Die Gretchenfrage

  • Bist du religiös? 71

    1. ja, katholisch geprägt (12) 17%
    2. ja, protestantisch geprägt (12) 17%
    3. ja, durch andere kirchliche Institution geprägt (1) 1%
    4. gläubiger Christ, aber keiner Kirche verbunden (3) 4%
    5. bin Agnostiker (9) 13%
    6. nein, bin Atheist (19) 27%
    7. andere Glaubensrichtung (Buddhismus, Islam ect.) (1) 1%
    8. glaube an die Existenz einer höheren Macht (14) 20%

    Ich bin mir bewusst, dass die Frage nach dem persönlichen Glauben eine recht pikante ist, will es aber trotzdem mal versuchen, da es mich - angeregt durch meine Examensarbeit und Gespräche in meinem Freundeskreis wirklich interessieren würde, was für Richtungen hier vertreten sind.
    Eine Bitte an alle: Lasst die Pferde bei euch nicht durchgehen, wenn ihr etwas lest, was euch skurril oder gar lächerlich anmutet. Also bitte kein "wie kann man nur so bescheuert sein" - Geseier, hier soll niemand seinen Glauben verteidigen müssen (es sei denn, er glaubt an den Führer oder sowas, hrrr).


    Mir ist im Freundeskreis einfach aufgefallen, dass sich im Laufe der Jahre bzgl. Glauben/Religiosität durchaus noch etwas verschieben kann. Irgendwie scheinen sich die Atheisten immer mehr zu Agnostikern und diese wiederum zu echten Gläubigen zu entwickeln - liegts an den magischen 30 Jahren? ;)


    Ich beginne mal mit mir:
    Ich stehe mit der Institution Kirche so sehr auf Kriegsfuß (insbesondere mit der katholischen, da ein Teil meiner Familie aus ultramontanen, tiefschwarzen Landstrichen kommt, wo teilweise von Witwen noch erwartet wird, ein Jahr lang schwarz zu tragen und solche Scherze), dass ich dieses Verhältnis damals (grob mit 14) eins zu eins auf den Glauben selbst übertragen habe. Mittlerweile würde ich mich zwischen Atheist und Agnostiker einordnen, in wenigen Situationen (z.B. alleine in der Natur) kommt dann und wann mal eine Spur Pantheismus hinzu - vielleicht brauch ich ja doch eine gewisse Prise Übernatürliches. :)
    MfG Marcel



    EDIT: Vielleicht noch kurz eine Erklärung der Antworten:
    Katholisch bzw. protestantisch geprägt meint hier, dass ihr euch auch jetzt noch tatsächlich der jeweiligen Kirche verbunden fühlt, d.h. Gottesdienste besucht, bestimmte Riten und Feste feiert etc. Es geht nicht darum, in welcher Kirche irgendwann mal Wasser über euren Kopf gelaufen ist. ;) Wenn ihr mit "eurer" Kirche nichts mehr am Hut habt, euch aber immer noch als Christ fühlt, dann wählt die Antwort "keiner Kirche verbunden"


    Da das Wort evtl. nicht so geläufig ist: Agnostizismus bedeutet vereinfach gesagt, Aussagen über Existenz bzw. Nichtexistenz eines göttlichen Wesens entweder als nicht beantwortbar (also auch nicht beweisbar) oder als irrelevant anzusehen.

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  • Schwierig zu beantworten. Ich bin katholisch getauft und in ner katholischen Gemeinde aufgewachsen. Irgendwie war das aber für mich immer mehr oder weniger ein Grund Freunde zu treffen, etc. Irgendwann bin ich gar nicht mehr in der Kirche gewesen. Meine Eltern sehen das nicht auch nicht so eng, lediglich meine Großeltern stressen immer mal ein Bisschen, aber akzeptieren inzwischen, dass ich nicht hingehen mag. Meine Geschwister gehen auch nicht mehr dorthin.


    Also ich bin katholisch geprägt, klar, aber das was ich angekreuzt habe ist, dass ich an die Existenz einer höheren Macht glaube. Warum ich daran glaube, ob aus wirklicher Überzeugung, oder deshalb, weil ich so groß geworden bin, weiß ich nicht genau. Ich rätsel da schon seit langem rum, woran das liegt, aber eigentlich ist es egal, ich glaube an Gott, Punkt. Allerdings kann ich mit der Institution Kirche nichts anfangen.
    Wer will soll dort hingehen (kann mir schon vorstellen, dass das für einige wichtig ist), aber für mich ist das nichts.

    Smokey, wir sind hier nicht in Vietnam, wir sind hier beim Bowling, da gibt es Regeln.

  • Atheist. Obwohl ich für gewöhnlich wohl eher ein großer "Grübler" bin, mache ich mir ausgerechnet über dieses Thema eigentlich keine allzu übermäßigen Gedanken... fehlt mir irgendwie die Motivation! :rollen:

  • Zitat von Jan

    Atheist. Obwohl ich für gewöhnlich wohl eher ein großer "Grübler" bin, mache ich mir ausgerechnet über dieses Thema eigentlich keine allzu übermäßigen Gedanken... fehlt mir irgendwie die Motivation! :rollen:


    Mist, dabei bist du doch gerade 30 geworden, oder? Das stellt ja meine Theorie ziemlich in Frage... :mrgreen:


    Ich bin übrigens immer wieder überrascht, wie krass der Unterschied zwischen Ost und West diesbezüglich ausfällt (nein, nicht bezüglich der 30 Jahre, *g*). Von der Logik her ist mir das alles klar (DDR und die Stellung von Kirche und Glauben, bla), aber es irritiert mich halt doch immer mal wieder. Auf der anderen Seite ist es auch mal wirklich interessant, zu sehen, wie kirchliche Riten auf jemanden wirken, der absolut gar nicht mit so etwas in Berührung gekommen ist. Erklärt z.B. mal so jemandem die Transsubstantiation ("Dies ist der Leib und das Blut Jesu Christi"), der Gesichtsausdruck ist meistens ein Foto wert. ;)

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  • Interessante Frage!


    Ich bin zwar evangelisch geprägt, da ich getauft und konfirmiert bin, aber ich würde mich selbst als Agnostiker bezeichnen - das schließt den Glauben an Gott ja nicht aus!


    In diesem Sinne :bravo:


    Matt

  • Wirklich 'ne interessante Frage, bei der ich zunächst dachte, es sei schwierig für mich, sie zu beantworten. Die gebotenen Antwortmöglichkeiten machen es mir jedoch recht leicht, die passende Antwort für mich zu finden, die da lautet:
    Agnostiker.
    Ich habe mich vor einiger Zeit noch, um mal Yel's Theorie zu unterbauen, als Atheist gesehen, schloss ich doch die Existenz einer höheren Macht, inspeziell die eines Allmächtigen, eines Gottes, vollkommen aus. In den vergangenen zwei Jahren hat sich diese Ansicht etwas verändert, denn wirklich sicher sein, dass es diese höhere Macht nicht gibt, kann ich mir nicht. Es ist einfach nicht nachweisbar, dass sie existiert, jedoch ist es ja ebensowenig nachweisbar, dass es sie nicht gibt. Ich mache mir sicher immer mal wieder Gedanken darum, angeregt durch Erzählungen meiner Mutter, durch interessante Artikel in (seriösen) Zeitschriften und nun auch durch meine Konfrontation mit vielen alten Menschen, die nahezu alle sehr gläubig sind. Natürlich stelle ich mir Fragen, wenngleich ich doch weiß, dass ich darauf frühestens am Ende meines Lebens eine Antwort bekommen kann, der ich Glauben schenken darf. Und falls ich diese Antwort wirklich vernehmen kann, dann muss die Existenz dieser höheren Macht wohl Fakt sein. ;)


    Noch gilt für mich allerdings hauptsächlich: "Glauben ist gut, Wissen ist besser!" ;)


    Isch habe fertisch.


    Zaebba

    There's an angel standing in the sun, and he's crying with a loud voice,
    "This is the supper of the mighty one",
    Lord of Lords,
    King of Kings,
    Has returned to lead his children home,
    To take them to the new Jerusalem.

  • Zitat von Yel

    Mist, dabei bist du doch gerade 30 geworden, oder? Das stellt ja meine Theorie ziemlich in Frage... :mrgreen:


    Yep, das ist wohl wahr! ;) Naja, mach Dir nichts draus - ich bin öfter mal die Ausnahme, die die Regel bestätigt! :D

  • Vor 47 Jahren wurde ich Katholik getauft und habe 37 jahre mein Leben als Katholik gelebt,bis dann überlegt habe brauche ich die Institution Kirche als Kirchensteuerzahler eigentlich noch?Ich bin dann mit meiner Ex Frau dann aus der Kirche ausgetreten.


    Was bedeutet das nun für mich? Bin ich nun kein Christ mehr,oder ein schlechterer Mensch?Nein,ich fühle mich sehr gut dabei und bin wahrscheinlich Christlicher als die,die sich jeden Sonntag die Kniee auf der Bank blankschruppen....oder?


    Gehe auch heute noch ab und an in eine Kirche.
    Kann auch eine Evangelische sein oder eine Apostolische,oder eine Moschee.Das ich meine,ist das spiritelle was ich suche!!


    Gruß Sarek