TMB - The Return of the Giant Tour Diary 2006

  • @ Lukas Alperowitz: soweit ich erinnere 55-57.
    dann bist du neben meiner frau gesessen? klein und knuddelig... rofl.
    und neben dir der herr mit dem lederdress... oder?
    erinnere mich nicht an die pulifarbe des nachbarn meiner frau.. nur an eine narbe im gesicht...
    habe aber eh meist auf die bühne geschaut :)
    ME

  • @ tommi:
    ich bin so neidisch.
    ich will auch! :C

    While I write I like to glance at the butterflies in glass that are all around the walls.

  • Bonsoir Paris!


    Wenn auch mit Verspätung... wir sind gut aus Paris zurück und haben endlich Zeit zu berichten - die drei Tage in Frankreich waren turbulent und hektisch, und leider gab es keine rechte Zeit, gleich vor Ort zu berichten.


    Für uns war es der Abschied - die letzten beiden Lämmer, und groß die Furcht, daß wieder einmal Widrigkeiten aller Art auf dem Weg liegen. Jedoch, das Wetter war feucht aber harmlos, und sogar die Züge fuhren klaglos.


    Das Olympia ist für den Franzosen ein geheiligter Tempel und Schauplatz historischer Auftritte von Edith Piaf, Jacques Brel und allen nationalen Helden des Liedguts. Wenn auch die Halle optisch ihrer eigenen Geschichte nicht ganz so gerecht wird, denn von innen ist es ein recht seltsam gestalteter (und wohl auch irgendwann kaputtrenovierter) Laden.


    Der Eingang ist mitten in einer Häuserfront und besteht aus einem breiten, hohen und tiefen Gang, der weit in den Häuserblock hineinführt. Hinter einer Türfront kommt dann... ein weiterer breiter, hoher und tiefer Gang zu einer weiteren Türfront, und hinter der liegt... genau! Ein breiter, hoher und tiefer Gang. Also ungefähr so wie die Chamber of 32 Doors, aber immer nur mit einer Tür. Jeweils.
    [Blockierte Grafik: http://www.wiventertainment.de/wiv/shows/lamb/images/OLY.jpg]
    Wie sinnlos groß (bzw. lang) der ganze Bau wirklich ist, merkten wir erst beim Weg zum Bühneneingang - da mußte man einmal außen um dem Block zur Rückseite laufen, und das müssen vom Vordereingang bis zur Bühnenrückseite mehrere hundert Meter sein.


    Nach dem dritten Tor landet man schließlich in einem Foyer und findet sich dahinter in einem erstaunlich kleinen Saal wieder, der eigentlich eher wie ein großer Kinosaal aussieht als wie eine gigantische nationale Arena. Ein Blick auf den Balkon erklärt es, er reicht halb über das Parkett vor (so daß die hintere Hälfte regelrecht wie ein Bunker eingeklemmt ist), geht aber nach hinten endlos weiter und steil hoch - tatsächlich muß der größte Teil des Balkons *über* dem Foyer liegen. Da hat sich ein Architekt mal ausgetobt.


    Der Innenarchitekt allerdings auch - die lieblos auf den Boden getackerten Stuhlreihen machen jedem Billigflieger Ehre, sein Meisterwerk sind die Sitznummern. In der Mitte jeder Reihe ist Sitz 1, daneben Sitz 2. Links von Sitz 1 ist Sitz 3, daneben Sitz 5 usw. Rechts von Sitz 2 ist Sitz 4, dann Sitz 6... OK, nicht *so* furchtbar sinnvoll, aber wenn alles ordentlich beschriftet ist, kann man's finden. Das entscheidende Stichwort hier ist "wenn". Es gibt nämlich gar keine Sitznummern: Nichts, Null, Nothing. :schockiert:


    Dafür wird man Teilnehmer bei einem Spiel namens "Die Reise nach Marseille", das genau wie "Die Reise nach Jerusalem" geht, nur umgekehrt: Leute kommen rein, irren herum, finden ihre Sitznummern nicht, bis schließlich eine Platzanweiserin kommt, die wahllos auf irgend welche Sitze zeigt. Das geht solange, bis das Auditorium weitgehend gefüllt ist.


    Irgendwann kommen dann zwei (oder mehr) Leute mit benachbarten Karten, aber da wo die Maid hinzeigt, ist nur noch ein Platz frei. Jetzt beginnt die heiße Phase des Spiels - der Zuschauer neben dem freien Platz muß seine Karte laut vorlesen und wird sofort wild fuchtelnd zu einem anderen Platz gewinkt, wo auch schon einer sitzt. Der muß sofort seine Karte vorlesen, und so weiter, und so fort.


    Das Spiel kann als Einzel gespielt werden, mehr Spaß macht aber das Doppel: zwei Platzanweiserinnen von links und rechts geben gleichzeitig widersprüchliche Anweisungen. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Zuschauer gleichzeitig in Bewegung zu halten. Das Spiel ist beendet, wenn plötzlich das Saallicht ausgeht und sich jeder schnell irgendwohin setzt, wo gerade noch Platz ist. Gewonnen haben alle, die dann noch in der ursprünglich bezahlten Kategorie sitzen. :-?


    Das Olympia steuerte von sich aus einen Support Act bei, einen Gitarristen namens J. P. Boffo, der klassisch angehauchte Stücke auf der Akustikgitarre zum Vortrag brachte. Eine Viertelstunde lang sehr hübsch und stimmungsvoll, danach allerdings gut 2-3 Stücke zu lang und somit insgesamt etwas ermüdend. Sehr reizvoll war ein Stück in der Mitte, wo er mit einem pedalgesteuerten Echo-Loop erst einen Baßlauf spielte, den dann endlos wiederholen ließ und immer weiter drüberspielte. Mehr von dieser Sorte wäre prima gewesen, aber danach kam viel zu viel künstliches "Kunst kommt von Können" Gezupfe.


    Danach lief die TMB-Show am Samstag wie ein Traum über die Bühne, und das (alles in allem) ordentlich gefüllte Auditorium ging ab wie ein Zäpfchen - Bombenstimmung, ein Szenenapplaus nach dem anderen, Jubel ohne Ende und zuletzt minutenlange Standing Ovations. Übrigens, die "Wendeltreppe" von Paris war das Wort "aveugle", das solche Begeisterungsstürme auslöste, daß Denis es noch viermal zunehmend lauter wiederholte...


    Sonntag dann unser persönliches Finale, das Auditorium leider nicht mehr ganz so gut gefüllt, aber wiederum eine Wahnsinnstimmung, sogar noch besser als am Vorabend. Bei allem Lokalpatriotismus für Frankfurt, aber der Preis für das tollste Publikum geht diesmal eindeutig nach Paris.


    Und in der besten Tradition der Originalshows vor 30 Jahren sollte unser finales Lamm mit einigen technischen Widrigkeiten gewürzt werden...


    Es beginnt harmlos und lustig: Bei "Grand Parade" singt Martin sein "LaLaLa...", David spielt sein "Plong, Plong, Plong, Plong", Denis kommt nach vorne, und genau an der Stelle, wo wir "It's the last great adventure" erwarten, hören wir nur ein leises metallisches "Klonk!". Denis bückt sich schnell, nimmt etwas in die Hand und... schraubt das *Kabel* wieder ans Mikrophon!!! Uns bleibt die Luft weg, und wir rechnen mit dem sofortigen Abbruch des Titels. Aber David blickt nur kurz in die Runde, spielt ungerührt sein "Plong, Plong" weiter, die anderen drei schauen sich kurz verschreckt an, und dann spielen sie einfach cool die zwei Takte solange weiter, bis Denis normal mit der ersten Zeile einsetzt... Hund' sann's schoh! Danach mußte Denis allerdings sichtlich an sich halten, um nicht lachen zu müssen.


    Aber dann kam der Super-GAU mit den Dias. Mitten in "Back in NYC" wechselt plötzlich zweimal nur das mittlere Bild, und dann bleiben alle drei stehen. Jean Marc erklärte uns nach der Show, daß ein elektrischer Fehler eigentlich "nur" die Projektoren kurz lahmgelegt hat, aber da das Stück ja weiterlief, geriet der Versuch, wieder in Sync zu kommen, zum Drama. Zunächst wollten sie bei "Hairless Heart" wieder einsteigen, aber das System wollte nicht mehr anrollen, und so blieben lediglich die drei Startdias stehen. Und bei "Counting Out Time" kam es endgültig aus dem Tritt, die mittleren Projektoren warfen noch wahllos ein paar Bilder, und dann half nur noch Abschalten - vor einem Jahr sahen wir die "Black Lamb Show" in Mailand, und jetzt verabschiedeten wir uns mit dem "schwarzen" Counting Out Time.


    Die Pause gab den Technikern endlich die Chance, das System sauber in Gang zu setzen, und ab dem Intro von "Carpet Crawlers" lief die Show dann sauber zu Ende.


    Und nach dem frenetisch gefeierten "The Knife" in der zweiten Nacht von Paris fiel für uns der Vorhang für das Lamm - für immer. Man bekommt schon feuchte Augen dabei, denn nach England kommen wir auf dieser Tour leider nicht (schnief), und so ist es nun - zum zweiten und letzten Mal - das Ende einer Ära. Immerhin, wenn Lutz und Tommi ihre Drohungen wahrmachen, dann lesen wir hier noch Berichte aus Lissabon und Madrid.


    Aber wir jammern mal nicht wirklich - 26 Lamb Shows sahen wir seit Januar 2005, und bei mehr als einem Viertel der Anzahl Shows, die Genesis spielten (102 an der Zahl), kann man sich nicht wirklich beklagen... 8-)


    Also beenden wir unser Tagebuch mit einer heiteren Note: Vor der Show sahen wir Sebastien hinter der Bühne an einem abgestellten Konzertflügel sitzen und etwas herumklimpern und plauderten noch miteinander. Er sagte, daß sich die Band nun auch schon richtig freut, die "Selling England" Show noch einmal zu spielen, und er selbst freut sich jetzt am meisten auf "Supper's Ready"... nicht nur er! :rollen:


    Yours truly,
    banjogirl

  • Wieder angekommen und ein wenig vom JetLag erholt ;)


    Viel gibt es nicht hinzuzufügen, BanjoGirl hat es prima auf den Punkt gebracht.


    Paris ist eine Reise wert, keine Frage aber vor allem wenn man das Vergnügen hat sich The Lamb im Olmypia anzusehen. Es war einfach spitze.
    Haben Bettina und Martin dort getroffen und unsere PK2 Karten gegen PK 1 gewandelt.........


    Schade das es das letzte Lamb Konzert für mich für immer war . Aber ich habe noch mal in einem würdigen Rahmen Abschied vom Slipperman nehmen können. Super Stimmung, die Franzleute sind gut aus sich heraus gekommen.


    Na ein Bild vom Olympia bei Nacht ;)


    [Blockierte Grafik: http://www.slipperman.de/images/TMP_Paris2006.jpg]

    Keep on playing
    Peter "Slipperman" Wrubbel
    Wir sehen uns auf der Dortmunder Genesis-Party


    I know What I like ;)

  • Paris ist sicher immer eine Reise wert, aber wenn man noch die "Lamb" geboten bekommt , dann sowieso.
    Vielen Dank Banjogirl für den inter. und tollen Bericht von der Show.
    Ein bisschen Neid kommt schon auf bei 26 "Lambshows".
    (Du musst ja schon davon träumen. :lol: )
    Auf alle Fälle müssen wir Hessen / Frankfurter uns nächstes Jahr mächtig ins Zeug legen, um wieder auf Platz 1 zu kommen! :lol::lol:
    Wir werden uns bemühen.

    Faszinierend.......

  • Da kann ich mich nur anschließen!!!
    Auch von mir herzlichen Dank für die hautnahen Berichte. Wenn's News (Termine u. a. ) gibt,... immer her damit!
    Freundliche Grüße vom Ernie!

    That's all folks!

  • Als einer der "Bekloppten" habe ich das Lamm bisher 12 oder 13 mal genießen dürfen, das letzte Mal in Brüssel. Es war ein Wochenende mit 1.500km um TMB zweimal sehen zu können.


    Der Weg führte am Samstag von Köln über Düsseldorf nach Stuttgart, wo ja, wie banjogirl bereits schrieb, die einzige Pyro dargeboten wurde. Von Stuttgart ging es Sonntag morgen zurück nach Köln, einmal duschen, umziehen und weiter über Venlo nach Brüssel.


    Die Anfahrt nach Brüssel gestaltete sich dank Schneeregens nicht ganz unproblematisch. Die ausgedruckte Wegbeschreibung meines Begleiters entpuppte sich als wenig hilfreich, so daß ich die Ortkenntnis eines Belgiers in Anspruch nehmen mußte, der mich bis vor den Konzertsaal lotste. Ein dickes Dankeschön an meinen unbekannten Helfer.


    Das Cirque Royal ist ein sehr ansprechender Saal im alten Stil, mit umlaufender Empore, ein wenig vergleichbar mit Lüttich. Der Eingang liegt in einer kleinen Seitenstraße und erinnert eher an ein Kino als an einen Konzertsaal. Das Foyer ist klein, zugig und es war bitterkalt. Melissa versorgte die Fans am Merchandising-Stand dick eingepackt mit Handschuhen, Schal und dicker Jacke. Sie wird wohl froh gewesen sein als das letzte T-Shirt über die Theke ging, zumindest machte sie keinen wirklich glücklichen Eindruck, war aber freundlich , geduldig und zuvorkommend wie immer.


    Vom kleinen Foyer aus führen Treppen rechts und links in den schönen Saal. Er ließ einen guten Sound erwarten. Die Reihen sind sehr eng bestuhlt, in der ersten Reihe stößt man mit den Knien an den Bühnenrand. Trotzdem sitzt man recht bequem und angenehm, die Atmosphäre des Saals tut ihr übriges.


    Wie gewohnt beginnt Denis seine Ansage im Dunkeln, da wir in Brüssel sind jedoch auf französisch. Es ist schon sehr lustig ihm dabei zuzuhören. Seine Ansagen orientieren sich ja an den Ansagen von Peter, der des Französischen weit weniger mächtig ist und mit englischem Akzent sprach. Nun ist Denis Kanadier und als solcher französisch Muttersprachler. Mit diesem Wissen ausgestattet ist es ein Genuß ihm zuzusehen und -hören wie er nach französischen Vokabeln sucht um sie dann mit Akzent auszusprechen. Allein schon der Wechsel zwischen zwei Sprachen würde mir die Zunge verknoten. "... Voici, l´histoire de Rael" Die Show beginnt...


    In gewohnt hoher Qualität wird das Lamm den gefesselt lauschenden Zuschauern dargeboten. Das Publikum ist gemischt belgisch, niederländisch und deutsch. Entsprechend ist die Stimmung. Nicht so enthusiastisch wie beispielsweise in Paris, wo ich vergangenes Jahr war, aber auch nicht so kühl wie bei manchem deutschen Konzert.


    Die Wendeltreppe ist im französischen l´escalier und einfach ein Teil der Ansage. Überhaupt fällt mir auf, daß Denis die Ansagen kürzer als in der deutschen Version faßt. Ob PG es auch so hielt? Übrigens ist die "Wendeltreppe" auch auf einem Originalmitschnitt von 1975 von PG so gebracht worden und keine Erfindung von Denis.


    Die Show schien bis auf die landestypischen Abweichungen seinen üblichen Lauf zu nehmen. Das Lamm war gespielt, das Auditorium wartete auf die Zugabe. Wie immer sagt Denis the Musical Box an, diesmal auch mit einer meiner Lieblingsstellen "... like all good dead english boys..." ein Lachen huscht über mein Gesicht. Denis geht nach der Ansage wie gewohnt auf die hintere linke Ecke der Bühne um das Stück zu beginnen.


    Doch nach der ersten oder zweiten Zeile, ich weiß es nicht mehr so genau, versagt seine Stimme. Er dreht sich nach hinten, hustet, versucht zu singen aber es geht nicht. Kurz versucht die Band an dieser Stelle sozusagen einen Loop zu spielen damit Denis wieder einsetzen könnte, doch nach einigen Takten übernimmt Martin die Vocals und die Band spielt das Stück weiter. Denis braucht einige Zeit um seine Stimme wieder kontrollieren zu können, solange dürfen wir "Phil" genießen. Als Denis wieder übernimmt, brandet großer Jubel und Beifall auf. Bravo Martin. In so einer Situation sieht man, wie professionell die Band ist und wie gut Martin. Danach spürte man noch leicht, daß Denis doch einiges an Energie und Disziplin brauchte um das Stück zuende singen zu können. Wer das Stück nicht öfter hört wird es nicht bemerkt haben.


    Als zweite Zugabe kommt dann the Knife und Denis verspricht den Zuschauern, daß das nun folgende Stück besser als das vorherige wird :)


    The Knife rockt den Saal und die Zuschauer verabschieden die Band wie es ihnen gebührt mit standing ovations. Selbst die Verabschiedung fällt in der französischen Variante kürzer aus als in Deutsch. Merci, bonsoir...


    Merci TMB für einen, wie immer, unvergeßlichen Abend. Um halb zwölf sitzen wir in Brüssel wieder im Auto. Ich setze meinen Freund in der Nähe von Venlo ab und steuere Richtung Köln und mein ersehntes Bett. 1.500 km liegen hinter mir und der blöde Wecker in wenigen Stunden vor mir. That´s life...


    Nun dachte ich, das letzte Lamm gesehen zu haben, aber die Flüge von Köln nach Lissabon sind so unverschämt gut, daß ich mir meinen persönlichen Abschluß in Lissabon gönnen werde. Es ist bereits alles gebucht. TMB ich komme... cya in Lisboa...


    Lutz

  • Hallo, Leute,
    wollte ja eigentlich mir und meiner Frau zur Silberhochzeit T.M.B. in Madrid gönnen. Da wir jedoch nur max. 4 Tage zur Verfügung hatten, zudem von Hannover fliegen müssten (Sohn wohnt dort), gab es trotz intensiver Suche für den gefragten Zeitraum kein auch nur annähernd respektables finanzielles Angebot, sodaß wir leider verzichten mussten.
    Ich hatte mich sooo gefreut, Zeuge des (leider) letzten Ton`s einer
    Life-Lamb zu sein, aber das Preis/Leistungsverhältnis wäre hier total aus dem Rahmen gefallen.
    Dafür werden wir im nächsten Jahr nochmals mehrere Konzerte buchen,
    soviel steht bereits fest !!
    Lutz, warst Du denn nun in Portugal ? Schreib`uns mal......