke FOTW und Broadway Melody klingen auch berauschend. Und er ist bei der Tour dabei. Wir auch, haben schon Tickets für Mainz.
    Schade nur, dass micht noch ein 5.1 mix entstanden ist, wo doch Steven Wilson dabei war, der dies perfekt beherrscht.

    the path is clear
    though no eyes can see

  • Mir gefällt das Cover vom Album:cool:. Ich sehe es so: Mit dem Erscheinungsdatum und der Doppel-CD hat Steve ein Ausrufezeichen gesetzt. Dieses wird durch den Turm repräsentiert, der plötzlich auftaucht. Das plötzliche Auftauchen verursacht Wellen. Wellen, die das Album schlagen könnte. Zumindestens bei den Genesis-Fans dieser Epoche.

  • Interessantes Interview von Hackett im event.magazin (Seite 20/21):
    http://www.eventmagazin.info/_data/Ausgabe_Dezember_2012.pdf (leider nur als pdf)


    Hackett erwähnt die demokratische Arbeitsweise von Genesis, trotzdem die Gründungsmitglieder die Zügel in der Hand hatten.
    Der Interviewer beschreibt es so : "Viele Häuptlinge, kaum Indianer ...". Also genau so wie hier im Forum :)


    Außerdem schildert er, daß die musikalischen Einflüsse sich über 500 Jahre erstreckten (z.B. Bach). Und ich hatte eigentlich immer gedacht die "Genesis" reicht noch viel weiter zurück. Aber er spricht ja auch nur von musikalischen Einflüssen, und nicht von textlichen Inspirationen:


    There's an angel standing in the sun, and he's crying with a loud voice,
    "This is the supper of the mighty One",
    The Lord of Lords,
    King of Kings,
    Has returned to lead His children home,
    To take them to the new Jerusalem.


    Ist das eigentlich das Alte oder das Neue Testament ?

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • JAAAA..., heute konnte ich mir endlich die CD abholen. Kostete umgerechnet etwa 70 Dollar:eek:, aber das war es mir wert.