TotW [27.08.-02.09.12]: PETER GABRIEL - Lovetown

Von was für 'ner lahmen Stadt singt denn der da? Da schlafen einem ja echt die Füße ein.
So einen schleppenden Beat kennt man ja von ihm zur Genüge, aber hier kommt einfach nicht die gewohnt fesselnde Atmosphäre auf, dafür passiert zu wenig. Ein ganz müder und drittklassiger Gabrielsong von der Stange, da ist nix Besonderes, nix Fesselndes - und der Refrain nur ansatzweise nett.
Was macht das? Kein "ausreichend" jedenfalls.

Als ich den Track Of The Week sah, fiel mir spontan das ein, was ich dann auch vergeben habe.

Dann hörte ich kurz noch mal rein, las Townmans Meinung und fand mich bestätigt. Bei der Benotung lasse ich aber mal (nicht noten- sondern punktmäßig) alle Fünfe gerade sein.

Lovetown ist NUR langweilig und nicht ärgerlich schlecht.

Als künstlerischer Berater hätte ich bei den Aufnahmen gesagt:" Transponiere den Song doch besser in Deine Stimmlage,oder sing ihn eine Oktave tiefer,mann,ist doch eigentlich ne ganz nette,groovende Nummer. Und kürze ihn am Ende etwas,damit es nicht zu langweilig wird"

Da er aber so geworden ist,wie er ist,gibt es so um die 7-9 Punkte,sagen wir:

8

Lange Zeit mochte ich den Song gar nicht. Da fand ich ihn auch eintönig und langweilig. Irgendwann ist bei mir der Groschen gefallen und ich kam nicht mehr an ihm vorbei.

2+

Na, ja, bevor ich hier ins Gähnen verfalle und die virtuelle Skip-Taste bediene, vergebe ich mal ganz schnell meine "Höchst-Note" von geraden 6 Punkten...

Aggressivität höre ich nicht, aber Kälte, Resignation, Sarkasmus.
Gerade daß der Song so unspektakulär daherkommt und sich mühsam durch die Straßen schleppt, mochte ich immer sehr an ihm.
Auch der Text ist nicht der mächtig ausholende Wurf, aber er setzt präzise kleine Stiche, die einfache und klare Bilder von Einsamkeit und Verlorenheit erzeugen. Wenn da jetzt musikalisch die Luzie abgehen sollte, würde es für mich nicht mehr passen. Und obwohl das Tempo nun wirklich sehr reduziert ist, fand ich immer, daß das Ding groovt.
Das größte Kapital aber ist vielleicht der Gesang. Zurückgenommen, aber unwiderstehlich intensiv jammert Gabriel seinen Schmerz über das Elend von Beziehungen in die Welt. Das ist gepreßt, aber das kann er ja, und die hohe Stimmlage transportiert für mich den Nachdruck der Klage.

Der Song hält seinen unterkühlten Modus von der lässigen Eröffnung bis zur letzten Note durch und verzichtet erfreulicherweise auf jegliche dramatische Zuspitzung. Dennoch gibt es kleine Akzente:
Dringlicher werdende Fragen durch direkte Ansprache, schlichte aber äußerst effektvolle Brass- und Keyboardphrasen im Schlußteil.
Das ganze wirkt auf mich sehr durchdacht, sehr stimmig, aber locker hingetupft und als wäre mal nicht ewig dran gefrickelt worden. (Da kann man sich natürlich irren).
Ein stiller Langzeit-Favorit, locker auf dem Niveau der besseren "Us"-Tracks, also so was wie 13 Punkte.

Total langweilig ... mag diese Art überhaupt und kann damit absolut nichts anfangen.

4 Punkte

Love Town ist ein guter grooviger Song, der Peters Liebe zum Soul noch deutlicher abbildet als viele seine anderen Einspielungen. Für meinen Geschmack etwas wenig abwechslungsreich und nicht so detailreich, wie die Albumsongs, Daher würde ich 9 Punkte geben. Die live Version in Hamburg 2008 hat mich allerdings überzeugt, daher gebe ich 10 Punkte.

kabuki