SdW [16.-22.05.11]: GENESIS - Stagnation

  • Stagnation ist speziell. Das Herzstück von Trespass. Jedesmal wenn ich es mir anhöre, bin ich wieder überrascht wie gut es ist. Auch für mich hat das Stück eine Art Versprechen auf das, was kommen wird. Hier blitztl schon die Genialität der Folgejahre auf.
    Der filigrane Anfang, ineinandergewobene Melodien, Themen- und Rhythmuswechsel, das ist für mich der typische Zauber der frühen Genesis, die mich jedesmal aufs neue gefangen nimmt. Allein der Mittelteil ist etwas schwächer. Sowohl Peters Gesang ist etwas matt und vor allem das gehauchte Haaahhaaaahaaaaa der Backingvocals ist zum Fürchten (zu der Zeit aber sehr aktuell), zum Glück kommt der kraftvollere Übergang. Peter gibt Gas, und dann wieder sanft und gefühlvoll Gitarren und Flöte, gefolgt von diesem genialen Übergang zu einem druckvollem Finale - das sie mit der späteren Instrumentierung natürlich besser hingekriegt haben.
    Sehr gut - 13 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • 15 Punkte


    Als ich es das erste mal gehört hatte,war ich sofort gefangen von der Atmosphäre und dem Sound.Für die damalige Zeit muss das doch auch schon recht fortschrittlich gewesen sein.


    Vorallem ist der Song nicht künstlich in die Länge gezogen.Der ist halt so wie er ist und das ist auch gut so :)


    Ich glaube ich habe es schon mehr 3x gefragt,aber weiss jemand ob irgendwo noch das Video rumschwirrt was auf Youtube mal hochgeladen war? Es war ein Selfmade Video und am Anfang war die Erde zu sehen und die Musik war super mit den Bilder verwoben. Fand ich damals ganz großes Kino! Leider war es dann nicht mehr online ...


    Am Ende wurde auch ein Satz zitiert der im Booklet vorkommt.



    Zitat

    "To Thomas S. Eiselberg, a very rich man, who was wise enough to spend all his fortunes in burying himself many miles beneath the ground. As the only surviving member of the human race, he inherited the whole world."


    Wäre toll wenn es das Video noch irgendwo geben könnte ...

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

  • Zitat von martinus'


    Da außerhalb des felicianischen Weltbildes niemand Anstoß daran nimmt, dass in einem Faden, der der Erörterung eines Musikstückes gewidmet ist, eine Diskussion in Gang kommt, spricht meiner Einschätzung nach überhaupt nichts dagegen, in jenem ursprünglichen Faden weiterzudiskutieren. Der ist hier:
    SdW [16.-22.05.11]: GENESIS - Stagnation



    Dagegen sprechen eure "Regeln", dass man hier nur einmal posten und einmal antworten darf.

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • ich kann Stagnation nicht wirklich viel abgewinnen. Sicherlich kein schlechter Song, aber für meinen Geschmack doch über weite Strecken zu einförmig, zu belangloses Akkustik-Gitarren und Orgel-Gedudel


    Ein schönes Stück Musik, das aber irgendwie nicht so richtig zünden will. Liegt's am betulichen Keyboard,...


    Stagnation ist ein nettes Stück, nicht mehr und nicht weniger. In der Phil-Epoche gibt es sicher auch nette Stücke, zum Beispiel "Ripples". Mir gefällt die Gitarrenarbeit sehr gut. Das Tony-Solo ist etwas unausgegoren,...


    Jep, die Keyboardsoli sind unausgegoren, man könnte es auch "banal" nennen...ich bin mal böse: sowas könnten auch die Ergüsse einer Schülerband sein, die gerne proggig klingen wollen...ich spreche aus eigener Erfahrung (auf unserem ersten Demo von 1993 befanden sich auch derartige Passagen)...das kompositorische Niveau späterer Instrumentalpassagen wird hier längst noch nicht erreicht...

  • Also von proggig klingen wollen kann bei Stagnation überhaupt keine Rede sein. Das würde ich bei "Vision of Angels" durchgehen lassen (das ganze Stück klingt so irgendwie nach Schülerprog). Aber Stagnation, nee, nee und nochmals nee. Auch spätere instrumentalpassagen würde ich deutlich eher in diese "Jetzt machen wir mal prog" Liga stecken, zum Beispiel das Solo von Firth of Fith oder die Apocalypse in 9/8. Diese sind vielleicht technisch deutlich ausgereifter, fügen sich aber dafür nicht so harmonisch ins Songgebilde ein, wie bei Stagnation. Sofern man bei Suppers Ready überhaupt von einem einheitlichen Songgebilde sprechen kann, das ist in meinen Ohren einfach nur gewollt langgezogenes Stückwerk.


    Du siehst also, ob meiner umfangreichen Umfänglichkeit habe ich selbstredend recht. :p

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Stagnation -
    hab ich seit 1988 rauf und runter gehört, als ich entdeckte, dass es mehr Genesis als Invisible Touch gibt. Seither bin ich angefixt. :)


    Ich finde das Stück musikalisch grandios, der Text hat mich nie so interessiert, ich habe ihn, wie bei bei vielen Stücken aus der Zeit (bei Yes war's am schlimmsten) gehört aber nicht beachtet. :schock2:
    Das Keyboardsolo ist angemessen und ist mir (auch als Cinema Show- Fan) nie als störend aufgefallen. Die gut gefällt mir die Zurückhaltung von Banks, der sich im Gesamtsound einfügt. Die vielen Gitarren sind traumhaft, der Gesang ist klasse (auch die Backings). :topp:


    Super 15 Punkte!


    Leider wird, wie bereits geschrieben, der Verlust von Ant auf den späteren Scheiben an vielen Stelle deutlich. Aber sonst hätten wir keinen Steve Hackett gehabt.... :gruebel:


    kabuki

  • Von mir gibt es 14 Punkte!


    In diesem Zusammenhang:
    Die Live-Coverversion von The Watch auf ihrem aktuellen Album "Timeless" ist einfach genial!

  • Also von proggig klingen wollen kann bei Stagnation überhaupt keine Rede sein.


    Das hab ich auch nicht unterstellt...es erinnert mich nur an eigene Keyboard-Passagen, die in diese Richtung gehen...


    Auch spätere instrumentalpassagen würde ich deutlich eher in diese "Jetzt machen wir mal prog" Liga stecken, zum Beispiel das Solo von Firth of Fith oder die Apocalypse in 9/8.


    Da Genesis diese Art von Musik, die wir als Prog bezeichnen, weitestgehend definiert haben, ist diese Absicht wohl auszuschließen...


    Diese sind vielleicht technisch deutlich ausgereifter, fügen sich aber dafür nicht so harmonisch ins Songgebilde ein, wie bei Stagnation.


    ...dem möchte ich nicht widersprechen...wie gesagt, ich mag Stagnation, hab auch 12 Punkte gegeben...
    ...der Keyboardpart von Mama fügt sich auch harmonischer ins Songgebilde ein...dennoch würde Mama einem Vergleich mit den "Prog-Krachern" auf Basis gewisser "Prog-Merkmale" niemals standhalten...
    ...mir ging´s eher um die Frage, was Stagnation objektiv gesehen tatsächlich anspruchsvoller macht als Stücke der Pop-Ära, wie etwa Mama...auch dort ist der Keyboard-Part ansich banal, aber absolut passend...


    Sofern man bei Suppers Ready überhaupt von einem einheitlichen Songgebilde sprechen kann, das ist in meinen Ohren einfach nur gewollt langgezogenes Stückwerk.


    Es ist meiner Ansicht nach auch kein einheitliches Songgebilde...man hätte auch mehrere Stücke daraus machen können...gewollt langgezogen ist es aber sicher nicht, dafür sind die einzelnen Teile zu abwechslungsreich...ich habe an keiner Stelle den Eindruck, dass irgendeine Phrase zu häufig wiederholt wird...

  • Zitat

    Es ist meiner Ansicht nach auch kein einheitliches Songgebilde...man hätte auch mehrere Stücke daraus machen können...gewollt langgezogen ist es aber sicher nicht, dafür sind die einzelnen Teile zu abwechslungsreich...ich habe an keiner Stelle den Eindruck, dass irgendeine Phrase zu häufig wiederholt wird...


    Natürlich hätte man daraus mehrere Stücke machen können. Eigentlich auch müssen. Ich empfinde es allerdings irgendwie auch nun ja, beschämend wäre übertrieben, sagen wir unglücklich, dass man das auch hört. Wenn man hingegen den zarten Klängen des Weltfrieden schaffenden und Hungersnöte stoppenden Stagnation lauscht, während es noch nebenher zu früh Gestorbene wieder ins Reich der Lebenden holt, dann passt da alles und ist wie aus einem Guss. Natürlich könnte man das auch von Mama und Do you remember behaupten, aber das wäre so als würde man sagen "Pest und Cholera sind auch nicht schlimmer als beim Sex zu sterben". :D



    Zitat

    Da Genesis diese Art von Musik, die wir als Prog bezeichnen, weitestgehend definiert haben, ist diese Absicht wohl auszuschließen...


    Ok, Begriff war falsch gewählt. Sagen wir eher, bei der Apokalypse und beim FoF Solo stellt sich bei mir manches Mal der Verdacht ein, Genesis wollten ein klein wenig Instrumentalwanking betreiben. Klar, von beidem hat man auch als Zuhörer was und ich möchte diese Stellen auch gar nicht schlecht schreiben, aber verglichen mit dem Stück der Stücke, der partiturgewordenen Glückseligkeit und der Lösung für jedes Paradoxon ist das komposatorisches Gepolter.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    • Offizieller Beitrag

    aber verglichen mit dem Stück der Stücke, der partiturgewordenen Glückseligkeit und der Lösung für jedes Paradoxon ist das komposatorisches Gepolter.


    *lach* Ich glaube in diesem Thread muss Herma echt aufpassen, den eigenen Running Gag nicht irgendwann durch brutalstmögliche Überstrapazierung völligst tot zu reiten... ;)