Da kommt noch mal was. Glaubt ihr dran?

  • Roland Kaiser, die Kastelruther Spatzen und Tokio Hotel bieten ihren Fans auch eine Liveerlebnis. Macht es dass zu relevanter und künstlerisch wertvoller Musik? Keinesfalls.


    Wenn ich nach den Parametern gehe, die einen guten Rock- oder Popsong ausmachen (Melodie, Harmonie, Rhythmus), dann muss ich leider feststellen, dass die Popmusik früher (bis ungefähr Mitte der 90er) wirklich sehr viel besser war.

  • Wenn ich nach den Parametern gehe, die einen guten Rock- oder Popsong ausmachen (Melodie, Harmonie, Rhythmus)

    ...dann stellst du damit deine unzulänglichen Privatkriterien auf, die ich als auf groteske Weise unzulänglich ansehe. Wirklich albern.

  • "Und früher war sicher nicht alles besser, aber die Popmusik auf jeden Fall." Nach Deiner Meinung vielleicht ;)

    Dann präzisiere ich: Früher war Pop (auch erfolgreicher) abwechslungsreicher. Und das bezieht sich auf fast sämtliche Ebenen, also Melodik, Harmonik, Rhythmus, Text, Arrangement...


    Da heute zunehmend Algorithmen darüber entscheiden, was ein Hit wird, werden heutige Popsongs oft mit dem Ziel konzipiert, möglichst vielen Leuten zu gefallen und wenig Dinge zu implementieren, die irgendwie anders als das sind, was gerade Erfolg hat. Dabei wird völlig unterschätzt, dass Andersartigkeit ja nicht zwangsläufig missfallen muss, sondern im Gegenteil eine Voraussetzung für Originalität und damit oft auch nachhaltigeres Gefallen sein kann. Oder anders betrachtet: Durch größere Vielfalt im Pop wird der Musikhörer stärker herausgefordert. Das Ohr gewöhnt sich auch an leicht Krummes, Schräges und Komisches, wodurch dann wiederum die Bereitschaft wächst, sich auf leicht "abwegige" Hörerlebnisse einzulassen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Roland Kaiser, die Kastelruther Spatzen und Tokio Hotel bieten ihren Fans auch eine Liveerlebnis. Macht es dass zu relevanter und künstlerisch wertvoller Musik? Keinesfalls.

    Ich fand „Durch den Monsun“ damals eigentlich gar nicht so schlecht. ;) Ab und zu wollten die damals jüngeren Gitarrenschüler*innen das mal im Unterricht machen und ich fand die Akkordfolge usw. nicht schlimmer als einige U2-Songs. Ich glaube, wenn das Image der Band nicht so präsent gewesen wäre, hätte man die Musik zum Teil etwas nüchterner beurteilt. Ich habe nie groß verfolgt, was die noch so gemacht haben und kenne auch nicht viele Songs. Aber ob diese Musik künstlerisch wertvoll ist, liegt wahrscheinlich im Auge des Betrachters?


    Was mir von den neueren Sachen ganz gut gefallen hat ist das Debütalbum von Billie Eilish. Absolut nicht vergleichbar mit Genesis und Co, aber aus meiner Sicht etwas eigenwilliger als so manch anderer der heutigen Stars.

  • Da heute zunehmend Algorithmen darüber entscheiden, was ein Hit wird, werden heutige Popsongs oft mit dem Ziel konzipiert, möglichst vielen Leuten zu gefallen und wenig Dinge zu implementieren, die irgendwie anders als das sind, was gerade Erfolg hat. Dabei wird völlig unterschätzt, dass Andersartigkeit ja nicht zwangsläufig missfallen muss, sondern im Gegenteil eine Voraussetzung für Originalität und damit oft auch nachhaltigeres Gefallen sein kann. Oder anders betrachtet: Durch größere Vielfalt im Pop wird der Musikhörer stärker herausgefordert. Das Ohr gewöhnt sich auch an leicht Krummes, Schräges und Komisches, wodurch dann wiederum die Bereitschaft wächst, sich auf leicht "abwegige" Hörerlebnisse eineinzulassen.

    Genau das hat die "Pop-Ikone" Collins früher ohne Algorithmen versucht. Einen massenkompatiblen Einheitsbrei, der maximal vielen Leuten glatt in die Speiseröhre flutscht.

  • Von Phil kommt natürlich.......nix mehr. Seine Stimme ist geschädigt, reicht aber noch für die Dusche. Was das Komponieren angeht hat er doch schon längst abgewirtschaftet.

    Warum sollte er sich noch was aufhalsen? Phil hat genug mit seiner Gesundheit zu tun.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Genau das hat die "Pop-Ikone" Collins früher ohne Algorithmen versucht. Einen massenkompatiblen Einheitsbrei, der maximal vielen Leuten glatt in die Speiseröhre flutscht.

    Für einige Songs trifft das wohl zu. Songs wie „Can‘t stop loving you“ Gehören zweifellos in die Kategorie „massenkompatible Popmusik“. Zum Teil gibt es Songs mit einem eigenen „Collins-Sound“. Für mich jedenfalls sind das die Pop-Songs mit Bläsersatz wie „Something happened on the Way to Heaven“ oder „Hangin‘ long enough“. Ist schon gut gemacht.

  • Danke erstmal, dass Beyonce und Taylor überhaupt erwähnt werden. Zu offenbaren, die seien einem nicht bekannt oder an anderer Stelle sie mit Roland Kaiser-Vergleichen abzuwerten, das ist dann doch schon ganz hohe Schule an mimimi.

    Die erste ist seit 25 Jahren im Geschäft, seit 20 Jahren Solo mit größtenteils eigenen Songs, hat 32 Grammys erhalten, tourt regelmäßig super diszipiniert mit selbst entworfenen Shows und extrem dynamischen eigenen Tanzeinlagen, durchschnittlich 57 Venues pro Tour, hat neben einem eigenen Vermögen von 540 Mio $ noch 3 Kinder aufgebaut und gilt mit 42 Jahren als bestbezahlte Frau im Musikbiz.

    Die andere, 8 Jahre jünger und weiß, begeistert seit 17 Jahren Solo mit größtenteils eigenem Material, hat 2010 ihren ersten von 12 Grammys erhalten und seither 11 Platinum + 9 Multiplatinum, ein Vermögen von 740 Mio $ und ist auf der Spotify-Liste Nr. 3 der meistgestreamten Künstler.

    Beide eint, dass sie es ganz allein, ohne Casting, ohne Management und mit eiserner Fokussierung selbst geschafft haben. Beide haben diverse Kollaborationen bereichert. Frage bleibt, wie will man "Einflussreich" definieren? Materiell ist noch am Einfachsten

    >> Material World vs >>Phil at Forbes


    Billie Eilish setzt wieder ganz andere Standards, eben mit Eckigkeit, einem ungewohnten Touch im Pop und lyrisch auch einer überraschenden Bildsprache.

    In der Aufzählung unter dem Motto "neue Standards setzen" darf man nicht Lady Gaga vergessen, die hinsichtlich Instrumentierung, Einfallsreichtum, Stimmvolumen und künstlerischem Anspruch enorm viel bietet, mit 11 Grammys und einem Oscar, materiell 170 Mio $


    Wie sind wir denn eigentlich zu diesem em "Ferrari" - Vergleich gekommen?