The Grand Parade Of Concert Tickets

  • Das ist ein schöner Thread mit tollen Geschichten. Ich habe meine Konzertkarten auch weitgehend aufgehoben und werde mal schauen, ob ich zu den vorhandenen Tickets etwas schreiben kann. Aber vielleicht fange ich mal mit einem Besuch eines Musik-Festivals an.

    Super! :bravo: Dann leg doch einfach mal los! :huepfen2:

    Schöne Story ... und habe mal die mir vollkommen unbekannte Jennifer Rostock ge-googelt! :ratlos:

    Nicht so mein Geschmack ... das heißt aber nichts! Wie auch in der Natur zählt immer "Arten-Vielfalt". :yoh:

    dass ich die schriftliche Prüfung in technische Thermodynamik oder technische Strömungsmechanik vermasselt habe.

    Verstehe ich sehr gut ... bzw. verstehe davon auch rein gar nichts! :nanana: Das wird auch nichts mehr in diesem meinem Leben! :lol:

    Aber: In solchen Situationen ist es immer ein gutes Zeichen von starker persönlicher Resilienz, wenn m/w/d weiß, was gut tut ... z.B. der Besuch eines Festivals! :topp:


    It's 5-4 on William Wright!


    laut.fm/waeller-rockfabrik
    Laut.Stark.Vielfältig.
    laut.fm

  • Schöne Story ... und habe mal die mir vollkommen unbekannte Jennifer Rostock ge-googelt! :ratlos:

    Kleine Korrektur: das ist der Name der Band und nicht der Frontfrau.

    Fand ich übrigens damals für ein paar Jahre recht gut (die Band, nicht die Frau :winken:), hat aber irgendwann ihren Reiz verloren.


    War übrigens ein Jahr eher auf dem Highfield. Von diesem See, der auch auf dem Ticket steht, habe ich in den 3 Tagen aber nix gesehen, wo war der?

  • Kleine Korrektur: das ist der Name der Band und nicht der Frontfrau.

    Danke! :topp: Das verhält sich dann wohl wie bei "Alice In Chains" :aha: ... also, da gibt es ja auch keine richtige Alice, die in Ketten liegt! :dumdi: Und diese Jennifer Frontfrau müsste dann auch nicht mit Nachnamen Rostock, sondern Usedom heißen. Ganz schön kompliziert! :augenrollen:  :blah::gruebel:

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    Wesentlich einfacher gestaltete sich doch da mein erstes Konzert des Jahres 1987:



    Das Warten hatte ein Ende! Ganze 6 (in Worten "sechs") Jahre waren seit meinem letzten Genesis-Konzert (Köln 1981) vergangen ... wie es schien, eine Ewigkeit! :rollen:


    Da ich nach dem Studium auf den Beginn meines Jahrespraktikums bis zum 01. August 1987 warten musste -> ohne BAföG oder sonstiges Einkommen - verdingte ich mich ein halbes Jahr als (sehr gut bezahlter!) Industrie-Arbeiter im Schichtdienst. Ich weiß noch, dass der 10. Juni zum Glück in die Woche einer Frühschicht fiel. So hatte ich nachmittags frei und konnte nach Dortmund fahren - Nachteil: am nächsten Tag musste ich wieder pünktlich um 05.45 Uhr in der Fabrikhalle parat stehen!

    Aber: ich war noch jung und wollte mir auf gar keinen Fall :nanana: das Genesis-Konzert entgehen lassen!


    Zur Setlist, etc. brauche ich wohl hier nicht viel zu schreiben!

    Genesis Setlist at Westfalenhalle 1, Dortmund


    Spannend und super gut gelungen fand ich das lustige "Vorspiel" von "Home by the sea/Second home by the sea" -> "Audience participation time". 1987 war dieses "Spielchen" noch neu und unverbraucht! :huepfen3:

    Ziemlich blöd kam jedoch bei mir das "Turn-It-On-Again-Medley" als Zugabe an. Die Original-Version hätte mir gereicht und auch besser gefallen!


    Das Konzert habe ich insgesamt in sehr guter Erinnerung ... reichte aber natürlich nicht an mein Debüt von 1978 heran!

    Ich weiß auch noch, dass die Heimfahrt okay war ... und ich (trotz wenig Schlaf) am nächsten Tag sogar meinen Akkord an der Presse (-> ich buk Brems- und Kupplungsbeläge) schaffte. :rauchen:


    It's 5-4 on William Wright!


    laut.fm/waeller-rockfabrik
    Laut.Stark.Vielfältig.
    laut.fm

  • Das größte Festival, dass ich bislang besucht hatte, war das Hurricane Festival 1999.



    Folgende Bands waren damals dort: Blumfeld, Blur, Built to Spill, Bush, Calexico, Catatonia, dEUS, Die Fantastischen Vier, Eat No Fish, Everlast, Faithless, Guano Apes, HIM, Hole, Ich-Zwerg, Kashmir, Liquido, Live, Marilyn Manson, Massive Attack, Miles, Molotov, Motorpsycho, Muse, Pavement, Placebo, Queens of the Stone Age, Skunk Anansie, Stereolab, The Chemical Brothers, The Goo Goo Dolls, The Hellacopters, VAST und Wunder.
    Das Wetter war damals hochsommerlich. Es war wirklich sehr heiß. Es ist sogar die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug durch die Massen gefahren, um mit einer Wasserfontaine für Abkühlung zu sorgen. Aber das half alles nichts. Ab und zu musste man halt eine Pause machen und irgendwo am Rande des Geländes Schatten aufsuchen.

    Dazu kam noch hinzu, dass bei solchen Festivals mehrere Bühnen gibt, sodass die Bands parallel spielen. Oftmals war ich hin- und hergerissen, wohin man gehen sollte. Letztendlich hat man sich dann immer der Mehrheit seiner Gruppe gefügt und zum Teil planlos zwischen den Bühnen gewechselt. So wollten wir zum Beispiel alle zunächst HIM sehen. Aber die waren dann mehr als enttäuschend. Man kann auch sagen, dass die so richtig Sch...e waren! So sind wir dann vom Zirkuszelt zur Hauptbühne gewechselt. Da war schon die Party von den Fanta Vier voll im Gange. Das ist sonst so gar nicht meine Musik. Aber die vier Jungs sind live voll der Kracher. Somit war es schade, dass wir die Gruppe nicht von Anfang an gesehen hatten...

    Das ich dann auch noch Bush nur vom Rande aus nur gehört hatte und Muse sogar ganz verpasst hatte, brachte mich dazu, dass ich nur noch kleinere Festivals mit nur einer Bühne besuche. Es ist einfach entspannter!

    Aber für 79 DM konnte man auch nicht meckern...

    Gruß


    The guaranteed eternal sanctuary man

  • Genau auf der Tour war ich auch. Tony Clarkin zu Ehren, von dessen Tod ich heute erfahren habe, poste ich jetzt auch noch meine Eintrittskarte. Zu Magnum kam ich durch ein paar ältere Jungs in meiner ersten Band. Wir spielten eine Art proggigen Hardrock und Magnum waren neben Genesis, Rush, Saga und Marillion die musikalischen Vorbilder. Für mich sind "On A Storyteller's Night" sowie "Chase The Dragon" und "The Eleventh Hour" Alben, die ich nach wie vor gerne höre. Vom Konzert, das ich folgerichtig mit meinen Bandkumpels besuchte, kann ich zwar keine Eindrücke mehr liefern, weiß aber noch, dass ich es prima fand, für eine Band, die ich mochte, nicht weit fahren zu müssen.

  • Heute habe ich mal meine Eintrittskarten vom Zollhaus in Leer (meine alte Heimatstadt) herausgekramt. Das Zollhaus ist seit 1993 ein Kultur- und Veranstaltungszentrum.

    Zu dem Vivid-Konzert habe ich nun noch in meinen Schubladen einen alten Zeitungsartikel aus der Ostfriesen-Zeitung vom 16. Oktober 1998 gefunden. Sofort fallen einem dann doch noch Sachen ein, die man eigentlich verdrängt hatte. So auch hier, dass es eine Vorgruppe gab. Doch Tin Star, eine britische Band, die so komische elektronische Musik gemacht hatte, hat mir denn auch nicht gefallen. Warum ich mir allerdings von denen noch eine Postkarte mitgenommen hatte, kann ich mir jetzt auch nicht erklären. Auf jeden Fall kann ich diese besagte Karte nicht wiederfinden. Wahrscheinlich habe ich sie mal weggeworfen...


    Gruß


    The guaranteed eternal sanctuary man


  • Hier wohl einer der emotionalsten Konzertmomente für mich: Deep Purple und Lynyrd Skynyrd auf dem Hessentag in Bad Arolsen im Jahre 2003. Um die besonderen Umstände zu erklären, muss ich zunächst etwas ausholen:


    2001 hatte ich als Lehrer in einer Förderschule für Lernhilfe in Bad Arolsen begonnen. Nach ein paar Monaten startete ich, gemeinsam mit meinem Kollegen Martin ein Chorprojekt. Als gelernter Schlagzeuger leitete ich zudem eine Schlagzeug-AG und hatte schon bald zwei sehr talentierte Jungen ausfindig gemacht. Zudem gab es an der Schule auch einen Schüler, der ein wenig Keyboard spielen konnte. Recht bald reifte der Gedanke in meinem Kollegen und mir, mit den Sängerinnen des Chors, den beiden Schlagzeugern und dem Keyboarder eine Schüler-Lehrer-Band zu gründen. Martin sollte als erfahrener Basser für die tiefen Töne zuständig sein und ich würde den Part des Gitarristen übernehmen. Für die Durchführung der Band-AG erhielten wir zwei Wochenstunden im Stundenplan. Bemerkenswert an unserer Gruppe, die bald schon den Namen „Freefall“ trug war, dass viele der 13-16jährigen aus nicht gerade wohlsituierten Elternhäusern kamen, also für sie kein teurer Musikunterricht bezahlt werden konnte, und sie ausschließlich in unserer freitäglichen Doppelstunde an den Instrumenten üben konnten. Trotz dieser verhältnismäßig geringen Übungszeit, kamen die Jugendlichen gut voran, merkten sich ihre Parts erstaunlich schnell und entwickelten im Laufe der Zeit immer bessere musikalische Fähigkeiten und Selbstvertrauen. Ziel unseres Bandprojektes war es, innerhalb eines Jahres ein Programm auf die Beine zu stellen, das wir dann zum Hessentag in Bad Arolsen präsentieren wollten. Für unseren Auftritt hatten wir neben zwei von den Schülern selbstgetexteten Raps und einigen Rockklassikern auch eine deutsche Version von "Smoke On The Water“ einstudiert.


    Am Tag der Aufführung wurde von der Stadt Arolsen eine kleine Bühne auf unserem Schulhof errichtet. Die Schule befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Richard-Beekmann-Stadion, dem Veranstaltungsort des Konzerts. Bereits vormittags hatten die Tourbusse und Trucks von Deep Purple und Lynyrd Skynyrd wenige Meter neben dem Schulgebäude geparkt. Zu unserem Konzert, das nachmittags stattfand, waren zahlreiche Zuschauer (u.a. Eltern, Kollegen, Freunde) erschienen. Wir hatten ungefähr eine halbe Stunde unseres Konzerts absolviert, als wir den Song "Smoke On The Water“ präsentierten. Kurz vor Ende des Songs merkte ich, wie hinter mir ein Gewusel entstand. Als der Song beendet war, schaute ich mich um. Unser zweiter Schlagzeuger, der bei diesem Song nicht zum Einsatz kam, hielt ein Bündel Drumsticks in den Armen. Auf meine Frage hin, woher er diese habe, antwortete er: „Von dem alten Mann da hinten!“, und zeigte rechts neben die Bühne. Als ich mich dorthin umdrehte, sah ich gerade noch, wie uns Deep Purples Drummer Ian Paice zuwinkte, beide Daumen in die Höhe reckte und rief: „Well done lads!“, um dann im nahegelegenen Tourbus zu verschwinden. Ich war absolut geflasht: Eines meiner absoluten Drummer-Idole hatte der Musik, die ich gemacht hatte zugehört und für gut befunden? Wahnsinn! Allein für diesen Moment hatte sich mein jahrelanges Üben und Musizieren gelohnt. Die Schüler staunten nicht schlecht, als ich sie später über die Identität des „alten Mannes“ aufklärte.


    Das Sahnehäubchen des legendären Tages waren dann die Konzerte von Lynyrd Skynyrd und Deep Purple. Als direkter Anlieger des Beekmann-Stadions bekam die Schule einige Freikarten für den Auftritt der beiden Rocklegenden. Gemeinsam mit unseren Schülern standen wir recht nah vor der Bühne und feierten zusammen vor allem die schöne Setlist von Deep Purple:

    Deep Purple Setlist at Hessentag 2003


    Am nächsten Tag erwartete Martin und mich noch eine weitere Überraschung: Die Jungs von Deep Purple hatten der Schule für Freefall mehrere signierte A4-Blätter zukommen lassen, die uns unser Rektor morgens im Lehrerzimmer überreichte.

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    Es ist nicht das, was man empfindet

    Nicht nur das, was man fühlt

    Nicht, was man voller Sehnsucht sucht

    Liebe ist das, was man tut...

    ("Rettung" - Kettcar)

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