Zu der Sache mit den Drums von King:
Finde ich sehr Schade: Der Drummer muss die Stücke für die Tour sowieso können, die Aufnahmen der Drums im Studio hätten höchstens ne Woche gebraucht und hätten so sehr viel Geld auch nicht gekostet.
Völlig unverständlich für mich (als Drummer).
Das ist eher eine Frage des Timings. Im Studio ist der Drummer immer derjenige, der die meiste Zeit mit Nichtstun verbringt. Was man dabei nicht vergessen sollte - Steves Band besteht nicht aus ein paar Freunden, die mal gerade Bock und Zeit haben, mit ihm ein paar Sessions oder eine Europatour zu spielen - das sind Profimusiker, die bezahlt werden wollen!
Man hätte die Drumsaufnahmen sicherlich entweder zu Beginn oder zum Ende der Aufnahmen auf etwa eine Woche komprimieren können. Zu Beginn wäre insofern gut, als dass man danach die Songs auf den Drumtracks aufbauen könnte - man müsste jedoch bereits von Anfang an eine genaue Vorstellung vom Ablauf der Songs haben - Umstellungen einzelner Parts danach wären schwierig. Songs entwickeln sich jedoch oft erst während der Aufnahmen, besonders, wenn sie so komplex sind, wie auf diesem Album. - Am Ende der Sessions würde bedeuten: der Drummer spielt zu fertigen Songs mit Klicktrack. Immer etwas schwierig, weil bei der Aufnahme der Musik das Schlagzeug ja fehlt - die Musiker müssen sich die Drums also vorstellen - und der Drummer ist letztlich nicht der Master of Rhythm, da er sich am Klicktrack orientieren muss, kann also der Musik keinerlei Impulse liefern.
An der CD haben Steve und Roger King mehrere Monate, wahrscheinlich vom letzten Winter bis zum Frühsommer 2009 gearbeitet. Die Tour hat dann erst Monate später begonnen - die Synergien wären also minimal gewesen, denn der Drummer hätte die Songs bis zur Tour längst vergessen gehabt, außerdem ist es nochmal ein Unterschied, zusammen mit einer echten Band zu proben.
Davon mal ganz abgesehen - dieses Toontrack-Programm ist fantastisch! Es klingt überhaupt nicht nach Computer, sondern ist von einem echten Drummer nicht zu unterschieden. Frühere Drumcomputer hatten immer einen etwas sterilen Sound und man hat vor allem an den exakten Timings und den immer gleichen Samples erkannt, dass eine Maschine spielte. Vor allem Breaks und die Becken waren verräterisch. Nichts davon hier! Er hätte im Booklet ruhig Gary O'Toole angeben können - es wäre niemandem aufgefallen.