Hellay,
London Calling...
Ach ist das schoen... traumhaftes Wetter, blauer Himmel und warme Sonne - und dann noch zweimal TMB!
Das Wetter ist tatsaechlich so toll, dass wir gestern den Tag im Londoner Zoo verbracht haben, statt ueber Foxtrot in Croydon zu schreiben. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben... also, "it went like this":
Croydon liegt im Sueden von London - eigentlich eine alte Arbeiter- und Industriegegend, die erst in den letzten Jahren etwas aufpoliert wurde. Sie haben z.B. inzwischen die erste Trambahn in England. Die Fairfield Halls sind ein beruehmtes Konzerthaus, in dem schon seit den 60ern so ziemlich alle Legenden gespielt haben. Von aussen sieht es nicht besonders toll aus (ein Betonbunker inmitten anderer Betonbunker), aber von innen ist es zauberhaft: Eine sehr hohe Halle, aber mit erstaunlich guter Akustik (damals konnte man offenbar noch bauen...) und schoenem Ambiente.
Aber wir wurden gleich mit einem Schrecken empfangen - das Keyboard... kaput!
Die Probleme fingen schon in Bristol an, als im Watcher Intro nach wenigen Sekunden die Orgel ausfiel. David muss es irgendwie gerettet haben, jedenfalls ging es unmittelbar nach der Panne weiter, und die meisten Leute haben es kaum bemerkt. Die Stoerung blieb aber hartnaeckig, denn seitdem sind die Techniker pausenlos am Herumschrauben. Und so war der Soundcheck in Croydon vor allem eine Bastelstunde - die Rueckwand war abmontiert, und selbst waehrend der Probe war staendig ein Techniker darin zu Gange.
Dieses Stop-and-Go bescherte uns dann sogar eine Sondereinlage, als Martin kurz von der Buehne gegangen war. Ploetzlich sass Sebastien am Schlagzeug und schepperte das Intro von Hogweed auf den Becken mit - das kann er also auch!
Inzwischen ist ein historisches Ersatzteil aus Kanada unterwegs, und die Crew ist zuversichtlich, dass es in der zweiten Woche keine Probleme mehr geben wird.
Pyro ist erstaunlicherweise dieses Jahr in England problematischer als auf dem Kontinent (sonst war es immer umgekehrt), und so mussten in Croydon die Stroboskop-Blitze als Ersatz dienen. Das sieht auch recht gut aus, aber das echte Pyro ist natuerlich nicht zu toppen. Zum Glueck ist es fuer die Albert Hall bereits genehmigt, wenn also nichts voellig Unerwartetes dazwischenkommt, dann wird es am Freitag nochmal zuenftig krachen!
Die Show war genial, wie wir es kennen (obgleich uns Mainz noch ein Tickerchen besser gefallen hat). Das Publikum war sehr enthusiastisch mit lautem Gegroehle zwischen den Songs (aber mucksmaeuschenstill waehrend der Musik, auch bei den leisesten Passagen). Direkt hinter uns sassen ein ganzer Trupp Hardcore-Fans, die besonders feierten und in der Zugabenpause vor Knife lauthals die Backing-Chorus Melodie von "I Know What I Like" sangen...
Aber gegen Ende des Sets kam es doch noch zur Schrecksekunde... genau in dem Uebergang vor dem (nicht-)Pyro, als Martin aufsteht, um die Tubular Bells zu schlagen, ploetzlich... nichts! "The Silence of the Amps" :eek:
Das Keyboard war wieder weg, mausetot! David blieb unglaublich cool, wechselte (irgendwie) auf ein anderes und spielte wenige Sekunden spaeter ganz normal weiter. Es klang ein wenig anders, als es sollte, aber auch das duerften die meisten Zuschauer kaum bemerkt haben. Wir haben es schon ein paarmal ueber unsere Helden gesagt, aber es stimmt immer wieder: Hund' sans schoh!
Und zu guter Letzt, Denis ist diese Tour in der besten stimmlichen Form seines Lebens. Es gab bislang nirgendwo Probleme, und so konnte er (es war ja auch die letzte Show vor drei Tagen Pause) sowohl die "The Return of the Giant Hogweed!!!" Ansage als auch den "GIANT HOGWEED LIVES!!!" Schrei vor dem fulminanten Finale aus Leibeskraeften herausbruellen!
Die laufende Woche wuseln wir jetzt durch London, aber falls es noch vorab Neuigkeiten ueber die Albert Hall Show geben sollte, erzaehlen wir es natuerlich gleich weiter... stay tuned!