Roger Waters

  • Im übrigen war Möllemann ja nun kein tumber Nazi. Er wusste schon genau, was er sagte und wo die Grenzen des Sagbaren verlaufen. Es sind daher wenige einzelne Aussagen, die man klar als antisemitisch einstufen kann, das Zitat über Friedmann und Scharon ist für mich aber schon klar über der Grenze. Vielmehr sind es die Aussagen zusammengenommen, die das Bild ergeben.

    Da werden wir nicht zusammen kommen. Für mich ergibt sich dieses Bild weder aus den hier zitierten Aussagen noch aus dem was ich sonst von ihm gehört oder gelesen habe. Es ist offensichtlich dass es sagen wir mal Grenzbereiche gibt in denen es Interpretationssache ist. Damit können wir diesen Punkt aber auch abschließen. Dass ich diesbezüglich nicht die veröffentlichte Mehrheitsmeinung teile war mir ja vorher schon klar.


    ---


    Zurück zum eigentlichen Thema: Ich bin immer wieder überascht was für ein großes Publikum Waters zieht. Sein Tag bei BST Hyde Park ist ja ausverkauft, was bedeutet dass rund 65.000 Leute ihn dort sehen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Wir sprechen uns dann nochmal ;) Aber klar, das ist doch kein Problem (auch wenn viele beim Konzert so alt nun auch nicht waren, dass Stehen sich aus Altersgründen ausgeschlossen hätte). Aber selbst wenn: Muss man sich dann ganz nach vorne in den Innenraum setzen, sodass die Stimmung dann auf den Oberrängen besser ist als direkt vor der Bühne? :)

    Nun, ältere Herrschaften sehen oft auch nicht mehr so gut, außerdem haben sie meist genug Geld, sich die teuren Sitzplätze ganz vorn zu leisten. Ich weiß auch nicht, ob "Stimmung" so eine große Rolle für diese Altersgruppe spielt. Ich kann mir vorstellen, dass es viel wichtiger ist, das Konzert ungestört genießen zu können. Und wer viel Geld für einen Sitzplatz ausgegeben hat, der will ihn auch nutzen dürfen und ärgert sich, wenn ihm Leute in den Reihen davor die Sicht versperren und ihn zwingen, auch aufzustehen. Was dann die Leute dahinter auch wieder ärgert. Daher finde ich das Verhalten einiger Konzertbesucher, ihre Sitzplätze einfach zu Stehplätzen umzudeklarieren, weil das sonst ja der Stimmung schadet, ziemlich rücksichtslos.


    Es kann gut sein, dass man vielen älteren Besuchern nicht ansieht, dass sie Probleme mit langem Stehen haben. Ich zum Beispiel mache regelmäßig 10 km-Läufe, aber drei Stunden Stehen am Stück kann ich einfach nicht mehr, ohne dass ich nicht Tage danach noch Probleme hätte. Stehplatzkonzerte meide ich daher in der Regel.


    Wenn du in meinem Alter bist, bin ich schon tot, von daher wird das nix mit dann sprechen! ;)

  • Nun gut, den Punkt habe ich verstanden. Ich finde es einfach etwas schade, wenn ein Konzert wie ein DVD-Abend wegkonsumiert wird. Die meisten Besucher waren nämlich mitnichten nur Senioren, die nicht mehr sehen oder stehen können sondern viele im U-50 Alter und jünger, die zumindest noch fit genug waren, sich nach jedem Lied ein neues Bier zu holen. Außerdem habe ich ja auch nicht gesagt, man müsse dauerhaft stehen (auch wenn es immer welche gibt, die das ohne Rücksicht auf die Leute hinter sich machen) - im Allgemeinen kann man die langen Sachen von Pink Floyd sehr schön im Sitzen genießen. Ich habe mich eben nur etwas über die träge Stimmung allgemein geärgert, und, dass ich bei "Another Brick in the wall" runtergezogen wurde, weil die keinesfalls alte Besucher-Fraktion hinter mir, keinen Bock hatte, einmal (!) aufzustehen. Aber wieso auch, die waren ja bestimmt schon oft bei Waters auf den Konzerten und kennen im Gegenteil zu mir das alles schon ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es einfach etwas schade, wenn ein Konzert wie ein DVD-Abend wegkonsumiert wird.

    Ha, du wirst es nicht glauben, aber ich ziehe ein Konzert auf Blu-ray bei mir zuhause auf dem Sofa inzwischen jedem Live-Erleben vor. ;)

    Vorteile:

    • perfekter Sound in 5.1 Surround
    • ich kann so laut (oder leise) hören wie ich will, keine Ohrstöpsel erforderlich
    • keine absurden Preise - selbst die opulente Gilmour-Pompeji-Box hat nur einen Bruchteil eines Tickets dieser Tour gekostet
    • keine Parkplatz- oder Anreiseprobleme, keine Wartezeit am Einlass, keine Schlangen vor dem Klo in der Pause etc.
    • ich bekomme die Show aus vielen interessanten und abwechslungsreichen Blickwinkeln geliefert und kann die Künstler auch ganz nah sehen
    • keine nervigen Leute, die einem die Sicht versperren oder die ganze Zeit einem ihr Smartphone vor die Nase halten
    • keine nervigen Leute, die auch die tollsten Stellen zuquatschen
    • schöne Verpackung mit Infos, mehr oder weniger interessanten Specials, Extras, Interviews etc.
    • ich kann es mir jederzeit wieder anschauen
  • Ja TM. Deine Punk-Zeit scheint wohl vorbei zu sein. Irgendwann im gesetzten Alter werde ich das wohl auch so handhaben. ;)


    Bis dahin gilt: Wenn ich sicher bei einem Konzert stehend abrocken will, besuche ich kein reines Sitzplatz-Konzert.


    Bei Waters hätte ich gar nicht im Stehplatzbereich sitzen wollen, da ich so die Hälfte der Show verpasst hätte (Stichwort Projektionen).

  • Um noch mal auf das musikalische zurück zu kommen : Man was hat der Herr Waters da dieses Jahr abgeliefert ! Ich habe mir Köln und München angeschaut, bei beiden Konzerten: Unheimlich druckvoller ausgewogener Sound, grandiose Interpretationen der Klassiker: Welcome to the Machine habe ich sooo hart noch nie gehört. Und auch Pigs und Dogs wurden selbst 1977 nicht in so harten und wütenden Versionen gespielt. Völlig egal ob Schwein, Projektionen oder Battersea...alles nur Beiwerk: Die Musik war excellent. Und es klang diesmal auch nicht mehr nach Floyd Coverband. Es klang nach Original Floyd. Visuell kam es dem auch gleich, denn er hat mit seinem neuen jungen Sänger und 2. Gitarristen, fast einen David 1977 auf der Bühne stehen. Wenn man jetzt von weitem schaut.....


    Ich habe großartige Abende erlebt und München war sogar klanglich noch besser. Das Publikum in München hat ihn gefeiert und das trotz des Eklats, dass der OB das Konzert verbieten wollte.


    Roger hat das sichtlich genossen und eine noch wütendere Rede, als in Köln gehalten. Das Publikum hat die Problematik auf jeden Fall verstanden und hat ihn zurecht gefeiert. Roger geht jetzt auch anwaltlich gegen OB Reiter vor...das wird noch spannend.


    Jetzt überlege ich, ob ich Amsterdam ( da wird für die DVD gefilmt ) oder Danzig auch noch mitnehme....


    Gruss


    ChristianM

  • Genau, in Amsterdam kann man es ja auch perfekt filmen, bei 4 Shows an gleicher Stelle.....bin aber jetzt doch nicht hingefahren, München kann man nicht mehr toppen !

  • Ein kleines Fundstück aus der Wohnstube: Eine kleine, feine Corona-Zeit- Aufnahme aus Rogers Studio ... unterlegt mit augenzwinkender Kommentierung des teilenden Medium, nettes Fundstück (hier hauptsächlich aus Archivierungsgründen eingestellt).


    Two Suns