SdW [29.08.-04.09.11]: GENESIS - Down And Out

  • Ein toller Song mit viel Power und einem geilen Synth-Solo! Genesis markieren mit diesem Opener: "Wir sind nun zu dritt aber kein bisschen leiser...!" Dass die drei aber auch noch ruhiger können, zeigen sie dann gleich mit dem nächsten Stück, der Banks-Ballade "Undertow". Ich mag dieses Album. (Mein Favorit ist "Burning rope".)

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done

  • hi, ev´rybody:topp:
    tja, also ... DaO warf mich seinerzeit aus der Bahn - muß ich eingestehen!Waren DAS meine - nun zum Trio geschrumpften - Jungens???
    JA ... hatte COLLINS sich bislang bei mir zum amtlichen drummer entwickelt, hörte man auf DaO bis dato ungehörte patterns von ihm - Roto-Toms im Intro, das führende bassdrum-Spiel in den Strophenteilen (ZEB erkannte dies bereits sehr gut!) ...
    MIKE RUTHERFORDs Gitarrenspiel rockt, ja - es rockt!
    Und das TONY BANKS keyboard-soli beherrscht, weiß man seit der Christenverfolgung!


    Ein gelungener Einstieg in ein gelungenes Album:top:

  • Als ich damals "And Then There Were Three" zum ersten Mal auflegte und "Down and Out" hörte, dachte ich: Stark, die Platte ist bestimmt wieder supergut! "Down and Out" ist auf jeden Fall einer der starken Songs des Albums, wenn nicht gar der beste Song!


    Daher ne glatte 2!


    Hasta pronto!


  • In seiner Grundanlage ist der Song dem Opener von Wind&Wuthering, "Eleventh Earl of Mar" gar nichtmal so unähnlich: athmosphärisches Intro, dann relativ geordnete einfache Strukturen / Parts und insgesamt rockig nach vorne, athmosphärisches Outro.
    Aaaaaaaber: Wo "Eleventh Earl of Mar" in der Mitte innehält und Raum für einen wunderbar ruhigen Mittelteil macht, jagt "Down and Out" gleichbleibend auf einem Level gehetzt von einem rockigen Part zum nächsten ebenfalls rockig-gehetzt klingenden Part. Es wird dem Song keine Pause, kein Raum, keine Platz für Athmosphäre gegeben (sieht man von Intro und Outro ma ab), er rauscht wie eine Dampfwalze vorbei und ist um, bevor man eigentlich ganz begriffen hat, was das war.


    Ja, von der gesamtmusikalischen Anlage her sind die beiden Songs verdammt ähnlich, auch von den zeitlichen Proportionen her - wenn man die Überleitung zum Mittelteil, eben diesen selbst und dann die Überleitung aus dem Mittelteil in den A-Teil des "Earls" mal außen vor lässt.
    Ein Mittelteil für "Down and out" wäre also rein musikalisch ebenso berechtigt oder zumindest möglich gewesen.
    Für mich ist nun das Interessante, dass der Verzicht auf eine größere Form, auf einen kontrastierenden Mittelteil durchaus Sinn in Bezug auf die Korrespondenz von Musik und Text macht: "Keep up the pressure all the way" / "I don't talk round corners, it's right between the eyes" - diese Zeilen werden vor dem Hintergrund des durchgängig hohen Erregungs- und fast schon Stresslevels der Musik, der Geradlinigkeit und gleichförmigen Ausdrucksebene in meinem Bewusstsein zentrale programmatische Aussagen. Text und Musik veranschaulichen hier gleichermaßen das unbarmherzige und vordergründig nicht zu hinterfragende Prinzip des profitorientierten, rationalisierten, rasanten, atemlosen Geschäftslebens.


    Für einen ruhigeren Mittelteil hätte es meinem Verständnis nach auch einer textlichen Motivation bedurft, um die vorhandenen Zeilen nicht zu konterkarieren. Ein Sprecher des Textes nimmt zwar eine kurze Auszeit (Dusche und Schläfchen), aber nur, um danach in der Bar wieder dem Business genügen zu können. Und dann dieser Satz: "If you're slow they'll run past you."


    Man könnte auch sagen: es fehlt an den vielen kleinen Details, den Zwischentönen, die man sonst gewohnt war.


    Dieser Satz provoziert in mir Zweierlei:
    Erstens möchte ich dir, Prophet, einmal nicht nur versteckt zwischen irgendwelchen anderen Postingzeilen sagen, dass ich u.a. deinen ausgeprägten Sinn für Komposition und musikalischen Ausdruck außerordentlich wertschätze - deine Überlegungen haben mich schon oft beschäftigt und bereichert.
    Zweitens spricht mir der Satz aus der Seele, wenn ich an den gesamten Genesis-Output der Spätphase denke.


    revelation: Es ist genau das, was du neulich beim exzessiven Hören auf den Punkt gebracht hast.


    Oh, vergessen: Ich korrigiere die 14 Punkte doch zu 13.


  • revelation: Es ist genau das, was du neulich beim exzessiven Hören auf den Punkt gebracht hast.


    ...und genau das ,was ich dort sagte(kann mich noch so vage erinnern) führt in Bezug auf DaO zu einer mäßigen Bewertung meinerseits.


    Was ich an dem Stück sehr mag, bildet dieses Video ganz gut ab: Ein exzessives,ausdruckstarkes und sehr intelligentes Drumming!


    Genesis Down & Out (drums by Jouxplan) - YouTube


    Auch wenn es zwei ganz unterschiedliche Stücke sind,die thematisch weit auseinanderliegen, so finde ich "The Lady Lies" in Sachen Filigranität des Arrangements gelungener. Das Gitarrespiel von Mike finde ich zwar songdienlich ,aber langweilig. Hier ist beim Bass(pedal?) tasächlich ausnahmsweise mal ödes /Grund-)tongedrücke zu hören. Da kann Phil trommeln wie er will,rhythmisch bewegt sich da einfach nichts.
    Manche Keyboardsounds finde ich klebrig .
    Den Gesang kann ich durch das fast durchgehende gedoppel kaum richtig ausmachen.


    Insgesamt geht es mir mit DaO ein wenig, wie mit GG`s "Timing"
    : Das hat in meinen Ohren diesen gewissen Nerv-Faktor. Und auch wenn das hier wohl durchaus gewollt ist, erzeugt es bei mir nur eines: den Wunsch, es möge bald vorbei sein,damit ich meine Ohren bald wieder mit etwas akkustischer Süsse besänftigen kann. Da ist Undertow dann GENAU das richtige.



    Bewertung? 7 (15 fürs Drumming ansich)
    .

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    2 Mal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Als ich diesen Song das erste Mal gehört habe, dachte ich, dass die Platte einen Sprung hat. ;)


    Es war Ende der 90er, ich war gerade dabei, Genesis näher kennenzulernen (nachdem ich die typischen Radiostücke ganz gut fand), hatte mir schon "Abacab" und "Duke" besorgt und wollte nun "And Then There Were Three", das ich im Plattenschrank meiner Eltern entdeckt hatte, auf Kassette überspielen.


    Und wie gesagt: meine erste Reaktion auf "Down And Out" war ungläubiges Erstaunen: "Kann das sein, da muss doch die Platte kaputt sein..." ;)


    Ich habe es dann hingenommen und fand's irgendwie auch interessant.
    Später, als ich mich im Genesis-Katalog weiter zurückgearbeitet habe und auch sonst die Welt des Prog eingetaucht bin, ist mir dann natürlich bewusst geworden, dass der krumme Takt mit Absicht gespielt worden war. :)



    Ich gebe dem Song 12 Punkte. Auf dem Album ist er zusammen mit Burning Rope der beste, und auch sonst gefällt er mir ganz gut. Sowohl die ruhige Teile am Anfang und Schluss als auch der laute und hektisch-dramatische Hauptteil.



    Gruß,
    Björn

  • Auch hier wurde schon alles gesagt. Ich mag den Track sehr. Insgesamt finde ich bei dass bei ATTWT viel zugekleistert wurde. Das liegt zum einen am Keyboard und zum anderen an den Gitarreneffekten. Mike´s Unsicherheit an der Klampfe hat wohl zu dem übertriebenen Chorus (ok, war damals neu und hip), Flanging und Phasing Einsatz geführt. So mutmaße ich jedenfalls.
    Down and Out hat Kraft und arbeitet sich sperrig und unangepasst voran. Der Text passt hervorragend. Doch nach dem Fade out kam für die damaligen Fans wohl die Ernüchterung. Man stelle sich einen Genesisfan 1978 vor: Geil, ein neues Album. Begeisterung beim Opener und dann kommt die große Enttäuschung. Das Album bleibt süß, straight und oft nichtssagend.
    D&O bekommt von mir satte 12 Punkte. Gut gemacht! :topp:

  • Und wieder ein geiler Opener! Glatte 13 von mir. Ein herrlich schräger Rhythmus, der mich am Anfang immer irritiert hat, Phil brüllt sich zum ersten Mal die Seele aus dem Leib, ein schräger Refrain und mal wieder eine einmalige Atmosphäre, welche dem ganzen Album innewohnt und perfekt zum Cover des Albums passt, irgendwie leicht entrückt. Die Nummer fetzt und wirkt einfach kraftvoller und konsequenter als alles auf dem Vorgängeralbum