TotW [03.09.-09.09.12]: PETER GABRIEL - Home Sweet Home

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Home Sweet Home" nach Schulnoten 42

    1. 15 Punkte (überragend) (3) 7%
    2. 14 Punkte (sehr gut) (3) 7%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (1) 2%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (5) 12%
    5. 11 Punkte - gut (2) (6) 14%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (6) 14%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (5) 12%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (6) 14%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (3) 7%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (3) 7%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (1) 2%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (0) 0%

    Track Of The Week - 03.09.2012 - 09.09.2012

    PETER GABRIEL - Home Sweet Home


    Jahr: 1978
    Album: Peter Gabriel II [Rezension]
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits: Gabriel
    Lyrics: ja
    Länge: 04:42
    live gespielt: 1978
    bekannte Coverversionen:



    Bemerkungen: Sein 2. Album führte lange (und vielleicht noch) ein Nischendasein. Die Stimmung des Albums wird mit dem Finale Home Sweet Home ganz gut eingefangen. Gabriels unperfekter Gesang gepaart mit einer irgendwie unvollständigen Instrumentierung machen aus Home Sweet Home ein denkwürdiges Album-Finale.

  • Ich mag HSH, trotz des "unperfekten" (eigentlich sogar ziemlich schlimmen :D) Gesangs. Keine absolute Übernummer wie "On the air" oder "Exposure". Auch nicht ganz so seltsam wie "Wonderful day in a one way world", aber dennoch eine feine Nummer, die mir 13 Punkte wert ist.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Die Musik ist eher 'normal' und wenig gabrielmässig. Auch der Gesang ist eher nur durchschnitt.
    Aber ich liebe den Text, der ist herrlich - aber ebenfalls eigentlich gar nicht gabriel-typisch.
    Für mich gerade noch im 'Gut' Bereich. 10 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Klingt,als ob Lenny Kravitz zusammen mit den Eagles ein Stück für eine Ligamentum-Vocale insuffiziente Katze geschrieben hätte!


    Da ich annehme,dass Gabriel hier einen musikalischen Scherz erzählen wollte, und ich mich eigentlich beim Anhören auch gerade köstlich amüsiert habe, gibt`s


    10 P

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Thematisch könnte "Home Sweet Home" ein Bruder von "Don't Give Up" sein, allerdings hat letzterer Song noch Hoffnung und der Track of the Week nicht mehr. HSH zeigt eine absurde Geschichte, wie sich Träume erfüllen können, aber anders als man es sich vorstellt.


    Im Text sucht sich der Protagonist eine nette Frau, wird Vater, sie verschulden sich, Frau springt mit Kind aus dem Fenster, er kriegt Geld von der Versicherung, geht ins Casino, setzt alles auf eine Chance, gewinnt und kauft sich ein Haus, das er so lange haben wollte, "Home Sweet Home".


    Auf der Plus-Seite:
    + dramatischer Text
    + passender (klagender) Gesang und musikalische Untermalung (Country-Steel, Kirchenorgel)


    Auf der Minus-Seite:
    - Gesang und Saxofon strapazieren vor allem am Schluss ziemlich die Nerven
    - staubtrockene Produktion von Robert Fripp (gesamtes Album, ist deshalb wohl nicht das beliebteste)


    Bei einem Kunstwerk würde ich sagen, dass die Aufgabe adäquat umgesetzt ist. Ich höre es mir jedoch nicht so gerne an. Es schmerzt: 6 Punkte

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    • Offizieller Beitrag

    Home Sweet Home erzählt in etwas unter fünf Minuten das Trauerspiel eines scheiternden Lebens mit einer gallig-positiven Pointe.


    Bill, der Erzähler, lernt Josephine kennen, beeindruckt sie mit seinem Motorrad. Die beiden werden ein Paar, jedenfalls lang genug für eine Paarung, die nicht ohne Folgen bleibt. In der Kleinstadt, in der sie leben, sind sie wegen der wilden Ehe (die Geschichte spielt in einer Zeit, als das offenbar noch ein Skandal ist) Ausgestoßene: Sie müssen in die Stadt ziehen und kaufen sich mit allem Geld, das sie zusammenkratzen können eine Wohnung in einem Wohnsilo: Elfter Stock, und es scheint so ein sozialer Brennpunkt zu sein, dass es Bill ratsam scheint, das Schloss auszuwechseln: So sieht nun ihr "trautes Heim" aus - jede Wette, dass sie sich das anders vorgestellt hatten. Ihre Situation bessert sich nicht; sie haben nicht das Geld und/oder nicht die Lust, Kaputtgegangenes zu reparieren; niemand besucht sie, der Sohn hat keine Spielmöglichkeiten. Josephine sagt ihm immer wieder: "Wir müssen hier heraus."


    Und sie kommt heraus aus diesem trauten Heim: Sie stürzt sich mit ihrem Kind aus dem Fenster in den Tod.


    Bill bekommt Geld aus der Lebensversicherung, Geld für den Tod seiner Frau, Geld für den Tod seines Kindes. Im Spielcasino will er es loswerden, verlieren, dieses Geld, an dem das Blut seiner Familie klebt. Im Casino hat er zum ersten Mal in seinem Leben eine richtige Glückssträhne und gewinnt so viel Geld, dass er sich ein edles Landhaus kaufen kann: Ein trautes Heim, das er jetzt mit seiner Frau und seinem Sohn genießen könnte, das traute Heim, das sie sich in ihren Träumen sicherlich ausgemalt haben - das traute Heim, das erst möglich wird, nachdem - indem - er seine Familie verloren hat.


    Eric konnte sich seinerzeit meiner Einschätzung nicht anschließen, dass Home Sweet Home einen "absurden und grotesk-komischen" Text hat. Ich halte sie aufrecht - die Geschichte hat eine Komik, die mich jedenfalls aber nicht lachen lässt, sondern mit der grotesk verzerrten Parodie eines Happy-End die Hoffnungshaltung "es wendet sich zum Besseren" zugleich erfüllt und vernichtet. Bis zu einem "köstlich amüsiert" kann daher ich wiederum revelation nicht folgen.
    "Ein alter Mann wurde 98, gewann im Lotto und starb tags darauf. Das ist eine schwarze Fliege im Chardonnay oder eine Begnadigung von der Todesstrafe, die zwei Minuten zu spät kommt" oder ein Mann, der erst dadurch, dass er seine Familie verliert, weil ihr Zuhause so unerträglich ist, in die Lage kommt, ihnen das Zuhause bieten zu können, von dem sie geträumt haben. Ist das nicht eine Ironie des Schicksals? Meinst du nicht? Alanis Morissette hätte die Geschichte von Bill und Josephine auch in ihre Liste von Dingen aufnehmen können, die Ironic sind.


    Musik und Gesang klingen ein bisschen nach Demo, ungemütlich - wie eine Hochhaus-Menschenmassentierhaltungswohnung in einem schäbigen Viertel. Gefällig ist etwas anderes, aber zum Text passt es gut. 10 Punkte.

    • Offizieller Beitrag

    Ich komme bei dem Song textlich überhaupt nicht klar, ob PG das ganze ironisch meint - oder doch irgendwie ernst. So als eine Art Sozialfatalismus, wie er für die 70er durchaus nicht ungewöhnlich war.


    Musikalisch ist's ein eher belangloser Standardblues, der mich nicht von den Socken haut und eher noch in der ironischen Fassung Sinn machen würde.


    Vielleicht war sich PG über all das selbst nicht so im Klaren.


    Jedenfalls nur ne Durchschnitts 3 von mir.