SdW [26.04.-02.05.10]: STEVE HACKETT - Twice Around The Sun

    • Offizieller Beitrag

    ...ein Auszug aus unserer Darktown-Rezension:


    ein Höhepunkt der CD, wie auch der nächste Titel: Twice Around The Sun - zweimal um die Sonne führt uns ein Instrumentalstück, bestehend aus zwei E-Gitarren-Soli und einem kurzen Zwischenteil. Das erste Solo („pounding“) klingt aufgrund seiner Klangfarbe und der Molltonart (E-Moll mit vielen Modulationen) eher nach Kraftanstrengung. Der Mittelteil mit einer gitarre-erzeugten Melodie und bundlosem (fretless) Baß macht in seiner Belanglosigkeit Hunger auf Gitarrensolo Nummer zwei („floating“): Hier ist der erwünschte Warp-speed erreicht, kraftvoll läßt sich die Gitarre (in Steves Lieblingssound) durch die Sphären treiben, um schließlich mit dem möglicherweise längsten je aufgenommenen Gitarrenton (65 Sekunden lang) zu enden. Damit nicht genug: Reichlicher Einsatz von Mellotron-Streicherklängen (Samples) läßt die Herzen „alter“ Fans höher schlagen. Dieser Track ist ein Ohrenschmaus für die Freunde großflächiger Hackett-E-Gitarrensoli und ein würdiger Nachfolger etwa des Firth Of Fifth-Solos, von Spectral Mornings, The Steppes oder Flight Of The Condor / Sierra Quemada - ob er aber auch Meilensteincharakter hat, bleibt abzuwarten.



    http://www.genesis-fanclub.de/…wn-CD-Rezension-s240.html

  • Hmm. ..
    Also CAS war ja schon nicht das Gelbe vom Ei, aber das hier, naja!
    Der einzige Pluspunkt des Liedes ist, das Hackett nicht singt.
    Ansonsten klingt das längstenteils wie ein Mix von Gary Moore, Steve Stevens und Ricky King.
    Und die längste Praline, äh Note der Welt, wirkt irgendwie nur affektiert.
    Wie so oft bei Hackett-Solo: Man hätte was draus machen können.


    Was mich Nervt, ist der völlig unangebrachte und fragwürdige Vergleich mit Firth of Fifth.

  • Ansonsten klingt das längstenteils wie ein Mix von Gary Moore, Steve Stevens und Ricky King.


    ...ich hab mir so um 1987 mal eine CD von Gary Moore ausgeliehen, hat mir aber nicht gefallen...hab sie mir auch nicht "überspielt" und hab keine Ahnung mehr, welche CD das war...die Gitarrenmelodie zu Beginn von "Twice Around The Sun" hat mich aber sofort daran erinnert...der Stil passt irgendwie nicht zu Steve...

  • Mich hat's immer zu sehr an "Tommy" von Focus erinnert, daher nur 'ne Zwei minus.


    Stimmt. An Focus erinnert es mich auch. Jetzt weiß ich auch wieder, an welches Stück.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Ich habe das Stück noch nicht gekannt, mir es jetzt aber ein paar Mal bei JUTJUB reingezogen.
    Sehr esoterisch getragen, teils wie Mike Oldfield, teils wie New Age.
    Die ersten Töne von Hackett klingen wie Carlos Santana auf Droge. Dann diese endlosen, wunderschön modellierten Gitarrentöne (da wird man als Keyboarder fast neidisch - ein Joystick oder ein Touchpanel ist nichts gegen echte Feedbacksounds!).
    Dann in der Mitte (so ca. bei 3:00) ein Bruch und die guten alten Genesisgitarrensounds (oder auch Anyone's Daughter-Piktor-Sounds) klingen aus den Boxen heraus.
    Am Ende wieder dieses estoterische Feedbackmoment...
    Also ich kann dabei schön Abheben, man muss sich aber auch drauf einlassen. Diese Art Musik (art-music) habe ich eigentlich schon immer gern gehabt, hat halt nichts mit Partykrachbumm zu tun.
    Von meiner Seite 11 Punkte.

  • Ich hab doch schonmal was dazu geschrieben :gruebel:.

    Achja :aha:

    An Twice Around The Sun werden besonders Fans der alten Genesis Ära Freude haben. Endlich kommt sie, die elegische E-Gitarrennummer im Stil von Spectral Mornings und ganz besonders Sierra Quemada. Bei der ersten Runde um die Sonne klingt die Gitarre noch recht bluesig. Sehr schön, aber von dem Intro hatte man sich eigentlich mehr erhofft. Doch es geht ja noch ein zweites Mal um den großen Feuerball. Und jetzt erklingt sie, Steves Gitarre mit einem Sound, wie man ihn eben nur von Hackett kennt und weswegen seine Fans ihn so lieben. "His favorite 'Golden' tune" (wie Steve diesen Sound selbst nennt) erstrahlt wie eine aufgehende Sonne über dem Klangteppich aus Mellotronsounds und einem getragenen Beat. Das Instrumental endet mit dem vermutlich längsten Sustain-Gitarrenton der Musikgeschichte.

    Hackett 12 Points!

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Hab den Song erst vor zwei Tagen kennegelernt, bin großer Fan von Spectral Mornings, dachte aber nach guitar noir kam nichts mehr was mit den frühwerken mithalten könnte. Und dann dieses Instrumental-WOW! Ich liebe es und das obwohl mich bisher nichts anderes von Darktown angesprochen hat. Der erste Teil ist schön, der Mittelteil zieht sich für mich ein bisschen. Was den Song wirklich ausmacht ist alles ab minute 4. Der Percussion teil ist ungewöhnlich für Steve und diese spärische Gitarre, wahnsinn. Zugegeben, er spielt keine zusammenhängenden Melodien die man für einen Song bräuchte aber das ganze klingt trotzdem super, vor allem nicht kitschig, was sonst häufiger bei Hackett passieren kann. Und diese sustained note- dachte vom lesen her immer dass es aufgesetzt wirken würde, aber nun...Es passt einfach, das Finale ist eines der schönsten die Hackett gemacht hat, und man hört es ohne die ganze Zeit über die Länge dieser Note nachzudenken. Großes Kino, von mir 13 Punkte

  • Und wieder - dem SdW sei Dank - ein neues Stück aus dem Genesisuniversum kennen gelernt!
    Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Das ist kein Gitarren-Instrumental, welches als Abspann von "ran" etwas taugen würde.


    Schon das sphärische Intro gefällt mir gut: Schöne, volle Keyboardakkorde (ein bisschen old-fashioned) - und auch die synthetischen Drums sind hier eine probate - modernere - Option, um dem Song zu Beginn ein atmosphärisches Gesicht zu geben.
    Interessant: Die Melodien beginnen mehrfach zuweilen als sentimentales Klischee, um dann aber an einer bestimmten Stelle überraschend / ungewöhnlich zu enden.
    Beispiele:
    1:16-1:21 (YT) ist ein "ran"-taugliches Klischee, ab 1:22 kommt dann aber eine rettende melodische / harmonische Wendung.
    3:00-3:18 könnte für eine Utta-Danella-Verfilmung herhalten (Sie schaut aus dem Fenster und sieht draußen am Strand ihren todkranken Lover lachend und ausgelassen mit dessen - und natürlich nicht ihrem - Sohn spielen.) Dann wird der Melodiebogen bei 3:19 wieder "entpeinlicht" und zu einem durchaus hörbaren Ende (3:32) fortgesponnen.


    Und das mit dem letzten Gitarrenton ist in der Tat keine bloße Spielerei, denn er verhallt ja quasi in der kosmischen Unendlichkeit (das Fade Out ist also hier passend) - sehr schön.


    Eine Einschränkung wären für mich die Drums: Wenn spätestens im Abschlusspart ein dynamisch agierender Schlagzeuger mit natürlicheren Klängen getrommelt hätte, wäre der Song rhythmisch und auch soundmäßig vielleicht ein bisschen weniger in der "Billig-Film-Musik"-Ecke hängen geblieben.


    Alles in allem macht das für mich: zehn Punkte.