Marillion / Fish

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mir den 5.1-Mix am Wochenende mit meiner Frau zusammen angehört (die ein wesentlich größerer Marillion-Fan ist als ich), aber weder ihr noch mir hat irgendwas gefehlt. Wir hatten nicht nur nichts zu beanstanden, sondern haben den Mix sehr genossen.
    Irgendwann werde ich mir vielleicht sogar mal die CDs anhören... ;)


    Die Box ist schön aufgemacht, die Infos darin lesenswert. Dass es von Mark Wilkinson, dem Designer des Originalalbums gestaltet wurde, ist ein deutliches Plus - das sieht man vor allem im direkten Vergleich zu der 2CD-Ausgabe von 1998, die ich jetzt aussortiert habe.

  • Angespornt von Toms Post habe ich gestern die Anfangssequenzen der ersten Songs noch mal verglichen. Es ist soundmäßig tatsächlich nicht so verschieden zwischen dem 1988er Stereo und dem 2017er 5.1-Mix. Da hatte ich das Album doch anders in Erinnerung und im Ohr, aber meine Ohren werden mit dem Alter ja nicht besser und ich wollte auch irgendwas zum Erinnerungsvermögen schreiben, weiß aber nicht mehr, was ....

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss mich korrigieren. Nach weiterem Anhören (vor allem in normaler bis etwas lauterer Lautstärke) kann ich meine zuerst geäußerten Kritikpunkte nicht mehr bestätigen. Bei den ersten paar Mal hören konnte ich den Mix leider nur in eher verhaltener Lautstärke hören, wobei offenbar insbesondere die Signale aus den Rear-Lautsprechern gelitten haben (und just genau dort positioniert Wilson so einige der angemerkten Synthesizer-Flächen). Soweit passt also alles, nur hier und da ist mir Fish's Gesang lautstärketechnisch doch etwas zu prominent geraten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

  • ...ist es mir doch altersbedingt nie vergönnt gewesen, viele dieser Songs live von Marillion selbst zu hören. Finde es schade, dass Marillion selbst nicht mehr hier und da mal ein paar dieser alten Klassiker spielen (mutmaßlich weil h diese nicht singen will?).


    ...nicht singen kann...klingt einfach nicht...ich denke, dass es nicht unklug ist, den Fish-Anhängern möglichst wenig Angriffsfläche für negative Kritik zu geben


    Diskussionen, ob Hogarth mehr oder weniger Fish-Ära-Songs singen sollte und ob das jetzt gut oder schlecht klingt sind in der Marillion-Fangemeinde ja ähnlich verbreitet wie hier bei Genesis, wenn Daryl Stuermer Gitarrenlinien von Steve Hackett spielt (von ähnlichen Diskussionen wie bei "Collins singt Gabriel-Stücke" oder "Wilson singt Collins- UND Gabriel-Stücke" ganz zu schweigen ;)).
    Natürlich ist es ein anderes Feeling, wenn h Prä-"Seasons End"-Songs singt, aber ich finde nicht, dass er es schlecht macht. Gerade bei den Songs von "Clutching At Straws" macht er eine sehr gute Figur, wie ich finde. Da ist es sogar schon so weit (auch dank vielen Konzertaufnahmen zwischen 1989 und 199, die ich habe), dass ich Songs wie "Slainthe Mhath", "Sugar Mice" und den "Warm Wet Circles/That Time Of The Night"-Doppel inzwischen eher mit h als Sänger in den Ohren habe (ja, schlagt mich ruhig, Fish-Fanatics, aber es ist nun mal so).


    ...vielleicht hätte man damals besser einen klaren Schnitt und unter einem anderen Namen weiter machen sollen...


    Vergebliche Lebensmühe, da es bei Marillion zumindest seit 1982 deutlich mehr Stil- als Besetzungswechsel gegeben hat, wo sollte man da also den Schnitt, noch dazu einen klaren, setzen? Beim direkten Sängerwechsel sicherlich nicht, da "Holidays in Eden" und ganz besonders "Seasons End" sich von "Clutching At Straws" stilistisch kaum unterscheiden. Wenn es nach dem musikalischen Stilwechsel gehen würde, müsste man bestimmt an die 5 Schnitte setzen, einen davon übrigens auch schon während der Fish-Ära (eventuell bei "Misplaced Childhood", allerspätestens aber bei "Clutching At Straws"). Und bei JEDEM Schnitt dann ein anderer Bandname? :schock2: Ähm, nö. ;)
    Fish war zudem eh kein Gründungsmitglied (das waren von der "Script"-Besetzung auch eh nur Rothery und Pointer).

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • Ich bin gestern aus London zurückgekommen, nachdem ich am Freitag Marillion in der Royal Albert Hall sehen konnte. Noch heute bin ich absolut geplättet!!


    Weiter unten ein toller Artikel mit sehr schönen Bildern!


    Meine persönliche Einschätzung:


    So wie es Steve Hogarth und die Anderen überall kundgetan haben (facebook, im extra angefertigten Programmheft etc.) ist das wirklich etwas ganz besonderes und bei allen schwebte die Angst mit, dass es nicht perfekt werden könnte. Aber genau das war es.



    Im 1. Teil wurde FEAR komplett gespielt, mit einer für Marillion-Massstäbe unfassbaren Lightshow. Die Intensität der Darbietungen war schon fast furchteinflössend und ich hatte eine Gänsehaut nach der Anderen. Das Publikum - wie nicht anders zu erwarten - war frenetisch und ist schier ausgeflippt. Die Soli insb. von Herrn Rothery wurden immer mit Szenenapplaus bedacht.


    Im 2. Teil dann eine echte Überraschung: Das komplette Set wurde mit Mini-Orchester (Violinen, Cello, Flöte, Horn) zum besten gegeben und begann nach tollem Streicherintro mit The Space. Danach folgte ein Highlight nach dem Anderen!
    Bei GO! kamen dann die verteilten LED-Lights zum Einsatz was ebenfalls ein Gänsehaut-Moment wurde.


    Es war mein 20. Marillion-Konzert, aber was ich am beeindruckensten fand, war der Sound an diesem Abend. Ich habe Marillion noch NIE mit einem derart druckvollen, präsenten und fein abgestimmten Sound erlebt. Wir sassen ganz oben im Circle der Hall und ich habe im Vorfeld immer wieder schlechte Infos zum Sound in der RAH gelesen.
    Aber selbst auf unseren Plätzen war das der Wahnsinn! Auch die Drums von Ian Mosley hatten endlich mal wieder richtig wums...


    Und Steve Hogarth hat auch im fortgeschrittenen Alter eine unfassbare Simm-Range, die er gekonnt einsetzte.


    Bei der Verabschiedung war allen Beteiligten anzumerken, dass es für Sie ein Kindheitstraum sein musste, hier einmal zu spielen. Für mich bis heute das beste Konzert meines Lebens.


    Glücklicherweise wurde alles aufgezeichnet und im Frühjahr 2018 wird es die Blue_Ray geben!!
    Daher war es auch schön zu sehen, dass so gut wie keine Smartphones an diesem Abend benutzt wurden :)


    Nachdem das Konzert in 30 min ausverkauft war, könnte ich mir vorstellen, dass es nicht das Letzte dort war.


    Wunderschön fand ich auch die Athmosphäre danach vor der Hall. Es wurden von fliegenden Händlern T-Shirts, Poster, Schals etc. auf der Strasse verkauft. Es waren wohl 8000 Menschen in der ausverkauften RAH und man hatte ein Feeling, dass es vermutlich in den 80ern das letzte Mal nach Marillion-Konzerten hatte.



    Hier die Setlist:


    Set 1: F E A R
    El Dorado: I. Long-Shadowed Sun


    El Dorado: II. The Gold


    El Dorado: III. Demolished Lives


    El Dorado: IV. F E A R


    El Dorado: V. The Grandchildren of Apes


    Living in F E A R


    The Leavers: I. Wake Up in Music


    The Leavers: II. The Remainers


    The Leavers: III. Vapour Trails in the Sky


    The Leavers: IV. The Jumble of Days


    The Leavers: V. One Tonight


    White Paper


    The New Kings: I. Fuck Everyone and Run


    The New Kings: II. Russia's Locked Doors


    The New Kings: III. A Scary Sky


    The New Kings: IV. Why Is Nothing Ever True?


    Tomorrow’s New Country


    Set 2: (With Classical Musicians)
    The Space...
    Afraid of Sunlight
    The Great Escape
    Easter
    Go!
    Man of a Thousand Faces


    Encore:
    Waiting to Happen


    Neverland


    Encore 2:
    The Leavers: V. One Tonight



    http://www.theupcoming.co.uk/2…-albert-hall-live-review/

    Einmal editiert, zuletzt von dguenster ()

  • Ich freue mich für dich.
    Ich habe Marillion im Sommer auf der Loreley beim NOTP gesehen und kann daher ansatzweise nachempfinden, wie gut es gewesen sein muss. Auch ich habe die Band bestimmt schon 15x gesehen, aber so gut wie beim NOTP habe ich sie noch nicht erlebt.
    Schön, dass es nach den unzähligen Konzerten, die man schon gesehen hat, immer noch diese unerwartet sensationell guten Abende gibt.
    Ein solches Erlebnis hatte ich im letzten Jahr bei King Crimson in Hamburg.

  • Ich freue mich für dich.
    Ich habe Marillion im Sommer auf der Loreley beim NOTP gesehen und kann daher ansatzweise nachempfinden, wie gut es gewesen sein muss. Auch ich habe die Band bestimmt schon 15x gesehen, aber so gut wie beim NOTP habe ich sie noch nicht erlebt.
    Schön, dass es nach den unzähligen Konzerten, die man schon gesehen hat, immer noch diese unerwartet sensationell guten Abende gibt.
    Ein solches Erlebnis hatte ich im letzten Jahr bei King Crimson in Hamburg.


    Ja, ich war auch bei NOTP. Fand es dort schon überragend, vorallem weil Festival immer ne Nummer für sich ist.
    London hat dann dem Ganzen mehr als nur eine Krone aufgesetzt. Anderer Planet....


    Ich selbst habe Marillion auch zu den "schlechtesten" Zeiten gesehen. Erinner mich noch an ein Konzert der Radiation-Tour in Dieburg in einer Turnhalle. Es war furchtbar....
    Das sie nach alle den Jahren nochmal so was hinlegen, hätte ich nie geglaubt!

    • Offizieller Beitrag

    Ich selbst habe Marillion auch zu den "schlechtesten" Zeiten gesehen. Erinner mich noch an ein Konzert der Radiation-Tour in Dieburg in einer Turnhalle. Es war furchtbar....
    Das sie nach alle den Jahren nochmal so was hinlegen, hätte ich nie geglaubt!


    Ja da war ich dabei... ...das war damals an vielen Fronten ein Tiefpunkt. Mieses Album, miese Produktion, mieses Management, miese Tour. Wobei schon das Jahr zuvor auf der TSE-Tour der Auftritt in der Hugenottenhalle traurig war. Tolle engagierte Band, tolles Publikum, dass sie sogar nach der letzten Zugabe zu einer nicht geplanten Zugabe zurück auf die Bühne feierte (die Saalbeleuchtung war schon an und wurde nochmal gelöscht). Dennoch war es letztlich vor einer halbleeren Halle.


    Aber schon bei marillion.com ging es dann wieder bergauf... ...sie sagen ja selbst, das war damals der Tritt in den Allerwertesten, den sie dringend brauchten.