SdW [14.02.-20.02.11]: PETER GABRIEL - Wallflower

  • 14 Punkte, ein Song den ich erst in den letzten 3-4 Jahren so richtig schätzen kennen gelernt habe. Ist auf der Security immer irgendwie untergangen, da mit Rhythm, Family Snapshot etc. noch andere richtige Knaller drauf sind.

    • Offizieller Beitrag


    wie wäre es mit der New Blood Version?
    YouTube - Peter Gabriel, Wallflower Bercy 2010 (Multi-cam)

  • 16 Punkte....
    schon immer mein absoluter Favorit.

    Wenn ich den höre muss ich immern an Stephen King - Firestarter denken.

    Leider vie zu selten Live gespielt.

    ME

  • 14 Punkte, ein Song der unter die Haut geht. Wenn Peter im Finale mit den Zeilen "though you may disappear, you're not forgotten here..." einsetzt, zusammen mit der simplen Piano melodie im Refrain(unglaublich schoen!), ist das einer DER Gaensehautmomente ueberhaupt. Unglaublich bewegend, fuer mich schlaegt dieser Song sogar Biko. Ein Prachtwerk und einer der Gruende, weshalb ich Security fuer Peters bestes Album halte

  • Gehört zu den highlights vom Meister. Insbesondere sein Gesang und der Text sind genial.
    Kleine Abstriche beim Anfang des Stückes, der natürlich fein anfängt, aber etwas zu lang seicht dahindüdelt bis es dann losgeht.
    Der Schluss ist ganz gross. Gänsehaut pur.
    Von mir 14 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Mich wundert ein wenig, daß bis jetzt ein so eindeutiges Zwischenergebnis zu betrachten ist: 12 mal 15 Punkte, sechs mal 14, das ist ziemlich eindeutig und es ist erst Montag um 10:11 Uhr.
    Ich selbst kann mich nicht ganz hinreißen lassen, die Höchstpunktzahl zu vergeben. Ein wirklicher Höhepunkt von Peter Gabriels Schaffen ist es, anrührend, gradlinig, betörend. Die Studioversion ist für mich unschlagbar, die genannten Liveinterpretationen haben einen gewissen Schuß Sentimentalität, den ich vermissen möchte. So auch die Backgroundsängerinnen. Eine einfache Klavierbegleitung würde das Lied perfekt machen.


    Also „nur“ 14 Punkte.

    We can help You

  • Ein Ruhepol auf "Security".
    Ein ausgefeilter Text, der bewegt.
    Ein Songaufbau, der dramaturgisch richtig ist.
    Eine Songzeile, die so gut war, dass ich mir für einen eigenen Song geborgt habe.
    Wallflower kann eigentlich gar nicht verbessert werden.
    Groß-Art-Ich.


    Meine Wertung?
    Mit Steve Hackett's "In Memoriam" fing es an und
    jetzt vergebe ich gelegentlich doch mal gerne 15 Punkte.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    Einmal editiert, zuletzt von pealmu ()

  • Ich finde, der Song geht unglaublich unter die Haut, dem kann ich mich nie entziehen. Eines der besten Beispiele, wie PG mit wenigen Mitteln viel erreicht. Etwas stört mich diese Passage "though you might disappear...", finde, passt nicht ganz zum Rest, daher eine 14. Aber ein Juwel auf jeden Fall!

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Mmh, die Postings finde ich schon wieder sehr lesenswert, macht Spaß hier. Und "Security" ist übrigens auch für mich das eindrucksvollste, bewegendste, gelungenste Rock-Album von Solo-Peter.


    Der Beginn von "Wallflower" ist merkwürdig unruhig, bedrückend, fast bedrohlich - dann klart die Stimmung sehr gefühlvoll auf mit den sanften Streichern (und der in der Tat etwas doofen Flöte). Warum dieser Kontrast zu Beginn?


    Dann kommt das Grundmotiv des Klaviers (das wirklich ja den Song in aller Einfachheit doch erstaunlich gut "trägt", da ausreichend harmonische Abwechslung und die schon erwähnte überragende, hinreißende Dramaturgie vorhanden sind) und Peter setzt mit dem Gesang ein.
    Hier schon wieder ein Kontrast: Peter singt von der klaustrophobisch anmutenden und auf's höchste brutalen Situation eines politischen Gefangenen, dem die Zunge gelockert und dessen Identität, Integrität und Würde auf "geübte" menschenverachtend-perfide Weise zerstört werden soll. Dazu diese hoffnungsvolle, warme, äußerst harmonische Begleitung. Wie passt das zusammen?


    Die begriffslose Semantik der Musik beschwört m.E. gleichermaßen appellierend wie hymnisch-überhöhend die Stärke des Delinquenten, sich seiner Würde nicht berauben zu lassen.
    Die Musik "formuliert" für mich gleichzeitig auch, dass es dem Menschen eben grundsätzlich gegeben ist, eine Art geistiger Freiheit und damit auch die Essenz der eigenen Identität zu wahren - und dies sogar unter den schlimmsten gegebenen Umständen.
    Und sie versichert dem Hörer selbstverständlich auch die Solidarität mit dem Gefangenen, sogar eine nicht konkretisierte aktive Hilfe.


    Ist das zu naiv? Wird hier aus einer gefahrlosen Distanz heraus das Märtyrertum politischer Gefangener romantisiert und idealistisch überhöht?


    Fakt ist für mich, dass die Beschaffenheit von Text und Musik eine Art "Glaubens- und Solidaritätsbekenntnis" ergeben - Konkreteres kann ich darin bislang nicht erkennen und damit habe ich prinzipiell auch keine Schwierigkeiten.


    Womit ich hingegen etwas hadere, ist die Eindimensionalität des Textes (die, finde ich, für die Art eines solchen Bekenntnisses nicht unbedingt notwendig ist): Es wird hier eben "einfach" dargestellt, was ein politischer Gefangener so erleiden muss und dass er stark sein soll und dass wir an ihn denken / ihn unterstützen.
    Ein Text der Art "Einmal gelesen, verstanden ('Jawoll - Recht hat er!') und abgeschlossen / ästhetisch bewältigt". Ich würde mir wünschen, dass so ein Text mehr Poesie als das bietet (und das geht mir z.B. auch bei "Don't give up" so), nämlich die Möglichkeit einer weiteren, aktiven Auseinandersetzung.


    Ich höre gerade folgenden Einwand: Es gehe hier bei einem solch gewichtigen, ernsten Thema doch wohl nicht um eine ästhetische Auseinandersetzung, um ein geistiges Vergnügen des Rezipienten! Vielmehr müsse dieses Lied doch im besten Falle eine leicht verständliche Botschaft haben, die erst "bewältigt" sein kann, wenn man sich aktiv und nachhaltig gegen derlei Menschenrechtsverletzungen eingesetzt habe. Da spiele doch bitteschön das Verlangen nach Poesie keine angemessene Rolle!
    Ja, einverstanden: Wenn Lieder mobilisieren können, dann ist das toll. Allerdings bezweifle ich, dass "Wallflower" ein solches Potenzial hat. Dafür stimmt der musikalische Gestus nicht, der eher das Gefühl von Hoffnung und Harmonisierung bewirkt.
    Ich jedenfalls bin eher be- und gerührt, wenn ich den Song höre, und nicht in Aktionsbereitschaft versetzt. Und gleichzeitig nicht zu 100% zufriedengestellt, weil Gabriel hier etwas schuldig bleibt - Konsequenz hinsichtlich der Funktionalität eines solchen (wunderschönen) Songs.


    Mich wundert ein wenig, daß bis jetzt ein so eindeutiges Zwischenergebnis zu betrachten ist: 12 mal 15 Punkte, sechs mal 14, das ist ziemlich eindeutig und es ist erst Montag um 10:11 Uhr.
    Ich selbst kann mich nicht ganz hinreißen lassen, die Höchstpunktzahl zu vergeben. Ein wirklicher Höhepunkt von Peter Gabriels Schaffen ist es, anrührend, gradlinig, betörend. Die Studioversion ist für mich unschlagbar, die genannten Liveinterpretationen haben einen gewissen Schuß Sentimentalität, den ich vermissen möchte. So auch die Backgroundsängerinnen. Eine einfache Klavierbegleitung würde das Lied perfekt machen.


    Also „nur“ 14 Punkte.


    Deine Überlegungen finde ich sehr feinsinnig. Das mit der Studioversion / den genannten Liveversionen empfinde ich genauso.
    Wegen der Klavierbegleitung: Hast du die Version auf der dt. Gabriel-Fansite gehört? Ist einfach nur Klavier mit Gesang, schlicht und ergreifend.


    Einmal editiert, zuletzt von townman ()

  • wie wäre es mit der New Blood Version?
    YouTube - Peter Gabriel, Wallflower Bercy 2010 (Multi-cam)


    Jaaaa! Da war ich dabei und es ist mir einfach nur eiskalt den Rücken runter gelaufen. Selten ist mir ein Lied so eingefahren (obwohl Peter ja nicht ganz im Song drin war, wie man im clip unschwer erkennen kann). Für diese Version gibt es 15 Punkte. Würde ich allerdings die Studioversion bewerten, würde ich wegen der Panflöte einen Punkt Abzug geben.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

    Einmal editiert, zuletzt von thepriest ()