SdW [23.-29.05.11]: GENESIS - Home By The Sea / Second Home By The Sea

  • La la la, la, laaaaaa, lalalalaaaaa.


    Ach komm, die ersten paar Töne sind doch für ein gutes Solo nicht so wichtig. Aber hör doch noch mal, wie inspiriert das ab dort weiter geht: la la la la la laaaaaaaaa, la la laa la laa laaaaaaaa... Ist doch supi!

  • Nachdem letzte Woche jedermann seine unqualifizierte Meinung zu Stagnation von sich geben durfte ist diese Woche nun mal wieder ein eher ordinŠres StŸck dran. Home by the sea. Nun, eigentlich wollte ich mich zu diesem StŸck gar nicht erst Šu§ern, doch dann wŸrden hier wahrscheinlich nur Lobpreisungen stehen und ein arglos und unbedarft vorbeischauender Gast glaubt dann aus Versehen noch, es sich um ein gutes StŸck handelt.


    Dies ist natŸrlich, wenn Ÿberhaupt, nur in sehr begrenztem Sinne der Fall. ZunŠchst muss man Genesis wohl zugute halten, dass sie zu jener Zeit Ÿberhaupt noch den Mut aufbrachten ein lŠngeres StŸck aufzunehmen. Auch das es irgendwann ein Ende hat, ist sicherlich einer der positiveren Aspekte des StŸckes. Doch damit hat es sich dann auch schon fast. Denn leider reichte der Mut nicht aus um zum Beispiel Rutherford eine tragendere Rolle in diesem StŸck zuzumuten und so brummelt er denn auch reichlich eintšnig an seinem Bass herum, so dass es (instrumental) mal wieder beim Duo Infernale Banks / Collins bleibt, welche das StŸck leidlich interessant vorantreiben. Dabei klingt es gar nicht mal so schlecht, was die beiden da in ihre Instrumente rammen, wŠhrend es sich Mike wahrscheinlich mal wieder mit seinem Erbseneintopf gemŸtlich macht. Nur unterscheidet es sich damit halt kaum von den Longtracks der beiden VorgŠngeralben und eigentlich allem seit 1978. Ok, ein kurzes Pseudosolo hat Mike dann doch, aber das ist dergestalt uninspiriert und langweilig, dass man fast schon wieder wei§, warum er keinen allzu hšrbaren Anteil an den spŠteren Genesiskompositionen hat.


    Vom Text her ist die Geschichte eines Typen in einem Geisterhaus gefangenen Einbrechers auch nicht der absolute Oberhammer, was vielleicht auch der Tatsache geschuldet ist, das Collins nur ungern StŸcke sang die er nicht verstand.


    Fazit: Das ãGenesis" Album hat fŸr mich andere Perlen wie zum Beispiel ãIllegal Alien" (wenn schon Trash, dann wenigstens konsequent) oder von mir aus auch noch ãSilver Rainbow" (obgleich ich da schon sehr antinŸchtern sein muss). HBTS und SHBTS (ich nehme mal an, es sind beide StŸcke gemeint) bekommt bei mir dennoch fŸr sich allein neun Punkte, im Zusammenhang mit dem restlichen Genesiskatalog aber nur fŸnf. Nehmen wir die goldene Mitte, ergibt das sieben Punkte.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Nachwievor großartig.
    Vor allem die Live-Version von Knebworth. Siehst Du hier: YouTube - ‪Genesis - Home By The Sea/Second Home By The Sea [live]‬‏
    Einfach gigantisch. Sowieso ist KNEBWORTH als Höhepunkt der WCD-Tour mein persönliches Highlight und ich bin traurig, dass ich das nicht live erleben durfte.
    Es wurd wohl schon alles gesagt.
    Diese wuchtigen Drums, Tonys markantes Keyboardspiel, Mike's gut gemeinte Soli... Perfekt.
    Gerade bei HBTS sieht man mal wieder das fantastische schauspielerische Talent eines Phil Collins, eine geniale Einleitung in den Song und diese überragende visuelle Untermalung der Thematik auf den Jumbotrons.
    Das alles hat mich damals sehr stark fasziniert und auch heute muss ich sagen, dass GENESIS hier ein Paket geschnürt haben, bei dem ich nur 15 Punkte geben kann :)

  • Dem halte ich entschieden dagegen:
    Fan-Rosarot-Brille absetzen und mal nüchtern rational Second Home by the Sea mit Cinema Show Instrumental-Teil vergleichen! Und wenn man da mal alle melancholischen die-70er-waren-soviel-besser Gefühle wegstreicht, wird man sich eingestehen müssen, dass große Teile von Cinema Show sich gar nichtmal so sehr von SHBTS unterscheiden.


    Da ich Fan sowohl der alten als auch der neuen Genesis bin, kann die Fan-Rosarot-Brille keine Rolle spielen...



    (...)wenn man da mal alle melancholischen die-70er-waren-soviel-besser Gefühle wegstreicht, wird man sich eingestehen müssen, dass große Teile von Cinema Show sich gar nichtmal so sehr von SHBTS unterscheiden.Beide setzen sich aus einzelnen Synthie-Melodiebögen zusammen, die streckenweise wenig bis keinen Zusammenhalt untereinander haben und nur durch das rythmische Grundgerüst zusammengehalten werden - bei Cinema Show ist es Mike's Gitarrenriff, bei SHBTS ist es Phil's Drum-Groove.


    Wenn man dieses Kriterium zugrunde legt, also "wenig zusammenhängende Synthie-Melodiebögen, die entweder durch ein rhythmisches Grundgerüst von Gitarre oder Schlagzeug zusammengehalten werden", dann wird man in der Musikwelt wohl unzählige Beispiele finden, die dieses Kriterium erfüllen, bei denen man aber niemals auf die Idee käme, sie mit Genesis in Verbindung zu bringen...



    Und das was er [...Tony...] dann spielte, konnte man streckenweise getrost in die Schublade "Tonleiter hoch- und runter mit etwas wuiwuiwui" packen (ohne das abwertend zu meinen). Sprich: technisch sicher anspruchsvoll, aber melodisch doch eher unergiebig. Da gibt SHBTS melodisch doch mehr Substanz her


    Ich kann bei SHBTS wenig melodische Substanz erkennen...das klingt alles improvisiert...ist es wahrscheinlich auch...und hätte bei einem zweiten "Take" wohl völlig anders geklungen...und es hätte niemanden gestört...die (zugegeben simple) Melodie zu Beginn des Instrumentalteils von Cinema Show hingegen ist eine einfache Melodie, die auf die Akkordfolde und zu dem 7/8 aber einfach passt, wie ein Arsch auf einen Eimer...das harmoniert auf gespenstische Art und Weise...sprich, das hätte nicht anders sein können/dürfen...man stelle sich die Melodie vergleichsweise mal zu dem Stampf-Rhythmus von SHBTS vor...das würde lächerlich klingen...


    Will sagen: nüchtern betrachtet ist da der Unterschied nun wirklich nicht groß.


    Nüchtern betrachtet sind alle Melodien nur irgendwelche Folgen von Tönen...also im Prinzip gleichwertig...der Unterschied ist wirklich nicht so groß...


    ...ne, SHBTS und Cinema Show sind nicht vergleichbar, das sind völlig verschiedene Welten...


    ...in der "neuen" Genesis-Welt gibt es viele Stücke, die ich vom subjektiven Empfinden her einfach nur "geil" finde, mich aber aus rein spieltechnischer Sicht nicht interessieren...wie z.B. Mama...in der "alten" Genesis-Welt gibt es Stücke, die mich einerseits rein emotional packen, mich aber außerdem aus rein musik-technischer Sicht beeindrucken...SHBTS beeindruckt mich weder vom rein technischen Standpunkt, noch berührt es mich emotional...

  • Auch wenn SHBTS vielleicht ein wenig abfällt, es gehört für mich absolut dazu, ohne es würde auch HBTS nicht so wirken.

    We can help You

  • So dann machen wir uns mal an "Home by the Sea/Second Home by the Sea" ran. Immerhin wache ich damit ja fast täglich auf. Bei "Home by the Sea/Second Home by the Sea" erleben wir die Dreierbesetzung in ihrer Perfektion. Live ist der Song zudem noch ein großartiges Spektakel. Von mir kanns nur 15 Punkte geben - allerdings als Gesamtdarstellung.


    Ich könnte das jetzt kurz rüberbringen, will ich aber nicht. :rolleyes: Dafür ist mir "Home by the Sea/Second Home by the Sea" viel zu wichtig.


    Zur Studio Version:
    HBTS: gefällt! Sehr atmosphärisch, beindruckend, mystisch. im Gegensatz zur Live-Version sind hier einige wichtige Keyboardsounds zu hören, die für Gänsehaut sorgen ("Die Unterwasserwelt des Tony Cod Banks"). SHBTS: ja die Simmons SDS-5 Drums wirken langweilig, fast monoton und schläfrig. Viel Synclavier (:)) gibts zu hören. Dafür leider viel zu wenige Gitarrensounds, mal abgesehen vom Mike's "Ticke-Ticke-Tickeding...".


    Die "Mama-Tour"-Version hält sich stark ans Original, es fehlt ein wenig die Dynamik. Dafür ist die "Invisible-Touch-Tour/Wembley" Version viel besser: Sehr kraftvoll, beeindruckend, SHBTS geht voll ab, man hört sogar am Ende während Mike's passablem Gitarrensolo Tonys Synclavier-Heulen, wenn ihr wisst was ich meine. Noch besser ist die Version der "We Can't Dance-Tour". "Second Home by the Sea" wird sehr klar präsentiert, Mikes Gitarrensolo ist noch besser, viel viel besser als so manche Präsentation danach...
    Was die "CAS-Tour-Version" angeht, kann ich jetzt kein Statement abliefern. Diese ist mir noch zu unbekannt.


    2007 wurde "Home by the Sea/Second Home by the Sea" ebenfalls sehr gut präsentiert. Diese Version ähnelt sehr dem Original bzw. der "Mama-Tour-Version". Einziger Kritikpunkt ist das wie so oft bemängelte grenzwertige Gitarrensolo am Ende. Macht Mike das mit Absicht, oder kann er es nicht mehr so brilliant wie 1992? Egal... :(


    Meine Lieblingsversionen sind die von 1987, 1992 und 2007. Alle drei Versionen sind in der Gesemtbetrachtung sehr gut. "Home by the Sea/Second Home by the Sea" ist einfach fantastisch. Und es hat sich bisher, obwohl schon gefühlte 1000.000 x gehört, auch nicht geändert. 15 Punkte für dieses grandiose Stück. Gleiches Level wie "Duke's Travels/Duke's End", "Evidence of Autumn" oder "The Cinema Show". :topp:


    Hehe, langsam fängt dieses Forum an mir Spaß zu machen ^^.

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
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  • klare 14 Punkte! Home by the Sea ist einfach ein saugeiler track der nichts zu Wünschen übrig lässt. Hat mich beim ersten Hören schon umgehauen, ähnlich wie mich das gesamte Mama-Album ziemlich im Sturm erwischt hat. Der erste Teil hat diese wahnsinnige Gesangsleistung von Phil, die ja dem ganzen Album seine unverwechselbare Power verleiht. Mann, was hatte Phil ne Stimme!!!!!!!!!!!! Noch besser ist aber Second Home by the Sea. Ich LIEBE die Melodien und die Riffs die hier komplett mühelos aneinander gereiht werden und einen einfach nur mitreißen. Ganz klar, was Instrumentals anging, ging es erst mit Trick of the Tail richtig los, erst dann kamen mit Los Endos, Dukes Travels/End, Naminanu, Submarine, Neurotic und SHBTS diese total wahnsinnigen, schönen, bekloppten Instrumentalschlachten in Spiel. Besonders geil natürlich der Moment so ab 2:20 Minuten, WOW! Jep, die Jungs konnten damals richtig abrocken, was ne ganze Zeit gedauert hat und dann bei We Can't Dance auch schon etwas verloren gehen sollte. Fazit: Saugeil alda!

  • Für Genesis-Verhätnisse:


    schlimm, einfach nur schlimm!


    ...was sich Steve Hackett und Peter Gabriel wohl dachten, als sie das hörten???????

  • Für Genesis-Verhätnisse:


    schlimm, einfach nur schlimm!


    Einerseits ja. "Cinema show" kann ich irgendwie ernst nehmen, HBTS gar nicht.
    Andererseits: Ich finde HBTS / SHBTS sehr gut gemacht von der Komposition her und habe meinen oberflächlichen Spaß daran. Als Genesis-Einsteiger-Pimpf fand ich's 1983 fast wie eine Offenbarung. Aber da kannte ich "Cinema show" noch nicht.


    ...was sich Steve Hackett und Peter Gabriel wohl dachten, als sie das hörten???????


    Steve dachte: "Da fehlt 'ne vernünftige Gitarre!"
    Und Gabriel: "Blöder Text und grässlicher Sound, aber ich gönne ihnen den Erfolg."


    Ich gebe mal 13 Punkte.

  • Also, die Genesis-Verhältnisse sind ja verhältnismäßig relativ. Sie reichen bekanntlich von "Silent Sun" bis "One Man's Fool". Innerhalb dieser Spannbreite steht "Home By The Sea" jetzt nicht so schlecht da, finde ich. M.E. haben Genesis hier, nicht ganz ohne Erfolg, versucht, einen knackigen Popsong mit einem Instrumental, das ein bißchen in die Vergangenheit winkt, zu verbinden. Das ist später weitaus weniger geglückt.
    Hackett & Gabriel - hm, interessante Überlegung. Gabriel war zu der Zeit am Touren und führte mit "Fishing Net" seine eigene, ungleich dunklere Geistergeschichte auf. Wahrscheinlich nicht ganz sein Fall.
    Hackett hatte gerade "Bay Of Kings" draußen und hat sich also wahrscheinlich überlegt, wie das Teil unplugged klingen würde.


    15 Punkte versteh ich jetzt nicht, aber so 12-13 dürfen's schon sein. Ach komm, die Sonne scheint heut so schön, townie hat recht, mach ma 13.