TMB - The Lamb - 04.02.2012: Hamburg - Impressionen

  • ähnlich wie in Basel (Trick of the teil) fand ich es sehr beeindruckend. Allerdings war es wiederum so unglaublich laut, L A U T, und als Bandspieler bin ich einiges gewohnt.... Mir knirschen alle Höhen dann in den Ohren, WatcherOfTheSkies war
    also nur Mäßig geniessbar weil das Mellotron war wirklich Ohrenbetäubend. Schade schade schade.

  • Abgesehen von strittigen Leinwandgrößen war (in Berlin) wesentlich mehr Licht und Effekte. Auch der Sound war exzellent und entsprach fast 1:1 dem Album. Was aber TMB letztlich vom Original unterscheidet, ist :


    1. Es ist eine -eher mäßige-Kopie!
    2. Es fehlt schlicht der Zauber, Magie, Rüberkommen, Bühnenpräsenz. Eben das, was den
    "Star" vom Musikanten unterscheidet.


    Ich bin leider kein Zeitzeuge (*Träneverdrück*), von daher kann ich zur Bühnenausstattung, den Effekten usw. nix groß sagen. Pyrotechnik wäre mir ziemlich egal, solange sie keine konzeptionell unverzichtbare Rolle spielen würde. Und auch ansonsten habe ich nix vermisst. Eher im Gegenteil: TMB haben es absolut geschafft, das Konzept "The lamb lies down..." zum LEBEN zu erwecken.
    Dazu gehörte es auch m.E., dass sich die Band voll in den Dienst der Sache stellt. "Kopie" ist klar, darum geht es ja auch. Für die verallgemeinernde Aussage "mäßige Kopie" sehe ich jedoch keinen überzeugenden Anhaltspunkt. Vielmehr sehe ich bei TMB viel Akribie, Respekt vor der Musik und deren Vermittlung und auch ein gutes Miteinander - ich empfand das u.a. Timing der Band beachtlich, sodass z.B. Übergänge stets überzeugend und organisch waren. Auch die Dynamikgestaltung war spieltechnisch gut. Und sie haben den musikalischen Charakter der Stücke weitgehend enorm treffsicher rübergebracht.
    Soundmäßig - Warlord's order hat's treffend gesagt - war nicht zu jedem Zeitpunkt alles ausgewogen, aber entsprach dem, was ich mir von einem guten Rockkonzert erwarte (Genesis 2007 waren diesbezüglich z.B. nicht besser, wobei Stadion und CCH natürlich auch nicht gleiche Voraussetzungen haben).


    Zum Thema "Magie": Ein Ansatz für TMB scheint mir zu sein, dass sie nicht sich, sondern das Werk in den Mittelpunkt rücken. Und das Lamm ist mir gestern dadurch unglaublich nah gekommen - ich habe es sogar streicheln können. Wie froh bin ich, dass TMB nicht gewaltsam auf Effekt gemacht haben. Oder auf Selbstdarsteller, um sich beim Publikum zu profilieren. Sie haben sich HINTER die Show / das Konzept / die Musik gestellt - und genau das war für mich der richtige Weg.
    Und zum Stichwort "Bühnenpräsenz": Ähem, hatten Banks und Hackett bei Genesis JEMALS Bühnenpräsenz?


    "Star" und "Musikant": Hm, ich frage mich, ob es wirklich so schlau von taschenkrebs war, zum Konzert zu gehen. TMB sind per se nur Interpreten, die etwas kopieren. Dass das Charisma Gabriels nicht zu kopieren ist, dürfte schon vorher klar gewesen sein. Und wer die "Aura" seines Stars meint zu benötigen, ist mit "Ersatz" eben grundsätzlich nicht bedient.
    Wer aber auf das HÖRBARE Ergebnis Wert legt (evtl. Soundprobleme mal ausgeklammert, die ja auch Genesis früher nicht unbekannt waren), muss wohl davon ausgehen, dass man ein Lamm auf hohem Niveau präsentiert bekommt. Mehr, als exzellent nachzuspielen, geht eben nicht.

  • Ich war bei den Lamb-Originalshows von Genesis noch nichtmal geplant, kenne aber die Bootlegs. Was das Spieltechnische angeht, ist z.B. Tony Banks seiner "Kopie" unterlegen, hat bei den Soli regelmäßig in die falschen Tasten gegriffen. Gestern in Hamburg waren mir zwar kleinere Ungenauigkeiten, aber keine wirklichen Fehler aufgefallen. Von amateurhaft kann man da beim besten Willen nicht sprechen. Ganz im Gegenteil, das war musikalisch sehr professionell. Warum der neue Keyboarder als "Schwachpunkt" von einigen gesehen wird, erschließt sich mir nach dem Konzert überhaupt nicht. Watcher spielte er für mein Dafürhalten etwas hektischer als im Original, insgesamt war aber gerade dieser Song für mich die große musikalische Überraschung, so rockig hab ich das noch nie gehört.

    Der neue Drummer spielt in der Tat etwas anders als Phil. Da war Martin Levac in jeder Hinsicht das perfekte Double. Aber vermutlich ist das auch die Rolle, die am Schwierigsten ist. Aber er hat erstklassig gespielt, wenn auch etwas anders. Aber auch hier kamen die prägnanten Fills an den richtigen Stellen. Das war eine tolle Leistung, auch gesanglich sehr stark (auch hier natürlich etwas anders als Phil).

    Zur Show: ich vermute mal stark, dass Taschenkrebs' Erinnerung ihm einen Streich spielt. Vermutlich war er damals einfach so überwältigt von der Show, dass in Geiste jedes Detail überhöht wird. Zur Größe der Dialeinwände muss man ja nur mal ein paar Fotos der Originalshows ansehen. Da kann ich zwar keine zentimetergenaue Aussage treffen, aber das scheint mir von den Dimensionen schon ziemlich gleich. Als TMB vor ein paar Jahren schonmall das Lamm in HH aufführten, war ich auch da und in meiner Erinnerung waren die Screens auch größer, ebenfalls ein Irrtum. Und dass es außer den Screens und dem farbigen Licht noch eine besondere Lightshow gegeben hätte, höre ich zum ersten Mal. Die Originalvideos bestätigen das auch nicht. Ich gehe davon aus, dass TMB da sehr akkurat ist. Dass die Pyroeffekte fehlen, stimmt leider, aber das ist nunmal den Sicherheitsbestimmungen geschuldet.

    Der Sound war in HH insgesamt recht gut. Für meinen Geschmack etwas zu laut und manchmal ging die Stimme etwas unter.

    Alles in allem großes Kino in HH.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    2 Mal editiert, zuletzt von Eric () aus folgendem Grund: man sollte nicht mit dem iPad schreiben...


  • Es scheint, daß in Hamburg eine andere Band zu sehen war als in Essen.
    Zum Thema HÖRBARES: Auch wenn ich mich wiederhole: die Jungs haben zeitweise derart rumgeeiert, daß ich drauf und dran war, den Saal zu verlassen.
    Beispiel: "The Cage", "Back in NYC" u.a.
    Ob es schlau war, die teuren Eintrittskarten zu kaufen, spielt keine Rolle mehr.
    Das Geld ist futsch.

  • Es scheint, daß in Hamburg eine andere Band zu sehen war als in Essen.
    Zum Thema HÖRBARES: Auch wenn ich mich wiederhole: die Jungs haben zeitweise derart rumgeeiert, daß ich drauf und dran war, den Saal zu verlassen.
    Beispiel: "The Cage", "Back in NYC" u.a.
    Ob es schlau war, die teuren Eintrittskarten zu kaufen, spielt keine Rolle mehr.
    Das Geld ist futsch.


    Du warst - wie ich - in Essen. Deshalb kann ich - obwohl es hier eigentlich um Hamburg geht - mitreden: Dass die Band bei "In The Cage" oder "Back in N.Y.C." rumgeeiert haben sollt, kann ich nicht bestätigen.


    Wer weiß, woran unsere doch recht unterschiedlichen Eindrücke liegen? Vielleicht am jeweiligen Sitzplatz? Ich saß recht zentral in der 3. Reihe der Nordtribüne.

  • Du warst - wie ich - in Essen. Deshalb kann ich - obwohl es hier eigentlich um Hamburg geht - mitreden: Dass die Band bei "In The Cage" oder "Back in N.Y.C." rumgeeiert haben sollt, kann ich nicht bestätigen.


    Wer weiß, woran unsere doch recht unterschiedlichen Eindrücke liegen? Vielleicht am jeweiligen Sitzplatz? Ich saß recht zentral in der 3. Reihe der Nordtribüne.


    Ich saß in Block R3 also auch ziemlich mittig. Vielleicht höre ich etwas anders, weil ich seit
    über 40 Jahren Musik mache, auch professionell. Es gibt da so einen Insider-Kalauer:
    "Was ist eine Synkope?" " Deine Eins". Im Ernst, speziell Bass und Keys hatten wirkliche Probleme mit dem Metrum...


    ok Klugscheißermodus aus.


    Fazit: als echter Fan, speziell des Lamms, war ich einfach enttäuscht.

  • Ich saß in Block R3 also auch ziemlich mittig. Vielleicht höre ich etwas anders, weil ich seit
    über 40 Jahren Musik mache, auch professionell. Es gibt da so einen Insider-Kalauer:
    "Was ist eine Synkope?" " Deine Eins". Im Ernst, speziell Bass und Keys hatten wirkliche Probleme mit dem Metrum...


    ... .


    Das hat der "Mike" genauso spielen wollen, kein Scherz.
    Wenn man genau aufgepasst hat, gibt es einige Stellen, wo der "Mike" genau schaut, wann der Drummer die Eins spielt und haut dann einen dazwischen.

  • aber insgesamt haben die jungs das schon sehr gut gemacht.
    es ist und bleibt eine cover band und sind nicht genesis.
    der eintrittspreis ist aber nicht gerechtfertigt, so um die 38,- euro währe ein gerechter preis.
    nunm ja, ich habe nun gesehen was meine helden in den 70ern so gemacht haben.
    der gabriel war schon so ein wenig krank oder?.

  • Die Show mal live zu sehen, für mich das erste Mal, hat mir THE LAMB emotional näher gebracht...Die Darbietung mit den Dias und Lichteffekten und überhaupt Rael erleichtern einem den Zugang zu dem sonst eher schwierigen Konzeptalbum.


    Meine Highlights waren the Waiting Room, das live mit Stroboskop- Blitzern sehr eindrucksvoll rüberkommt und Colony of Slippermen, ich liebe dieses Kostüm (und den Song natürlich auch)!


    Obwohl, oder vielleicht auch weil ich in der ersten Reihe saß, war ich vom Sound nicht sooo begeistert. Alles in allem war es mir doch einen Tick zu laut, besonders die Gitarren an den lauten Stellen und auch die Stimme, zum Teil verzerrt, somit nicht mehr alles klar und differenziert wahrnehmbar.


    Vom Schlagzeug war ich total begeistert und ich dachte immer wieder, wow, das nachzuspielen ist eine Sache, aber diese Schlagzeug- Parts zu erfinden (Phil Collins!), finde ich schon bemerkenswert (und dann noch parallel zu singen!).


    Und zuletzt das Prinzip Coverband: Obwohl ich The Musical Box nun schon dreimal gesehen habe, kam es mir stellenweise merkwürdig vor, dass die längeren Ansagen Raels und wahrscheinlich auch sämtliche zwischenmenschlichen Parts ("Mike" schaut "Phil" ab und lacht usw.) alle einstudiert waren. Ist ja schön, die Show so originalgetreu zu sehen, aber wie gesagt, auch irgendwie merkwürdig...


    Also alles in allem ein toller Abend...


    Hotblack D.

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.