Mark Bell: "Foxtrot (Genesis 1972-1973): Aufstieg und Apokalypse" erschienen

  • martinus : Ja, es ist nur ein Beitrag. Ich glaube nicht, dass es den definitiven Wurf jemals geben wird. Vielleicht will ich es auch gar nicht, da es mir dann die Fantasie nehmen könnte, die Freiheit der Vielfalt der Interpretationsmöglichkeiten. Mhm, nicht so richtig verständlich, oder?
    Über die (einseitige) Fokussierung auf Peter muss ich nachdenken.

  • Höchstens würde ich grundsätzlich in Frage stellen wollen, ob es sinnvoll oder überhaupt legitim ist, die Texte der hierfür "zusammengepappten" Stücke als zusammenhängenden, durchgängigen Text aufzufassen und entsprechend zu interpretieren). Insofern vielen Dank für den Input, Hochwürden ;)

    Da kann man natürlich berechtigt ein Fragezeichen setzen. Zusammenhängend und durchgängig sind in der Tat vielleicht zu grosse Begriffe für den Text von SR. Bell verweist meiner Meinung nach zurecht auf Bunyans Pilgerreise als formales Vorbild. Dieser bei uns kaum bekannte Text, der aber in England ein absoluter Klassiker ist, erzählt ebenfalls sehr episodenhaft von einer allegorischen spirituellen Heldenreise, die den Protagonisten schliesslich nach vielen Irrungen und Wirrungen ins Himmelreich führt.

    Ich würde SR als Aneinanderreihung von einzelnen Episoden deuten, die jedoch (manchmal deutlicher und manchmal nur sehr locker) durch einen roten Faden zusammengehalten werden (übrigens nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch).

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe Bunyan gelesen (ungemein langweilige Erbauungsliteratur), und Gabriel selbst hat ja auch gesagt, dass das Buch ein Impuls war.

    Zentraler Unterschied bleibt aber: Pilgrim's Progress ist als durchgehende Geschichte konzipiert. SR nicht - aber die Teile wurden passabel verbinden, zumindest musikalisch. Textlich etwas notdürftiger, wie ich finde.

  • Ich würde SR als Aneinanderreihung von einzelnen Episoden deuten, die jedoch (manchmal deutlicher und manchmal nur sehr locker) durch einen roten Faden zusammengehalten werden (übrigens nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch).

    Ja, das entspricht dem, was ich auch über SR denke. Dabei gefällt mir auch deine Klammer sehr.

    Ich schreibe schon ewig an einem Text über SR, dessen einer Schwerpunkt die Untersuchung des musikalischen Zusammenhalts des Songs und das Zusammenwirken von Text und Musik ist.

    Gerade die musikalische Gestaltung nämlich wurde erst wenig gründlich thematisiert.

    Bei "Dr. Bell" gibt es dazu einige interessante Hinweise, aber abgesehen von einer bewundernswerten Darstellung der technischen Mittel, die die klangliche Komposition natürlich auch mitbestimmen, ist das offenbar kein Gebiet, auf dem er selbst Vertiefungen leisten kann. Vieles zur musikalischen Beschaffenheit hat er aus anderen Arbeiten übernommen und sich auf die Richtigkeit dessen verlassen müssen.

    Auch das spricht dafür, dass das Buch natürlich kein "ultimativer" Wurf, aber ein bedeutender Beitrag mit eigenen Schwerpunkten ist. Ich persönlich glaube auch nicht daran, dass Texte - insbesondere über komplexere Musik - "erschöpfend" sein können.


    Einmal editiert, zuletzt von townman ()

  • Ich höre am liebsten beim Musikhören nicht so genau auf den Text, damit meine eigenen Bilder im Kopf entstehen können. Bei vielen Songs ist das auch gut so, bei manchen geht's nicht ohne Hinhören z.B. bei *Dark Side of the Moon*, *The Wall* oder *Tommy*. Da ist die Musik

    zu sehr mit den Texten verbunden.

  • Hi, Du kannst hier bestellen: albumage@posteo.de
    Ich habe mir das Buch von Mark signieren lassen und ihm das Geld mit Paypal überwiesen.