...And I'll Scratch Yours: Infos zu den gecoverten Peter Gabriel Songs

  • Hilfe. Die 30 Sekunden Probehören auf iTunes reichen mir. Nein danke.


    Naja, nachdem Gabriel Meisterwerke wie "Heroes" und "Listening Wind" massakriert hat, darf er sich nicht beschweren, wenn sich andere an seinen Songs vergehen :D


    ... im Ernst - ich kenne die Lou Reed Version noch nicht, aber er ist ein Künstler, der in 40 Jahren Karriere nie Kompromisse gemacht hat und schon dafür respektiere ich ihn.

  • naja, *sooo* schwer zu hören isses nu auch wieder nicht. es gibt anstrengendere songs.
    trotzdem frage ich mich, ob meister lou sich mit dieser version besonders viel mühe gegeben hat. klingt für mich wie... e-gitarre auf dauerfeuer, nen beat da drunter, ne gesangslienie drüber - fechtisch!

  • :schock2:
    Ja, wie klingt denn das? Auf jeden Fall ganz anders als das Original und (aus meiner Sicht) ganz schrecklich!!!


    Lärmende Gitarrenwände mit eingebautem Dauerzerren, eine leiernde Stimme, irgend welche Beats, die total von der Rolle sind. Das Ganze wurde dann mit dieser "Je kaputter und minimalistischer, desto besser"-Attitüde aufgenommen, die immer schon das genaue Gegenteil von dem war, was Musik für mich hörenswert machte.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • YouTube - Lou Reed - Solsbury Hill
    Also ich finde die Version großartig. Gibt dem Text eine ganz neue Stimmung.
    Natürlich sind Leute entsetzt, die den sehr polierten Sound von Gabriel und Genesis gewohnt sind. Die Lou-Reed-Version ist jedenfalls sehr klasse. Ich bin natürlich durch die ganzen No-Wave-Punk-Ethnos-Folk-Sachen vorbelastet, die ich in letzter Zeit immer öfters höre.
    Generell sollte man auch mal andere Bereiche in der Musik kosten: nicht immer nur Marillion, Springsteen, Peter Gabriel oder so. Das Herz ist so groß, da passt so viel rein. Man soll nicht immer so enge Hosen tragen. Es gibt so viel zu entdecken, so viel zu überwinden. Darum geht es sogar in "Solsbury Hill"...
    Es ist fast satirisch, jedenfalls widersprüchlich: "Ich mag nicht die neue Version von Solsbury Hill, das widerspricht meinen Gewohnheiten." und dann die Gabriel-Version singen "Which Conection I Should Cut"... "Today I Dont Need A Replacement".... :D
    Lou Reed vertritt jedenfalls würdig den rauen musikalischen Untergrund der Wirklichkeit und versetzt all jenen eine schadenfroh gemeinte Backpfeife, die schadenfroh die Bowie-Fans ausgelacht haben, die bei "Heroes" die Stirn gerunzelt haben.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist doch mal eine lustige Version von Solsbury Hill! Der Beat erinnert sehr an Biko - und doppelt spannend wird das Stück dadurch, dass Lou Reed in genau die entgegengesetzte Richtung geht, die Gabriel auf Scratch My Back eingeschlagen hat: Wo Gabriel die Stücke auf ihre rhythmische Grundstruktur zurückführt, nimmt Reed den Rhythmus weitgehend heraus und bringt flächige, gleichförmige Gitarrenflächen, wie einen See mit sich kräuselnder Oberfläche, auf den nur beim Refrain der leichte Reflex eines Sonnenstrahls fällt.


    Muss man nicht mögen, nur weil es original von Peter Gabriel ist. Schwer verdaulich mag es sein, aber es gibt eine leichter konsumierbare Zuckerwatte-Version von Solsbury Hill, die ich viel ungenießbarer finde.


    A propos schwer verdaulich: Was, bitte, ist der "raue musikalische Untergrund der Wirklichkeit"?

  • Ich finde die Version von Lou Reed OK. Mich ärgert nur, dass es mir nicht eingefallen ist, Solsbury Hill so zu spielen und singen, das hätte ich nämlich auch noch hingekriegt.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Selbs wenn ich den Song beim 2. Durchgang noch nicht wiedererkenne, finde ich Reeds Version absolut stark. Die Gitarrenwände schaffen eine wunderbare Weite, die den Song echt bereichert. Ich finde, das drückt die Aufbruchsstimmung des Songs perfekt aus.


    Ich muss zugeben, dass ich dem Original lange Zeit relativ undifferent gegenüberstand und lange brauchte, um es als hörenswert zu erachten. Es war mir zu glatt. Meine Einstellung änderte sich erst mit der Erfahrung, dass "kompliziert" nicht automatisch gut bedeutet, und Dinge gerade dann genial sind, wenn sich in ihrer Einfachheit eine unwiderstehliche Eleganz entfaltet. Heute trifft das für mich auf das Original zu.