• Prinzipiell klingt das schon mal ziemlich spannend. Der erste Teil erinnert mich irgendwie ein wenig an Paul Hardcastles "19".


    Ich glaube ich werde die Gelegenheit nutzen, mir die Band live anzusehen. Warum sie sich allerdings für ihr Konzert in der Schweiz die schreckliche St. Jakob-Halle aussuchen mussten, bleibt ihr Geheimnis. Diese Halle ist leider berüchtigt für ihren schlechten Sound.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"


  • Ich glaube ich werde die Gelegenheit nutzen, mir die Band live anzusehen. Warum sie sich allerdings für ihr Konzert in der Schweiz die schreckliche St. Jakob-Halle aussuchen mussten, bleibt ihr Geheimnis. Diese Halle ist leider berüchtigt für ihren schlechten Sound.


    Ob sie darauf bedacht nehmen? Hab sie ca. 2006 in München gesehen, im sound-mäßig unsäglichen Zenith - das war ein ziemlicher "let down" wie der Brite sagt. Live-Sound war da keine Priorität.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Mich haut der Song auch nicht vom Hocker. Die Queen-Anleihen hatten wir doch schon auf dem letzten Album. Der Gesang wirkt auf mich ein wenig überkanditelt, aufgesetzt. Dubstep höre ich da aber nicht raus. Insgesamt ganz witzig, handwerklich gut gemacht, aber nicht zwingend ein Highlight.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

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    Bin gerade beim ersten Hördurchgang. Was wurde nicht alles im Vorfeld über das neue Album geunkt - von Gangsta Rap bis hin zu DubStep und christlicher Musik sollte die neue Mixtur von Muse sein. Viel mehr als ein Marketing Gag waren diese Aussagen zum Glück nicht, auch wenn es ein bisschen Dubstep zu hören gibt.

    Die Diskussion erinnert mich ein wenig an Pop von U2. Das Album war im Vorfeld auch als Techno-Album angekündigt - und die dummen Medien haben das damals brav geglaubt und verkündet. Selbst als das Album längst draußen war, entblödeten sich sogar Musikmagazine dazu, die Scheibe weiterhin mit dem Attribut "Techno" zu versehen.

    The 2nd Law kommt reichlich pompös daher. Muse setzen reichlich auf die Ergänzung weiterer Musiker. Zu hören sind Chöre, Streicher, Bläser und reichlich elektronische Spielereien. Zwischendurch wird es aber auch wieder roh und rockig - nur mit Bass, Drums, Gitarre und Gesang, wie man es eben von Muse gewohnt ist. "Litten" gerade die ersten Muse-Alben ein wenig darunter, dass sie "zuviel vom selben" boten, die Songs sich also zum Teil zu sehr ähnelten und zu ähnlich arrangiert waren, bietet The 2nd Law hingegen geradezu "Hackett'sche" Vielfalt.

    Supremacy ist noch ziemlich Muse-typisch. Ein sehr opulenter Oper mit Chören, Streicher- und Bläser-Arrangement, druckvollem verzerrten Bass, knackigen Drums, quietschender Gitarre und quietschendem Gesang :p. Das muss man mehrfach gehört haben, um es in Gänze zu fassen. Der Song ist schon etwas komplexer und wird sicher auch dem einen oder anderen Progfan große Freude bereiten. Das schwankt alles ein wenig zwischen James Bond Titelsong und Dream Theater hin und her. Mag ich sehr!

    Bei Madness wäre ich im Leben nicht darauf gekommen, dass hier Muse zu hören. Hier stept der Dub, ich fühle mich deutlich an Numb von U2 erinnert. Der Song steigert sich ganz langsam: Zum elektronischen Grunsgerüst mit dem Waberbass und dem rhythmischen Sprechsample gesellen sich nach und nach Gitarre und Drums, bis im Finale der Hörer endlich sichten Muse-Pop serviert bekommt. Macht Spaß!

    Panic Station erinnert mich sehr an Queens Another One Bites The Dust, wozu nicht nur der prägnante Basslauf, sondern auch der leicht Rap-artige Gesang in den Strophen beitragen. Dann wird es irgendwie "albern". Der Refrain erinnert mich irgendwie an I Don't Feel Like Dancing von den Scissor Sisters :D . Garniert wird das ganze von einer Bläser-Sequenz, die mich eher an den 80er Jahre Tony Banks Gedächtnis-Brass-Sound als an natürliche Bläser erinnert. Das könnte auch aus Anything She Does stammen. Nicht das Highlight des Albums, aber schon ganz witzig.

    Weiter mit Queen geht es dann mit Survival (nach einer kurzen Prelude). Die Chöre sind schon klasse, ziemlich mitreißend das ganze, auch wenn es vielleicht allmählich ein wenig viel mit den Queen-Zitaten wird.

    Follow Me lässt mich ein wenig ratlos zurück. Sind das nun Muse oder ist das die neue "Popstars" Band? Ein schmachtender Uptempo Posong, zu dem bestimmt auch eine Choreographie einer Boyband gut passen würde.

    Animals klingt da doch wieder vertrauter. Es gibt die MUSE-typischen Arbeggios, darüber sind sehr geschmackvolle Gitarrenpassagen von Bellamy zu hören, die verspielt aber meistens unaufdringlich frischen Wind reinbringen. Gegen Ende hin wird es dann deutlich rockiger, rummst dann nochmal kurz.

    Mit Explorers bekommen wir eine schöne Piano-Ballade geboten, bei der Streicher und Chöre für eine gehörige Portion Schmalz sorgen. Ähnliches hat man von MUSE schon häufiger und vor allem besser gehört, z.B. bei Invincible.

    Big Freeze wird dann wieder rockiger. Aber irgendwie weiß der Song auch nicht so recht, wo er hinwill und bleibt für mich etwas belanglos.

    Dann kommt eine echte Überraschung. Bisher waren sämtliche MUSE Songs ausschließlich von Sänger und Gitarrist Matthew Bellamy geschrieben worden ohne Beteiligung seiner beiden Bandkollegen. Und nun schreibt Bassist Chris Wolstenholme gleich 2 Songs auf dem Album alleine - und singt dann auch noch dioe Lead Vocals.
    Save Me schnellere Ballade mit leicht süßlicher Melodie - und ganz wunderbarem Harmoniegesang. Wenn Bandmitglieder plötzlich zu singen anfangen, die sonst eben dieses nicht tun, dann erkennt man meist, warum sie Instrumentalist und nicht Sänger geworden sind. Aber Wolstenholme klingt hier ganz fantastisch, auch wenn hier wohl mit Autotune nachgeholfen wurde. Egal, die Überraschung ist sehr gelungen. Der Song wirkt einfach hypnotisch, reißt mit und erinnert mich ein wenig an And Then There Were Three (Undertow) und auch ein wenig an die Beach Boys.

    Der 2. Wolstenholme Song - Liquid State - könnte nicht weiter von Save Me entfernt sein. Nix mit süßlich, nix mit Ballade. Das klingt roh und rockig, geht gut ab, ist aber so schnell wieder vorbei, wie es angefangen hat.

    The Second Law: Unsustainable ist der Track, den Muse vor ein paar Monaten als Appetizer in einem Trailer präsentiert haben - und damit ihre Fans ordentlich schockten! :p Nach dem Hans Zimmer Streicher Intro auf einmal dieser aggressive Dubstep Rhythmus. Man hört Bellamy kurz aufjaulen. Der im Booklet abgedruckte Text wird aber nicht gesungen, sondern von einer "Nachrichtensprecherin" vorgetragen. Das ist kein Song, das ist mehr Soundtrack.

    Der letzte Titel - The Second Law: Isolated System - beginnt noch mit Muse-typischen Arpeggios, wird dann aber zur Trance-Nummer (klingt fast einwie Robert Miles) mit elektronischer Bassdrum, reichlich Synthie-Flächen. Darüber hört man wieder die "Nachrichtensprecher". Streicher und echte Drums runden das ganze ab. Wieder nur Soundtrack, kein Song.

    Fazit: Für mich zunächst eher ein vergleichsweise schwaches Album von Muse mit vereinzelt starken Momenten. Die erste Hälfte gefällt mir deutlich besser als die zweite. Ich bin gespannt, wie sich dieser Eindruck nach ein paar weiteren Durchläufen - und vor allem nach dem Konzert im Dezember - entwickeln wird. Schlecht ist das Album keineswegs, vieles gefällt mir ausgezeichnet, aber es scheint mir doch auch einiges an belangloser Durchschnittsware dabei zu sein.

    Wer reinhören will, kann das hier: Muse - Neues Album The 2nd Law - Prelistening - MyVideo

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    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

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  • Hier mal meine Eindrücke (teils direkt nach dem ersten Hören):


    Panic Station scheint direkt aus den 80ern zu kommen. Völlig unerwartet das Teil, aber irgendwie total geil. Musste schon nach kurzer Zeit mitwippen.


    Supremacy rockt von gefühlvoll bis bombastisch/größenwahnsinnig. ;) Wenn der Song nicht von vornherein als Bond-Titelsong konzipiert wurde, fress ich nen (virtuellen) Besen. Der Vertrag muss doch schon in der Tasche sein. Nur mit dem Geschrei schießt Bellamy m.E. etwas übers Ziel hinaus. Ich hab mich aber inzwischen dran gewöhnt. Die "singende" Gitarre der zweiten "Strophe" finde ich klasse.


    Madness gefällt mir immer besser. Ein würdiger "Undisclosed Desires"-Nachfolger.


    Survival hatte ich bisher ziemlich ignoriert. Rockt aber auch gut. Schöne Bombast-Nummer, die mit der Zeit wächst.


    Follow me konnte mich erst nicht packen. Inzwischen mag ich den Song aber ganz gerne.
    Mir gefällt diese immer mal wieder auftretende ganz kurzzeitige Verschleppung des Beats.


    Animals kommt als Ruhepol sehr gut. Schöne, fast akustische Nummer mit verspielten Gitarrensoli. Packender Ausbruch zum Ende. Prima.


    Explorers - Schöner melodischer Gesang, unspektakulär, aber sehr gefällig. Und bisher klingt wirklich jeder Song anders.


    Big Freeze - Starker Refrain, tolle Gitarren und auch irgendwie mit 80er-Touch. U2 lassen grüßen.


    Save me - Oha, Bellamy singt diesmal nicht. Macht aber nichts. Im Gegenteil: feiner mehrstimmiger Gesang. Der Titel fliesst herrlich dahin, ist aber im Dauergebrauch einen Tacken zu lang. Insgesamt eine eher entspannte Phase des Albums. Sehr bodenständige Musik.


    Mit Liquid State zieht das Tempo wieder an. Erneut singt der Bassist. Er hat eine wohlklingende Stimme. Leider ist der Song etwas zu kurz und hört auf, als er so richtig viel Spaß macht.


    Das Album neigt sich dem Ende und einige (inkl. mir) dachten ja, dass ein Großteil des Albums in Richtung Unsustainable gehen würde. Aber weit gefehlt. Es ist "nur" eine weitere Facette dieser sehr abwechslungsreichen Platte und es gefällt mir hier kurz vor Schluss dann doch ganz gut. Evtl. ein Ausblick auf die weitere Entwicklung?


    Isolated System - Unaufdringliche Elektrodrums, feine Streicher, ein paar Samples und Pianoklänge sorgen für einen schönen instrumentalen Ausklang.


    Die Deluxe-Edition ist wirklich prima aufgemacht. Zwar ähnlich der "Resistance"-Box, aber diesmal ist alles hochglanz-lackiert (auch die Plattencover). Fettfinger haben jetzt weniger Chancen. Die Discs sind in ein schönes Mediabook eingelassen, welches in etwa die Größe einer Vinyl-Single hat.


    Kurz: Ein schmuckes Gesamtpaket für die Sammlung.


    PS: Panic Station ist total gaga. Schwanke zwischen Fremdschämen und totaler Begeisterung!
    Als Kind der 80er werde ich mich wohl für letzteres entscheiden. Ich liebe den Song.

  • Soeben haben es Muse mit ihrem neuen Queen trifft auf Elektro Machwerk mit spielerischer Leichtigkeit geschafft, Marillion von Platz 1 meiner "Enttäuschungen des Jahres" Liste zu verdrängen.


    Meinen die das Album wirklich Ernst, oder wollen sie nur testen, wie weit sie noch gehen können, ehe sich keiner mehr für ihre Musik interessiert?


    "The Resistance" war für mich teilweise schon hart an der Grenze des Erträglichen, hatte aber noch so einige wirklich spannende Momente... "The 2nd Law" hat diese Grenze nun endgültig überschitten.


    Schon der erste Durchlauf hat mir nahezu jegliche Laune verdorben, der zweite hat es nicht mal mehr bis zur Hälfte des Albums geschafft, und einen dritten wird es nicht geben, da ich die CD direkt zum Second Hand Shop gebracht habe.


    Da braucht mir auch keiner was von wegen Entdecken und näher Einhören zu sagen... Das ist weitestgehend einfach absolut nicht meins, und da will ich mich auch gar nicht näher Einhören.

  • Ich muss da leider zum Teil zustimmen. Weitere Hördurchgänge haben das Album nicht unbedingt besser gemacht. Zwar haben ein paar der "Füllmaterial" Songs ein wenig gewinnen können, aber die vermeintlich starken Nummern werden mehr und mehr zu heißer Luft, insbesondere Supremacy und Survive haben eigentlich nicht viel zu bieten, außer dass es hübsch laut wummst. Vom Rest ist einfach zu viel durchschnittliches und belangloses dabei. An besten gefallen mir derzeit Madness (zwar anders aber gut gemacht) und Panic Station (weil lustig bekloppt).


    Ich freu mich aber sehr aufs Konzert!

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’