Da kommt noch mal was. Glaubt ihr dran?

Wenn Opa Bertie mit Schlaganfall und Halbseitenlähmung nach arbeitsreichem Leben täglich von 15.00 - 17.00 Uhr vor der Haustür sitzt und zumindest zufrieden ist, dass er die Straße beobachten kann, genüßlich ein Kaffee und gelegentlich ein Bierchen trinken kann und sich freut, wenn einmal die Woche die Enkel vorbeischauen ... würde man da auch fragen "Hey Bertie, kommt da noch was ...?"

Collins ist Privatmann, wie jeder andere Mensch auch. Jetzt halt im (vor-)letzten Lebensabschnitt. Vielleicht noch eine Erweiterung seiner Biografie oder eine Sammlung von Fotos. Aber musikalisch? Nö, glaube ich nicht. Höchstens ein Gastauftritt bei den Mechanics, wenn es denn extrem langweilig vor der Haustür wird.

Eher heiratet er noch mal.

Aber ganz im Ernst, wenn da noch was kommt, dann sicher aus einer gänzlich unerwarteten Ecke:

Kulturkampf in den USA: Alamo (mit Special Guest Phil Collins)

Leider kenne ich den Inhalt des Artikels nicht (Paywall), wäre bestimmt ziemlich spannend.

Kann mir gut vorstellen, dass ihn seine alte Leidenschaft für (amerikanische) Geschichte jetzt wieder gepackt hat ...

Was soll da noch kommen? Schlagzeug geht überhaupt nicht mehr und Gesang nur noch eingeschränkt. Ich glaube nicht, dass er selbst unter diesen Voraussetzungen und nach einer so erfolgreichen Karriere noch nachlegen will, um dabei dann festzustellen, dass er das, was er im Kopf hat, körperlich nicht mehr abliefern kann. Es ist bestimmt nicht ganz leicht, das für sich zu akzeptieren, aber das ist jetzt einfach der Zeitpunkt, an dem es kaum eine andere Wahl gibt.

Vorstellbar wäre höchstens noch Songwriting oder Producing für andere Interpret*innen oder Veröffentlichen von eigenem Archivmaterial.

Zitat von Doctone

Was soll da noch kommen? Schlagzeug geht überhaupt nicht mehr und Gesang nur noch eingeschränkt. Ich glaube nicht, dass er selbst unter diesen Voraussetzungen und nach einer so erfolgreichen Karriere noch nachlegen will, um dabei dann festzustellen, dass er das, was er im Kopf hat, körperlich nicht mehr abliefern kann.

Der hat unter diesen Voraussetzungen eine ganze Tour absolviert. Warum sollte er auf diesem sehr eingeschränkten Niveau nicht auch noch mal einen Song aufnehmen? Wenn er die Stimme im Studio aufpimpt und Autotune einsetzt, würde es sicherlich nochmal besser klingen als sein Live-Gesang neulich. Und dann noch lustige Drums programmieren resp. Musiker dazuholen. Grundsätzlich überhaupt kein Problem.

Ich glaube eher, dass Collins schon seit langen Jahren künstlerisch leer ist und er auch immer weniger Energie hat - was natürlich mit seinen starken körperlichen Einschränkungen einhergeht.

Aber wie gesagt: Vielleicht kommt ihm ja mal eine Altersweisheit in den Kopf, und er fängt an, eine Melodie dazu zu summen...

Zitat von townman

Der hat unter diesen Voraussetzungen eine ganze Tour absolviert. Warum sollte er auf diesem sehr eingeschränkten Niveau nicht auch noch mal einen Song aufnehmen? Wenn er die Stimme im Studio aufpimpt und Autotune einsetzt, würde es sicherlich nochmal besser klingen als sein Live-Gesang neulich. Und dann noch lustige Drums programmieren resp. Musiker dazuholen. Grundsätzlich überhaupt kein Problem.

Ich glaube eher, dass Collins schon seit langen Jahren künstlerisch leer ist und er auch immer weniger Energie hat - was natürlich mit seinen starken körperlichen Einschränkungen einhergeht.

Aber wie gesagt: Vielleicht kommt ihm ja mal eine Altersweisheit in den Kopf, und er fängt an, eine Melodie dazu zu summen...

Aufnahme und Tour sind zwei verschiedene Dinge. Seine Stimme im Tonstudio bei der Produktion neuer Songs festzuhalten, wenn sie nicht mehr so funktioniert, wie man es möchte, kann sich einfach nicht gut anfühlen. Autotune ist genau das, was ich in meinem Beitrag als den Weg gesehen habe, von dem ich nicht glaube, dass Phil Collins ihn gehen möchte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich das antun würde.

Es wird auch einen Grund dafür geben, dass es von seinen letzten beiden Tourneen keine Live-Veröffentlichung gibt. Als Live-Erlebnis für Fans funktionieren solche Konzerte und er hat das ja auch im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht. Aber eine offizielle Veröffentlichung wird aus gutem Grund nicht das gewesen sein, was er sich vorstellt.

Zitat von Doctone

Aufnahme und Tour sind zwei verschiedene Dinge. Seine Stimme im Tonstudio bei der Produktion neuer Songs festzuhalten, wenn sie nicht mehr so funktioniert, wie man es möchte, kann sich einfach nicht gut anfühlen. Autotune ist genau das, was ich in meinem Beitrag als den Weg gesehen habe, von dem ich nicht glaube, dass Phil Collins ihn gehen möchte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich das antun würde.

Es wird auch einen Grund dafür geben, dass es von seinen letzten beiden Tourneen keine Live-Veröffentlichung gibt. Als Live-Erlebnis für Fans funktionieren solche Konzerte und er hat das ja auch im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht. Aber eine offizielle Veröffentlichung wird aus gutem Grund nicht das gewesen sein, was er sich vorstellt.

Ich bin da zwiegespalten. Das, was er an höchst defizitärem Gesang auf der Tour abgeliefert hat, bekommt er auch nicht mehr aus der Welt.

Aber wahrscheinlich hast du Recht, und er unterscheidet da sehr zwischen 'inoffiziellen' und 'offiziellen' Tondokumenten. Dass es keine Live-Alben gibt, spricht eine sehr deutliche Sprache.

Dennoch haben die Konzerte wohl in der Tat bestätigt, dass es live für das Publikum ja noch gereicht hat.

Falls er aber mal in den nächsten Jahren eine kleine musikalische Altersweisheit raushaut und seinen Gesang dafür irgendwie zurechtbiegt, würde ich mich trotzdem nicht so richtig wundern. Wir werden sehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich Autotune beim Singen bräuchte. Im Studio hätte er alle Zeit der Welt, jede einzelne Textzeile so lange aufzunehmen/einzusingen, bis sie sitzt. Er bräuchte eigentlich nur jemanden, der seinen Gesang produziert, also hört, ob es schon gut ist oder ein weiterer Take erforderlich ist.

Zitat von mutzelkönig

Ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich Autotune beim Singen bräuchte. Im Studio hätte er alle Zeit der Welt, jede einzelne Textzeile so lange aufzunehmen/einzusingen, bis sie sitzt. Er bräuchte eigentlich nur jemanden, der seinen Gesang produziert, also hört, ob es schon gut ist oder ein weiterer Take erforderlich ist.

Mein Eindruck ist, dass er grundsätzlich keine Phrase mehr sauber singen kann. Ich habe, glaube ich, keine einzige in den ganzen Videos gehört, die wirklich stimmte.

Wenn du aber Recht haben solltest - umso besser. Dann ran ans Mikro, Phil.

Ich glaube, dass vor allem die Kraft in der Stimme das Problem ist und vielleicht gar nicht so sehr die Frage der richtigen Tonhöhe. Da kann man noch so viel mit Autotune entgegensteuern. Wenn die Stimme zu dünn klingt, weil die notwendige Körperspannung nicht mehr vorhanden ist, lässt sich das auch mit der besten Studiotechnik nicht so auffangen, dass am Ende dabei Aufnahmen herauskommen, mit denen jemand wie Phil Collins zufrieden sein kann. Auf der Bühne kann man mit zusätzlichen Sänger*innen unterstützen, aber im Tonstudio will man die Stimme nicht „verstecken“, sondern so nach vorne bringen, dass die Fans ihren Phil Collins bekommen. Und genau da liegt vermutlich der Knackpunkt.

Wenn es körperlich nicht mehr geht und er Schmerzen und/oder Einschränkungen hat, ist man nicht unbedingt darauf ausgerichtet, etwas Kreatives zu tun. Da zählen andere Dinge: Schmezfreiheit, Familie & Freunde, schönes Wetter und in die Natur oder in die Wolken blicken. Warum sollte er etwas tun, was doch wieder nur mit "In the Air Tonight" oder was auch immer verglichen wird. Da hat er berechtigterweise einfach keine Lust drauf. Hätte ich auch nicht. Diesen Kampfgeist wie Freddie Mercury hat er nicht. Und natürlich auch nicht diese Stimme als der Restkörper schon am Ende war.