Belanglose Popmusik?!

  • Herma: Ja, interessante Arbeit. Erinnert mich stark an so ungefähr zwei Dutzend Bücher zu diesem Thema und die gesammelten SI-Magazine bzw. Empire-Hefte in meinen Regalen. Was ich damit sagen will: mir ist schon klar, was Progressive Rock ist. Genesis wollen halt scheinbar seit Jahren keinen machen. Mike Rutherford hat mal gesagt, ich glaube, auf dem History-Video, sie (Genesis) hätten bislang noch nicht ihr ultimatives Album aufgenommen. Zum Vergleich erwähnt er u.a. Dark Side of the Moon. Aber er fragt dann auch, was denn danach kommen soll.

    Showing no fear of what lies up ahead,
    they'll never see the likes of us again!

  • Wollten sie wohl auch nicht. Genesis waren/sind ja keine Band, die laut Vertrag verpflichtet ist, alle zwei Jahre ein Album vorzulegen. Es ging eher nach dem Motto "Okay, wir hatten mal wieder Lust und Zeit, zusammen Musik zu machen. Was daraus geworden ist, seht ihr hier, wir haben es ... genannt. Wir mögen es, und wir hoffen, es gefällt euch auch."

    Showing no fear of what lies up ahead,
    they'll never see the likes of us again!

  • Ich vergaß zu bemerken, daß vertraglich verpflichtete Bands (BroSis etc.) ohnehin nie auf so eine Idee kämen.

    Showing no fear of what lies up ahead,
    they'll never see the likes of us again!

  • Also im Prinzip ist zu dem Thema ja alles gesagt und ich kann die verschiedenen Blickrichtungen auch sehr gut nachvollziehen und selbstverständlich ist die Zeit von '70 bis '77 einzigartig.


    Nur ich bitte auch die Kritker der "three-men-era" folgendes zu bedenken:
    -Anfang der 70er war es noch wesentlich einfacher, kreative und innovative Rockmusik zu machen als beispielsweise 10 Jahre später
    - ein Wechsel des Line-ups an solch zentralen Punkten wie Songwriting/Gesang und Gitarre muß Spuren hinterlassen
    - von einer Band erwarte ich, daß sie sich weiterentwickelt und nicht jahrelang dieselbe Sauce neu aufkocht (ich stelle mir gerade weitere schwerfällige Alben im Stile von ATTWT oder Duke vor...puh)
    - hätten die drei nicht das Glück gehabt, in den USA durchzustarten und plötzlich eingängige Hits auszukoppeln, hätte der Punk- und NewWave-Sturm sie geanuso weggefegt wie z. B. ELP


    Kurzum: Hätten sie sich nicht verändert, würden sie heute vielleicht als langweiliger Prog-Dinosaurier und belächelter Oldie-Act über die Dörfer ziehen.


    Wobei ich natürlich gerne zugebe, daß so einiges in den 80ern von den Jungs verdammt flach war, aber das ist ja kein Widerspruch....

  • Zitat von proggiandi

    Kurzum: Hätten sie sich nicht verändert, würden sie heute vielleicht als langweiliger Prog-Dinosaurier und belächelter Oldie-Act über die Dörfer ziehen.


    Und was sind sie jetzt? Langweilige Pop-Opas mit überdurchschnittlichen Verkaufszahlen. :-|
    Ne, da finde ich die heutigen YES spannender.

  • Hallo,


    schöner Text, den Herma da zitiert, ne? :-o


    Da muss ich doch glatt noch mal Werbung für die Quelle machen: www.babyblaue-seiten.de


    Wer genauer hinsieht, wird feststellen, dass meinereiner da Rezensent ist *g*...


    So, genug Schleichwerbung!


    Zum Thema sach ich nix, ist mir zu doof... :rollen:


    Laky

  • Zitat

    Und was sind sie jetzt? Langweilige Pop-Opas mit überdurchschnittlichen Verkaufszahlen.


    Ist ja auch nicht falsch!


    Ich meinte ja nur, daß ein Veränderungsprozeß nicht grundsätzlich schlecht sein muß. Bei Abacab geht auch einiges in die Hose, aber es sind auch die überraschendsten Momente seit drei bis vier Alben drauf, nehmen wir nur mal das geile Me and Sarah Jane.


    Die fehlende Experimentierfreudigkeit, die später kam, eine gewisse Sättigung, der Platin-Regen die neuen Dimensionen als Stadion-Act, als Pop-Maschine hat ja auch einiges mit Phils explodierender Solo-Karriere und seinen riesigen Single-Hits zu tun. Sicherlich ist aber auch eine private Relaxtheit nicht unbedingt förderlich für einen kreativen Prozeß. Das kommt alles zusammen...


    Nur, wie gesagt, wenn ich wirklich progressiv sein will, kann ich nicht 20 Jahre lang dieselben Klischees bedienen. Es gibt doch kaum Bands oder Interpreten, die den Spagat geschafft haben zwischen der Erwartungshaltung der Fans und einem wirklichen Weiterentwichlungsprozeß: Unser Peter ist da eines der besten Beispiele oder auch Leute wie David Bowie.


    Tony Banks und Phil Collins haben es ja auch versucht , indem sie mit neuem Equipment und neuen Sounds experimentiert haben. Wären mehr Innovationen aus der Gitarren-Ecke gekommen, behaupte ich, stünden die 80er Jahre-Alben heute in einem weit besseren Licht da...

  • Zitat

    [quote='Herma'] und war mit "say its alright joe" wenigstens noch ein vernünftiges Stück drauf...


    Herma, Du findest "Say it´s alright Joe" vernünftig und im Gegensatz dazu dann wohl offensichtlich Sachen wie "Deep In The Motherlode", "Burning Rope", "Undertow" oder "The Lady Lies" nicht??? Naja, wohl alles Geschmackssache, was?! ;)