Was lest ihr gerade, oder was wollt ihr lesen?

  • Ich lese gerade Life von Keith Richards. Es geht (zumindest gefühlt) zu 90% um Sex und Drogen. Nach über 200 Seiten die bisher schlechteste Musiker-Biografie die ich bisher gelesen habe.

    So? Bin weder Rolling-Stones- noch Keith-Richards-Fan. Fand das Buch trotzdem sehr unterhaltsam und ehrlich.

    Deutlich sympathischer als sein Glitter-Twin.

  • Ehrlich ist wohl war. Ihm scheint nichts zu peinlich zu sein. Hygiene, Fremdgehen, Drogen und ja, er spielt Gitarre und Mick Jagger gibt es auch. Aber irgendwie kommt mir der musikalische Werdegang viel zu kurz. Da fand ich die Biografien von Collins und Elton John deutlich informativer, Selbst die von Morton Harket und Trevor Horn waren kurzweiliger. Aber okay, eventuell steigert sich das Buch ja noch. Musikalisch bin ich bei "Beggars Banquet".

  • Gestern wurde Stephen King, der vielleicht bedeutendste noch lebende Schriftsteller 76 Jahre alt. Glückwunsch!

    Seinen neuen Roman habe ich noch nicht, aber er steht schon auf meiner Liste.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Seit 1986 (mit wenigen Lücken) lese ich den Herr der Ringe jedes Jahr und beginne die Reise am Geburtstag der Beutlins am 22. September.

    passend zu eastwood´s Herr der Ringe-Ritual (hat mich schwer beeindruckt) hier ein Buch, das ähnliches Potenzial hat:

    EINES MENSCHEN FLÜGEL von Andreas Eschbach


    hab ich schon vor einigen Wochen beendet, hänge aber gedanklich immer noch in dieser phantastischen Welt fest, die der Autor da erschaffen hat und träume von einer Verfilmung mit Avatar-Budget.

    Vom selben Schriftsteller fand ich schon das Jesus-Video spannend, aber mit Eines Menschen Flügel ist ihm in meinen Augen ein Jahrhundert-Werk gelungen.

    Ja, es ist dick und ja, man muss sich auf die Geschichte einlassen, aber wenn sie dich packt, dann gibts kein Entrinnen mehr


    und für die HdR-Fans: auch hier ist eine Karte im Buch, die man fürs Genießen ständig herholt und mitreist

    [Blockierte Grafik: https://www.guter-punkt.de/sites/default/files/2020-09/guter-punkt-karte-eschbach-menschen-fluegel.jpg]

  • Gestern wurde Stephen King, der vielleicht bedeutendste noch lebende Schriftsteller 76 Jahre alt. Glückwunsch!

    Seinen neuen Roman habe ich noch nicht, aber er steht schon auf meiner Liste.

    Mit King tue ich mich irgendwie schwer. Habe schon mehrere Bücher von ihm gelesen und war am Ende meist etwas enttäuscht. Zuletzt ist es mir mit „the shining“ so ergangen. Ich verehre Kubriks Film und weiss, dass King ihn nicht so mag. Nach Lektüre des Buches, meine ich zu ahnen, warum. Kubrik hat Kings Geschichte auf ein ganz anderes Level gehoben.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Mit King tue ich mich irgendwie schwer. Habe schon mehrere Bücher von ihm gelesen und war am Ende meist etwas enttäuscht. Zuletzt ist es mir mit „the shining“ so ergangen. Ich verehre Kubriks Film und weiss, dass King ihn nicht so mag. Nach Lektüre des Buches, meine ich zu ahnen, warum. Kubrik hat Kings Geschichte auf ein ganz anderes Level gehoben.

    Sehe ich auch so. "Shining" ist der einzige King, den ich gelesen habe. Und je länger das ging, desto mehr hatte ich den Eindruck von Konstruiertem, von literarischer Mittelmäßigkeit.

    Der Film hingegen hat mich fasziniert. Ist schon ewig her, von daher weiß ich nicht, ob das heute auch noch so wäre. Aber ich empfand die Filmsprache als ausdrucksstark - und natürlich auch das Spiel Nicholsons.

  • Ehrlich ist wohl war. (...) Aber okay, eventuell steigert sich das Buch ja noch. Musikalisch bin ich bei "Beggars Banquet".

    Hintenraus wird es familienkompatibler. Collins und John sind schon deswegen interessanter, weil ich die Musik auch bevorzuge. Zu Springsteens Biografie habe ich mich gezwungen, war aber überrascht wie interessant sie war. Rod Stewart - sehr unterhaltsam, der hat auch so einiges erlebt :)

  • @King/Shining: Ich weiß jetzt gar nicht mehr genau, ob ich zuerst Buch las oder Film sah. Letztlich gefällt mir der Film in diesem Fall aber auch besser als das Buch. Das Buch fand ich ganz okay (King hat haufenweise bessere geschrieben), der Film hat ein paar ikonische Momente geschaffen - sehr stark, sowohl Regie, als auch Hauptdarsteller Jack Nicholson.


    Ich glaube aber nicht, dass King den Film nicht so mag, weil er stärker ist als sein Buch. Es ging da - so meine Erinnerung - um die Veränderung des Ansatzes. Während in der Verfilmung die männliche Hauptfigur der zentrale Bösewicht ist, ging es King immer darum, dass das eigentliche Böse das Hotel ist, und diesen Aspekt sah er in Kubricks Film nicht deutlich genug herausgearbeitet.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

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  • Die ersten 200 Seiten des Herr der Ringe habe ich Anfang/Mitte September auch nochmal gelesen. Gerade diese Auenland-Passagen liebe ich zu Anfang des Herbstes zu lesen. Passt einfach.

    Ansonsten habe ich mich mal an die "Grammatologie" von Jaques Derrida begeben. Eine ausreichende Kenntnis von postrukturalistischen Ideen zu haben, ist mMn. fundamental um die derzeitige gesellschaftliche Dynamik zu verstehen, kannte Derrida aber bisher nur aus Sekundärliteratur.


    Zu King/Shining:

    Ich meine gehört zu haben, dass King die Verfilmung deswegen nicht gefiel, weil das für ihn zentrale Thema - der Alkoholismus der Hauptfigur - zu sehr in den Hintergrund geraten war.