SdW [12.-18.07.10]: GENESIS - Living Forever

    • Offizieller Beitrag

    Von mir 10 Punkte. Der Song gehört für mich klar zu den besseren Songs auf WCD (in diese Auflistung gehören für mich sonst noch No Son Of Mine, Driving The Last Spike, Dreaming While You Sleep, Fading Lights und jaaa Jesus He Knows Me, haut mich).


    Was ihn rettet ist der zwar nicht geniale aber doch wirklich einfach gute Instrumentalteil, die Parts davor sind zwar nett aber doch auch irgendwie wieder so 0815. Aber die Kombination mit dem Instrumentalteil machts dann einfach. Wie gesagt, er ist nicht genial und klar deutlich schwächer als z.B. der Instrumentalteil von Fading Lights (wobei der nüchtern betrachtet schon nicht grad der Weisheit letzter Schluss ist), aaaaaaaber er hat mit zum letzten Mal bei Genesis diese Leichtigkeit. Tony spielt locker und nicht wie später auf CAS so verkrampft, das gleiche gilt für Phil, die die einzelnen Phrasen mit großer Spielfreude mitbetont. Später auf CAS klangen derartige Versuche dann prompt gequält, ideenlos und krampfig ("There must be some other way" nur als bestes Beispiel).

  • 11 Punkte von mir
    Gibt besseres, aber wie schon erwähnt ist hier Phils Drumming sehr gut ;)
    Die Lyrics finde ich ganz okay und auch die Gitarre und das Keyboard geht mir nicht auf den Geist :)

    Eric Clapton: Hamburg Phil Collins: Köln (5x) , Hannover (2x) , Köln (2x) Genesis:15.06.2007 - Hamburg (AOL Arena) Peter Gabriel:18.10.2013 - Hamburg; 03.05.2014 - Hannover Steve Hackett:11.09.2015 - Hamburg, 23.04.2019 - Hamburg The Musical Box: 31.10.2014 - Bremen, 23.11.2018 Bremen Australian Pink Floyd Show: 5x (seit 2015) Roger Waters:14.05.2018 - Hamburg Nick Mason's A Saucerful of Secrets:13.09.2018 - Hamburg Queen+ Adam Lambert: 20.06.2018 - Hamburg Robbie Williams:11.07.2017 - Hannover

  • Bitte nicht hauen, ich weiß, dass ich nur einmal posten soll:ka:, aber irgendwie muss ich meiner Zwiespältigkeit diesen Song betreffend (nochmal) Ausdruck verleihen.


    Zum einen hat mich der Song beim ersten Hören nicht wirklich vom Hocker gerissen, weil ich zu dem Zeitpunkt echt dachte "wann kommt denn was Second-Home-By-the -Sea-mäßiges" und fand daher speziell das Key-Solo eher... mäßig.


    Andererseits hat mich irgendwas an dem Song so fasziniert, das mich immer wieder zum Anhören brachte. Und mit der Zeit...


    Ja, es ist die Leichtigkeit, es ist Mike's geradezu funky anmutendes "Geschrumme", es ist die Entspanntheit, mit der Tony nicht nach technischer Höchstleistung giert sondern eine Geschichte aufbaut und langsam zur Entfaltung bringt. Es sind die wirklich genialen Vocal-Arrangements von Phil und sein sparsames, punktgenaues und irgendwie witziges Drumming. Manchmal fehlt mit das Gespür für diese und andere Feinheiten, weswegen ich wohl etwas überlegter hätte posten sollen. Könnte ich nochmal punkten, wären es jetzt 13 statt 10. ;)

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."


  • Solche Beiträge liebe ich, 15 Sympathiepunkte dafür. Finde ich klasse, wenn Eindrücken nochmals wach und offen nachgespürt werden, wenn sie ggf. auch revidiert oder präzisiert werden.
    In diesem Falle werde ich ganz besonders davon angesprochen, da ich diese Leichtigkeit des Grooves auch schon manchmal unterbewertet habe. Die drei zeigen wirklich, dass sie sehr harmonisch "funktionieren". Phils Eingangsfill in den Instrumentalteil gehört für mich zu den erinnerungswürdigen Leistungen auf WCD.
    Zwar leidet der Song insgesamt sehr unter oberflächlich-belangloser Substanz sowie Tonys infantiler musikalischer Naivität, aber immerhin reicht dieses Lockerflockige doch aus, um auf WCD einen Höhepunkt des äußerst flachen Niveaus zu bilden. Da gebe ich gerne 6 Punkte.

  • Ich gebe 9 Punkte.
    Mir war das Lied noch garnicht aufgefallen, da ich "We Can't Dance" nie komplett hören kann, aber ist irgendwie interessant gemacht und hat - zusätzlich zum Unterhaltungs-Faktor, den das Album ja haben soll - auch einen ganz netten künstlerischen Anspruch: schöne Schlagzeugarbeit, ein Michael Rutherford, der sich an seine gute Rhythmusgitarrenarbeit bei Anthony Phillips zu erinnern scheint - und die Keyboards: ich verstehe nicht, wieso Tony Banks in den 80ern und 90ern immer gesichtslosere Sounds verwenden musste.


    Ansonsten aber sehr nett, wenngleich auch nicht auf dem Niveau von "Trespass" oder "Trick of the Tail". :)

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • 12 Punkte.
    Living Forever ist eines der besten Stücke auf We Can't Dance und steht für mich für die Kombination aus allem, was Genesis zu diesem Zeitpunkt ausmachte. Sehr ausgereifte Nummer, die mit dem abschließenden Instrumentalteil ihren Höhepunkt erfährt. Immer wieder gern gehört. Sehr schön sind die elektronischen "Brushes" in den Versen (was dem Stück ja auch den Arbeitstitel gab...).

  • Es gibt einfach zwei Alben, mit denen ich einfach nichts bis nicht viel anfangen kann. Das erste ist Abacab. Nach dem guten Duke Album, war das ein echter Schlag ins Gesicht, ein Schock. Ich dachte nur noch - OMG - was ist in die gefahren. Das zweite ist WCD. Mit WCD konnte ich mich nie so recht anfreunden. Da waren zum einen diese Charterfolge wie Jesus he knows me, No Son of mine, Tell me why, hold on my heart, und Songs wie eben Living forever, Never A Time, Way Of The World, Since I lost you zu denen ich überhaupt keine Zugang finde, da ich sie irgendwie völlig belanglos finde. Auch einige der Longplayer , Driving the last spike und dreaming while you sleep, reissen mich nicht vom Hocker.
    Einzig Fading Lights und I can't dance punkten bei mir auf diesem Album.
    Sorry, aber Musik bleibt halt Geschmacksache, es gibt ja auch Fans der neuen Zeit, die Firth of Fifth mit 0 Punkten benoten - was für mich jetzt absolut unverständlich ist.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Ich kann bei diesem Song mit der Rhythmik und dem Refrain überhaupt nichts anfangen. Da sträuben sich bei mir echt immer die Nackenhaare. Jedoch hat der Song einen tollen instrumentalen Teil, der mich dann doch noch zu 6 Punkten verleitet.

    • Offizieller Beitrag

    Der Anfang wirkt ein bisschen gezügelt, als wollte man erstmal langsam einsteigen und dann loslegen. Musikalisch klingt es nach zwei ziemlich gleich lauten Blöcken, nämlich dem Schlagzeugrhythmus auf der einen Seite und Keyboard und Gesang auf der anderen Seite, wobei letztere mir recht "zusammenpüriert" klingen. Dazu geistert noch ein wenig Bass durch das ganze, und fertig ist das schnelle Mittagsgericht.


    Der Text persifliert die zahlreichen Gesundheits- und Ernährungsmoden, die heute das verteufeln, was sie morgen in den Himmel loben werden. Mach dies oder das oder jenes für ein langes Leben. Es mag ja sein, dass Steckrüben äußerst gesund und nahrhaft sind und meine Lebenserwartung deutlich verlängern und dass Dörrobst gesünder ist als jedes Milkymarsnickers, aber was hilft es, wenn ich Steckrüben nicht mag und Dörrobst meinen internen Luftdruck so weit erhöht, dass selbst die sauerstoffallergische Kollegin im Büro freiwillig das Fenster öffnet? Eben.


    Warum werden solche Sachen denn dann aber regelmäßig veröffentlicht? Unsere Medien - vor allem diejenigen Publikationen, die gerne einmal "neue" Diäten "zum garantierten Abnehmen" aufs Titelblatt heben - sind ja sicherlich sehr erfahren darin, uns Leser zu vergackeiern, aber wir haben es doch zweifellos noch nicht zum Doppeldenk eines Orwellschen "1984" gebracht, in dem den Redakteuren die Widersprüchlichkeit dessen, was sie da verbreiten, nicht mehr auffällt.


    Das wird diesen Redaktionen dann eben auch vorgehalten im Text: "You don't really have the answers" folgt auf ein schmollendes "wir können auch ohne euch - wir brauchen euch nicht!" Der Grund für das wechselnde Anpreisen dieses und jenes Lebenswandels liegt im Machtstreben: Jemandem vorschreiben zu können, er müsse sein Leben soundso leben, heißt: Macht haben.


    Mit der neuen Einstellung, die in der letzten Strophe deutlich wird, sind die Gesundheitsapostel entmachtet: Weißte was? Pfeif auf den ganzen Schmarrn, ich lebe, wie ich mag, das bringt mich auch von einem Tag zum nächsten, und wenn nicht, dann habe ich mein Leben wenigstens genossen.


    Wenn jetzt noch das Schlagzeug ein bissel leiser herumscheppern würde, wäre ich es ganz zufrieden mit dem Stück, obwohl ich es nicht besonders abwechslungsreich, einfallsreich oder eindrucksvoll finde.


    Sagen wir: 8 Punkte.

  • immer wieder interessant, wie verschieden die Geschmäcker sind bzw auch, wie die Prog-Fraktion alles nach 1980 auseinandernimmt.


    Living Forever ist ne runde Sache. Es wirkt wie aus einem Guss, enthält aber sämtliche Genesis-typische Elemente, die man als Fan aller Ären schätzt.


    Es mag im Gesamtergebnis einfacher gestrickt sein als The Cinema Show oder Watcher Of The Skies, aber es ist m.E. nicht minder genial oder anspruchsvoll.


    Klar, Geschmäcker sind verschieden...und es gibt auch keinen Grund, warum man sowohl die Prog-Ära als auch die Pop-Ära mögen müsste...das sind zwei verschiedene Welten und es macht wenig Sinn, etwa in Supper´s Ready und Mama gemeinsame Genesis-typische Stilelemente zu suchen...die wesentliche Schnittmenge ist für mich, dass ich beide Stücke mag...
    Wenn ich tatsächlich jene Merkmale als Maßstab nehme, die mir an Stücken wie "The Cinema Show" oder "Watcher Of The Skies" gefallen, dann müsste ich "Living Forever" 0 Punkte geben...das ist einfach nicht vergleichbar und ein völlig andere Welt...der Song gehört für mich nicht zu den Skip-Kandidaten, "leidet aber", wie townman sehr schön formuliert hat, "insgesamt sehr unter oberflächlich-belangloser Substanz sowie Tonys infantiler musikalischer Naivität"...ich gebe ein "befriedigend"...