SdW [08.-14.08.11]: BANKSTATEMENT - Big Man

  • Einspruch.
    Was ist mit "Strictly Inc."?


    Weiß ich auch nicht, aber scheint ja auch ganz schön gefloppt zu sein und keinen Nachhall in der Rock-/Pop-Welt hinterlassen zu haben.
    Davon kenne ich nur den oftmals hervorgehobenen "An island in the darkness"-Erguss, und den finde ich schwächlich. Nach dem, was ich gelesen habe und ansonsten von Tony kenne, wäre eine weitere Beschäftigung mit dem Album wohl Zeitverschwendung.

  • Das ist ein ganz typischer später Solo-Banks Song.
    Hier gibt es nur 5 Punkte von mir. Der Song dreht im Kreis und kommt nicht vom Fleck. Der Rhythmusteil ist eintönig und einfallslos. Die Gitarren (sofern es Gitarren sind) sind völlig unverständlich eingebunden und Tonys Tastengedrücke erinnert mich an bessere Computerspielmusic vom Ende der 80er Jahre. Der Gesang entäuscht ebenfalls. Das kann man irgendwie gerade noch ertragen.
    Bei so einem Song frage ich mich, wie ein Keyboarder vom Format eiens Tony Banks so etwas veröffentlichen kann. Braucht er Leute wie Mike, Phil, Steve und Peter, um wirklich etwas Brauchbares hervorzubringen? Oder wollte er einfach mit Gewalt einen popigen Erfolgssong erzwingen.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    • Offizieller Beitrag

    Wohl ganz klar letzteres. Tonys wahre Passion und sein wahres Talent steckt im Komponieren von ausufernden langen und raffiniert um die Ecke konstruierten Songs a la "One for the vine" oder später dann auch "An Island in the Darkness" (was ja zeigt, dass er es auch 1995 noch nicht verlernt hatte). Seine Popsongs dagegen sind durch die Bank weg gegen seine inneres Selbst erzwungen komponiert und auf "Ich will auch Erfolg haben" getrimmt. Da sie nie von Herzen kamen und nie wirklich er selbst waren, gingen diese Dinger auch stets in die Hose (wahrscheinlich genauso, als würde Phil versuchen, alleine einen 10min Progsong zu schreiben - seine Passion liegt in eingängigen Popsongs und Funkrock- / Fusion-Songs).

  • Weiß ich auch nicht, aber scheint ja auch ganz schön gefloppt zu sein und keinen Nachhall in der Rock-/Pop-Welt hinterlassen zu haben.
    Davon kenne ich nur den oftmals hervorgehobenen "An island in the darkness"-Erguss, und den finde ich schwächlich. Nach dem, was ich gelesen habe und ansonsten von Tony kenne, wäre eine weitere Beschäftigung mit dem Album wohl Zeitverschwendung.


    Laut Martin Strong weder bei Virgin noch bei Atlantic mit Eintrag versehen, also jenseits der 100.
    Ich beschäftige mich gerade mit strictly inc. :) weil sie vergriffen ist und ich sie endlich bekommen habe, aber...es bleibt nicht hängen, es ist leider richtig mißraten. Jaja, :ot:
    Bankstatement ist kein statement sondern eine Verlegenheit und Big Man ist hebt den Schnitt auch nicht. Das einzige, was ich Tony anrechne, ist sein gesanglicher Selbstversuch. Der ist allerdings ziemlich matt. Viel bleibt da also nicht mehr. Eine "Fünf" zu geben ist mir allerdings zu kraß.

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  • Meine Herren! Ihr lasst ja überhaupt kein gutes Haar an Bankstatement...
    Jedem seine Meinung - hier kommt meine:

    Dass Prog-Fans mit dem Spätwerk von Tony Banks wenig anfangen können, ist nicht schwer zu verstehen. :)
    Ich bin aber über die Popschiene dazugestoßen und habe mich erst mit dem Genesis-Frühwerk befasst, nachdem ich mich an den jüngeren Sachen sattgehört hatte.
    Insofern sind natürlich meine Erinnerungen hier ein wenig jugendlich-leichtsinnig vorbelastet. Ich war 15, und es war ein langer und heißer Sommer (1994), als ich mir "Bankstatement" und "Still" kaufte, und heute finde ich, die beiden Alben gehören zu dem besten, das Tony Banks produziert hat. (Naja, in der Popphase jedenfalls.)

    "Big Man" allerdings brauchte gute zehn Jahre, bis mir der Song zum ersten Mal so richtig aufgefallen ist. Seither liebe ich ihn. Macht mir immer wieder gute Laune - gerade auch in Verbindung mit dem vorangehenden "The Border".

    Daher von mir: 12 Punkte.

  • Meine Herren! Ihr lasst ja überhaupt kein gutes Haar an Bankstatement...
    Jedem seine Meinung - hier kommt meine: (...)

    Dass Prog-Fans mit dem Spätwerk von Tony Banks wenig anfangen können, ist nicht schwer zu verstehen. :)


    Das möchte ich gerne relativieren: Sicherlich bietet Banks dem Prog-Fan nicht die geeigneten Zutaten, ist klar. (Über "An island..." gehen die Meinungen auseinander: Einige sehen da eine gelungene Fortsetzung alter Stärken, andere können nur einen unausgegorenen und altersschwachen Gesamtentwurf feststellen.)
    Die Wenigsten hier sind allerdings Prog-Puristen und also ausschließlich auf diese Richtung fixiert.
    Ich liebe gute Popmusik. Und im Vergleich mit den mir bekannten Perlen des Pop muss ich trotzdem sagen: Banks' Versuche wirken fast talentfrei. Da schließe ich mich dem geschätzten Mituser Prophet an, der festgestellt haben will, dass Tony dieses Gebiet wesensfremd ist. Ich kenne bislang keinen Song, der hier eine andere Betrachtung rechtfertigen würde.
    Und zum "gute[n] Haar": Die guten Haare an "Big Man" sind für mich die ersten Akkorde. Und da mich pealmu darauf gebracht hat, dass hier möglichweise eher ein Übergang als ein echtes Intro vorliegt, nehme ich auch aus Unkenntnis die Kritik daran zurück, dass das Intro zum Rest dieses lauen Songs so wenig passt. Da müsste ich dann wohl für eine Beurteilung auch die Verbindung zum Song davor hören.
    Diejenigen, die ein "Mangelhaft" gegeben haben, kann ich gut verstehen. Ich habe allerdings noch 4 Punkte gegeben, weil der Song nicht groß weh tut (in meinen Augen also nicht grob verbockt ist) und handwerklich irgendwie noch so geht.

  • Meine Herren! Ihr lasst ja überhaupt kein gutes Haar an Bankstatement...
    Jedem seine Meinung - hier kommt meine:


    Fühle Dich auch trotzdem willkommen hier, Sundowner! :huhu: Und vor allem nicht abgeschreckt!


    Ich habe mein letztes Posting auch nicht gern geschrieben, da ich begeisterter Fan von Tony bin. Trotzdem wird auf seinem Grabstein stehen: never did a solo hit! Es ist schade, aber manchmal soll es eben nicht sein. Ich höre seine Alben auch immer wieder an, aber...eher aus sentimentalen Gründen, etwas das ich nicht erklären kann. Empfehlen kann ich die Musik größtenteils leider nicht. Das Fugitive-Album ist meines Erachtens das beste, da er auf dem Erstlingswerk zu sehr krampft.


    Manchmal wünsche ich mir, er hätte mit Fish mal ordentlich einen gesoffen, dann ins Studio, Gittarist und Drummer unterm Arm und dann rattatatattatam! (Der nächste Morgen wäre für Tony allerdings unvergeßlich gewesen.:wuah:)


    Warum hat er für das Intro nicht wenigstens ein Mellotron benutzt?


    Big Man kriegt von mir 6 Punkte

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    4 Mal editiert, zuletzt von Mr. Plod ()

  • Orchestraler Beginn wird durch "fickrige" Synthies abgelöst, die das ganze Lied über durchdudeln.
    Bin nicht so der große Experte, aber irgendwie setzt er dann noch eine Keyboardlinie rüber die die Melodie verwischt.
    Tony's Stimme find ich gar nicht mal so schlecht, speziell höhere Passagen erinnern mich an Neil Tennant von den Pet Shop Boys. Und die mag ich.
    Dieses rattatatattam gefällt mir, klingt poppig.
    Was ich allerding grausam finde ist die Gesangslinie. Man weiß nie so wirklich wo er eigentlich überhaupt hin will. Da ist auch nichts was melodisch hängenbleibt. Aber irgendwie zieht sich dieses Problem fast durch sein ganze Solokarriere.
    Es klang schon mal durch, dass man nie genau weiß ob der versucht poppig zu sein oder eine Art Prog zu spielen. Dies ist es aber mitnichten.
    (zu) Viele gute Ideen und Gedanken, die leider nicht so gut umgesetzt wurden, lassen mich zwischen 8 und 9 Punkten schwanken.
    Ich sag mal 8.

  • Für mich gehört Bankstatement ganz klar zu den schwächsten Alben im Genesis Universum. Allerdings würde ich Banks nicht vollkommen das Talent für Popsongs absprechen. The Fugitive finde ich nach wie vor einigermaßen solide, vernünftigerweise einfach gehalten und auch Tonys Gesang hat dort einen gewissen Charme.
    Bei Big Man klingt er leider nur träge und kraftlos, und der Song an sich ist leider auch nicht besser.
    Interessanterweise hat sich Banks bei dem Album mit Steve Hillage einen Produzenten geholt, der in den Siebzigern mit Gong und als Solist erstaunliches (und unkommerzielles) geleistet hat.
    Somit ist Bankstatement auch ein Spiegel des kreativen Siechtums ehemaliger 70er Jahre Rocker in den Achtzigern.


    2 Punkte