New Blood: 03.10.2010 - HAMBURG, Setlist + Berichte

  • Ich war so beeindruckt von dem Konzert, dass ich kaum Worte find. "Grandios" könnte so ein Wort sein. Die Musik hat mich dermaßen emotional berührt, wie ich es noch nie empfunden habe (eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle im positiven Sinn), und ich bin wirklich dankbar, dass ich dabei sein durfte. Hier haben Peter Gabriel und vor allem auch der Arrangeur des Orchester-Parts wirklich großes geleistet. Wenn ich da andere Interpreten zum Vergleich heranziehe, die ebenfalls ihre Sachen mit Orchester präsentieren, dann sind da Lichtjahre dazwischen: New Blood - im wirklichen Sinne.
    Danke, Peter Gabriel, und danke New Blood Orchestra.

  • Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das Konzert gestern bewerten würde.
    Die Plätze waren weltklasse (vielen, vielen Dank nochmal an it), in der vierten Reihe direkt vor Peter.
    In Berlin (25.) saßen wir schon super, aber eben vor dem Flügel und nicht vor Peter.


    Gestern konnten wir 3 Stunden lang genau beobachten, was Peter macht. Aber genau das hat meine Euphorie geschmälert - Heroes war in Ordnung, aber danach kam mir Peter bzw. seine Stimme dermaßen fragil vor, dass ich das Schlimmste befürchten musste. Er hat sich extrem vorsichtig durch die Songs gekämpft, die Töne kürzer gehalten, tiefer gesungen oder teilweise weggelassen und in wirklich jeder freien Minute Honig und Tee zu sich genommen; dazu wirkte er auch sehr erschöpft und angestrengt... Trotzdem hat er sich sehr viel Mühe gegeben und den Großteil der anstrengenden Gesangsparts während der ersten 5 Songs gut gemeistert.
    Boy In The Bubble, Mirrorball, Flume und Power Of The Heart fand ich deshalb merklich schwächer als in Berlin.
    My Body Is A Cage war klasse, da hat aber auch das Orchester einen großen Teil dazu beigetragen.
    Ab The Book Of Love wirkte Peter wesentlich lockerer und hat auch unangestrengter gesungen, sich mehr getraut und dementsprechend in meinen Augen (und vor Allem Ohren) merklich stärkere Performances geliefert bei den restlichen Stücken im ersten Teil.
    Street Spirit gefällt mir aber immer noch nicht.
    Positiv aufgefallen ist mir, dass Peter gestern viel aktiver war als in Berlin - Er hat gestikuliert, die Songs "erzählt" und sich mehr bewegt.


    Das Kuriose ist, dass ich nicht weiß, was in der Pause mit ihm passiert ist, aber das, was er vor Allem gesanglich im zweiten Teil des Konzertes abgeliefert hat, war unglaublich. Wie ausgewechselt... Da war ich doch schwer beeindruckt.
    Die Setlist war klasse - Ich durfte nochmal diese phantastische Version von San Jacinto hören, das mich in Berlin völlig vom Hocker gehauen hatte, und dazu Rhythm Of The Heat in Perfektion (total geil!), Signal To Noise mit neuem Streicherarrangement (?) und Mercy Street, auf das ich so gehofft hatte. Dazu noch diese absolut geniale Intruder-Version... Der Hammer. Red Rain fand ich prinzipiell auch sehr gut, aber im Refrain hat Peter einfach keine Chance gegen das doch sehr dominate Orchester; generell empfand ich Peters Mikrophon als zu leise.
    Downside Up hätte ich nicht nochmal gebraucht, Washing Of The Water war besser als erwartet, Solsbury Hill wieder wunderbar, In Your Eyes hat mir im Gegensatz zu der verhunzten Version aus Berlin sehr gut gefallen, Digging In The Dirt sowieso und Don't Give Up war auch wieder sehr gut, wobei mir hier Ane Brun in Berlin viel besser gefallen hatte.


    Auch hier war Peter viel präsenter auf der Bühne, hat mehr mit dem Publikum partizipiert und ist auch entsprechend belohnt worden - Die Stimmung fand ich auch besser als in Berlin.


    Abschließend kann man sagen, dass...
    ... Teil 1 in Berlin besser war (v.A. wegen der Stimme und daraus resultierend Peters Erscheinungsbild)
    ... Teil 2 in Hamburg besser war (die Setlist sowieso und auch musikalisch)
    ... die Stimmung im Publikum und auf der Bühne in Hamburg wesentlich lockerer und euphorischer war als in Berlin
    ... Peter immer noch phantastisch singt, eine besondere Ausstrahlung hat und seine Ansagen und die Reaktionen auf die Fans, deren Geschenke (Fahne) und die Geschenke des Teams sehr sympathisch und authentisch waren
    ... ich ihn unbedingt nochmal mit seiner normalen Band sehen möchte :)

  • Hi,
    auch ich bin nach dem Konzertabend von gestern noch ganz geplättet, es war einfach rundum super!
    Die Plätze hätten besser nicht sein können, tolle Sicht auf die Bühne und trotzdem noch Überblick auf die ganze Show. Für die Ticketaktion also noch mal ein dickes Dankeschön!!
    Habe Peter noch nie so gut singen hören wie gestern abend. Die Highlights waren für mich Heroes, My body is a cage, The book of love, San Jacinto, Signal to Noise, Rhythm of the heat, Don't give up... außer Street spirit war eigentlich nichts dabei, was nicht toll war.
    Kann es gar nicht erwarten, dass die DVD erscheint.
    Gruß aus HH
    :)

  • Also, ich kann dem hier Gesagten nur zustimmen...ich bin am Montagmorgen gar nicht richtig in die Gänge gekommen, weil ich noch so von dem Konzert eingenommen war. Ich hatte die Karte zum Geburtstag bekommen und hatte eigentlich gar nicht damit gerechnet, dass mich das Konzert dermaßen umhauen würde, zeitweise mußte ich sogar mit den Tränen kämpfen, weil ich emotional so ergriffen war. Unglaublich, was diese Orchestermusiker geleistet haben, die gesamte Crew, ganz zu schweigen vom grandiosen Dirigenten und vor allem - Peter. Wie kann ein einzelner Mensch ohne viel Gezappel und Show nur allein mit seiner grandiosen Stimme (erkältet??) und seiner einzigartigen Ausstrahlung soviele Menschen in seinen Bann ziehen. Gut, einige wenige haben kurz vor Ende des Konzerts fluchtartig den Saal verlassen und viele haben auch um halb neun noch nicht ihre Plätze gefunden (was ich als sehr nervig empfand, weil wir unsere Plätze direkt am Mittelgang hatten und jedesmal die Stufen schrecklich quietschten...), aber im Großen und Ganzen war auch das Publikum wirklich sehr konzentriert und kultiviert - kurzum ein wirklich gelungenes Konzert und ein unvergesslicher Abend.
    Danke Danke Danke!!!!:huepfen3:

  • Ein exzellentes Konzert, eigentlich unbeschreiblich, absolut perfekt. Die Darbietung hätte besser nicht sein können, die Stimmung war auch unschlagbar und Gabriel ist in Hochform. Ane Brun hatte schon ganz Recht, das war ein unvergesslicher Abend.

  • Gestern habe ich dann doch mal erst Christians "Wallflower"-Link auf YT angeschaut und letztlich dann auch den Moment gesucht, der mir noch aus HH total präsent in den Kleidern hängt: Als Peter bei "Heroes" unter der gerade geöffneten "Leuchtwand" hindurchgeht, um sein lautes "I" zu singen.
    Und als ich den Moment dann auch auf YT gefunden hatte, guckte ich mir "Heroes" noch in anderen Konzertversionen an, um festzustellen, dass dieser eine Moment in HH einfach so dermaßen perfekt dargeboten war, dass das Publikum ganz natürlich an der genau richtigen Stelle mit einer Art zweiten Begrüßung (einfach durch euphorischen Jubel) geantwortet hat.


    Das ist in der Rückschau wahrscheinlich "mein" Moment des Konzertes gewesen, der mich gestern Abend noch über die Maßen bewegt hat.
    Ich weiß selbst nicht, warum ich das jetzt schreibenswert finde, da ich die Erinnerungen an den Abend bislang sorgfältig gehütet, unausgesprochen und unangetastet gelassen habe. (Das Album habe ich danach noch nicht wieder gehört und auch bei YT nix gesehen oder beim Movement irgendwas runtergeladen.)