SdW [05.-11.07.10]: GENESIS - Squonk

  • Das Zukleistern mit Text kann ich gut nachvollziehen. Dies war allerdings das Merkmal verdammt vieler Songs vor allem der Gabriel zeit. Bei Battle of Epping Forest ist es wirklich verherend, genauso störend auch bei Hogweed, teilweise Salmacis oder der Anfang von The Kife, Ich mag alle drei songs, aber dieses zurattern mit Text ist wirklich ein Nacheil. Bei Squonk jedoch hält es sich meiner Meinung nach noch so sehr in Grenzen, dass es den Song nicht stört. Phil singt teilweise über, teilweise aber auch mit der Melodie und dem Rhytmus und diese Mischung hört sich für mich noch gut an.


  • Sehr interessanter Beitrag, kann ich gut nachvollziehen. :topp:

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

    • Offizieller Beitrag

    Townman: Danke, dass Du für mich noch einmal dargelegt hast, was Squonk in Deinen Augen in der Geschichte von Genesis so relevant macht. Ich bin überrascht, in wie vielem ich problemlos zustimmen kann - und doch finde ich, dass Squonk gerade deshalb abfällt, weil es ein janusköpfige Hybride ist. Aber hier werden wir wohl nur darin übereinstimmen, dass wir nicht übereinstimmen...

  • Townman: Danke, dass Du für mich noch einmal dargelegt hast, was Squonk in Deinen Augen in der Geschichte von Genesis so relevant macht. Ich bin überrascht, in wie vielem ich problemlos zustimmen kann - und doch finde ich, dass Squonk gerade deshalb abfällt, weil es ein janusköpfige Hybride ist. Aber hier werden wir wohl nur darin übereinstimmen, dass wir nicht übereinstimmen...


    Ja, dass der Song Elemente beider Ären in besonderer Weise vereint, muss sicherlich nicht bedeuten, dass er gelungen ist. Abgesehen davon, dass ich ihn mag und er konzeptionell eben auch über sich selbst hinausweist, finde ich es aber manchmal auch ganz spannend zu sehen, dass wichtige Songs wirklich nicht immer die besten sein müssen (z.B. in meinen Augen "The musical box", "Land of confusion"...).


    Allerdings gibt es derlei Janusköpfiges in der Folgezeit immer wieder ("[Second] Home by the sea", "The dividing line", "Domino", "Behind the lines", "Abacab", "Say it's allright, Joe" usw. usw.). Gilt hier stets der "Weder-Fisch-noch-Fleisch-Gedanke" für dich?

    • Offizieller Beitrag

    Allerdings gibt es derlei Janusköpfiges in der Folgezeit immer wieder ("[Second] Home by the sea", "The dividing line", "Domino", "Behind the lines", "Abacab", "Say it's allright, Joe" usw. usw.). Gilt hier stets der "Weder-Fisch-noch-Fleisch-Gedanke" für dich?


    Nein. Gleichermaßen rückwärts- und vorwärtsgewandte Stücke gibt es ja zu mehreren allein schon auf TOTT (ich nenne nur mal DOAV, Los Endos). Nur ist Squonk in meinen Ohren eben das Stück, bei dem "es nicht klappt". Vielleicht in Variation eines alten feministischen Kalauers: "Als Genesis Squonk schrieben, haben sie nur geübt." Die anderen Stücke diskutieren wir dann in den respektiven SdW.

  • Für mich eines der schwächsten Stücke auf aTooT!
    Warum?
    Es passiert an vielen Instrumentenpositionen über weite Strecken zu wenig. Zwar ist das Drumming,wie townman so schön schrieb ein Genuss.Die Stereoeffekte bei Toms und Snare bringen Spass.
    Aber Rhythmusgitarre und Bass sind über weite Strecken stumpf. Gerade die Pedals in den Strophen bremsen den Drive der Drums kräftig aus.
    Weitaus lebendiger und farbiger dann der "mirror..."-Teil,Steves Vibratoeffekt,schöne Gesangsmelodie.


    Am Schluss wird dann auch im Bassbereich etwas fahrt aufgenommen, und als es dann nach dem Finale im Instrumentalteil richtig schön wird, wird auf einmal ausgeblendet. Warum bloss? Da hätte man erheblich mehr herausholen müssen. Schade.


    Was bedeutet nun relativ schlecht auf aTooT? Gut! Gemessen am Instrumentalteil von Robbery,Assault&Battery ( das beste,wirklich hinreissendste,was Genesis je schufen) oder Los Endos vermag Squonk mich an keiner Stelle richtig zu packen, aber gemessen an den meisten Stücken nachfolgender Alben ist dies immer noch Qualitätsmusik.


    11 1/2 P

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Bei all den wissenschaftlichen Beiträgen hier bleibt nur eins zu sagen:


    Squonk ist für mich über jeden Zweifel erhaben! Ein Stück, welches es schafft einen Zuhörer über 3 Jahrzehnte zu begeistern das schafft den Rest auch noch! :D Full Points!

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers

  • Die erste Assoziation, die ich bei diesem Titel habe, sind die ersten Sekunden der Studioversion. Wie sich dieser schwere Drumbeat und das 12 String Gitarrenriff plötzlich aus dem "Mellotronnebel" von Entangeld hervorhebt, ist einfach wunderbar. Der typische Genesis Eskapismus funktioniert für mich auf TotT besser als auf allen Alben vorher und nachher. Die Texte, Melodien und die filigranen Arrangements, der Gesangsvortrag und natürlich auch das brilliante Hipgnosis Artwork korrespondieren hervorragend miteinander.
    Auch auf Squonk, im Gegensatz zu palmeo habe ich eine andere Theorie zur Verbindung Musik/Text. Der Text übernimmt ja mehr oder weniger die Perspektive der Jäger, mit all ihrer Großspurigkeit und ihrer eingebildeteten Heldenhaftigkeit. Das massive Getrommel könnte auch eine Treibjagd symbolisieren. Letztlich entpuppt sich das unbekannte, vielleicht gefährliche Fabelwesen, als flüchtige, schemenhafte und harmlose Gestalt.(Mittelteil)
    Mit dem Livetrack habe ich meine Probleme. Da ist es für mich nicht der kraftvolle Rocker, den ich bei einem Konzert gerne hätte, da bin ich wohl ziemlich einfach gestrickt. Da fehlen die heftigen Gitarren, die an sich ja wirklich schöne Keyboardmelodie nimmt eher den Drive raus.
    Die "Experimente" der Band, also das eigenwillige Getrommel von Bruford oder Phils Bemühungen als Rockshouter 1980 machen die Sache für mich nicht besser.


    Studio 12 Punkte Live: 9 macht 11 Punkte

    Einmal editiert, zuletzt von Fripp ()

  • Die erste Assoziation, die ich bei diesem Titel habe, sind die ersten Sekunden der Studioversion. Wie sich dieser schwere Drumbeat und das 12 String Gitarrenriff plötzlich aus dem "Mellotronnebel" von Entangeld hervorhebt, ist einfach wunderbar. Der typische Genesis Eskapismus funktioniert für mich auf TotT besser als auf allen Alben vorher und nachher. Die Texte, Melodien und die filigranen Arrangement, der Gesangsvortrag und natürlich auch das brilliante Hipgnosis Artwork korrespondieren hervorragend miteinander.
    Auch auf Squonk, im Gegensatz zu palmeo habe ich eine andere Theorie zur Verbindung Musik/Text. Der Text übernimmt ja mehr oder weniger die Perspektive der Jäger, mit all ihrer Großspurigkeit und ihrer eingebildeteten Heldenhaftigkeit. Das massive Getrommel könnte auch eine Treibjagd symbolisieren. Letztlich entpuppt sich das unbekannte, vielleicht gefährliche Fabelwesen, als flüchtige, schemenhafte und harmlose Gestalt.(Mittelteil)
    Mit dem Livetrack habe ich meine Probleme. Da ist es für mich nicht der kraftvolle Rocker, den ich bei einem Konzert gerne hätte, da bin ich wohl ziemlich einfach gestrickt. Da fehlen die heftigen Gitarren, die an sich ja wirklich schöne Keyboardmelodie nimmt eher den Drive raus.
    Die "Experimente" der Band, also das eigenwillige Getrommel von Bruford oder Phils Bemühungen als Rockshouter 1980 machen die Sache für mich nicht besser.


    Studio 12 Punkte Live: 9 macht 11 Punkte