SdW [05.-11.10.09]: GENESIS - White Mountain

  • 13 - Punk-te


    Ein Rutherford Song ? Zumindest hat ihn Mike regelmässig an der 76 Tour angesagt.
    Bei Trespass gab es noch die zwei Songwriter Teams, Phillips/Rutherford und Banks/Gabriel die sich langsam in den längeren Songs verschmolzen haben.


    White Mountain scheint so von der "Anon" Seite geschrieben worden zu sein, so ein Song der in der 1998 Tour nicht Fehl am Platz gewesen wäre wenn ihn Ray Wilson nach einem anderen Rutherford's Song "Not About Us" gesungen hätte, mit dem vergleichbaren Folk Feel.


    Nur hat White Mountain mit Peter's Stimme und Tony's Arpeggio's die erste echte Genesis Färbung angenommen, die man ausgereift in späteren Songs wie Musical Box, Cinema Show, Fly on a Winshield, In The Rapids oder Ripples und sogar in Say It's Allright Jo findet, und die eben hauptsächlich aus Mike's Klampfe geschüttelt worden sind.


    Der einzige Mellotron Einsatz ist der Mandolinen Part im Intro, dessen Pad ich nur aus dieser Studio Version kenne und nie mehr wieder gehört habe.
    John Mayhew liefert eigentlich ein recht Collins-Artigen Beat in dieser Aufname der im Boxet Set wirklich viel mehr zu Geltung kommt, hat Phil selber diesen Drum Part jemals gespielt ? Soviel bekannt wurde der Song nur in der 1976 Tour gespielt, schade dass es kein Schlagzeug gab, Bill Brufford spielte teilweise Percussion die dem Song nichts neues gebracht haben, teilweise klang es daneben, wie in der München 1976 Aufname vom Olympiastadium (das erste Genesis Konzert das ich erlbebt habe) im neu überspielten Mellotron Chor Part "Fang Song of God..."


    Trotzdem schade dass es die 1976 Version nie auf einer offiziellen Live Aufname geschaft hat.

  • Lange Zeit war White Mountain mit dieser russisch-melancholischen Stimmung mein Lieblingssong auf Trespass. Bis ich es mir überhört hatte. Das Schlagzeug hat mir nicht gefallen. 1970 hat man eben noch nicht so "straight" gespielt, sondern die Toms überstrapaziert, ähnlich bei King Crimson in der Anfangsphase. Später mochte ich Dusk lieber, aber heute gefällt mir "White Mountain" wieder ganz gut: 11 Punkte.


    Nachtrag: MAX hat Recht. Ich habe beim erneuten Hören nicht so viel Toms gehört, wie ich dachte. Die haben mich auf Vision of Angels gestört. Wie sagte mein Chemielehrer so gerne: "Denken. Melden. Reden." Es bleibt trotzdem bei 11 Punkten.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    Einmal editiert, zuletzt von pealmu () aus folgendem Grund: MAX hat Recht. ;-)

  • Ich habe 15 Punkte gegeben, da ich diesen Juwel auf der Trespass liebe. Es ist mit ein Grund, warum ich das Album insgesamt sehr hoch bewerte.

  • 13 - Punk-te


    Ein Rutherford Song ? Zumindest hat ihn Mike regelmässig an der 76 Tour angesagt.
    Bei Trespass gab es noch die zwei Songwriter Teams, Phillips/Rutherford und Banks/Gabriel die sich langsam in den längeren Songs verschmolzen haben.


    Wenn man "Manipulation", "White Mountain", "Wise After The Event" (Mittelteil) und "The Geese and the Ghost" (Pt.2 Anfang) vergleicht, merkt man schon, dass alle aus der gleichen Ecke kommen: Phillips, Rutherford oder beide zusammen.
    Gerade die Arpeggien kann man sich super als Akustikgitarrendemo vorstellen.


    Banks macht da zwar einiges, aber ich glaube nicht, dass er da viel zu Gange war. Anders bei "Dusk", das ich - gerade wenn ich die FGTR-mäßige Urversion höre - eher Banks zuschreiben würde.
    Wobei 3:40 eher von Gabriel/Banks arrangiert wurde...



    Dass Rutherford es ansagt, sagt aber noch nichts darüber aus, ob Phillips oder Rutherford den Hauptanteil geschrieben hat.


    Zitat

    Nur hat White Mountain mit Peter's Stimme und Tony's Arpeggio's die erste echte Genesis Färbung angenommen, die man ausgereift in späteren Songs wie Musical Box, Cinema Show, Fly on a Winshield, In The Rapids oder Ripples und sogar in Say It's Allright Jo findet, und die eben hauptsächlich aus Mike's Klampfe geschüttelt worden sind.


    Ja, auch ich glaube, dass Rutherford hier beschäftigt war. Phillips oder Rutherford? Auch an "Geese and the Ghost" kann man nichts erkennen, da auch beide beschäftigt waren.


    Zitat


    Der einzige Mellotron Einsatz ist der Mandolinen Part im Intro, dessen Pad ich nur aus dieser Studio Version kenne und nie mehr wieder gehört habe.


    Okay, Mandoline. Ich hätte auch Cello getippt, aber es ist höher, als ich gedacht hatte.


    Zitat


    John Mayhew liefert eigentlich ein recht Collins-Artigen Beat in dieser Aufname der im Boxet Set wirklich viel mehr zu Geltung kommt, hat Phil selber diesen Drum Part jemals gespielt ? Soviel bekannt wurde der Song nur in der 1976 Tour gespielt, schade dass es kein Schlagzeug gab, Bill Brufford spielte teilweise Percussion die dem Song nichts neues gebracht haben, teilweise klang es daneben, wie in der München 1976 Aufname vom Olympiastadium (das erste Genesis Konzert das ich erlbebt habe) im neu überspielten Mellotron Chor Part "Fang Song of God..."


    Stimmt. Das Lied wurde 1976 recht halbherzig behandelt, die ganze Vortragsweise macht eher Lückenfüller-Eindruck, da es sich ja nur um ein Folk-Stückchen handelt.
    Das Schlagzeug vermisse ich auch schmerzlich, auch Gabriel singt "sein" Lied - wie meistens - besser als Collins.






    Zitat

    1970 hat man eben noch nicht so "straight" gespielt, sondern die Toms überstrapaziert, ähnlich bei King Crimson in der Anfangsphase.


    Ich höre bei dem Lied eigentlich nur die Hi-Hat in den ruhigeren Strophen und in den hektischen Strophen einen monotonen Bassdrum/Snare-Rhythmus. Mir fehlen die Toms eigentlich eher, als dass sie zu viel wären.



    Zitat

    Ein bischen nervig finde ich die verhallten und rausgepressten Textenden.


    Im Grunde ist doch nur die Ringmodulator-Strophe am Ende so verhallt, ansonsten hat man doch eher wenn überhaupt einen recht dezenten Hall.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • Von mir 12 Punkte (2+)
    Das Album Trespass hat musikalisch einen riesen Sprung nach vorn gemacht.
    Mir gefällt das man deutlich 2 Gitarren hört und ein schönes Stereo arangiert wurde.
    Das aller schönste Stück des Albums finde ich aber Visions of Angels.


    :huhu: M.Walter

  • Das Intro ist einfach genial - zeitlos melancholisch, wie das Stück auch endet, in einem Guß. Das Stück hat sicher einen großen Einfluß von Ant Phillipps, der wirklich ein feeling für Melodien hat. Ich mag das Original mit Peter mehr, weil Phil da zu soft rüberkommt. Allerdings ist das Schlagzeug (tut mir leid) armselig, holprig, unkoordiniert, desshalb 12P.

  • Vom Hocker gerissen hat mich WM bislang noch nie - und das geht mir mit der gesamten Trespass so. Für mich markiert diese Phase zwar den Beginn einer großen Entwicklung bis zur vollständigen Entfaltung des Bandpotenzials um die Mitte der 70er, aber die Jungs steckten da noch in den Kinderschuhen:
    Z.B. ist da noch dieses Schlageridiom (gerade, was die Harmonik und Melodik betrifft) zu hören, ich habe beim Intro und vor allem beim Outro ("Mhmmmmmmhmmmm") schon oft darauf gewartet, dass Dunja Rajter anfängt zu singen.
    Die netten Offbeats / Backbeats von Gitarren und Hi-Hat führen dann zwar von so etwas weg, aber rhythmisch bleibt der Song eher bescheiden (und das ist primär kompositorisch zu sehen, obwohl der Drummer natürlich auch nichts Großes einbringt).
    Das große Etwas, das hier m.E. auch schon absehbar wird, ist die poetische Kraft der Band, dies wird im Song sehr greifbar. Musik und Text entfalten hier schon diese wunderbare Wechselwirkung, die mir in der Form bei keiner anderen Band begegnet, es entsteht hier diese faszinierende mythische Welt, in die man bis hin zur Selbstvergessenheit eintaucht, die zwar keine direkte Verbindung zur eigenen Welt offenbart, die jedoch trotzdem merkwürdig berührend und relevant erscheint.
    Die Fabel von WM selbst gibt nicht so unwahrscheinlich viel her, ist jedoch eine mehr versprechende Entwicklungsstufe der Frühphase. Und sie hat durchaus einen gewissen Ausdrucksgehalt, der über "normale" Trivialitäten hinausgeht.
    Peters Gesang ist intonationsmäßig z.T. grenzwertig.
    Die atmosphärische Dichte und die schon deutlich akzentuierte stilistische Eigenständigkeit und Originalität der Songstrukturen rechtfertigen für mich 10 Punkte für eine außerordentlich ambitionierte Nachwuchsband.


    Einmal editiert, zuletzt von townman () aus folgendem Grund: Rajter statt Reiter... *rotwerd*

  • Ich habe 13 Punkte gegeben.
    Die ganze Atmosphäre ist einfach traumhaft schön.


    Es gibt für mich noch so ein Lied was in die gleiche Richtung geht.. Seven Stones ;) Irgendwie ist es von der Grundstimmung ähnlich wie White Mountain,obwohl es nicht ganz so ruhig ist.

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

  • "White Mountain" ist für mich eine der Neuentdeckungen der Neuabmischungen. Vorher ist mir der Song kaum aufgefallen. Die Atmosphäre ist stimmig, der Song zählt für mich zum besten Song auf "Trespass" neben "The Knife". Gute 12 Punkte.


  • :topp: Schöne Erörterung. :)

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.