• Leider leide ich unter ähnlich krankhaften Wahrnehmungen wie Sebastian.


    Ich verstehe noch (so isoliert für sich): Da regen sich Leute darüber auf, dass Atomgegner ihren gesellschaftlichen Überzeugungen nachgehen und vor Ort gegen den Castor-Transport protestieren, ihn z.T. auch behindern. Begründung: Die Kosten des nun aufwändigeren Transports zahlten sie - die Leute.


    Ich verstehe nicht: Eben diese Leute schieben ihr Geld viel lieber den Atom-Oligarchen mit Schaufeln Marke XXL doppelt in die schrecklich dauergeöffneten Arschlöcher. Zum einen ist es für diese Leute absolut akzeptabel, dass wir einen überteuerten Strompreis bezahlen. Und zum anderen finden sie es geil, dass die Energieriesen sich dann auch noch in den letzten Jahrzehnten ein fettes Subventionspaket von bislang ÜBER 200 MILLIONEN EURO von uns - DEN STEUERZAHLERN!!! - haben rektal verabreichen lassen.
    Und das für eine überholte, zukunfts- und lebensfeindliche Technologie. Das ist für mich skandalös inkonsequent.


    Dass wir Sesselpuper uns von EON, Vattenfall & Co abzocken lassen - und dies zumindest auch auf Kosten der Nachfolgegenerationen, die mit unserem Scheiß-Müll nichts anfangen können (und das ist viel zu beschönigt ausgedrückt) - ist dabei die eine Sache.


    Dass dann aber der Spieß umgedreht wird und die Leute diskreditiert werden, die sich gegen diesen Wahnsinn wehren und seine schnelle Abschaffung fordern, das haut meinem kranken Hirn den letzten Rest Verständnis raus.


    Und: Natürlich ist aus der Anti-Atom-Bewegung politischer Einfluss und Druck entstanden. Da muss man sich nur mal die gesellschaftspolitische Historie seit spätestens den 70ern vergegenwärtigen. Wer diese Bewegung (die in Wahrheit ja sehr heterogen ist) als einen Haufen von Spinnern abtut, verkennt deren seriöse Argumente und wahren gesellschaftlichen Stellenwert. Ich ergänze: Der macht es sich enorm leicht und flüchtet sich in sein schönes, ganz einfach und unkompliziert zurechtgezimmertes Weltbild.


    So weit also die Ausgeburt meiner beschädigten Auffassungsgabe.


    Ach nee, noch was: Auch der Gentechnikvergleich oben will sich mir überhaupt nicht erschließen. Beschränkt wie ich eben bin, finde ich den extrem schief. Hilfe.



  • sorry, auf diese art und weise zu disskutieren- zudem mit all den fäkalwörtern- ist nicht meins.

    nur soviel: es ist ein unterschied, ob man "nur" seine meinung vertritt, demonstriert und seinen unmut kund tut oder ob man gegen die gesetze des staates vertstößt, in dem man lebt und vielleicht auch die eine oder andere sozialleistung annimmt.

    ganz zu schweigen von dem gesamten subventionswahnsinn (solar und co...). wie viel geld wird hier ausgegeben?

    leider erkenne ich immer und immer wieder ein relativ großes gewaltpotential bei den atomgegnern, was letztich auch den normalen (also legalen) demonstranten schadet.

    ich wünsche einen schönen und friedlichen vorweihnachtsabend!

    fairness ist kein modegetränk


  • Ja, danke, den schönen Abend wünsche ich dir auch.


    Was meins nicht ist: Du greifst einen einseitigen und oberflächlich-undifferenzierten Erguss über die "Castor-Gegner" auf und suggerierst dann, diese selbst oder deren Befürworter würden einer "ungesunde[n] Wahrnehmung" unterliegen. Das halte ich schlichtweg für ignorant.


    Oder muss ich deine Äußerung lediglich auf diejenigen Demonstranten beziehen, die gewaltbereit sind, und kann eventuell festhalten, dass sich zumindest die friedlichen Demonstranten nicht von deiner Diskreditierung getroffen fühlen müssen?


    Tut mir leid, dass dir meine Ausdrucksweise nicht gefällt. Andererseits ist diese ja nicht zu vergleichen mit dem ekelhaften und menschenverachtenden Gebaren der Atomkonzerne und ihrer Lobby. Was ist schlimmer: "Arschloch" zu sagen oder sich wie eins zu verhalten?

  • Ich verstehe die Antiatomkraftwerk-Leute sehr gut. Da muss ich Sebastian recht geben. Solange es keine sichere Endlagerstätte gibt ist Atomkraft für den Arsch. Und ja, es gibt keine sichere Endlagerstätte, man könnte das Zeug mit Raketen zur Sonne schicken und da versenken. Das wäre sicher, aber finanziell nicht durchführbar.
    Atommüll in Salzstöcken lagern? Wer sagt denn, dass mit der Zeit nicht ein oder mehrere Fässer da unten leck werden können (in 20-30 Jahren). Salzstöcke mögen sehr gerne Wasser, sie erodieren und der ausgetretene Abfall wird mit dem Wasser nach aussen geführt.
    Hier gibt es auch ein Atomkraftwerk mit drei Einheiten. Die ganze Scheisse wird auf dem eigenen Gelände irgendwo gelagert. Man hat noch nicht mal Infos dazu, unverantwortlich. Und wenn die Lagerungskapazität überschritten ist?
    Wenn Politiker behaupten, Atomenergie sei sicher, wissen sie es nicht besser, wollen es nicht besser wissen (Stimmenverlust) oder lügen ohne Skrupel.
    Menschliches Versagen wird es immer geben (Tschernobyl) und Naturkatastrophen auch (Japan).
    Die Befürworter: Hier gibt es keine Erdbeben und keine Tsunamis.
    Bis jetzt schon richtig, aber das Klima ändert sich weltweit. Leider liegt es anscheinend in der menschlichen Natur, dass immer dann (oft halbherzig) etwas unternommen wird, oder soll, nachdem Hunderte gestorben sind oder etwas nachhaltig die Volkswirtschaft ändern könnte.

  • Zitat

    Zitat von Sebastian
    Über Atomkraft kann man natürlich diskutieren. ...
    Monti, da du dich als Befürworter der Atomkraft ja sicherlich intensiv mit dieser Thematik beschäftigt hast, würde ich mal gerne wissen, wie du die Frage der Entlagerung beurteilst.


    Weisst Du wie groß die Erde ist? Dann weisst Du sicherlich, dass die Oberfläche ein Witz gegen das wirkliche Erdreich ist. Wer behauptet unter der Erde sei kein Platz der hat noch niemals in Biographie aufgepasst. Zumal ich mir sicher bin, dass es auch dafür mal eine Lösung geben wird. Wenn ich diese wüsste würde ich sicher nicht den Augenoptiker schieben.


    Ausserdem sind wir auf Kernenergie angewiesen. Der Totalausstiegen, Freundchen, schonmal ne beheizte Stadt in der größe von Berlin gesehen die mit Windrädern und Solarflächen funktioniert? Bis es keine wirklichen Lösungen gibt für alternative Energien die bezahlbar und Flächendeckend sind bleibe ich dabei, dass Atomkraft von Nöten ist. Mir wäre es ebenfalls recht, wenn jedes AKW auf der Erde abgeschaltet wird. Jedoch nur wenn eine wirkliche Alternatibe geboten ist. Schliesslich soll Deutschland nicht voll von schwarzen Scheiben und Windrädern sein.

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


  • nur soviel: es ist ein unterschied, ob man "nur" seine meinung vertritt, demonstriert und seinen unmut kund tut oder ob man gegen die gesetze des staates vertstößt, in dem man lebt und vielleicht auch die eine oder andere sozialleistung annimmt.


    Ich diskutiere eigentlich auch eher ungern mit Leuten, die nichtmal die Shift-Taste kennen. Aber gut - machen wir mal eine Ausnahme. Du kritisierst, dass die Castorgegner Recht brechen. Das kann man natürlich so sehen. Was aber gibt denn umgekehrt bitte dem Staat das Recht, seine Bürger mutwillig ernsthaften Gesundheitsgefahren auszusetzen, indem er potentiell hochgefährliche Atomkraftwerke betreibt und keine Lösung zur Endlagerungsfrage anbieten kann?


    Weisst Du wie groß die Erde ist? Dann weisst Du sicherlich, dass die Oberfläche ein Witz gegen das wirkliche Erdreich ist. Wer behauptet unter der Erde sei kein Platz der hat noch niemals in Biographie aufgepasst. Zumal ich mir sicher bin, dass es auch dafür mal eine Lösung geben wird. Wenn ich diese wüsste würde ich sicher nicht den Augenoptiker schieben.


    In wessen Biographie habe ich nicht aufgepasst? Und ja, als Physiker habe ich eine ungefähre Vorstellung von der Größe unseres Planeten und habe ebenfalls eine Ahnung vom Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen einer Kugel. Niemand behauptet, es gäbe nicht genug Platz auf der Erde oder im Erdinnern. Es gibt nur schlicht Stand jetzt keinen geeigneten Platz, der eine sichere Lagerung von radioaktiven Abfällen über Jahrmillionen versprechen kann. Ein Salzstock ist auf jeden Fall aufgrund der von Charles' geäußerten Tatsachen schonmal nicht gerade die beste Wahl...


    Ausserdem sind wir auf Kernenergie angewiesen. Der Totalausstiegen, Freundchen, schonmal ne beheizte Stadt in der größe von Berlin gesehen die mit Windrädern und Solarflächen funktioniert? Bis es keine wirklichen Lösungen gibt für alternative Energien die bezahlbar und Flächendeckend sind bleibe ich dabei, dass Atomkraft von Nöten ist. Mir wäre es ebenfalls recht, wenn jedes AKW auf der Erde abgeschaltet wird. Jedoch nur wenn eine wirkliche Alternatibe geboten ist. Schliesslich soll Deutschland nicht voll von schwarzen Scheiben und Windrädern sein.


    Freundchen, informier dich doch mal. Schon mal das Energiekonzept der Bundesregierung gelesen? Nein? Sogar unsere CDU/FDP(!)-Regierung geht darin davon aus, dass bereits in weniger als 40 Jahren über 80% des deutschen Strombedarfs aus regenerativen Energiequellen gedeckt wird. Möglich ist es - keine Frage. Dass es eine Herausforderung wird und kein Spaziergang - auch keine Frage. Aber angesichts des Rohstoffmangels und des Klimawandels gibt es zu diesem Weg keine Alternative. Aber keine Sorge, in einigen Jahren wird das auch beim Otto-Normal-Deutschen ankommen. Strom- und Benzinpreise werden jedenfalls nicht mehr sinken.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Übrigens: Wer hier mit Kosten argumentiert, die durch Castorblockaden entstehen kann ja mal bei den Japanern oder Russen nachfragen, was für Kosten auf eine Volkswirtschaft zukommen, wenn es zu einem Super-GAU kommt...

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!