der Kino-Thread

  • Herma, wenn man schon unbedingt SPOILERN muss, sollte man es wenigstens oben in den Titel schreiben, oh Mann :augenrollen:

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

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    Herma, wenn man schon unbedingt SPOILERN muss, sollte man es wenigstens oben in den Titel schreiben, oh Mann :augenrollen:


    da hast du recht, aber Herma in diesem Fall auch
    Star Wars 8 - Das war leider nix!

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    da hast du recht, aber Herma in diesem Fall auch
    Star Wars 8 - Das war leider nix!


    Star Wars 7 war schon nix. Und es zeigen sich mittlerweile einfach die strukturellen Schwächen der neuen Trilogie, die ihre Ursachen bereits in Teil 7 haben:
    - zu viele neue sinnlose Charaktere, bei denen schon Ep7 nicht wirklich wusste, was man mit ihnen anstellen sollte (und bei denen es EP8 nun auch nicht weiß) z.B. Poe, Finn, Captain Phasma, usw. Und Charaktere, die durch ihre Existenz bisherige wichtige Charaktere in ihrer Existenzberechtigung unnötig beschneiden (BB-8 im Vergleich zu R2D2 und C3PO)
    - Man merkt überdeutlich, dass offensichtlich schon zum Zeitpunkt der Entstehung von EP7 kein überspannender Handlungsbogen festgelegt wurde. Niemand hat offenbar von Beginn an festgelegt, wohin storymäßig die gesamte Trilogie eigentlich will. Stattdessen wird sich nur von Episode zu Episode gehangelt, d.h. jeder einzelne Teil denkt nur für sich und übergibt das Storyende an die jeweils nächste Episode, die dann sehen muss, wie das ganze überhaupt sinnvoll weitergesponnen werden kann. Und das funktioniert sehr offensichtlich einfach nicht.


    Ich fasse mal so zusammen: George Lucas konnte Story und Charaktere, aber keine Dialoge (sieht man gut an Ep1-3 und da er für Ep5-6 nur die Story vorgab sind diese Teile auch in allen Bereichen so gut geworden). Disney dagegen kann Dialoge und gute Einzelsequenzen, aber hat keinen Sinn für Story und Charaktere. Jetzt darf jeder selbst gewichten, was einem wichtiger ist.
    Für meinen Teil muss ich einfach festhalten, dass Star Wars mit Episode 6 geendet hat. Alles danach ist "nicht-kanonischer-Disney-Popcorn-Crap".
    Wobei ich eine Einschränkung mache: "Rogue One" ist klasse. Vielleicht auch deshalb, weil dessen Storyrahmen bereits im Vorfeld festgesteckt war und man es eben nicht fort- bzw. weiterspinnen musste/konnte.

  • da hast du recht, aber Herma in diesem Fall auch
    Star Wars 8 - Das war leider nix!


    Sehe ich komplett anders, mir hat der Film gut gefallen. Zwar gibt es durchaus Schwächen und zwischendrin auch Längen, dennoch habe ich den neuen Star Wars sehr genossen.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

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    Sehe ich komplett anders, mir hat der Film gut gefallen. Zwar gibt es durchaus Schwächen und zwischendrin auch Längen, dennoch habe ich den neuen Star Wars sehr genossen.


    Was gibt es denn - außer hier und da starken Einzelszenen - an diesem Film positives (außer man steht generell auf Filme a la Transformers oder die Marvel Superhelden Filme)?

  • Habe Star Wars 8 auch gesehen. Fand ihn soweit OK als gut gemachter, spannender Film mit einigen Detailschwächen - allerdings nichts Besonderes.


    Enttäuscht haben mich die an allen Enden wiederholten Star Wars Elemente, die schon in so vielen vorherigen Folgen zu sehen waren. In dem Sinn alles in ähnlicher Form schon in I-VI enthalten, einfach in anderer Reihenfolge, Zusammenstellung und Gewichtung.
    Wir haben junge und unkonforme Helden, Weltraumschlachten, Superwaffen des Bösen, der eine Böse ist nicht wirklich böse, der vermeintliche Helfer entpuppt sich als Verräter an das Imperiums, der weise, alte Jedi opfert sich und geht hinüber in den Jedi Himmel. Drei Viertel des Films sind in ähnlicher Form schon in einer der vorgehenden Episoden vorgekommen. Von daher eigentlich interessant, dass der Streifen auf seine eigene Art trotzdem kurzweilig war.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Star Wars 7 war schon nix. Und es zeigen sich mittlerweile einfach die strukturellen Schwächen der neuen Trilogie, die ihre Ursachen bereits in Teil 7 haben:
    - zu viele neue sinnlose Charaktere, bei denen schon Ep7 nicht wirklich wusste, was man mit ihnen anstellen sollte (und bei denen es EP8 nun auch nicht weiß) z.B. Poe, Finn, Captain Phasma, usw. Und Charaktere, die durch ihre Existenz bisherige wichtige Charaktere in ihrer Existenzberechtigung unnötig beschneiden (BB-8 im Vergleich zu R2D2 und C3PO)


    Kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen. Natürlich gibt es neue Charaktere, denen man auch mehr Handlungsstränge gibt als den altbekannten. Die alten Figuren haben aus meiner Sicht auch grundsätzlich eher eine Brückenfunktion, um die Handlung der alten Trilogie mit der der neuen zu verknüpfen. Dass z.B. R2D2 dadurch nur noch eine Statistenrolle hat, mag man schade finden, weil es doch so ein beliebter knuffiger Charakter war. Aber letztlich finde ich das richtig so. Die Story vordergründig auf Han Solo, Luke Skywalker, Leia etc. aufzubauen, hätte sicherlich viele Fans glücklich gemacht, wäre am Ende aber eine Sackgasse. Ich fand schon die Kukidentrunde der späten Star Trek Filme mit Shatner und Nimoy deswegen doof. Nein, ich halte es für sehr wichtig, dass sich die neuen Filme auch auf die neuen Charaktere konzentrieren.


    Eine Vielzahl von Charakteren gab es schon in den alten Trilogien, auch da konnte man sich über deren Sinnhaftigkeit streiten. Man denke an Lando Calrissian, Boba Fett, Lukes Familie... Da gab es schon eine ganze Reihe, man hat die alten Filme und die Story dazu schon so verinnerlicht, dass man es nicht mehr merkt. Gut, im Moment hat man eben sowohl die verbliebenen alten Charaktere als auch die neuen. Das mag manchmal verwirrend sein, aber die Kenner der Star Wars Filme sollte es nicht überfordern.


    - Man merkt überdeutlich, dass offensichtlich schon zum Zeitpunkt der Entstehung von EP7 kein überspannender Handlungsbogen festgelegt wurde. Niemand hat offenbar von Beginn an festgelegt, wohin storymäßig die gesamte Trilogie eigentlich will. Stattdessen wird sich nur von Episode zu Episode gehangelt, d.h. jeder einzelne Teil denkt nur für sich und übergibt das Storyende an die jeweils nächste Episode, die dann sehen muss, wie das ganze überhaupt sinnvoll weitergesponnen werden kann. Und das funktioniert sehr offensichtlich einfach nicht.


    Für offensichtlich halte ich nichts davon. Ganz im Gegenteil trifft deine Beschreibung vor allem auf die alte Trilogie zu. Dass Darth Vader Luke Vater ist, hat man irgendwann während der Dreharbeiten zu The Empire strikes Back beschlossen. Bei der neuen Trilogie gehe ich sehr stark davon aus, dass die wesentliche Storyline für alle drei Teile von Anfang an feststand. Jedenfalls kann ich nichts erkennen, was dem widersprechen würde. Und die Entwicklung z.B. von Kylo Ren und Rey zeigt einen sehr klaren Verlauf, der alles andere als zufällig wirkt.


    ch fasse mal so zusammen: George Lucas konnte Story und Charaktere, aber keine Dialoge (sieht man gut an Ep1-3 und da er für Ep5-6 nur die Story vorgab sind diese Teile auch in allen Bereichen so gut geworden). Disney dagegen kann Dialoge und gute Einzelsequenzen, aber hat keinen Sinn für Story und Charaktere. Jetzt darf jeder selbst gewichten, was einem wichtiger ist.
    Für meinen Teil muss ich einfach festhalten, dass Star Wars mit Episode 6 geendet hat. Alles danach ist "nicht-kanonischer-Disney-Popcorn-Crap".
    Wobei ich eine Einschränkung mache: "Rogue One" ist klasse. Vielleicht auch deshalb, weil dessen Storyrahmen bereits im Vorfeld festgesteckt war und man es eben nicht fort- bzw. weiterspinnen musste/konnte.


    Ich fand Rogue One entsetzlich schlecht. Ich glaube, wir sollten lieber nicht zusammen ins Kino gehen ;).

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Beim ersten mal schauen fand ich Episode 8 auch sehr merkwürdig. Vor allem durch die nur zwei recht simplen Handlungsstränge. Aber irgendwie fand ich es dann beim zweiten schauen schon viel besser.


    Trotzdem gibt es Dinge die in wahrsten Sinne des Wortes weggeworfen worden sind. Die epische letzte Szene von Episode VII und dann wirft Luke das Laserschwert einfach weg. Geht in meinen Augen gar nicht ...

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

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    Eric: Ja ich glaube da kommen wir beide nicht auf eine gemeinsame Linie :D


    Aber für mich wiegen die konzeptionellen Schwächen einfach zu stark... wo soll man da anfangen (ich versuche nicht zu spoilern):


    - Luke: Die Darstellung von Luke ist vollkommen "out of character", d.h. er agiert völlig anders, als man es bis dato von diesem Charakter gewohnt war. Es ist einfach unglaubwürdig, dass jemand, der es alleine mit dem Imperator aufnahm, jetzt durch eine missglückte Ausbildung völlig desillusioniert und depressiv sein soll. Sein ganzes Handeln ist derart "out of character", dass selbst Mark Hamill ihn eher als "der bis dato unbekannte Bruder von Luke, Jake Skywalker" sieht.
    Und der Ausgang seiner Geschichte in Ep8 ist seinem Charakter schlicht unwürdig.


    - Leia: Ihr "Ausflug" und ihre "Rettung" in Ep8 ist mal völlig over the top und absolut unglaubwürdig. Ein einziger Facepalm-Moment. Zudem verbaut dessen Auflösung einen würdigen Abschied von Carrie Fisher aus der Trilogie, da hätte man nach ihrem Tod hier die Story anpassen können / müssen.


    - R2D2 / BB-8: Die Droiden R2D2 / C3PO ziehen sich nunmal als Konstante durch alle "alten" 6 Episoden. Sie jetzt durch die Einführung von BB-8 so unnötig an den Rand des Geschehens zu drücken, empfinde ich einfach als unnötig und schlechte Konzeption.


    - Rey: Ihre ganze Charakterentwicklung in Bezug auf ihre Machtkräfte ist schon seit Ep7 völlig unglaubwürdig. Kein jemals davor vorgestellter Jedi / Machtbegabter (also weder Anakin noch Luke) konnten ohne jegliche Ausbildung das, was Rey unbewusst einfach so aus dem Ärmel schüttelt (siehe Machtbeeinflussung eines Sturmtrupplers in EP7, sofort nahezu perfekter Umgang mit dem Lichtschwert). Völlig unglaubwürdig. Und die Auflösung ihrer Herkunft in EP8 nachdem das in EP7 noch als großes Rätsel stilisiert wurde, ist einfach nur enttäuschend (siehe Punkt "Wendungen"). Wobei hier natürlich noch die Möglichkeit besteht, dass sie bezüglich ihrer Eltern in EP8 schlicht angelogen wird.


    - Finn / Poe: Beide Charaktere haben einfach nicht genug Substanz und relevante Dinge zu tun, als dass es ihre Existenz rechtfertigen würde. Poe wird in EP7 bereits zu Großteilen einfach ausgelassen, bevor er am Ende glanzvoll wiederkommen darf. Finn hat aktuell auch nichts wirklich relevantes für die Story zu tun. Dadurch, dass z.B. in EP7 die Starkiller-Base nicht durch Rey sondern den eher nebensächlichen Poe zerstört wird, wirkt das ganze so, als würde DER Plotpoint von EP7 am Ende durch "Mr.-Random-Rebellen-Guy" zerstört, also ein x-beliebiger Pilot. Was die Wirkung dramatisch verringert.
    Besser wäre gewesen, wenn man Finn & Poe zu einem Charakter an der Seite von Rey zusammengeschmolzen hätte (ähnlich wie das Verhältnis Luke <-> Han Solo).


    - Snoke: Was eine Verschwendung. Wird in EP7 als DER große unbekannte Bösewicht stilisiert mit der offenen Frage, wer und was er eigentlich ist. Und in EP8 wird er zuerst als äußerst mächtig dargestellt und plötzlich einfach so buchstäblich "entsorgt". Will sagen: da wird ein Charakter zuerst als äußerst bedeutend und wichtig aufgebaut, bevor er als "ätsch bätsch der war doch ne kleine Wurst" als unwichtig weggeworfen wird. Potential völlig verschwendet.


    - Wendungen: EP8 ist voll von plötzlichen Storywendungen. An sich toll, man denke nur an die legendäre "ich bin dein Vater" Wendung. Aber hier sind diese so unglaubwürdig eingebaut, verschwenden unnötig Charaktere bzw. drehen diese in ihrer Charakterisierung, dass es sich einfach nur falsch anfühlt... Es wirkt, als seien sie nicht eingebaut, weil es der Story dient sondern einzig zu dem Zweck, den beim Publikum aufgebauten Erwartungen den Mittelfinger zu zeigen. Also so, als hätte man stets überlegt "was erwartet das Publikum hier? OK, dann machen wir jetzt genau das Gegenteil davon, egal ob es Sinn macht!".


    - Story: Es ist bereits mehrfach dokumentiert, dass es keinen vorab geplanten Storybogen gibt. JJ hatte die Story nur bis zum Ende von EP7 geschrieben, dann an Rian Johnson übergeben, der völlige Freiheit hatte. Und auch dieser hat die Story nur bis zum Ende von EP8 weiterentwickelt. Und JJ darf nun schauen, wie er das zu einem Abschluss bringt.
    Lucas dagegen hatte schon zum Zeitpunkt von Episode 4 das grobe Konzept über die ganze Trilogie stehen, sogar im groben schon den Bogen von Ep1-6 (zwar nur seeehr grob, aber der prinzipielle Rahmen stand).



    Das alles zusammengenommen sind einfach so viele konzeptionelle und strukturelle Schwächen in den bisherigen zwei neuen Filmen, dass es mir einfach den Spaß versaut. Da bringen auch tolle einzelne Szenen und Storyelemente und der zugegeben besser geschriebene Dialog nichts.

  • Habe gestern den Film "Red Sparrow" gesehen. Jennifer Lawrence überzeugt dabei, mit ihrer ganzen (nackten) Präsenz, als unfreiwillige Nachwuchsagentin. Sie betreibt in dieser Rolle ein äußerst gewagtes Doppelspiel und wendet dabei, auf allen Ebenen, die auf einer Spionageschule erlernten Methoden zur Erreichung ihrer ganz persönlichen Ziele an. Dabei spielt Rache eine nicht unbedeutende Rolle, wie sich allerdings erst später herausstellt.


    Der Film ist teilweise ziemlich brutal geraten (echt heftig !), wohl um die Unmenschlichkeit der (vor allen Dingen) russischen Ideologie herauszustellen. Es handelt sich ja auch um einen USA-Film. :rolleyes: Dabei vermeidet es der Film geschickt, eine genaue zeitliche Einordnung zuzulassen. Denn einerseits fühlt man sich durch Aussehen (graue Einheitsuniformen) und Handeln der russischen Funktionäre, an Zeiten des Kalten Krieges erinnert, aber andererseits gibt es noch deutlichere Bezüge in unsere heutige Zeit (moderne Autos und Technik wie TFT-Monitore, allerdings keine Smartphones ?). Um den Bogen in unsere Zeit wohl noch weiter zu unterstreichen, hat der Geheimdienst-Onkel eine verblüffende Ähnlichkeit zu einem gewissen Putin. Kann aber natürlich auch reiner Zufall sein ... ;)


    Obwohl der Film mit 140 Minuten recht lang ist, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Gegen Ende muss man dann jedoch ziemlich aufpassen, um die Auflösung der Geschichte auch in allen Punkten mitzubekommen. Spätestens dann merkt man, dass es sich um eine komplexe Romanvorlage (von einem ehemaligen CIA-Mitarbeiter) handelt, der ein Film wahrscheinlich immer nur eingeschränkt gerecht werden kann.


    Schreit irgendwie nach einer Fortsetzung, denn man hat das Gefühl, dass die Hauptfiguren am Ende gerade mal richtig eingeführt sind.


    Freue mich jedenfalls schon auf "Red Sparrow 2". :topp:

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon