GENESIS / PHIL COLLINS - Audiophile Neuauflagen (Vinyl / SACD)

  • Könntet ihr vielleicht das Technik Gedöns in einem entsprechenden Faden erörtern, hier ist es nämlich trotz audiophiler Neuauflagen hochgradig


    :ot:

    Hast ja Recht, aber manchmal geht es mit einem durch, wenn man helfen will.

    Ansonsten gesegnete Weihnachten - auch :ot: aber mit einem :).

    Genesis seit 1974

    Jethro Tull seit 1971

    ELP seit 1970

    Beatles seit 1969

    Drafi Deutscher 1966 😁

  • Hast ja Recht, aber manchmal geht es mit einem durch, wenn man helfen will.

    Ansonsten gesegnete Weihnachten - auch :ot: aber mit einem :).

    Na ja, "audio(v)phil" ist doch Technikgedöns, nur halt nicht zu den Neuauflagen. Gut, ich bin ja zufriedengestellt ... äh, welche Neuauflagen?

    Happy x-mas!

  • Es geht ja auch um die SACD Neuauflagen. Wo die Player von Markenherstellern von (SACD) Playern immer weniger werden. Ich habe noch einen Kombiplayer von Denon. Der spielt von SACD bis Blu Ray alles ab. Produktion wurde vor einigen Jahren ersatzlos eingestellt. Ich habe mittlerweile von allen SACDs eine Kopie als ISO-Datei. Würde ich jedem empfehlen, der Geld in SACDs investiert.


    Für mich waren immer nur die Mehrkanal-SACDs interessant. Da ist der Mehrwert klar. Meine einzige Stereo-SACD ist die von Alan Parsons Project "I Robot". Die klingt excellent. Ansonsten geht es mir wie die Probanden aus TOMs Ausführungen.

  • Die ISO-Datei ist ein komplettes Abbild der SACD. Also mit allen Tonspuren die jeweils enthalten sind. Es gibt im Internet eine ganze Liste von Playern, mit denen man ein Abbild machen kann. Läuft über den USB-Port des jeweiligen Players und eines kleinen, kostenlosen "Scripts" welches man auf einen USB-Stick hat. Den Stick dann in den Player und die ISO-Datei wird erzeugt. Alles ganz simpel. Ich habe mir dafür auf Ebay einen gebrauchten Player von Sony gekauft. 60 €. Den habe ich nur dafür. Mit der Software XRecode3 kann man dann auch die ISO-Datei entpacken. Mehrkanal und Stereo. Ich habe mittlerweile alles digital. Es gibt aber auch viele Programme, die SACD-ISOs abspielen können. Man ist dann nicht mehr von einem Player abhängig. Da hatte ich zunehmend Bedenken, dass ich irgendwann nur noch nutzloses Plastik rumstehen habe, da ich die SACDs nicht mehr abspielen kann.

  • SACDs ließen sich anfangs nur mithilfe einer SONY Playstation der ersten Generation und ein paar Software-Tricks digital auslesen, mittlerweile gibt es da offenbar mehr Möglichkeiten, da bin ich nicht mehr auf dem Laufenden. In PC-Laufwerken wird nur der CD-Layer erkannt (sofern vorhanden).

    Die ISO-Images der gängigsten SACDs findet man im Internet, aber es hilft nicht viel, denn die lassen sich zwar problemlos auf einen DVD-Rohling brennen, aber die wenigsten SACD-Player können diese "SACD-R" abspielen (mein Oppo-Kombiplayer z.B. erkennt die nicht).

    Immerhin läuft ein SACD-ISO-File am PC z.B. mit Foobar, damit kann man das Audio auch nach WAV konvertieren, ist aber ein ziemliches Gefrickel. Hab das nur einmal gemacht, das hat mir gereicht.

  • Die ISO-Images der gängigsten SACDs findet man im Internet, aber es hilft nicht viel, denn die lassen sich zwar problemlos auf einen DVD-Rohling brennen, aber die wenigsten SACD-Player können diese "SACD-R" abspielen (mein Oppo-Kombiplayer z.B. erkennt die nicht).

    Was es da im Internet an ISO-Images gibt, dürfte wohl nicht legal sein.


    Bezüglich deinem Gefrickel: Mit der Software XRecode3 kann man alles aus einer SACD-ISO machen. Flac, DSF etc. Wie man es haben will. Stereo oder Mehrkanal. Mittlerweile gibt es auch gute Abspielgeräte für digitale Musik, die man als Player in die Anlage integrieren kann. Aber wohl klar ist, dass man aus einer SACD-ISO aus diversen Gründen keine neue SACD erstellen kann. Man könnte aber natürlich die erzeugten Flac-Dateien auf DVD oder Blu Ray brennen. Habe ich aber noch nie getestet, ob dann zum Beispiel auch Mehrkanal abspielbar wäre.

  • Das werde ich mir anschauen, sieht ja recht vielseitig aus, kann noch ne Menge mehr Formate als DSD.

    Illegal sind diese Internet-ISOs nur für den, der sie anbietet. Das Runterladen und Nutzen ist legal, solange man die SACD selbst besitzt und das ISO-Image nicht wieder hochlädt (was bei Torrents leider automatisch passiert).

  • Nach einem knappen halben Jahr konnte jetzt JPC zumindest schon mal die Selling-SACD liefern. Aufdruck "Mastered directly from the original analog tape to DSD".
    Hybrid-SACD in Stereo (klar), spielt auch auf normalem CD-Player.

    Erster Eindruck (ich höre zur Referenz immer die Basspedalstellen in Dancing und Cinema): Sehr sehr schön.
    Hat jemand schon mal einen Vergleich der Loudness und generell der Audiofiles zu originaler LP und 94er Remaster gemacht oder irgendwo im Netz gefunden?

    Genesis-Fan seit 1991. Interessenschwerpunkt: 1970 bis 1980 ;)

  • Hat jemand schon mal einen Vergleich der Loudness und generell der Audiofiles zu originaler LP und 94er Remaster gemacht oder irgendwo im Netz gefunden?

    Ich habe von einem Freund die nach FLAC (PCM 24 bit, 176.4 kHz) konvertierten Audiofiles der SACD bekommen. Dabei war auch ein DR-File von Foobar, mit dem wohl konvertiert wurde (DR = Dynamic Range - Dynamikbereich, hier die über den jeweiligen Titel gemittelte und gerundete Differenz zwischen lautestem und leisesten vorkommenden Pegelwert. Peak - absoluter Spitzenwert, also lautester Pegelwert, RMS - Mittelwert, also Durchschnittspegelwert).


    SACD 2024 - Official DR value: DR12

    DR___Peak_____RMS_______Filename

    DR11 -0.53 dB -16.14 dB Dancing With The Moonlit Knight_176k

    DR11 -1.81 dB -15.66 dB I Know What I Like (In Your Wardrobe)_176k

    DR11 -1.09 dB -16.16 dB Firth Of Fifth_176k

    DR15 -0.27 dB -21.07 dB More Fool Me_176k

    DR13__0.00 dB -16.78 dB The Battle Of Epping Forest_176k

    DR13 -1.49 dB -19.54 dB After The Ordeal_176k

    DR12 -0.05 dB -17.04 dB The Cinema Show_176k

    DR13 -3.24 dB -23.13 dB Aisle Of Plenty_176k


    Die Dateien haben sichtbar Headroom, es ist in der Wellenformdarstellung kein Peak-Limiting erkennbar. In der Spektralansicht sieht man Frequenzen bis 20 Khz, darüber gibt es bis 41 kHz ansteigendes (DSD-typisches) Rauschen und ab 50 kHz ist dann komplett Schluss - der gesamte übrige Bereich bis zur Grenzfrequenz 88 kHz besteht aus absoluter Stille. Da war also jemand mit einem Tiefpassfilter im Einsatz - möglicherweise ein Resultat der Foobar-Konvertierung nach PCM, das kann ich aber nur vermuten, denn ich hab die ja nicht gemacht. Spielt aber auch alles keine Rolle, denn das ist ja der Ultraschallbereich...


    Ich hab die Dateien dann gleich mal nach 24 bit, 44.1 kHz konvertiert, denn digitale Nullen steigern auch bei FLAC ordentlich die Dateigrößen; ich konnte den Ordner so von 1,85 GB auf 589 MB verkleinern. ;)


    Da nach Vergleich zu den älteren CD-Ausgaben gefragt war: Hier die DR-Werte:


    Original CD 1985 - Official DR value: DR12

    DR___Peak_____RMS_______Filename

    DR10 -0.04 dB -14.33 dB Dancing With the Moonlit Knight.wav

    DR10 -0.30 dB -13.04 dB I Know What I Like (In Your Wardrobe).wav

    DR11 -0.20 dB -13.83 dB Firth of Fifth.wav

    DR14 -4.10 dB -23.45 dB More Fool Me.wav

    DR13 -2.13 dB -19.17 dB The Battle of Epping Forest.wav

    DR13 -5.36 dB -21.88 dB After the Ordeal.wav

    DR13 -2.45 dB -19.18 dB The Cinema Show.wav

    DR13 -4.27 dB -24.17 dB Aisle of Plenty.wav


    Definitive Edition Remaster 1994 - Official DR value: DR12

    DR___Peak_____RMS_______Filename

    DR11 -0.10 dB -15.18 dB Dancing With the Moonlit Knight.wav

    DR11 -0.10 dB -14.22 dB I Know What I Like (In Your Wardrobe).wav

    DR11 -0.10 dB -14.21 dB Firth of Fifth.wav

    DR14 -2.79 dB -23.69 dB More Fool Me.wav

    DR13 -0.10 dB -17.32 dB The Battle of Epping Forest.wav

    DR14 -1.94 dB -20.02 dB After the Ordeal.wav

    DR13 -0.51 dB -17.60 dB The Cinema Show.wav

    DR13 -1.89 dB -22.38 dB Aisle of Plenty.wav


    Nick Davis Remix 2007 - Official DR value: DR10

    DR___Peak_____RMS_______Filename

    DR9__over_____-13.09 dB Dancing With the Moonlit Knight.wav

    DR9__over_____-11.58 dB I Know What I Like (In Your Wardrobe).wav

    DR9__over_____-12.36 dB Firth of Fifth.wav

    DR12 -0.02 dB -17.07 dB More Fool Me.wav

    DR10 over_____-12.61 dB Battle of Epping Forest.wav

    DR10 over_____-14.03 dB After the Ordeal.wav

    DR8__over_____-11.48 dB The Cinema Show.wav

    DR12 -0.00 dB -16.65 dB Aisle of Plenty.wav


    Der Soundvergleich (Lautheits-kompensiert):

    Gegenüber der 85er CD ist die SACD 1,9 dB lauter, zwischen 190 Hz und 3 kHz ist der Frequenzgang komplett gleich. Darüber und darunter (also Höhen und Bässe) sind um 3 dB angehoben - die ansonsten identischen Mitten erscheinen also um diesen Beitrag abgesenkt. Im Mittel beträgt die Abweichung also etwa 1,5 dB - die meisten Menschen hören erst ab ca. 2 dB einen Unterschied im Direktvergleich.

    Noch ähnlicher sind sich die Kurven bei der 94er CD - die SACD ist nur um 0,4 dB lauter und die Unterschiede im Verlauf betragen kaum mehr als ein halbes dB. Lediglich unterhalb von 50 Hz hat die SACD eine Anhebung von 2 dB. Trotzdem fällt der Unterschied hier größer aus als bei der 85er CD, denn die Stereobasis erscheint bei der 94er etwas breiter, ab ca. 300 Hz, also ab den unteren Mitten bis über den gesamten Hochtonbereich gibt es im Seitenanteil eine merkliche Anhebung von etwa 2 dB.

    Die 07er CD ist da natürlich kaum zu vergleichen, denn abgesehen davon, dass sie 6,6 dB lauter ist, handelt es sich hierbei ja um eine Neuabmischung - die anderen drei Ausgaben haben dagegen alle dasselbe analoge Master. Trotzdem sind auch hier die klanglichen Abweichungen relativ gering, was zeigt, dass Nick Davis damals einen guten Job gemacht hat. Seine Kurve sieht im Grunde nicht viel anders aus als die anderen, allerdings hat er im Seitenanteil eine kleine Betonung der Mitten - etwa 3 dB mehr gibt es um 2,7 kHz herum. Das dürften die Auswirkungen seiner Präsenzanhebung bei den Vocals sein.


    Meine Bewertung (die ist natürlich Geschmackssache):

    Der Unterschied zwischen der neuen SACD und den beiden CDs, die dasselbe Mastertape als Grundlage haben, ist sehr gering und wäre, Lautheitsausgleich vorausgesetzt, ohne unterbrechungsfreies Umschalten kaum auszumachen. Wegen der etwas breiteren Stereobasis und dem daraus resultierenden Plus an "Luftigkeit" würde ich der DER-CD von 1994 Platz 1 geben. Die SACD käme gleich dahinter, dicht gefolgt von der 85er Original-CD.
    Am allerbesten gefällt mir jedoch der 2007er Remix, denn Nick Davis hat hier einfach das bessere Ausgangsmaterial - das Mehrspurtape - zur Verfügung gehabt und sein Master war ein digitales, mit unverfälschten Transienten, geringeren nicht-linearen Verzerrungen und besserem Rauschabstand. Das allein sorgt für ein großes Plus an Transparenz. Die Instrumente und Stimmen scheinen sich weniger zu überlagern, alles hat seinen Platz. Mir gefällt vor allem, dass er aus den Vocals mehr rausgeholt hat als seinerzeit John Burns. Und ansonsten ist es wirklich erstaunlich, wie nah er am Sound des Originalmixes geblieben ist.

    11 Mal editiert, zuletzt von tom () aus folgendem Grund: DR-Tabellen der Übersichtlichkeit halber in den Text integriert